28 | Kunst Fernand Leger; Ohne Titel, 1950; Aus dem Portfolio Cirque; Farblithografie, 42 x 63,5 cm DRUCKGRAFIK AUS PARIS Mit einer großen Schau startet das Essener Folkwang Museum in den Herbst. „CHAGALL, MATISSE, MIRÓ. MADE IN PARIS“ beleuchtet das Genre der Druckgrafik und ihr Epizentrum Paris. Präsentiert werden Meisterwerke der Moderne. Foto: VG Bild-Kunst, Bonn 2023, Museum Folkwang, Essen Mit einer großen Schau startet das Essener Folkwang Museum in den Herbst. „Chagall, Matisse, Miró. Made in Paris“, beleuchtet das Genre der Druckgrafik und ihr Epizentrum Paris. Präsentiert werden Meisterwerke bedeutender Künstler der Moderne. Zunächst eine kleine Begriffsdefinition: Druckgrafiken sind nicht zu verwechseln mit Kunstdrucken. Während es sich bei Kunstdrucken um einfache Abzüge eines Werkes handelt, gehören Druckgrafiken zur sogenannten Auflagenkunst. In diesem Fall gibt es nicht Reproduktionen eines Originals, sondern mehrere gedruckte Originale in limitierter Anzahl, die vom Künstler nummeriert und signiert werden. Anschließend wird die Druckplatte zerstört, um spätere unautorisierte Kopien zu verhindern. Der Kunstform Druckgrafik widmet sich die Ausstellung „Chagall, Matisse, Miró. Made in Paris“, zu sehen vom 1. September bis 7. Januar 2024 im Museum Folkwang. Erstmals präsentiert das Haus aus seiner Grafischen Sammlung herausragende Künstlerbücher, Mappenwerke und Druckgrafiken bedeutender Künstler der Moderne. Der Focus liegt dabei auf dem Entstehungsort Paris, das seit 130 Jahren als wichtigstes europäisches Zentrum für die Produktion und den Vertrieb originalgrafischer Kunstwerke gilt. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts fertigten Jules Chéret, Henri de Toulouse-Lautrec oder Théophile-Alexandre Steinlen in Paris Druckgrafiken und lithografische Originalplakate. Der Adressatenkreis reagierte mit Begeisterung und Sammelleidenschaft. Die druckgrafischen Techniken ermöglichten es den Künstlern, ein breiteres Publikum zu erreichen als mit Einzelwerken. In der Folge produzierten Pierre Bonnard, Henri Matisse, Marc Chagall, Max Ernst, George Braque, Pablo Picasso oder Joan Miró in der Stadt an der Seine ihre einzigartigen druckgrafischen Werke – Holzschnitte, Radierungen, Lithographien und Mappenwerke. Zu den Meisterwerken der Druckgrafik zählen die Künstlerbücher, die meist im Dialog mit einer literarischen Vorlage entstanden. Die Impulse dazu gingen oft von Verlegern wie Ambroise Vollard, Tériade oder Aimé Maeght aus; Druckwerkstätten spezialisierten sich auf die Kunstform. Die Schau zeigt einige der berühmtesten Exemplare, darunter „Jazz“ von Henri Matisse, „Daphnis et Chloé“ von Marc Chagall sowie „La Tauromaquia“ von Pablo Picasso. Als eines der schönsten Künstlerbücher des 20. Jahrhunderts gilt Joan Mirós „A toute épreuve“, in dem der spanische Künstler Gedichte von Paul Éluard illustrierte: Zehn Jahre Arbeit und 42.000 Druckvorgänge steckten in dem schlussendlich 88 Holzschnitte umfassenden Buch, das 1958 in einer Auflage von 140 nummerierten Exemplaren erschien. Gezeigt werden mehr als 250 Exponate, ergänzt um Leihgaben anderer Museen sowie aus Privatbesitz. Ausgewählte Gemälde der Künstler veranschaulichen die Verbindungen zwischen Malerei und Grafik und zeichnen die Entstehungsgeschichte der Druckgrafik nach. Lithographische Künstlerplakate, etwa von Steinlen, Toulouse- Lautrec oder Picasso, sind ebenfalls zu sehen. Vorgestellt werden auch einige der berühmten Druckwerkstätten, darunter die älteste Werkstatt für Lithographie, die noch immer existiert. Dass die Pariser Drucktradition nach wie vor lebendig ist, würdigt die Schau mit Werken ab den 70ern bis in die Gegenwart hinein: Unter anderem werden Arbeiten von Roland Topor, Jim Dine und David Lynch präsentiert, der neben seinem filmischen auch ein reiches druckgrafisches Œuvre vorzuweisen hat. bk Chagall, Matisse, Miró. Made in Paris: 1.9.–7.1.2024, Museum Folkwang, Essen; museum-folkwang.de
coolinarisch | 29 Bochum Tochter Sina und Mutter Sieglinde Pagel haben ein veganes Café an der Königsallee 1 in Bochum eröffnet. Das Kö1 hat drei schöne Räume, toll möbliert, teils aus alten Paletten. Vorne gibt es viel Glas und die Theke, der mittlere Raum bietet am meisten Platz. Clou ist aber „die Garage“. Muss man gesehen haben! Der kleine Imbiss in Nähe des Hauptbahnhofs (Unistraße, Ecke Hermannshöhe) war bis vor kurzem als Onkel Buddy ein Wallfahrtsort für Burgerfans. Doch Sven Ruhr gab ihn auf, jetzt ist er unter seinen Nachfolgern Yannik Ristau und Nils Achterfeld ein rein veganer Snackort namens Dooby’s. Ganz bittere News für den Bochumer Norden: Pottkoch André Riedel machte sein festes Lokal in Gerthe dicht. Ende