THEMA Leihen und Kaufen K Ö L N Nachhaltigneue KleidungimSchrank:FairFashion und Secondhand sind für diemeisten längst keine Fremdwörtermehr. Aber Kleidungerstleihen und dann kaufen?Das bietet dieKleiderei vonLena Schröder in Köln an.Bei ihr können sich Mitglieder gleichzeitig biszuvierFair-Fashion- oder Secondhand-Teile ausleihenund danach kaufen oder wieder zurückgeben. Sortimentder Kölner Kleiderei Fotos (2): Mona Schulzek Hinter derKleiderei stecktein simplesKonzept: Füreinen Mitgliedsbeitrag von29EuroimMonat könnenKundinnen biszuvierKleidungsstücke gleichzeitig ausleihen.„Unsere Zielgruppesind Frauen.Wir haben auch Kleidungaus derMännerabteilung, beider wir denken,dassauch Frauen sietragenkönnen“, erzählt Lena.Dabei istesegal, wielange siesie leihen –eineRückgabefristgibtesnicht.Dochnicht nurKleidung leihen kann Frau in derKleiderei,sondern auch kaufen.ObSecondhand- oder Fair-Fashion ist dabeigleich, Hauptsache nachhaltig. Slow Fashion in derKleiderei 16 DerVorteil desKonzepts: „Wennich dieSachen schongeliehenhabe, weiß ich, ob ichsie wirklich braucheund wieich siemit meinen bisherigenKleidungsstückenkombinieren kann“,erzählt Lena.Vor allem könnensoFehlkäufe vermieden werden.Oft wirddas missverstanden, aber dasErst-leihen-dann-kaufen-Konzeptder Kleiderei bestehtvon Anfangan. DieSecondhand-Kleidungkommt oft vonder deutschenKleiderstiftung.Aberauch Kundinnen spendenihre Outfits. Siebekommen dann einen20-Prozent-Gutschein,der sowohl auf eine Mitgliedschaft als auch aufeinen Kauf einlösbar ist. Das meiste im Ladenist Secondhand-Ware,nur etwa zehn Prozent desgesamten Sortiments bestehtaus neuerFair-Fashion-Kleidung. Die Idee hinterdem Konzeptkam jedoch nichtvon der36-Jährigen selbst. Lena studierteModedesign und machtesichnachdem Studium mit ihremeigenen Modelabel„TrinkhallenSchickeria“ selbständig. Schon damals lagihr Fokusauf derNachhaltigkeit. So nähte dieDesignerin nurKleidungaus schonbestehendenMaterialien wiealten Klamotten. Ganz nachdem Slow-Fashion- „Wennich die Sachen geliehen habe, weiß ich, ob ichsie wirklich brauche.“ Prinzip nähte unddesigntesie in ihremkleinen Atelier. Zwei Freundinnen aus Köln schließlich entwickelten dieIdee zurKleiderei.„Eine der beiden war 2010 meinePraktikantin“,erzählt Lena.Von 2012 bis2018gab es dasKonzept dann online,als diebeidenFreundinnen nach Hamburg zogen.Parallel testeten siedas Prinzip in LenasAtelier. Das war dann so erfolgreich, dass dieDesignerin ihr Modelabelaufgab und2016ihre Kleiderei in demdamaligenAtelier ihresSlow- Labels eröffnete, wo derLaden bisheute seinen Hauptsitzhat.ImJuli dieses Jahres eröffnete einzweites GeschäftinFreiburg. KeinWunder, dass Lena inzwischen garnicht mehr selber näht.„Dafür fehlt mir einfachdie Zeit“, sagt sie. ZweimalimJahr organisiert dieKleiderei eine Kleidertauschparty. „Wir veranstalten dieseimmerimFrühlingund Herbst. ZumJahreszeitenwechselsozusagen“, erzähltLena. Im Oktober findetdie nächsteKleidertauschpartystatt. Dort wirdjedochnicht nurKleidunggetauscht, es gibtauch eine UpcyclingStation,Siebdruck undein Kinoprogramm. ChantalMoll Kleidertausch-Festival:20.10., im M7173, Köln; kleiderei.com
SZENE R E G I O N Die Perspektive einer Frau BIEDERMANN UNDDIE BRANDSTIFTER von Max Frisch Vorstellungen 28., 29. September; 2., 4., 19., 31. Oktober; 23. November 2019 Grillo-Theater Tickets T02018122-200 www.theater-essen.de MariaVollmers„Tantra, Tupper undTequila“ Foto: Ulrike Reinker Schauspiel, Gesangund Tanz:All das, miteiner großzügigen PortionComedy, vereintMaria Vollmer aufder Bühne. Im Herbst präsentiertsie ihrneues Programm„Tantra,Tupperund Tequila“ unteranderem in Bochumund Dortmund.Was hinter ihren Auftritten steckt undwoher sieihreGeschichten nimmt, verrät dieKabarettistinChantal Moll. Worüber sprichstduauf derBühne? Über Themen,die so in derWeltsind. Ichstelle mir dieFrage: Wasbewegt mich,was bewegt meineNachbarn? Über meineLebenssituation, vonder aus ichdie Dinge betrachte. Ichwohne in einerReihenhaussiedlungmit meinem Mann „Manmussnicht überall perfekt sein, auchnicht als Frau.“ undmeinenbeidenSöhnen. Das istmeinAusgangspunkt.Ansonstengucke ichimmer erst malbei mir über denGartenzaun. Ichals Frau habeeinespezielle Sichtauf dieDinge,ich sehe mich selber im Fadenkreuz dieser Anforderungen. WelcheAnforderungen genaumeinstdu? DieAnforderungen an Männer undFrauensind unterschiedlich, dasist einemabernicht immer ganz bewusst. Männer müsseninder Regelnur perfektimBeruf sein.EineFraumussinallem perfektsein. Siemussperfekt im Jobund als Hausfrau sein.Außerdemist es immernoch nichtselbstverständlich,dasseineFraubeides macht.MeinMann macht auch Kabarett. Bei ihm istniemand überrascht, dass er Kinderhat. Beimir schon,weilsie sich nichtvorstellenkönnen, dass ichbeides untereinen Hutbekomme. Unddukannst Familieund Berufvereinbaren? Genau dasmeine ichmit denAnforderungen: Männernwerdensolche Fragen nichtgestellt. Organisation istalles!Für mich war vonAnfang an klar,dassich nichtaufhöre zu arbeiten, wenn ichKinderhabe. Das war sozusagendie BedingunganmeinenMann. Das hateigentlich immer funktioniert,man musssichallerdings darauf einlassen, denn es istschon anstrengend.Wennich vonder Tour nach Hausekomme,dann kann ichmichnicht schön ausruhen, sondern mussgleichgucken, ob dieKinder schon im Bett sind,ihreRanzengepackt haben undsowas eben.Aberesgehtund ichfinde es wichtig, dasmitzuteilen. Manmussnicht überall perfektsein, auch nichtals Frau. MariaVollmer –Tantra, Tupper und Tequila: 11.10.,Zauberkasten,Bochum;9.11.,Cabaret Queue, Dortmund;maria-vollmer.de DERSTEIN von Marius von Mayenburg Vorstellungen 26. Oktober (Premiere); 1., 9., 10., 21. November 2019 Grillo-Theater Tickets T02018122-200 www.theater-essen.de 17
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