I N T E R V I E W K e i n e r w e i ß , w a n n d i e A b r e i s e i s t Hinter ironisch gebrochenen Werbe-Slogans erschaffen Bilderbuch eine große philosophische Mauer mit vielen versteckten Chiffren. Sänger Maurice Ernst inszeniert mit seiner Band eine schrille Blitzgewitter-Welt aus Beats, Sounds und Visionen. Er versucht mit kokettem Witz das Leben im Jahr 2017 zu entlarven. Im Interview mit Peter Hesse redet er über seine Motive und Beweggründe. Lieber Maurice, die globalisierte Welt steckt ideologisch in einer Sackgasse. Es gibt „Fake News“ und Einreiseverbote, der Wahnsinn überlagert immer mehr die Realität. Aber gehört die Illusion nicht viel eher in die Populär-Kultur als in die Politik? Absolut. Unser Albumtitel „Magic Life“ ist ein Spiel mit einer Idee: Was ist echt und was ist unecht? Wie wichtig ist unsere Meinung und wie wichtig ist das, was wir rezipieren. Mir war wichtig: Wie kann man das fassen was da gerade in der Welt passiert. Der Albumtitel hat mir da als Klammer sehr geholfen. Inwiefern? „Magic Life“ ist an anderer Stelle ein All-Inclusive-Club in Österreich, der so ähnlich wie die Robinson Clubs funktioniert. Das zeigt, wie wir an dieser Gesellschaft teilnehmen und wie wir uns damit fühlen. Wir sind in einen Scheinwelt-Club hineingeboren worden. Hier gibt es „All You Can Eat“ und alles für ein lebenswertes Leben ist immer verfügbar. Hinter den Mauern ist dann die „Real World“ – aber man weiß gar nicht was das sein soll. Man traut nur irgendwelchen Meinungen, die innerhalb dieses Clubs herumgeistern. Irgendwer plustert sich immer auf, aber die eigentliche Wahrheit gibt es nicht. Keiner weiß, wann die Abreise ist. Es sind viele Fehler im System, die unübersehbar sind, oder? Ich probiere, das mal anhand eines Textes zu erklären. Beim Titelsong schrieb ich: „Die Wellen gehen hoch im Grand Success Resort, ohne Stress, ja, ohne Stress“ – ob der Grand Success Resort jetzt Österreich, Deutschland, Europa oder die gesamte westliche Welt ist – irgendwas bringt dich zum innerlichen Zusammenzucken. Egal wie offen oder verschlossen man ist – oder welche politische Meinung man unter sich trägt: Das System zwingt dich in die Knie und jetzt geht es um die Reaktion. Wie geht dieser Plot weiter? Ein diffuses Gefühl taucht auf. Ich beschreibe es als „Die Wellen gehen hoch“ – denn man weiß nicht genau was passiert. Noch sind wir geschützt in unserer kleinen „Magic Life“-Welt, und wir füllen alles auf mit 8 „Außerdem liebe ich Adriano Celentano. Er kombiniert das Machohafte mit dem extremen Drama, sterben zu wollen.“ Prosecco, auch wenn das Auto schon längst gegen den Baum gefahren ist. Die ganz persönliche Tragik ist dann das Erwähnenswerte. Man stellt immer das eigentliche Private gegen das ganz Große. Und diese beiden Sachen, obwohl sie so weit auseinanderliegen, vergleicht man immer direkt. Am Ende singe ich dann „Wir Verbrecher gehen Hand in Hand“, das singe ich dann wie eine „positive Erkenntnis“. Man muss sich selbst reflektieren als „Verbrecher“, aber gleichzeitig auch irgendetwas machen. So habe ich probiert da einen Spin und eine Logik rein zu bekommen. „Die andere Seite“ von Alfred Kubin gehört zu deinen Lieblingsbüchern. Was liest du im Moment? „Fiesta“ von Ernest Hemingway, das ist ganz beruhigend. Es ist unglaublich gut geschrieben und entfaltet seine Kraft in der Ruhe. Als musikalisches Kontrastprogramm setzt ihr auf sehr minimale Klangstrukturen. Ist es schwer die Kompositionen so sparsam zu inszenieren? Das Album ist aus meiner Sicht sehr punkig und sehr jammig, obwohl es natürlich sehr digital ist. Ein „New Kind of Punk“ quasi, indem man die Gitarre einfach in den Computer hineinsteckt – es wabert sich so durch. Ihr habt einst als schrammelige Indie-Rock-Band begonnen, mittlerweile seid ihr viel eher im Umfeld von Rick James und Prince beheimatet. Stimmst du zu? Als Rockband sollte man sich immer eher mehr mit Bauch-Musik-Sachen beschäftigen. Bei uns ist auch ein bisschen Gospel drin, wie ich finde. Eine Musik, die sehr spirituell ist, weil sie viel mehr im Herzen passiert. Außerdem liebe ich Adriano Celentano. Er kombiniert das Machohafte mit dem extremen Drama, sterben zu wollen. Dieses Pathos ist so unfassbar gut. Ich finde, dass wir schon mit dem letzten Album „Schick Schock“ einen Bruch vollzogen haben – und uns mehr in Richtung Funk, R’n’B und HipHop geöffnet haben. „Magic Life“ ist jetzt noch mal ein bisschen freier geworden. Bilderbuch: 28.3. Palladium, Köln; palladium-koeln.de
