C O O L I B R I L O K A L L Ü N E N Sagenhafte Lektüre Widar Lehnemann, Wilfried Heß und Fredy Niklowitz (v.l.) sind den Sagen auf den Grund gegangen. Foto: Dominique Schroller Geschichten von Hexenwerk und Wundertaten haben die Menschen seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weiter gegeben. Drei Historiker aus Lünen haben sie gesammelt und sich auf die Suche nach der Wahrheit gemacht. Sie ranken sich um tapfere Ritter und Teufelswerk, erzählen von finsteren Dämonen und wundersamen Begebenheiten. Den schönsten Sagen, Legenden und Geschichten aus dem Raum Lünen haben drei passionierte Historiker nachgespürt. Während ihrer zehnjährigen Recherche-Reise durch Archive, Aufzeichnungen und Anmerkungen haben Fredy Niklowitz, Wilfried Heß und Widar Lehnemann für ihr 1028 Seiten dickes Buch jedoch nicht nur gesammelt, sie sind auch der Wahrheit auf den Grund gegangen. Es gelang ihnen, Klischees in den Köpfen zu entlarven und einen Edelmann von seiner Schuld zu befreien. „Gottfried von Cappenberg hat den Münsteraner Dom nicht angezündet“, sagt Wilfried Heß mit Nachdruck. Die zeitgenössischen Quellen berichten nichts von seiner Täterschaft. Erst spätere Generationen ergehen sich in übler Nachrede. „Sie betrachteten es als Wiedergutmachung, dass Gottfried seine weltlichen Güter wenig später der Kirche überschrieb. Dafür gab es jedoch vielmehr innere Beweggründe. Die Quellen zeigen, dass er schon vier Jahre vor dem Feuer den Wunsch nach einem geistlichen Leben äußerte“, berichtet Stadtarchivar Fredy Niklowitz. Tatsächlich waren die Münsteraner selbst schuld, 20 dass ihr Kirchenbau niederbrannte. „Als Feinde gegen die Stadt vorrückten, zündeten sie die Vorhäuser an, um ihnen keinen Unterschlupf zu bieten. Doch dann ist das Feuer auf den Dom übergeschlagen“, sagt Widar Lehnemann. Mutige Rettung Ihn hat besonders die Geschichte um Bernhard von Galen und die Bürger von Lünen beeindruckt. „Auch wenn es nicht so war, würde ich es mir doch wünschen.“ Denn als der Fürstbischof die Stadt dem Erdboden gleichmachen wollte, schickten die Einwohner ihm zehn Mädchen, die ihn baten, sie nicht zu Waisen zu machen. Daraufhin verschonte er Lünen. „Die Realität war leider etwas anders. Die Münsteraner nahmen hier Quartier und die Bürger mussten die Soldaten versorgen. Sie zahlten später noch jahrelang die Kredite ab. Niedergebrannt ist die Stadt allerdings nicht“, sagt Wilfried Heß. Ihn hat dagegen der Brand von 1512 nachhaltig bewegt. „Die Geschichte, wie der Chronist Georg Spormecker sie aufgeschrieben hat, zeigt das vorreformatorische Denken der Menschen. Sie sahen das Unglück als eine Strafe Gottes. Diese Angst vor der Rache des Herrn hat mich intensiv beschäftigt“, betont der Diakon. Den Mut der Lüner, die 1491 versucht hatten, ihre Brücke vor den Fluten der Lippe zu schützen, bewundert Fredy Niklowitz. „Sie haben ihr Leben riskiert und konnten sich erst in letzter Sekunde in Sicherheit bringen. Das hat mir klar gemacht, wie wichtig diese Brücke war.“ Die Autoren sind tief in die Gedankenwelt der Menschen damals eingetaucht und haben versucht, ihre Erlebnisse und die daraus entstandenen Geschichten auf ihren Kern zurückzuführen. „Wir haben dabei selbst viel erfahren“, betont Wilfried Heß. Erstaunlich war für ihn, dass der Klüngelpelz als Schreckgestalt für kleine Kinder eigentlich ein armer Tropf war. „Als Aussätziger war er in Lumpen gekleidet und musste die Menschen durch Rasseln und Schellen vor sich warnen.“ Die Hexen, von denen zwei Sagen erzählen, waren dagegen in Lünen weit weniger verfolgt als anderswo. „Es hat zwar Anklagen gegeben, aber keine Hinrichtungen. Das wussten die Herzöge von Cleve zu verhindern“, betont Wilfried Heß. Zwei Jahre sollte das Projekt dauern, ein Jahrzehnt hat es schließlich gebraucht, um das sagenhafte Wissen zwischen zwei Buchdeckeln festzuhalten. „Und wenn das Stadtjubiläum nicht gewesen wäre, dann säßen wir heute noch dran.“ Dominique Schroller
C O O L I B R I L O K A L L Ü N E N M E N D E N Das Team der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule Schüler drehen ihren Film Die Menschen aus dem Stadtteil und die Geschichten aus Lünen-Süd einzufangen, haben sich Schüler der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule zum Ziel gesetzt. Unter der Regie ihres Lehrers Volker Krieger sind sie seit Mitte vergangenen Jahres mit Mikrofon und Kamera unterwegs. Erste Ergebnisse ihrer Recherche sind bereits auf den Internetseiten der Schule und des Stadtteilbüros Lünen-Süd zu sehen. Die Premiere des gesamten Films ist für Juni geplant. Wer Interesse an einer Mitarbeit an den Dreharbeiten hat oder selbst interessante Geschichten, Anekdoten oder eigene Fotos und bewegte Bilder rund um den Stadtteil bieten kann, findet in Volker Krieger den passenden Ansprechpartner. Die Premiere des kompletten Films ist für Juni 2017 geplant. Das Filmprojekt wird aus dem Aktionsfonds des Stadtumbaus Lünen-Süd gefördert. ds kkg-luenen.de Foto: Stadt Lünen Die Heinzelwerker aus Menden Heinzel-Anwärter gesucht Die Heinzelwerker aus Menden verschenken seit drei Jahren sich und ihre Zeit. Die ehrenamtlichen Nachbarschaftshelfer tauschen nicht nur durchgebrannte Glühbirnen aus, gehen mit zum Arzt oder behalten bei komplizierten Formularen den Überblick, sie hören vor allem gut zu. Ein offenes Ohr für die Probleme ihrer Klienten sind daher Voraussetzung, um Teil des Teams zu werden. Das möchte sich vergrößern und sucht weitere Heinzel, die kleinere Aufgaben für die Menschen nebenan und gegenüber übernehmen. Obwohl ihre Einsätze über eine Datenbank professionell organisiert sind, wollen sie die Profis nicht ersetzen. Aufträge wie Gartenarbeit, Renovierungen oder Umzüge lehnen sie ab. Heinzel-Anwärter mit handwerklichem Geschick und einer Portion Zeit zum Verschenken, können sich bei c.meissner@menden.de bewerben. ds Foto: Stadt Menden Festivalorte Kino in Köln Förderer www.frauenfilmfestival.eu 21
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