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Oktober 2018 - coolibri Hamm, Unna, Hagen

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KUNST O B E R H A U S E

KUNST O B E R H A U S E N Stumme Poesie Die Ludwiggalerie Oberhausen feiertihren 20. Geburtstag. Ausdiesem Anlasszeigt dasKunstmuseum die Ausstellung„Die Geste“, in derzahlreiche Meisterwerkevon derAntikebis heute zu sehen sind. Miteiner simplenGeste istes möglich,einen kurzweilige Hype in densozialenMedienauszulösen, wieeszuletztbei der#Dele- AlliChallengedeutlich wurde. Der Fußballer Dele Alli,aktiv beim englischen Verein Tottenham Hotspur, feiert seineTore, indem er sein rechtesAugemit Daumen undZeigefingerseinerrechten Hand umrahmt unddie übrigen Finger eng an derStirn legt.Ein Foto davonwurde aufInstagram gezeigtund Millionen Menschen wolltendiese Gestenachahmen. Eine Abwechslungneben den Herzen,die aus Zeigefingerund Daumengebildetwerdenund auf unzähligen Fotoszusehen sind. Neben solchendigitalen Späßen sind Gesten in unseremAlltag fest verankertund kommunizierenbeispielsweise Freude und Zustimmung, aber auch Ablehnung;sie können Intimität und Zuwendung erzeugen,oderbeleidigend wirken undals Drohung ausgelegt werden.Inder Politik gehören wohl überlegteGesten zumfestenRepertoire.Die sogenannte Merkel-Raute avancierte längstzuder bekanntesten Handgesteder Welt. 52 Eckhart Hahn:nothingness 2015 VerschiedeneZeitenund Weltreligionen DenGesteninder Kunstwidmetsichdie Ludwiggalerie Oberhausen in derJubiläumsausstellungzum 20-jährigenBestehen. Dazu sagt Direktorin undKuratorin derAusstellung Christine Vogt:„DieGeste in derKunst istein absolutfaszinierendesThema.Und da manbei einemJubiläum natürlich dankbar undbegeistert zurückblickt,manchmal auch mitnachdenklichem Blick, fand icheseinen schönen Anlass, sich mitder Gestezubeschäftigen.“ Das gewählte Themaermöglicht es,Werke aus unterschiedlichen Zeiten undWeltregionenmiteinander in einenDialogtreten zu lassen–vonder Antike bis heute,von präkolumbianischerKunst biszum europäischen Mittelalter. „Seitder Neukonzeption vor20Jahrenzeigen wir regelmäßiggroße Themenausstellungenmit Meisterwerken aus derSammlungLudwig. So verstehenwir unsere Arbeitals Ludwiggalerie“, so Christine Vogt weiter. In denRäumen desGroßenSchlosses istein miteinem HandmotivbesticktesTotentuch aus Peru ebenso zu begutachten wiedie Figurengruppe „Der stürmische Liebhaber“von Franz AntonBustellioderdie Plastik„Jahrhundertschritt“ vonWolfgangMattheuer. „Der Jahrhundertschritt“ aus demJahr 1984 gehört zu den bekanntesten Kunstwerken derDDR.Diese ‚Albtraumfigur‘ vereintdie Gesten dernationalsozialistischenund kommunistischenDiktatur,Hitlergrußund Arbeiterfaust,und stehtfür dieZerrissenheitdes 20.Jahrhunderts. EinSchlüsselwerk fürdie Gesteals Bedeutungsträger im politischenund gesellschaftlichen Kontext. Dieimposante Namenslisteverzeichnet insgesamt 87 Künstlerinnen undKünstlern.Darunter Fotografinnen wieEllen Auerbach undGermaine Krull,Renaissance-Künstler AlbrechtDürer, Expressionisten,Pop-Künstler, Modernistenoder zeitgenössischeMaler wieDavid Hockney, Gerhard RichteroderSuXinping.Ermöglichtwird dieseZusammenstellung durch dieSammlung Peterund IreneLudwigund internationalen Leihgaben. DieMerkel-Raute darf natürlichauch nichtfehlen, ausgeführt aufdem Gemälde „Meister desSinzigerKalvarienberges“von 1475 vomHeiligenJohannes. Stefanie Roenneke DieGeste –Kunst zwischen Jubel, Dankund Nachdenklichkeit:bis 13.01.2019,LudwiggalerieSchloss Oberhausen; ludwiggalerie.de foto: Eckhart Hahn/Ludwiggalerie

