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November 2017 - coolibri Recklinghausen, Gelsenkirchen, Herne

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T H E A T E R O B E R H

T H E A T E R O B E R H A U S E N Gegen den Rest der Welt Klara (Mervan Ürkmez), Siegfried (Jürgen Sarkiss), Rosi (Ingrid Sanne), Felix (Clemens Dönicke), Tati (Ayana Goldstein) Foto: Katrin Ribbe/Theater Oberhausen „Deutschland ist ein weltoffenes Land, das lassen wir uns von den Ausländern nicht wegnehmen“. Solche und ähnlich widersprüchliche Sätze purzeln den Darstellern in „Schimmelmanns – Verfall einer Gesellschaft“ aus dem Mund. All die Floskeln, Pseudowahrheiten und Verallgemeinerungen dienen der Legitimation von Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung einzelner Personengruppen. Auf der Bühne im großen Haus trifft es die Asylanten, die Frauen, die Israelis. Bürgerkriegs- Szenarien werden entworfen, die Nürnberger- Prozesse zitiert. In der Kabarett-Soap-Show wütet Familie Schimmelmann gegen den Rest der Welt. Vereinzelt schimmert eine Erinnerung an die Kult-Fernsehserie „Ein Herz und eine Seele“ auf. „Ekel Alfred“ ist hier aber eine Frau: Rosi Schimmelmann, angeblich erblindet, hetzt unter anderem gegen Ausländer, stets die Bibel umklammernd. Ihr Sohn Siegfried benutzt Asylbewerber als billige Arbeitskräfte und betreibt eine Reinigungsfirma namens „Endlösung“. Außerdem verdient er am Bau von Flüchtlingsheimen, die wiederum von der rechtsradikalen Tochter Klara abgefackelt werden, während die linksradikale Tochter Tati im drohenden Straßenkampf auf der anderen Seite steht. So versammelt sich die illustre Gesellschaft beim Leichenschmaus, denn es ist die Beerdigung des alten Nazi-Schimmelmann. Gegenpole setzen Anna Polke als Alzheimer geplagte Maria Trümmer, sowie Klaus Zwick als Maler Peter Kahlow. Beide vertreten eine andere Weltsicht, nur Maria glaubt man nicht und Peter wird ermordet. Das Ensemble spielt sich mutig durch den pointenreichen Text, Ingrid Sanne (als Rosi) und Jürgen Sarkiss (als Siegfried) legen einen bemerkenswerten Sarkasmus in ihre Rollen. Es ist Florian Fiedlers erste Inszenierung als neuer Intendant am Oberhausener Theater und das Stück ist in enger Zusammenarbeit mit dem Autor Mario Salazar entstanden. Das Ergebnis ist ein Textkonstrukt aus schemenartigen Figuren und einer wenig schlüssigen Dramaturgie. Nach einer rasanten halben Stunde, stellt sich ein wenig Ermüdung ein, denn leider schafft es die Inszenierung nicht, die Oberflächlichkeit zu durchbrechen. Schade. Ariane Schön Schimmelmanns–Verfall einer Gesellschaft: 4.11., Theater Oberhausen PREMIEREN IM NOVEMBER BOCHUM 18.11. Die Orestie von Aischylos (R: Lisa Nielebock), Kammerspiele 19.11. Pünktchen und Anton von Erich Kästner (R: Brigitte Dethier), Schauspielhaus CASTROP-RAUXEL 27.11. Ronny von Welt von Thilo Reffert (R: Jolanda Uhlig), Studio, WLT 48 DORTMUND 10.11. Der gestiefelte Kater von Andreas Gruhn nach Charles Perrault (R: Andreas Gruhn), Kinder- und Jugendtheater 11.11. Rachmaninow / Tschaikowsky von Xin Peng Wang (Ch: Xin Peng Wang), Opernhaus DUISBURG 4.11. Das Rheingold von Richard Wagner (R: Dietrich W. Hilsdorf), Theater Duisburg 14.11. Die Opernmacher (R: Volker Böhm), Theater Duisburg 17.11. What? Eigenproduktion des Jugendclubs (R: Katharina Böhrke), Foyer, Theater Duisburg ESSEN 5.11. Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck (R: Marie-Helen Joël), Aalto-Theater 11.11. Jupp - Ein Maulwurf auf dem Weg nach oben von Gertrud Pigor (R: Christian Tombeil), Grillo-Theater GELSENKIRCHEN 5.11. Reformhaus Luther von Dominique Horwitz (R: Dominique Horwitz), Musiktheater im Revier 19.11. Teufels Küche von Moritz Eggert (R: Michaela Dicu), Musiktheater im Revier HAGEN 5.11. Kannst Du pfeifen, Johanna von Gordon Kampe (R: Corinna Jarosch), Theater Hagen

