HOCH AUF DIE HALDE! Was früRher nur eine AnRhäufung von Müll, ScRhutt und taubem Gestein aus dem Bergbau war, ist Rheute beliebtes Ausflugsziel für friscRhe Luft, gute Bewegung und RherrlicRhe AussicRht. Wir stellen Halden im RuRhrgebiet vor, für die sicRh jeder ScRhritt und jeder Tritt in die Pedale beim Aufstieg loRhnt. Schurenbachhalde (Essen) Halde Haniel (Bottrop) Eine der höchsten Halden findet sich auf der Grenze zwischen Bottrop und Oberhausen. Zu entdecken gibt es ein Amphitheater, die bunten Pfähle der Kunstinstallation „Totems“, ein Gipfelkreuz und die sich anschließende Halde Schöttelheide. Und natürlich einen Ausblick auf sämtliche Highlights der Region: Tetraeder, Gasometer, Zeche Prosper-Haniel, das CentrO, Schloss Ripshorst bis hin zu weiter entfernten Landmarken, die den Horizont rund um die Halde spicken. Tippelsberg (Bochum) Der Tippelsberg, einer von Bochums höchsten Bergen und eigentlich keine echte Halde, blüht seit dem Ende seiner Nutzung als Boden- und Bauschuttdeponie erst so richtig auf. Inzwischen ist er ein beliebter Freizeitort, von dessen Gipfel man einen wunderschönen Ausblick über die industrieromantische Bochumer Landschaft genießen kann. Markanter Eckpfeiler der Schurenbachhalde ist das Kunstwerk „Bramme für das Ruhrgebiet“, ein metallener Monolith, rostbraun und am Fuße mit Graffitischichten bedeckt. Löst man die Augen von diesem Blickfang, kann man ins Staunen geraten: Von der Altenessener Halde in Zollvereinnähe sieht man Gasometer, Tetraeder, das Essener Rathaus nebst Fernseh- und RWE-Turm, und bei klarem Wetter sogar das Bergbaumuseum. Am Abend türmen sich erleuchtete Dampfwolken aus Industriegebieten gen Nachthimmel. Tiger & Turtle - Magic Mountain (Duisburg) Klingt nach dem Schauplatz der nächsten Fantasytrilogie, ist aber jedem Ruhrgebietler als eines der markantesten Haldenkunstwerke auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe bekannt. Von der verrückten Skulptur mit Looping-Treppe aus sieht man eine potttypische Industrielandschaft, deren rohe Romantik sich natürlich am besten zu Dämmerungsstunden offenbart. Leider längst kein Geheimtipp mehr. Alsumer Berg (Duisburg) Wer in Sachen Ruhrpottromantik keine Kompromisse mag, ist bei einem Besuch des Alsumer Bergs (alias Beecker Halde) auf der sicheren Seite. Die Aussicht von drei möglichen Plattformen zielt auf Hochofenwerk, Kokerei, Kraftwerke, Rhein und Thyssen-Krupp, bei Nacht auf ein Meer aus schimmerndem Stahl. Mystische Randnotiz: Der Berg hält einen ehemaligen Stadtteil von Duisburg unter sich begraben. Halde Hoheward (Herten) Unter allen Halden bietet dieses Hertener Goldstück wohl das größte Freizeit- und Kulturprogramm an. Drachensteigen, Segway, informative Führungen oder Gipfelpartys sind aber nur einige Gründe von vielen, diese Erhebung zu besuchen. Gesehen haben muss man nämlich die Horizontal-Sonnenuhr mit Obelisk, die Drachenbrücke und das markante Himmelsobservatorium. 4
FAHRRAD OUTDOOR Deusenberg (Dortmund) Halde Großes Holz (Bergkamen) Diese Halde überzeugt bei Tag und Nacht. Bei Sonnenschein bezirzt sie mit saftig grüner Naturkulisse, in die sich zahllose Holzskulpturen einreihen, die abstrakte Fördertürme darstellen. Bei Nacht können diese übrigens leuchten, genau wie die 30 Meter hohe Stahlsäule „Impuls“, die auf dem Gipfelplateau prangt. Tipp: Schön spazieren gehen, Picknick bei Sonnenuntergang und ins Deckchen gemümmelt bis zum Mondaufgang warten. Halde Rheinelbe (Gelsenkirchen) Den vegetationslosen Schuttgipfel dieser Halde krönt eine urzeitlich anmutende Steinquaderanhäufung, genannt „Himmelstreppe“. Fun Fact: die Rheinelbe (genau wie Rungenberg und Großes Holz) gehört zu den brennenden Halden. Das bedeutet, dass im Inneren der Halde Kohlenreste exotherm mit Luftsauerstoff reagieren und es im Wärmestau zur Selbstentzündung kommt. Im Klartext: Da drinnen tut et brennen! Halde Rungenberg (Gelsenkirchen) Auf dieser Industriedeponie mit Doppelgipfel und Haldenbusen finden sich zwei charakteristische Scheinwerfer, die bei Nacht mit Licht die Spitze der Schuttpyramide in den Himmel zeichnen. Über eine 300-stufige Treppe erreicht man den begehbaren Höhepunkt und wird mit einem Blick auf das Schalke Stadion, Buer, Kraftwerke und mehr belohnt. Als dreckig, stinkend und hässlich hat man die Gegend rund um den heutigen Deusenberg einst beschimpft. Sein Fundament besteht ja schließlich auch aus Industriemüll und Weltkriegstrümmern. Daraus gewachsen ist ein grünes Naherholungsgebiet mit verschnörkeltem Mountainbiketrack. Die rekultivierte Müllkippe bietet viel Vegetation, einen Ruheort abseits der Stadt und einen wundervollen Ausblick auf Skyline, umliegende Industrie und die Zechen Fürst Hardenberg und Minister Stein. Tetraeder (Bottrop) Offiziell nennt es sich Haldenereignis Emscherblick. Ein Blick auf das Gipfelkunstwerk dieser Bottroper Halde genügt aber, um den volksmündisch viel weiter verbreiteten Namen zu erahnen: Das Tetraeder. Das pyramidenförmige Gerüst auf der Halde Beckstraße kann man über eine Treppe erklimmen, um auf der Aussichtsplattform einzukehren. Bei Nacht verfeinert mit Illuminationen. Ein Klassiker. Neuer Kaiserberg (Dortmund) Wo ein künstlicher See gegraben wird, häuft sich auch ein künstlicher Berg an. Das ist wie beim Sandburgenbauen. Am Phoenixsee ist so der Neue Kaiserberg (aka Phoenixsee-Halde) entstanden, von dem aus man nun herrlichen Ausblick auf besagtes Stehgewässer samt umliegender Architektur genießt. Treppen verkürzen den Aufstieg. Text und FotoP: Lukas Vering 5
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