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November 2016 - coolibri Düsseldorf

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K Ö L N K Ö L N Unter

K Ö L N K Ö L N Unter Dampf Die Liebe zur Modelleisenbahn hat’s nicht einfach in diesen Tagen. Dereinst wollten kleine Jungs Lokomotivführer werden. Und heute? Baggerfahrer! Fußballprofi! Türsteher! Eisenbahnfans zieht es im November nach Köln-Deuz Foto: Sebastian Hauenstein Aber Aufgeben ist nicht. Selbst Märklin, das vor einigen Jahren insolvent gegangene Synonym für den Lokführertraum zuhause, ist von den Toten auferstanden und präsentiert neue Modelle. Auf der Internationalen Modellbahn-Ausstellung (IMA) vom 17. bis 20. November in Köln werden 20 einige davon ihre Runden drehen. Rund 200 Aussteller haben einen Fahrschein nach Deutz gelöst, darunter etwa 150 Unternehmen, die mit dem Tschuk-Tschuk-Tuschuk im Kleinformat auch in Zeiten noch Geld verdienen wollen, da hierzulande ein denkbar unglamouröser Ex- Staatskonzern dem Reisen mit der Eisenbahn das letzte bisschen Romantik austreibt. 60.000 Besucher kamen 2014 zur IMA. Auf ähnlich viele hofft Sascha Bürkel, der Projektleiter bei der veranstaltenden Messe Sinsheim GmbH, auch diesmal wieder. Er weiß natürlich: „Modellbahnen waren schon mal mehr in.“ Die Branche hatte es zwischenzeitlich versäumt, in neue Hobby-Eisenbahner zu investieren und mindestens eine ganze Nachwuchsgeneration verloren. „Die Verbände und Vereine bemühen sich inzwischen schon, Kinder und Jugendliche zu aktivieren und verteilen zum Beispiel Starterkits“, sagt Bürkel. „Aber die Eltern sind bei solchen Veranstaltungen oft nicht dabei. Das macht es besonders schwierig.“ Auf den 14 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche in den Hallen der Koelnmesse werden sich also vermutlich viele Großeltern-Enkel-Kombis tummeln. „Tausende von Zügen“, genauer weiß es Bürkel selbst nicht, werden über rund 25 Anlagen zuckeln, und zwar von Spur 7 (winzig klein) bis Spur 2 (größte Größe), auf der man sogar mitfahren kann. Flankiert wird der Laufsteg der Zugmodels vom Kölner „Echtdampf- Treffen“, das der archaischsten aller maschinellen Antriebsarten huldigt, sowie der Lego Fanwelt und dem Lego Kidsfest. Macht Sinn: Von dort dürfte der Weg in die Kinderzimmer am kürzesten sein. Sebastian Züger IMA: 17.–19.11. (9–18 Uhr), 20.11. (9–17 Uhr), Kölnmesse; modellbahn-koeln.de;

K Ö L N S C H A U S P I E L Es ist schon mehr als 20 Jahre her, doch die Erinnerung ist frisch wie dänischer Kräuterquark: 1995 unterzeichneten die Filmregisseure Lars von Trier, Thomas Vinterberg, Kristian Levring und Søren Kragh- Jacobsen das „Dogme 95“ und definierten damit einen revolutionären Standard für die Spielfilm-Produktion. Die Ablehnung aller technischen Raffinessen der Hollywood-Studios brachte eine Vielzahl bemerkenswerter Filme hervor - „Idioten“, „Mifune“ oder „Italienisch für Anfänger“ sind nur einige davon. Dramatische Wucht Therese Willstedt Foto: Sandra Then Die Reduktion der Mittel hatte einen praktischen Nebeneffekt, von dem das Theater bis heute profitiert: Viele Dogma-Stoffe eignen sich hervorragend für die Bühne. „Das Fest“ beispielsweise, die Geschichte einer dramatisch implodierenden Familienfeier, entwickelte auch am Kölner Schauspiel eine beeindruckende dramatische Wucht. Puristen ordnen „Adams Äpfel“, den Film von Anders Thomas Jensen aus dem Jahr 2005, nicht als Dogmafilm ein. In der erzählerischen Tradition Lars von Triers und seiner Mitstreiter steht die Geschichte über einen grenzenlos gütigen Pfarrer, der seine Erfüllung in der Resozialisierung von Straftätern und Terroristen findet, aber durchaus – sowohl inhaltlich wie strukturell. Die Entscheidung der dänischen Regisseurin Therese Willstedt, diesen Stoff für ihre erste Arbeit in Köln zu inszenieren, ist also absolut folgerichtig. Die Dogmafilmer wollten weg vom Popcornkino, hin zu neuer gesellschaftlicher Relevanz. Das eint sie mit jungen Theatermachern wie Willstedt: „Adams Äpfel handelt von der Absurdität des menschlichen Daseins und dem Gefühl von Unglück und Isolation“, sagt sie. „Wir versuchen, diesem Gefühl zu entkommen und Trost in schnellen Lösungen zu finden, anstatt die Wurzel des Übels zu packen.“ Dem Schauspiel, aus dem Herzen der Stadt in die vermeintliche Peripherie verpflanzt, hat der Umzug ins Rechtsrheinische gutgetan. Anders als in der Fußgängerzone neben dem eigentlichen Standort liegen in Mülheim die Stoffe buchstäblich auf der (Keup-)Straße. „Adams Äpfel“ fügt sich mit seinen plakativen Charakteren wunderbar in dieses Erzählumfeld. Am 18. November ist Premiere. SZ Adams Äpfel, 18., 20., 23., 30.11., Schauspiel Köln; schauspielkoeln.de Zirkusfestival Das Airlebnis. 06.11.2016 | 11–18 Uhr Internationale Künstler des Neuen Zirkus. Einmalige Artistik und Akrobatik im Terminal. Eintritt Frei! Mit freundlicher Unterstützung des Institut français und im Rahmen von La Saison fait son cirque - Neuer Zirkus aus Frankreich. Jeder 1. Sonntag im Monat ein Airlebnis. 21 enjoydus.com

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