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Oktober 2016 - coolibri Ruhrgebiet

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K I N O Jonathan |

K I N O Jonathan | Start: 6.10. Foto: © Jeremy Rouse, farbfilm verleih Nirgendwo | Start: 27.10. Foto: (c)polybandMedien, Photographer:Maximilian Seibert Schmerzhaft schön Jonathans Jugend ist kein Zuckerschlecken. Während die Freunde „raus aus dem scheiß Funkloch“ der Landidylle fliehen, pflegt er seinen krebskranken Vater, hält den Hof der Tante am Laufen und ist mehr Bauer, Pfleger und Aufpasser als Jugendlicher. Mit genauso filigranen, wie ausdrucksstarken Bildern erzählt der Film von Lebenslügen und Familiengeheimnissen, inszeniert eine schmalzfreie Liebesgeschichte und stellt Fragen an die Grenzen zwischen Leben und Tod, Liebe und Hass, Freude und Verzweiflung, Erwachsenen und Kindern. Und auch wenn der Plot nicht wirklich unvorhersehbar ist, ist „Jonathan“ ein schmerzhaft schönes Drama, das das Prädikat „besonders wertvoll“ der deutschen Film- und Medienbewertung mehr als verdient hat. DEU 2016, R: Piotr J. Lewandowski D: Jannis Niewöhner, André Hennicke, Julia Koschitz, Thomas Sarbacher Spätjugend auf Sinnsuche Irgendwo im Nirgendwo liegt das Heimatdorf von Danny, der Beziehung, Freunde und den Traum von der Fotografie für ein graues Lackaffendasein im BWL-Studium zurückließ. Bis der Vater stirbt, er zurückkehren und sich den offenen Fragen des Lebens stellen muss. „Nirgendwo“ schafft es, eine perfekt geschossene Momentaufnahme der deutschen Spätjugend zu schießen und dabei so stylisch wie ein Musikvideo auf Viva und so tiefgründig wie ein guter Tatort zu sein, mit genau den richtigen Dosen Charme, Witz, Herzweh und Sommerwohlfühlstimmung. Dabei dreht sich alles um den Schmerz des Erwachsenwerdens und die Frage, wo und wie man sein Glück findet – beim Ausbruch aus dem Bekannten oder beim Verharren im Bequemen? Der Film lässt beides zu und findet andere Antworten. Die wichtigste: Das Leben ist schön. Und scheiße kompliziert. DEU 2016, R: Matthias Starte, D: Ludwig Trepte, Jella Haase, Amelie Kiefer Blair Witch | Start: 6.10. Foto: Studiocanal GmbH/ Chris Helcermanas-Benge The Accountant | Start: 20.10. Foto:Chuck Zlotnick ©2015 Warner Bros. Ent. Inc. All Rights Reserved Zurück in den Wald Es war einmal... im Jahre 1999, als man Menschen tatsächlich noch den Bären aufbinden konnte, dass die verstörenden Videoaufnahmen, die im Wald gefunden wurden und als Kinofilm laufen, echt wären. Damals war das Genre „Found Footage“ jung, heute ist es ein Klischee. Trotzdem kehrt nun eine Mischung aus Neuauflage und Fortsetzung der Mutter aller Pseudodokus auf die Leinwände ein, um uns inzwischen abgebrühte Zuschauer erneut in den Wald der Blair Witch zu entführen. Aufgepeppt mit mehr handfesten Schockern und fiesem Grusel richtet sich die späte Fortsetzung rund um den Bruder der damaligen Filmerin nicht wirklich an Liebhaber des Originals, sondern bereitet den Mythos mundgerecht für eine neue Generation von Horrorfans auf. Und das überraschend ansprechend. USA 2016, R: A. Wingard, D: James Allen McCune, Callie Hernandez coolibri verlost 3x2 Kinotickets auf coolibri.de 44 Morden für Mathe Ben Affleck hatte mal ein echt peinliches Image: Boytoy von J.Lo, unglückliches Händchen bei der Rollenauswahl und Rundum-Lachnummer. Dann kam ein Oscar für „Argo“, Drama-Prestigerolle und das berühmte Batman- Kostüm. Und nun also der starbesetzte Thriller „The Accountant“, in dem er ein soziophobisches Mathegenie mimt, das sein Gehalt als Superbuchhalter für kriminelle Organisationen verdient. Bald schon ruft das Steuerfahnder, Auftragskiller und Konsorten auf den Plan und aus dem leicht autistischen Buchhalter wird ein waffenversiertes Ein-Mann-Kommando. Unterstützung bekommt Affleck bei diesem Spannungspiel nicht nur von aufstrebenden Hollywoodsternschnuppen wie Anna Kendrick und Jon Bernthal, sondern auch von Hollywoodveteran J.K. Simmons. USA 2016, R: Gavin O`Conner D: Ben Affleck, Anna Kendrick, John Lithgow, J.K. Simmons, Jon Bernthal

K I N O Kubo – Der tapfere Samurai | Start: 27.10. Foto: 2016 LAIKA, Inc / Focus Features Perfektes Puppentheater Abseits des aufgeblasenen Hollywoodrummels finden sich derzeit die wahrlich schönen Kinoperlen. Das trifft vor allem für den kunstvollen Kritikerliebling „Kubo – Der tapfere Samurai“ zu, ein beeindruckend gut gemachter Stop-Motion-Film aus dem Hause Laika. Die zeichnen sich auch verantwortlich für „Coraline“, „ParaNorman“, „Die Boxtrolls“ und auch Tim Burtons „Corpse Bride“. Allesamt Filme, die nicht nur beeindruckend schön aussehen, sondern dazu erwachsene Geschichten mit Tiefgang erzählen können. So auch die fantastische Story von Kubo, der gemeinsam mit einer Affendame und einem Käferritter das Rätsel um seinen verstorbenen Vater lösen und allerhand Monster bekämpfen muss. Absolut sehenswerter Animationsstreifen für Erwachsene. USA 2016, R: Travis Knight D: Art Parkinson, Charlize Theron, Matthew McConaughey, Ralph Fiennes Das Versprechen - Erste Liebe lebenslänglich | Start: 27.10. Foto: Filmperspektive GmbH Schuld und Recht „Das Versprechen“ dokumentiert das Gerichtsverfahren rund um die Ermordung von Nancy und Derek Haysom, für die ihre eigene Tochter Elizabeth und deren deutscher Freund Jens Söring angeklagt und verurteilt wurden. Der plädiert seit jeher auf unschuldig. Nun waren echte Verbrechen in Dokuform schon immer ein zuverlässiger Zuschauerköder, neuerdings beinhalten diese aber zunehmend scharfe Systemkritik, die mit einem fast unerträglichen Gefühl von Ungerechtigkeit die Kehle zuschnüren. Dafür darf man sich beim Streamingdienst Netflix für die Hitserie „Making a Murderer“ bedanken. „Das Versprechen“ schaut sich dabei wie eine kompakte Version eben jener: Die US-Justiz wird als fehlerhaft und korrumpiert enttarnt und bietet dabei zusätzlich fesselnde Unterhaltung und enigmatische Charaktere. Mit den Stimmen von Daniel Brühl und Imogen Poots. USA, DEU 2016, R: Karin Steinberger, Marcus Vetter .- . Limbecker Platz 45

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