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September 2019 - coolibri Essen

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KUNST H A G E N Karchi

KUNST H A G E N Karchi Seaview Fotos (2): Manolo Ty Nach Ausstellungen in Islamabad, Karatschi und in Jakartazeigt das OsthausMuseum in Hagenbis zum 6. Oktober ausgewählteFotografien vonManolo Ty,die auf Entdeckungsreise in Pakistan entstanden sind. Der Fotograf stellt die Arbeitenerstmalig in seiner Heimataus. Perspektivwechsel Das Bild vonPakistan istinder westlichen Welt vornehmlich vonNachrichten geprägt,die mit derchronischen Instabilität des1947entstandenStaates zusammenhängen–seienesethnisch-religiöseKonflikte,die politische Dysfunktionalität,KorruptionoderTerrorismus.Hinzu kommen regelmäßige Meldungenüberdie schlechten Zustände oder tragischeUnglücke in derTextilindustrie, dieeinen wichtigenWirtschaftszweig ausmacht undauch dendeutschenMarkt mitbilligerKleidungversorgt. Alltägliche ErzählungenoderindividuelleEindrückegeraten gegenüber denSchlagzeilenund Statistikeninden Hintergrund. 34 60 großformatigeFotografien Mitder Ausstellung„Manolo Ty –Fotografien aus Pakistan“ möchtedas OsthausMuseumHageneinen anderenBlick aufPakistan ermöglichen.Essollein Einblick in diezeitgenössische Gesellschafteiner oftmissverstandenenNation undihrerKulturimWandelder Zeit eröffnet werden. Dasentsprichtdem Ziel,das sich derinHagengeboreneWahl-Berliner Manolo Ty mitder VeröffentlichungseinerFotos gesetzthat.In demVorwort seines Buches „Pakistan Now“ heißtesdazu:„Ichwollteder Welt zeigen,wie Pakistan wirklich ist. Es istnicht dieNationdes Terrorismus, diesichsoviele Menschen vorstellen“. Und trotzbestehenderSpannungenund Konfliktemerkt er an:„[Ich]sah […]einegastfreundlicheNation, dievor Leidenschaft und kultureller Vielfaltsprudelte.“Begünstigtwurde dieser Blickwinkeldadurch,dassTyaus derpassivenBeobachterroller heraustreten konnte und „viele Pakistanis ganz privaterleben“durfte. „Ob zu Gast beieinem Stammesältesten im umkämpftenPeshawar,imBann derekstatischen Sufi-Nächte vonLahoreoderauf Irrwegenim WüstensandCholistans –diese Momentelehrtenmich, Pakistanmit anderenAugen zu betrachten“, beschreibterseine Erfahrung. Um die Orangenverkäufer darauf entstandenbesonderenEindrücke in Hagenzuvermittelnwerden60großformatigeFotografiengezeigt, dieTyzwischen2013und 2014 in Pakistangemacht hat. Darunter Fotos mitleuchtendenFarben,die derEinfachheiteinerEinrichtung,der gezeigtenArmut oder den alltäglichen Handlungenein StückSchönheit abgewinnen lassen.Männer beim Wrestling in Hasilpur –die Szenerie wirktärmlich,hartund dennochunbeschwert.Ein Schwarz-Weiß-Foto einerHausparty,auf demeinejunge Frau versunken tanzt–selbstbewusstmit Glas undZigarre in derHand. AngehalteneZeitder Sorglosigkeitineinem Land,indemdie Benachteiligung vonFrauennochimmer gravierend ist. Familientreffen im Watt am Strandvon Karatschi –auf weißenMonobloc-Stühlen, dieauf derganzenWeltzuHausesind. Viele Männer mitTurbanoderDastar. DieAuswahl dürfte wederTynochdem Museum leicht gefallen sein,wennman beachtet,dass Ty vorOrt 13 000 Fotosgemacht hatte, 3000 fürseinBuch auswählte,von denendann 276 abgedrucktwurden.Dochfotografieren wiekuratieren bedeutetneben demdokumentarischenAnspruch bekanntlichimmer auch inszenieren. Stefanie Roenneke ManoloTy–Fotografienaus Pakistan:6.10., OsthausMuseum, Hagen; osthausmuseum.de

