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März 2017 - coolibri Essen

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C O O L I B R I L O K A

C O O L I B R I L O K A L Durch alles beeinflusst Die Essenerin und Poetry Slammerin Sandra Da Vina hat bereits ihr zweites Buch veröffentlicht. Ein Gespräch mit Stefanie Roenneke über das Schreiben. In deinem neuen Buch „Hundert Meter Luftpolsterfolie“ versammelst du Texte über Liebe, Angst, absurde Situationen beim Klassentreffen oder in einer Umkleidekabine? Gibt es für dich überhaupt einen Unterschied zwischen banalen und wichtigen Momenten? Natürlich habe ich Texte mit einer größeren und einer kleineren Message. Der Umkleidekabinentext ist witzig, es passiert nicht viel außerhalb der Umkleidekabine. Und manchmal schlage ich dann doch den Bogen zu etwas Größerem. Es war mir für das Buch wichtig, dass es eine Mischung gibt und tatsächlich mag ich Texte am liebsten, die witzig sind, aber einem auch etwas mitgeben und noch mal anders berühren. Wann hast du das Bedürfnis zum Schreiben? Sandra Da Vina Manchmal habe ich nur einen Satz, den ich super finde, oder eine Idee, und daraus will ich irgendetwas bauen, aber das gelingt nicht. Manchmal muss ich mich tatsächlich sehr zwingen. Ich habe auf meinem Desktop einen Ordner, der ist voller Ideen, die ich im Kopf hatte, die dann aber nicht gereicht haben – die nicht mehr ausgelöst haben als diesen kleinen Moment. Was manchmal hilft: Ich habe eine Lesebühne mit Tobi Katze und weil ich jeden Monat diesen Termin habe, zu dem ich vier Texte vorbereiten muss, frage ich mich schon jeden Monat: ‚Was hat mich und die Welt beschäftigt und was kann ich daraus machen?‘ Das ist viel drängender: dann muss ich schreiben. Gibt es etwas, das dich gerade umtreibt? Ich bin Ende 20: Das sind dann die üblichen Themen wie Erwachsenwerden und Selbstfindung. Das findet sich auch viel im Buch. Ich habe viele Selbstzweifel, vielleicht auch aufgrund der aktuellen Stimmung. 20 Hast du eigentlich Rituale für deine Arbeit? Ich schreibe gerne gemütlich und in bequemen Klamotten. Mein Ziel für dieses Jahr ist es, mir endlich eine vernünftigen Arbeitsplatz einzurichten, da ich viel auf der Couch schreibe. Früher sogar im Bett, aber das hat sich gebessert. Ich brauche viel Müßiggang, die Möglichkeit, ganz lange über Dinge nachdenken zu können. Es ist natürlich Luxus, sich dafür Zeit nehmen zu können. Was mir noch hilft, kreativ zu sein, ist, anders kreativ zu sein: Ich lege mir jede Woche ein neues Hobby zu. Ich habe letztes Jahr angefangen zu nähen. Malbücher finde ich super: man muss nicht schöpferisch sein, sondern nur bedienen. Das finde ich sehr meditativ. Hattest du schon mal eine Muse? Oh, das ist witzig. Vielleicht brauche ich das mal. Nee, das finde ich ganz schwierig, auch wenn ich gefragt werde, wer mein Vorbild ist. Ich bin immer durch alles beeinflusst. Gibst du auch mal auf gemäß: ‚Das wird heute nichts‘. Ja, voll. Aber die Texte liegen trotzdem noch rum. Vielleicht war ein Witz gut darin, den ich weiter verarbeiten kann. Oder ein Satz war doch ganz nett und der fällt mir wieder ein, wenn ich über ein ganz anderes Thema schreibe. „Datei löschen“ oder „In den Papierkorb verschieben“ gab’s noch nicht? Doch, mit ganz frühen Gedichten, bei denen ich denke: ‚Was war da denn los‘ oder ‚Gott sei Dank, habe ich das nie laut vorgelesen‘. Das kennt, glaube ich, jeder. Aber wer weiß, vielleicht passiert mir das noch mit Dingen, die ich tatsächlich laut vorgelesen habe. Man entwickelt sich ja immer weiter, was gut ist – und spannend. Pressefoto

C O O L I B R I L O K A L Z O L L V E R E I N Nicht wie die anderen Die Massenware ist an der Macht. Aber schon seit einiger Zeit regt sich Widerstand, aus allen Ecken agieren die Individualisten, die Selbermacher, die Rebellen mit gutem Geschmack. Ab und an versammeln sie sich zum großen Gipfeltreffen, dem Design Gipfel, und tragen ihre stylischen, handgemachten und innovativen Gaben zusammen, um dem gesichtslosen Schreckgespenst mit Namen Massenkonsum die Faust entgegenzustrecken. Wer sich der Revolution anschließen und mit Haut, Haar, Kleidung, Accessoires und Grundeinstellung einfach nicht sein will, wie die anderen, der schaut zum Design Gipfel vorbei und erfindet sich mit schicken Klamotten, coolen Taschen, ausgefallenen Illustrationen, verrückten Wohnideen, tollem Schmuck und Co neu. Angefangen hat die stilsichere Widerspenstigkeit vor guten sieben Jahren, als im Jahre 2010 die beiden Designerinnen Katherina Lindenblatt und Anna Anastasova in Münster einen ersten, kleinen Designermarkt organisierten, auf dem sie ihre eigenen, selbstdesignten Produkte anbieten wollten, für die sie sonst in der Region keine geeignete Plattform finden konnten. Jung, ungezwungen, kreativ und persönlich sind die Design Gipfel aber auch heute nach etlichen Wachstumsprozessen noch. Essen ist inzwischen Teil des Design-Gebirges, das sich von Bielefeld bis ins Ruhrgebiet erstreckt und Obdach für Kreativköpfe aus allen Ecken der Nation bietet. Die Gipfelkrone findet sich in Essen in schönster Zechenatmosphäre auf dem Weltkulturerbe Zollverein, wo rund 70 Designer und Selbermacher ihre frischesten Ideen für das Frühjahr 2017 vorstellen. Wie immer sind dabei Nachhaltigkeit und Individualität die großen Themen, die coolibri präsentiert sich von Tisch zu Tisch wie rote Fäden spannen. Für den hippen Esprit in den altehrwürdigen Industriehallen sorgen DJ-Musik, Live-Bands, Walking-Acts und weitere Perlen, die das Rahmenprogramm ausschmücken. Übrigens: Anfang des Monats versammelt man sich auch im Dortmunder Depot (4.+5.3.)! Lukas Vering Design Gipfel: 25.+26.3. (12-18 Uhr) Zeche Zollverein, Halle 5, Essen design-gipfel.de coolibri verlost 3x2 Tickets auf coolibri.de Foto: Julian Kuhnke / itisnovember Festivalorte Kino in Köln Förderer www.frauenfilmfestival.eu 21

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