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November 2017 - coolibri Oberhausen, Duisburg, Mülheim

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K I N O Mord im

K I N O Mord im Orient-Express | Start: 9.11. Foto: © 2017 Twentieth Century Fox The Big Sick | Start: 16.11. Foto: ©2017 COMATOSE INC._Photo by Nicole Rivelli Mord an Bord In der aktuellen Revivalwelle ist es eigentlich gar bestaunenswert, wie lange die Werke von Krimikönigin Agatha Christie unangetastet blieben. Nun ist Schluss mit Ruhe, denn es fährt ein mit Hollywood-Stars vollgestopfter Zug aus dem Orient Richtung Mordfall. Das Passagierregister der Neuverfilmung liest sich dabei wie eine Gästeliste zur Awardshow-Afterparty in eleganter Abendrobe – nur das hier einer der illustren Gäste, ganz wie beim beliebten Kinderspiel „Mord in der Disco“, heimlich gemeuchelt wird und alle Zugreisenden mächtig verdächtig wirken. Für den richtigen Dreh am klassischen Stoff sorgt der in Historienfilmen versierte Regisseur Kenneth Branagh, der auch gleich noch die Hauptrolle des belgischen Detektivs Hercule Poiroit übernimmt. Rollt! USA 2017, R: Kenneth Branagh D: K. Branagh, Judi Dench, Daisy Ridley, Michelle Pfeiffer, Willem Dafoe Komatös in Chicago Kumail kommt aus Pakistan, lebt in Chicago, fährt Uber, versucht sich als Comedian und darin, sich aus elterlich angeleierten Ehearrangements zu winden. Und dann stürzt er sich in eine Beziehung mit Emily, deren Vergeigung er nicht retten kann, weil die Holde vorher ins Koma fällt. Der Clou: Das Drehbuch schrieb Kumail zusammen mit seiner Frau und erzählt darin die Geschichte ihres Kennenlernens. Genau dieser Fakt verleiht dem Film die Geheimzutat, die „The Big Sick“ aus der Masse an lustigen Romanzen hervorstechen lässt. Hier sieht man echte Personen, die sich real anfühlen, deren Emotionen nie überzogen wirken, sondern immer greifbar. Dazu webt der Film geschickt Ideen über Kultur, Comedy, Rassismus und Familie ein. Und auch wenn teils mehr Druck auf die Tränendrüse, als auf das Zwerchfell ausgeübt wird, sitzt der spritzige Humor. USA 2017, R: Michael Showalter D: Kumail Nanjiani, Zoe Kazan, Holly Hunter, Bo Burnham Detroit | Start: 23.11. Harte Eskalation Regisseurin Kathryn Bigelow traute sich schon an Themen wie den Irak- Krieg, die Bin-Laden-Tötung und den Kalten Krieg. Ihr neustes Werk zentriert die Bürgeraufstände im Detroit des Jahres 1967. Ihr Film ist dabei genauso hart, erschütternd und kompromisslos, wie die Realität der Ereignisse selbst. Bigelow fängt das frenetische Chaos und den eskalierenden Kontrollverlust der Situation fast schon unheimlich treffend ein, vergisst dabei aber nie ihre Protagonisten mit klaren Linien zu zeichnen. „Detroit“ ist sicherlich kein einfach anzuschauender, aber ein wichtiger Film. Und auch wenn die Massen vor der thematischen Schwere und schier unerträglichen Wahrheit dieses Filmes zurückschrecken könnten, wird das Interesse an Bigelows „Detroit“ spätestens in der Awardsaison überkochen. USA 2017, R: Kathryn Bigelow D: John Boyega, Will Poulter, Anthony Mackie, Algee Smith, Hanna Murray 38 Foto: © 2017 Concorde Filmverleih GmbH Good Time | Start: 2.11. Übles Enigma In „Good Time“ hat der genauso glück- wie ruchlose Kleinkriminelle Connie Nikas entgegen des Filmtitels alles andere als eine gute Zeit. Nachdem er seinen geistig behinderten Bruder mit auf die schiefe Bahn zieht und dieser im Knast landet, versucht Connie ihn mit allen Mitteln wieder auf freien Fuß zu kriegen – und versinkt dabei immer tiefer in Lügen, Verbrechen und Gewalt. Anstatt aus diesem Stoff einen erwartbar grimmigen, monochromen Thriller zu stricken, liefern die regieführenden Safdie-Brüder einen knallbunten, schrillen, kantigen und auffälligen Film ab. „Good Time“ ist ein spannendes, dreistes und abgefucktes Enigma, das einen auch nach dem Kinobesuch noch beschäftigt. Robert Pattinson überwältigt dabei als übler Typ ohne Rücksicht oder Gewissen. USA 2017, R: Ben & Joshua Safdie D: Robert Pattinson, Ben Safdie, Buddy Duress, Jennifer Jason Leigh Foto: © temperclayfilm