KUNST D U I S B U R G PROGRAMMAUSZUG 19.10.2018 | 17:00 Uhr | FeuerwehrmannSam rettet denZirkus ©Rocketchris Jochen Gerz macht dieAußenfassadedes Lehmbruck-Museums zu einemBuch „Zurückblicken kommt mir verdächtig vor“ „Zurückblicken kommtmir verdächtig vor“. Jedergroße Text brauchteinen starkenAnfang. DerKünstlerJochenGerz(„2-3 Straßen“) hat ihngefunden:„Ichhatte eine glückliche Kindheit.Darfman dassagen?“ So beginnt die 25 000 Wörter umfassende Erzählung, mitder er dieAußenfenster desDuisburger Lehmbruck-Museumsauf einerLänge von100 Metern zu einemBuchmacht. „The Walk.Keine Retrospektive“ heißtseine Installation –dennauf eine gewöhnlicheMuseumsausstellunghat er keineLust. Im Interviewmit MaxFlorian Kühlemerklärter, warum. Warumgehen Siedamit nichts insMuseum? Ichhabeseitüber20Jahrenkeine reguläre Ausstellung mehr gemacht.MeinRaumbleibt deröffentlicheRaum, ihmfühle ichmichverbunden. DieKunst,die vonbeflissenenBetrachtern umgebenist,ist keineguteIdee,das ist nichtdemokratisch. WirbraucheneineGesellschaft,die sich selbst als Autorempfindet. DieAußenfenster zu bespielen wardann der machbareKompromiss? MeineallerersteAusstellunghatte ich1975im Lehmbruck-Museum. DieseScheibenhaben mich immer fasziniert. DasVerrückte an dem Bauist ja:Ineiner Zeit,woalles in Trümmern lag, haben Leutedie Couragegehabt, dieses offeneGebäude aus Glas zu bauen. Während wir heutemit unendlichvielmehrPrivilegienausgestattetnicht so gewagteSachenmachen. Für mich istdieserBau einNachkriegssymbol: Aus derHolocaust-Gesellschaftheraus entsteht so eingläsernes, fragiles Ding. Foto: Guido Meinck 31.10.-18.11.2018| URBANATIX–Roadtrip 01.11.2018 | 20:00Uhr | FelixLobrecht 20.11.2018 | 19:30Uhr | Gentleman ©Marvin Ruppert ©Bruenning DasLehmbruck-Museumhat schonvor drei Jahren beiIhnen angeklopft. Warummussten Siesolange überlegen? DenWunschdes Museums,eineRetrospektive zu machen,habeich abgelehnt.DerGedanke, zurückzublicken, kommt mir verdächtig vor. Zur gleichen Zeit habeich an meiner Websitegearbeitet,amKatalog meiner Arbeiten, an einerArt Resümee. Unddann gabesdiesenTextvon 1940,dem Jahr meiner Geburt,bis 2018.Darin beschreibeich acht Jahrzehnte –von derKindheit über dieNachkriegszeit, die1960er-Jahre undsoweiter. Es geht darum, wassichinder Gesellschaftund im persönlichen Leben undin derArbeitgetan hat. DieBesucher erarbeiten sich denTextüber einendreiMeter hohenSteg. Daraufstehenauch geflüchteteMenschenals Ansprechpartnerbereit.Wie kamesdazu? Ichbin mit18Jahrenabgehauen, als ichindie Armee gemusst hätte undhabeinvielenLändern Europasgelebt. Ichbin nichtvertrieben worden.Heute spürtman daslangsameVerebbenvon Fortschritt. Dabeikommt dieseGesellschaft aus demKrieg unddie Neuankömmlinge kommen auch aus demKrieg. Ichmöchteden Gedankeder Ähnlichkeit betonen. Wasdie Integration angeht: Manqualifiziert dieseLeute immergern, um zum Beispiel Hobeln zu lernen,für Beschäftigungen am unterenRand. Aber ichhabe zumMuseumgesagt: Lasstsie doch an der geistigenBeschäftigungteilhaben! TheWalk–Keine Retrospektive: bis26.5.2019, Lehmbruck-Museum,Duisburg;lehmbruckmuseum.de 13.10.2018 | 20:00Uhr | Eine geht noch! –Heger &Maurischat 27.+28.10.2018 | 11:00 Uhr | HochzeitsMesseBochum 09.11.2018 | 20:00Uhr | SwedishLegend 08.12.2018|20:00Uhr | DerNussknacker 15.12.18 -13.01.2019|10:00Uhr | EisSalon Ruhr 26.12.2018|19:00Uhr | Eisheilige Nacht 16.02.2019|20:00Uhr | Steven Wilson 30.03.2019 | 20:00Uhr | TheKooks Veranstaltungsorte: RCB -RuhrCongressBochum . JHH -JahrhunderthalleBochum . SHW -Stadthalle Wattenscheid . FBW -FreilichtbühneWattenscheid WeitereInfos/Veranstaltungen unter: www.bochum-veranstaltungen.de 53

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