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September 2018 - coolibri Hamm, Unna, Hagen

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KUNST Aus Welts Kosmos

KUNST Aus Welts Kosmos WolfgangWeltimMai 1981 Foto: Andreas Böttcher Vorzwei Jahrenstarb der Musikjournalist und Schriftsteller Wolfgang Welt: Fürdie einen warereiner der größtendeutschen Schriftsteller der jüngeren Vergangenheit, andere unterschätzten oder ignoriertenihn. StefanieRoennekesprach mit Martin Willems über dieWolfgang Welt- AusstellungimHeinrich-Heine-Institut. Du verwaltest denNachlassvon Wolfgang Welt. Für jene,die eure Geschichte nichtkennen, magstdukurz wiedergeben, wieesdazugekommenist? 2007 entdeckteich „Buddy Hollyauf derWilhelmshöhe“ineiner DüsseldorferBuchhandlung.Begeistert vonden drei Romanen, schrieb ichWolfgang einenBrief,den er prompt beantwortete. WeitereBriefewurdengewechselt,ich besuchte seineLesungen. MitBeginn derArbeitandem Sammelband „Ich schrieb mich verrückt“ (2012) intensivierte sich der Kontakt:Wir tauschtenuns mehrmals wöchentlich aus –bis zuletzt.Über dieJahresindwir Freunde geworden. Warumhastdudichdazuentschlossen, eine Ausstellungmit demMaterial zu konzipieren? Wenn dasHeinrich-Heine-Instituteinen Nachlass übernimmt,sollernatürlich derÖffentlichkeit zugänglich gemacht werden.Darüber hinaus sind Janvon Holtum,der Mit-Kurator, undich derMeinung,dassdem Werk vonWolfgangWeltzeitseinesLebenszuwenig Aufmerksamkeitzuteilgeworden ist. Eine Ausstellung, angereichert um einattraktives Begleitprogramm, scheintuns prädestiniertdafür,auf einenSchriftsteller hinzuweisen, derinder deutschen LiteraturzweifelsohneeineSonderstellunginnehat. 54 Lebenund Schreibensindbei ihmaufsEngstemiteinander verwoben. Wasunterscheidet seineArbeitvon damaligen und heutigen autofiktionalenSpielarten? In erster Liniedie außerordentlicheKonsequenz,mit derWeltseinautobiografischesSchreibprojektverfolgthat.Sonannte er,umein Beispiel zu geben, in seinen Büchern ganz selbstverständlich dieKlarnamen dervorkommendenPersonen. Nach all denJahrender Auseinandersetzungmit WolfgangWeltkannich sagen: Es gibt keinen GrundanseinerAussage, dass 99 Prozentdes Geschilderten‚ so passiert sei, zu zweifeln. Habt ihrbei derKonzeption einbestimmtesHauptaugenmerk? Diejenigen,die WolfgangWeltnochnicht kennen,sollendie Möglichkeit haben,einen außergewöhnlichen Schriftstellerzuentdecken. Zugleich bietenwir Fans undExperten, dieseine Bücher bereitsgelesen haben,anhand vonunbekannten, noch niegezeigtenMaterialien neue Einblicke. WelchebesonderenMaterialien gibt es zu entdecken? Ausdem Nachlass präsentieren wir Briefe, unteranderemvon PeterHandke,Manuskripte, Fotografien, Ton- undFilmdokumente,Stücke aus der Platten- undBüchersammlung, Objektewie zumBeispiel seineSchreibmaschine, aufder zahlreiche Texteentstandensind, undvielesmehr. Sehr erfreulich ist, dass zusätzlich Freundeund Weggefährten ihre privatenArchivedurchforstethaben undMaterialien zurVerfügung stellen. So etwa derFotografAndreas Böttcher,der Wolfganginden frühen 80er Jahrenzu Interviews undKonzerten begleitethat. „Aber ichschrieb mich verrückt“. DieWolfgangWelt-Ausstellung: 8.9. (Eröffnung18Uhr)–18.11., Heinrich-Heine-Institut,Düsseldorf; instagram.com/wolfgangwelt.hhi/