KUNST H E L L W E G - R E G I O N Zum Licht reisen Neun Städte desöstlichen Ruhrgebietes laden bereits zumvierten Maldazuein,eineNacht mitihnen zu verbringen–und ihre moderne Lichtkunst zu entdecken. „GeführteLichtreisen“–werbei diesem Stichwort einneuesAngebot ausder Esoterik-Szene erwartet liegtfalsch. Dahinterverbergen sich TourenzuLichtkunstwerken im östlichenRuhrgebiet.NeunStädte(Ahlen, Bergkamen, Bönen, Fröndenberg, Lippstadt, Lünen, Schwerte, Soest,Unna) haben sich dortzum Netzwerk „Hellweg –ein Lichtweg“ zusammengeschlossenund feiern jetztschon dievierteNacht der Lichtkunst –mit sieben Lichtreisenund weiteremProgramm. Dreh- undAngelpunktder Veranstaltungist Unna mitdem Zentrumfür Internationale Lichtkunst. Dasungewöhnliche Museum,das herausragende Kunstzwischen bröckelndemPutz im ehemaligenBrauerei-Kellerpräsentiert, ist Station dermeisten Touren. Daesin der Nacht auch an deneinzelnen Spielorten besonderes Programm gibt, können dieBesucher desMuseumsinUnnaeinsder beeindruckendstenWerke Stefan Sous „MilkyWay“inLippstadt neuentdecken: miteiner Dämmerungsführung in den„Skyspace“. Während derSonnenuntergangsstunde istindiesemweißenRaum, derein Guckloch zumHimmel öffnet, dieArbeit„ThirdBreath“ vonJames Turrell zu bewundern –ein farbenprächtiges Lichtspiel,das dieBesucherihreWahrnehmunghinterfragen lässt.Ist derHimmel wirklichblau–nichteher grau,lilaodergelb? Wie stark hängt dieFarbwahrnehmungvon derUmgebungab? Außerdemzeigtdie niederländische Lichtkünstlerin Giny VosinUnnagemeinsam mitMusikernihre Performance„Pitch Dark“:Ein dunklerRaum, Klänge,Licht unddas Publikum wirdzum Teil einesatmosphärischenErlebnisses. Bergkamenzeigtseine neun Lichtkunstwerke (etwa vonMischaKuball) unddie neue Videoprojektion „Fuji–Großes Holz“,für diezwei Künstler Lichterund Klänge an vergessenen undbelebtenOrten gesammeltund siezueinempoetischen Bild verwandelt haben.InLünenkann manhinterdem Rathaus dasbewegte Lichtkunstwerk „Licht_blau“ aufder ehemaligen Wassertreppe bewundern–mitKlaviermusik vonAntonio Macan. Aufdem Rohrmeisterei-Plateau in Schwerte gibtesunter anderemdas Werk „Lesssauvage than others 2007-2010“ vonRosemarieTrockel zu sehen: Einkünstlicher Geysir,der zum Rhythmus desRadetzky- Marschsplätschert–dendie Betrachter aber nichthören. MaxFlorian Kühlem 4. Nachtder Lichtkunst:28.9.,RegionHellweg; hellweg-ein-lichtweg.de Foto:© Werner Hannappel /Kunststiftung der Sparkasse Lippstadt * SOMMER SPARDA- PERFORMANCE- TAG 15.09.|11–18 Uhr Freier Eintritt, Führungen, Live-Performances, interaktives Programm für die ganze Familie Adresse KIT –Kunst imTunnel Mannesmannufer 1b 40213 Düsseldorf kunst-im-tunnel.de GesamtesProgramm: stiftung-sparda-west.de sonntag 15.09.2019 KIT düsseldorf freier eintritt Bildmotiv: ©Signe Raunkjær Holm, Wie esEuch gefällt, 2019 Foto: Katja Illner | facebook.com/stiftung.sparda.west 35 instagram.com/spardastiftung |stiftung-sparda-west.de

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