T H E A T E R B O C H U M Sprechchor - die laute Menschmaschine MARIA!!! STUART!!! Hätte Schiller gewünscht, dass in seinen Stücken so viel geschrien wird, er hätte vermutlich Opern geschrieben. „Maria Stuart“ ist in der aktuellen Bochumer Inszenierung (Kammerspiele) auch ohne Gesang recht laut geraten. Ein Lotterleben muss Maria als Königin von Schottland gelebt haben, den eigenen Mann am Ende umgebracht, flieht sie nun vor Volkes Zorn nach England. Elisabeth I. wittert Gefahr für ihre Krone, sperrt sie ein, lässt sich mal gut, mal weniger gut beraten, begegnet Maria widerwillig im Park und lässt sie – es ist keine leichte Entscheidung – schließlich richten, und zwar hin. Die Bochumer Inszenierung indes endet mit einem anderen Bild, hier sind sich die Königinnen bis zuletzt bei einer wohl reinigenden Waschung einander verbunden. Auch der Chor der Männer hat sie in diese Position gebracht. All die Mortimers, Leicesters, Burleighs und Paulets büßen in Heike M. Götzes (Regie) Lesart ihre Individualität ein, treten dabei auf wie eine Kraftwerk-B-Mannschaft beim Gastauftritt in einer sehr frühen Star-Trek-Folge. Menschmaschinen. Laute Menschmaschinen, böllern sie ihre rhythmisch perfekt einstudierten Blankverse oft mehr in Richtung Publikum als sonstwohin. Da geht natürlich sämtliche Charakterzeichung flöten – und auch die Übersicht über den jeweiligen Spielstand zwischen Team Mary und Team Lisbeth. Diese beiden, gespielt Johanna Eiworth bzw. Bettina Engelhardt, oft nicht nur an den Füßen bar, geraten so noch mehr ins Zentrum des Geschehens, bleiben aber trotz aller körperlichen Kraftanstrengungen – das sinnliche Lotterleben vermittelt sich durch einen wohl achtminütigen Wahnsinnstanz – ein kleines bisschen uninteressant. Mitleid(en), im Sinne der Tragödie, kommt am ehesten angesichts körperlicher Gewalt auf. Da wird wohl heftig an den Haaren gezogen, geohrfeigt, abgeleckt oder in den fremden Schritt gegriffen (Altersempfehlung: ab 16 Jahre). Das ist, mit Verlaub, bei 2 Stunden 20 Minuten Sprechtheater, ein bisschen dürftig. Andreas Lammers Maria Stuart: 1./3./12./30.11.Schauspielhaus Bochum Foto: Diana Küster/Theater Bochum 3 BY EKMAN (TUPLET – FLOCKWORK – TYLL) BALLETTABEND MIT WERKEN VON ALEXANDER EKMAN Vorstellungen 7., 17., 25. November; 1. Dezember 2017 Aalto-Theater Tickets T 02 01 81 22-200 www.theater-essen.de Theater FLETCH BIZZEL Humboldtstr. 45 I 44137 Dortmund Tel. 02 31/142525 I www.fletch-bizzel.de Nov. 2017 Mi. 01.11. EMSCHERBLUT Mittwoch-Special-Improshow Fr. 03.11. ENSEMBLE FLETCH BIZZEL Sa. 04.11. „Seine Braut war das Meer ...“ So. 05.11. WILLI THOMCZYK (ohne Paco) „Bukowski hat mein Leben versaut ...“ Do.09.11. LesArt.Festival 19.30 Uhr Dietmar Bär und Thomas Krüger Sa. 11.11. ENSEMBLE FLETCH BIZZEL So. 12.11. „Der Vorname“ Mo.13.11. LesArt.Festival 15.00 Uhr -Fr.17.11. „KindergartenBuchTheaterFestival“ Di. 14.11. LesArt.Festival 19.30 Uhr Willi Nachdenklich „Serwus, i bims“ Do.16.11. JENS NEUTAG „Mit Volldampf“ Fr. 17.11. FISCHER & JUNG „Innen 20, Aussen ranzig“ Sa. 18.11. LesArt.Festival 19.30 Uhr „Wir sind – Helden von hier“ So. 19.11. KULTURBRIGADEN „SANTA BABY – Die Weihnachtsshow“ Fr. 24.11. FLETCH TOTAL16+ Workshopensemble -So.26.11. „Shakespeares Sommernachtstraum“ Di. 28.11. EMSCHERBLUT „Alle Jahre wieder“ -Fr.01.12. Weihnachts-Special-Improshow Beginn: 20.00 Uhr · So. 18.00 Uhr THEATER TURBINE „Post für den Honigkuchenbär“ So. 12.11.-11 h · Mi. 22.11.-10 h · So. 26.11.-11 h · Mi. 29.11.-10 h · Do. 30.11.-10h Geierabend 2018 • 28.12. - 13.02.2018 Zeche Zollern II/IV · DO-Bövinghausen Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen 12.11. König Drosselbart nach den Gebrüdern Grimm (R: Jan Friedrich Eggers), Theater Hagen MÜLHEIM 9.11. Die Schöne und das Biest von Lucy Kirkwood, Katie Mitchell (R: Albrecht Hirche), Theater an der Ruhr 18.11. König Ubu # Am Königsweg von Alfred Jarry, Elfriede Jelinek (R: Philipp Preuss), Theater an der Ruhr MOERS 26.11. Nur ein Tag von Martin Baltscheit (R: Ulrich Greb), Schlosstheater OBERHAUSEN 10.11. Männer, die denken von Performing Group (R: Julia Mota Carvalho, Daniel Mathéus), Theater Oberhausen 17.11. Nachts von Franziska Henschel (R: Franziska Henschel), 25.11. Die Schneekönigin von Hans Christian Andersen (R: Serkan Salihoglu), beides Theater Oberhausen RIMINI PROTOKOLL HAUSBESUCH EUROPA AB 08. NOVEMBER 2017 IN ESSEN & MÜLHEIM AN DER RUHR WWW.RINGLOKSCHUPPEN.RUHR 49

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