K I N O Fack ju Göhte 3 | Start: 26.10. Schulschlawiner Als im Jahre 2013 das kleine, deutsche Filmchen „Fack ju Göhte“ auf die Leinwände tänzelte, sah so mancher eine Offenbarung Gestalt annehmen. Mit frischem, wenig zimperlichem Humor, pikanten Einblicken in das vor sich hinmarodierende deutsche Schulsystem, in dem Zukunft für die Jugend nur nach verschlossenen Türen aussieht, und einer aufrichtig ans Herz gehenden Geschichte, traf man einen Nerv. In den wird jetzt zum inzwischen dritten und damit zum letzten Male gebohrt – denn die durchgeknallte Schulklasse von Ex-Ganove Zeki Müller will noch durchs Abi gebracht werden. Auch wenn Rezept und Mixtur inzwischen gut bekannt und oft nachgeahmt sind, bleibt „Fack ju Göhte 3“ forsch, mutig, relevant und vor allem urkomisch. Foto: ©2017 Constantin Film Verleih GmbH / Reiner Bajo Advertorial Die Fassbier-Revolution Gastro News. Deutschland verfügt über mehrere Tausend Gastronomiebetriebe wie Restaurants, Bars, Cafés und Hotels. Und obwohl eine Vielzahl der Gäste gern frischgezapftes Bier trinkt, können Gastronomen diesen Wunsch nicht immer erfüllen - oft fehlt der Platz für ein traditionelles Zapfsystem. Heineken BLADE bietet Gastro-Professionals nun die ideale Lösung. Die hochwertig verarbeitete Maschine bringt perfekt gekühltes Fassbier auch auf den kleinsten Tresen. Dank der simplen Plug-and-Play-Technologie im modernen Design wird ein schneller und einfacher Wechsel der handlichen 8-Liter-Fässchen ermöglicht. DEU 2017, R: Bora Dagtekin D: Elyas M‘Barek, Jella Haase, Max von der Groeben, Katja Riemann Das Starter-Kit für die gewerbliche Nutzung kann direkt über den Online-Shop geordert werden - inklusive drei Fässchen, Gläser, Skimmer und Zubehörpaket für Biersorten wie Heineken, Birra Moretti und Gösser. www.blade.shop Sommerhäuser | Start: 26.10. Detailvernarrt „Sommerhäuser“ zeigt das Zusammentreffen einer Familie im Haus mit Garten der jüngst verstorbenen Urgroßmutter. Dabei schwelen natürlich unter der Oberfläche die typischen Konflikte und Machenschaften eines Familiendramas, beigemischt sind neben Hochsommerflair und einer unaufgeregten Hommage an die späten 70er in Deutschland aber auch düstere Untertöne. Regisseurin Sonja Kröner zeigt in ihrem Debütfilm eine fast pedantische Detailvernarrtheit, mit der sie eine Bildercollage von magischer Bannkraft erzeugt. Vieles bleibt in diesem ruhigen, besonnenen Film unausgesprochen, etliches obliegt der Fantasie des Zuschauers, aber genau in diesen Lücken liegt die bescheidene Genialität von „Sommerhäuser“. Foto: © 2017 PROKINO Filmverleih GmbH DEU 2017, R: Sonja Maria Kröner D: Ursula Werner, Laura Tonke, Thomas Loibl, Günther Maria Halmer 39

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