Juli war Schicht an der Heinrichstraße. Gründe: Personalknappheit, Preissteigerung, Energiekostenexplosion. Dortmund Im schlanken, schicken Lokal an der Kleppingstraße 22A hat ein Ramen-Laden aufgemacht. Da wo 60 Seconds to Napoli geboren wurde und der Pasta Heaven nicht von Dauer war, gibt es nun Nudelsuppen und mehr im Ramen Ippin. Yuan Gao hat schon ein gleichnamiges Restaurant in Wuppertal. Asterios Lampos hat sein neues Restaurant Bistro Asterios eröffnet. Das neue Motto des weitgereisten Gastronomen ist in Hörde (Wellinghofer Straße 167) nunmehr „emotionale mediterrane Küche“. Das Subrosa wurde 30. Am 1. Juli 1993 gründete der Bochumer Cornel Alex diesen Wallfahrtsort GASTRO-NEWS der Subkultur in der Nordstadt. Was dort seither in Sachen Rock’n’Roll (als Oberbegriff) passiert ist, könnte Nachtleben-Enzyklopädien beträchtlichen Ausmaßes füllen. Neben den unzähligen Anekdoten sollten aber die beträchtlichen sozialen Verdienste der südlichsten St.Pauli-Spelunke der Welt nicht verblassen. Auf dem Höchsten steht ein Nachfolger für die Ende April geschlossene beliebte Trattoria Pizza Pazza in den Startlöchern. Anfang September soll hier an der Wittbräucker 367 eine Weinbar namens Vini Rossi eröffnen. Vinobare e Cucina Italiana sagt das Schild. Duisburg Elisabeth Brendel, prominent in der Duisburger Gourmet-Szene, hat im ehemaligen Winzigschön an der Moltkestraße eine Weinbar mit dem Namen Wein.18 eröffnet. Hier können gut 20 Weine glasweise verkostet werden, dazu gibt es leckere Snacks wie derzeit Matjes, Quiche Lorraine oder Sylter Krabbencocktail. Essen Eine Ära in Rüttenscheid ging zu Ende. Fast zwei Jahrzehnte war Thomas Friedrich mit seiner Rotisserie du Sommelier der schnellste Weg nach Frankreich. Seit dem 1.11.2004 gab es hier fantastische Gerichte mit großartigen Produkten und einer sensationellen Weinauswahl. Am 5. August war Schluss. Die Nachfolge tritt ein Ex-Lehrling an, der inzwischen (seit Juli 2022) hier als Küchenchef arbeitet: Hans Robert Lange Rodriguez wird später im Jahr hier sein erstes eigenes Restaurant eröffnen: Teko by Lange Rodriguez. Veganes Fine Dining! Ende 2020 hatte Nicole Hobach und Jonas Hußmann das Lokal Hummelbude „in klein“ als Café und Bistrobar in Frohnhausen übernommen. Die beiden gelernten Köch:innen haben nun ihre kulinarischen Ambitionen in Richtung Gourmetküche untermauert, einen schönen hellen und großen Gastraum dazugewonnen, wie auch den in Sterneküchen erfahrenen Koch Jan Kadora und die hochbegabte rumänische Patissière Diana Moga. Ein Verlust für das Südviertel: Aus diversen Gründen (darunter Personalmangel und Vaterschaft) schließt Joscha Glod sein Snack’n’Roll-Restaurant, genannt Garage, und den dazugehörigen Biergarten in Nachbarschaft zum Bahnhof Süd. Das Glück für Burger-Fans: Der Imbiss selbst bleibt bestehen und hat sogar einige wenige Plätze. Und seine Foodtrucks fahren weiter hin umher. Längst dem Geheimtipp-Status entwachsen ist das Karl.s in der Kettwiger Altstadt. Bernd Sprenger (Foto unten von Oliver Witt) bietet hier Events wie Würstchenkurse an. Mittwochs ist regulär geöffnet (Tipp: Kettwiger Jungs! Das sind zwei leckere Würstchen), donnerstags Rippchentag nach Reservierung. Riesenladen, Riesentyp! Endlich geöffnet ist das Restaurant Toki Garden im traditionsreichen Haus Helwig an der Krayer Straße Ecke Korthover Weg. Die gewaltige Eckkneipe stand lange leer, zuletzt versuchte sich hier indische und griechische Küche. Nun ist der Ableger des gleichnamigen Restaurants aus Dortmund-Wellinghofen hier mit Asia-Fusion-Küche angetreten. Gelsenkirchen Neu in Ückendorf an der Bochumer Straße 135 ist das Restaurant Taste of Masala das von Kandiah und Tochter Shalini Ganeshbarn mit einem Koch zusammen betrieben wird. Den Küchen Indiens und Sri Lankas entstammen die Rezepte. Hattingen Das Restaurant Die Zwei - Dine & Wine „stellt sich der Herausforderung und entwickelt sich weiter“ hieß es noch kurz nachdem bekannt wurde, dass einer der zwei beiden, Chefkoch Dustin Burbaum, das Restaurant schon knapp acht Wochen nach Eröffnung (Mitte März) verlassen hatte. Nun war im ehemaligen Krans im Katzenstein endgültig Schluss nach einer hoffnungsvollen und vielversprechenden Anfangsphase.. Waltrop Foto: Oliver Witt Bernd Sprenger begüßt im Karl.s in Essen-Kettwig. Einer der kreativsten und bekanntesten Botschafter spanischer Küche ist seit kurzem im neuen Restaurant Auszeit in Waltrops Innenstadt segensreich tätig: Isaac Saiz Rosell, gebürtiger Katalane, den viele Dortmunder noch aus dem inzwischen geschlossenen Weinladen Weinadvokat in der Kaiserstraße kennen. Eine Ära in Rüttenscheid ging zu Ende. tt
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