KUNST B O C H U M Untitled (Red Cardigan), 2013 ArchivalPigmentPrint,Diasec90x135cm Fotos stark wie Filmszenen EinüberbordendesGeflechtaus Zeichnungen; großformatigeFotos,die zu sprechen scheinen wiestarkeFilmszenen;Gemälde,die wieeine Skulptur ausder Wand schießen: DieaktuelleDreifach-Ausstellunginder Bochumer Galeriemist unbedingt lohnenswert. DieReise in denSchlosspark Weitmar,indessenGrünsie sich einschmiegt, istessowieso. Seit gut zwei Jahrenverfolgtdie Galeriem–dieeinzige Bochumer Galerie mitweitüberregionaler Ausstrahlung –das Konzept, jeweils über einen längerenZeitraumdreiAusstellungengleichzeitigzuzeigen.Das macht Sinn,weilder Besucher so diestilistische Vielfaltihrer vertretenenKünstlerermessen kann.Das Geflechtaus Zeichnungenhat EvelinaCajacob geschaffen undihm dentiefstaplerischenTitel „allesnichtsbesonderes“ verpasst. Er stehtmit schwachem Bleistift an dieWandgeschrieben. EvelinaCajacob: „alles nichts besonders“ Danebenhat dieKünstlerin 434Din- A4-Blättermit einfarbigen Zeichnungenangeordnet,die wieoft einenorganischen Eindruck machenund wieFossilien wirkenoderPflanzen-Abdrücke oder mitreduzierten Gesten verarbeitete Natureindrücke.Einige haben eine verspielte Naivitätwie minimalistische Illustrationen in modernen Kinderbüchern.AnderescheinenVorstudienvon größerenFormatenzusein, dieimNachbarraum hängen. Hier bekommen dieZeichnungeneineerstaunlichePlastizität undTiefe, jederStrichist offenbar exakt gewähltund ausgeführt,umdie Architekturdes Ganzen zu stützen. Diegrandiosinszeniertenund perfektausgeleuchtetenFotografien stammenvon AinoKannisto, diewie EvelinaCajacob schonmehrfachinder Galeriemausgestellt hat. Aufden Bildernist siestets selbst zu sehen, doch siesindkeine Selbstportraits. DieFotografin schlüpftwie eine Schauspielerin in (Frauen-)Rollen: Ofthaben ihre Szenen einenmelancholischen Charakter,ihre Situationenerzählenvon einenDazwischen: zwischen AnundAusziehen,Aufstehen undHinsetzen,Verzweifelnund in Angriffnehmen. Aufeinem Motivist Kannistozum ersten Malmit ihremKindzusehen–einstarkes,symbolisch aufgeladenes undzugleichintimes Bild aus einerwie immerverwirrend nahenPerspektive. Zwischen Gemälde,Relief undSkulpturbewegensichdie dreidimensionalenGemälde vonGalerie-Dauergast Elisabeth Vary.Hiersprechennicht nur dieFarben,sondern auch dieFormder „Rahmen“ zumBesucher, derdafür denwahrscheinlich kleinstenAusstellungsraumBochums betritt. MaxFlorian Kühlem Dreifach-Ausstellung:bis 24.11. Galeriem,Bochum;m-bochum.de Foto: ©Aino Kannist, Untitled (Red Cardigan), 2013, Courtesy Galerie mBochum Ausstellungsansicht Evelina Cajacob: „alles nichtsbesonders“, Galerie mBochum 2018 ©Foto: Emmanuel iagtzolou SHOW Do.-Sa. 20.00 Uhr, So. 19.00 Uhr 0234 13003 08. SEPT. –04. NOV. 2018 TICKETS ab 20,- EUR WWW.VARIETE-ET-CETERA.DE Herner Str.299 |Bochum Europasgrößtes internationales Krimifestival 15. September –10. November 2018 56 Tage,100 Spielorte, 200 Veranstaltungen, 400 Künstler,internationale Stars! Mit dabei sind u. a. in Bad Sassendorf, Erwitte, Hamm, Oelde, Soest, Unna oder Wickede (Ruhr) u.a. Ben Aaronovitsch, Simon Beckett, Chris Carter, Arne Dahl, Sebastian Fitzek, Candice Fox, Nicci French, Petra Hammesfahr, Dora Heldt, Volker Kutscher, Natascha Korsakova, Hjorth &Rosenfeldt, Jens Henrik Jensen, Tanja Kinkel, Val McDermid, Ingrid Noll, Poznanski &Strobel, Craig Russell, Wolfgang Schorlau oder Klaus-Peter Wolf … „MordamHellweg IX“ist ein Projektder Kulturregion Hellweg.Veranstalter,Hauptförderer und Medienpartner: Land Nordrhein-Westfalen, Sparkasse UnnaKamen, Regionalverband Ruhr,WestfalenInitiative, WELT am SONNTAG,WDR 5. Festivalleitung: Westfälisches LiteraturbüroinUnna e. V. und Kulturbereich derKreisstadt Unna VORVERKAUFLÄUFT! Tickets&Infos: www.mordamhellweg.de, i-Punkt Unna (02303) 10 37 77,WLB Unna(02303) 96 38 50 55

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