I N T E R V I E W Foto: Elizaveta Porodina Bilderbuch „Bilderbuch sind unser großer Indie-Magnet für das Juicy Beats 2017“, sagt Festivalleiter Carsten Helmich. Letztes Jahr standen mit Wanda und AnnenMayKantereit zwei große Indie-Acts im Line-Up, die das Programm auf der Hauptbühne und auch das Publikum, das davor stand, prägten. „Dieses Jahr wollten wir insgesamt wieder zurück zum Juicy Beats, wie man es kennt – also zurück zu mehr Elektro und HipHop.“ Bilderbuch werden also der Eckpfeiler in Sachen Indie sein und zeichnen sich mit ihrer mutigen Genremischung, in die etliche Ideen aus den Bereichen HipHop und Elektro einfließen, als perfektes Match für das kunterbunte Juicy Beats Festival aus. „Bei uns soll man an jeder Bühne etwas Neues hören“, erklärt Helmich die Neigung zur Pluralität, die das Juicy Beats inszwischen überregional bekannt gemacht hat. Wer am Festivalwochenende Bilderbuch beim Juicy Beats Festival gerne mehr aus dem Topf trinken mag, in dem auch Bilderbuch ihre Bahnen ziehen, der wird sich über die Zusagen der Folktruppe Mighty Oaks, der Deutschpopper OK Kid und der Dauergäste Frittenbude freuen. Wer die heimlichen Indie-Juwelen aus dem Line-Up sucht, sollte in Richtung der Giant Rooks schauen. Die Art-Pop-Band aus Hamm gewann 2016 den popNRW-Preis als beste Newcomer. Carsten Helmich empfiehlt zudem die israelische Alternative-Pop-Kombo Her Majesty The Queen, die er von einem Showcase-Festival in Tel Aviv abgegriffen hat. Und einen feinen Tipp von coolibri gibt’s auch noch: Die Pins! Das sind vier Damen aus Manchester, die dreckig garagigen Rock mit mächtig Attitüde im Gepäck haben. lv Juicy Beats: 28.+29.7. Westfalenpark, Dortmund 9
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April 2017 - coolibri Recklinghausen, Gelsenkirchen, Herne
Carolin Kebekus über lustige Frauen, Rita McBride über Kunst zum Anfassen, der Record Store Day im Überblick
Die Entdeckung der Einfachheit: Mit der achten Ausgabe von RUHRGEBEEF zeigen wir, wie’s mühelos lecker wird! Mit dem Dortmunder Starkoch Phillip Schneider haben wir ein ungewöhnliches und günstiges Produkt gegrillt. Das Herz: einfach in der Zubereitung und eines der besten Steaks am Rind! Wir beantworten die Frage „Rib Eye oder Filet“ ganz simpel mit „Petite oder Hanging Tender“. Und selbst bei der vermeintlich profanen Bratwurst kann das Ergebnis ganz leicht noch viel besser werden. Wir verraten wie! Daneben gibt’s Hirschschnitzel auf Japanisch, Obstbrände aus dem eigenen Garten und Kräuter von den Auen und Wäldern des Ruhrgebiets. Und im Rezeptteil lassen sich Weltmeister und Outdoor-Experten erneut über die Schulter gucken. RUHRGEBEEF No. 8 – leichter kann man es sich nicht machen!
Wer jagt gewinnt: Ganz besonders bei uns im Ruhrgebiet! Wie ein 300 Pfund schwerer Hirsch in feinste US-Cuts vom Ribeye bis zum Tri-Tip zerlegt wird, zeigte uns eine Fleischerei in Essen. Bestes Brot aus Bochum haben wir ebenso ins Visier genommen und ein Dortmunder Star-Koch landet etliche Treffer mit seinen tollen Tomaten-Menüs. Mit der Bruderschaft des guten Geschmacks pirschten wir in Castrop-Rauxel durch die Küche und haben natürlich auch schon die neue Steak-Manufaktur in Gelsenkirchen gesichtet. Nachgeladen wird mit zahlreichen Rezepten zum Nachgrillen und –kochen: von den Spare Ribs über den Rehrücken bis zur waschechten Pott-Roulade. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Das neue RUHRGEBEEF Sommer im Revier – Grillgut auf dem Rost. Klar, sind wir wieder losgezogen. Haben mit Tom Heinzle einen der besten und berühmtesten Griller der deutschsprachigen Szene getroffen. Beim Zehn-Gänge-Menü konnten wir viel lernen und wollen das unseren Lesern nicht vorenthalten. Und es geht sogar noch edler. Von Heiko Antoniewicz ließen wir uns erklären, wie man Fleisch und Fisch bestens veredeln kann. Ganz nach dem Motto der sechsten Ausgabe: „Dry it Yourself“. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Ommas Lieblingsapfelkuchen, klassische Schwarzwälderkirsch oder vegane Cupcakes? Wir von coolibri wollten wissen, was der Pott backt. Deshalb begaben wir uns auf die Suche nach Back-Rezepten aus den kreativsten Küchen des Ruhrgebiets und haben unsere Leser nach ihren Lieblingsbackwerken gefragt. Aus all den Einsendungen haben wir die 18 besten Rezepte in unserem ersten „Lust auf Backen“-Magazin versammelt.
In unserem Special zur Landtagswahl 2017 in NRW stellen sich Mitglieder der stärksten Parteien aus den größten Städten zwischen Düsseldorf und Hamm vor.
Das Wintersemester 2015/2016 hat gerade begonnen, da wird die Welt, wie wir sie kennen, in ihren Grundfesten erschüttert. Denn am 21. Oktober landet im amerikanischen Hill Valley Marty Mc Fly, der vor exakt 30 Jahren „Zurück in die Zukunft“ gereist ist. Gleichzeitig erlebt ihr Studis gerade eure ganz eigene Reise durch die universitäre Gegenwart. Für euch haben wir das neue Campus-Magazin entwickelt. Als Ratgeber, Handbuch für abendliche Zerstreuung oder als Pausenfüller zwischen den Seminaren.