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März 2016 - coolibri Ruhrgebiet

K I N O 13 Hours: The

K I N O 13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi | Start: 3.3. Substanzfreiheit Was hat sich Michael Bay wohl gedacht, als das Skript für eine Buchadaption über die Terrorattacken auf die US-Vertretung im libyschen Bengasi auf seinem Tisch landete? „Aha! Dieser Film könnte richtig angepackt so was wie diese renommierten Kriegsdramen „Argo“ oder „Zero Dark Thirty“ sein. Aber ich mache daraus Transformers in Arabien! Nice!“ Drum gibt es statt Handlung, handfesten Charakteren oder einer vielschichtigen Sicht auf die Problematik lieber Explosionen, dumme Sprüche und Klischees. Natürlich sind die muskelbepackten Helden dieses Filmes cool bis aufs Zahnfleisch und so amerikanisch, wie die mannigfaltig in die Kamera gehaltenen US- Flaggen. Das bei all dem Spektakel und Feuerwerk die Geschichtstreue gleich mit in die Luft fliegt, scheint derweil nicht zu tangieren. USA 2016, R: Michael Bay D: John Krasinski, James Badge Dale, David Costabile Foto: Dion Beebe, 2015 Paramount Pictures Trumbo | Start: 10.3. Schreiberblockade In Zeiten, in denen so viel schwere Kost und so viel Aufarbeitung wahrer Gegebenheiten durch die Kinos schwimmt, in denen sogar Supi- und Batman sich in die Haare kriegen, scheint die Welt sich nicht wirklich selber zu mögen. „Trumbo“ mit Breaking-Bad-Star Bryan Cranston als großer Hollywood-Drehbuchschreiber Dalton Trumbo nimmt zwar einen lockeren Ton auf, spielt aber in einer stark unausstehlichen Zeitspanne: der McCarthy- Ära, mit ihren Hexenjagden auf Kommunisten oder der Hollywood-Blacklist, die Schreibern die Arbeit verbot. Drum gründet Trumbo eine heimliche Drehbuchschmiede, für die er gewillt ist, alles aufs Spiel zu setzen. Dabei wechseln sich fluffiger Humor und drückendes Drama ab. Raus kommt ein ansehnliches, aber nicht zwingend meisterliches Werk. USA 2015, R: Jay Roach D: Bryan Cranston, Diane Lane, John Goodman, Helen Mirren Foto: 2015 Paramount Pictures Das Tagebuch der Anne Frank | Start: 3.3. Foto: © 2015 Zeitsprung Pictures, AVE & Universal Pictures Productions Die Bestimmung – Allegiant | Start: 17.3. Foto: © 2016 Concorde Filmverleih GmbH Tagebuchzeilen Die Geschichte der Anne Frank muss eigentlich niemandem mehr erzählt werden. Das jüdische Mädchen, dass sich mit seiner Familie in einem Amsterdamer Hinterhaus vor den Nazis versteckte und sehnlichst davon träumte, einmal Autorin zu werden, bewegte Menschen schon in etlichen Inkarnationen. Schaden tut es trotzdem nicht, diesen Stoff neu und zeitgerecht aufzuarbeiten und für eine neue Generation zugänglich zu machen. In den Händen von Regisseur Hans Steinbichler („Das Blaue vom Himmel“) und Drehbuchautor Fred Breinersdorfer („Sophie Scholl – Die letzten Tage“) dürfte daraus großes Gefühlskino mit typisch deutscher Note von Schwermut werden. Insbesondere Anne-Darstellerin Lea van Acken macht dabei eine beeindruckende Figur auf der Leinwand. DE 2016, R: Hans Steinbichler, D: Lea van Acken, Martina Gedeck NRW-Premiere mit Gästen: 2.3. (20 Uhr) Lichtburg Essen 38 Leinwandverschwendung An Shailene Woodley erinnert man sich gerne in der Literaturverfilmung von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“. Kaum Eindruck hat sie bisher als Action-Heldin Tris in der Divergent-Serie gemacht. Diese ist schon in Buchform ein absolut schamloses Motivrecycling, bei dem Ideen aus jedem populären Teenie-Franchise zusammengeklaut werden. In Filmform zünden aber selbst die nicht – Shailene trottet unbeholfen von einem Actionding zum nächsten, die Liebesgeschichte wirkt gezwungen, die Nebencharaktere interessieren nicht und selbst der dicke Cliffhanger im Vorgänger ließ kalt. Wer nun glaubt, dies sei das am wenigsten erwartete Sequel des Jahrzehnts, weiß wohl noch nicht, dass in 2017 auch noch ein vierter Teil des laffen Abklatschgewitters ansteht. USA 2016, R: Robert Schwentke D: Shailene Woodley, Miles Teller, Theo James, Ansel Elgort

K I N O Zoomania | Start: 3.3. Zoo-Zwinkern Disney, das weiß jedes Kind, ist berühmt für seine vermenschlichten Tiere, die mit charmantem Augenzwinkern stereotype Menschenrollen füllen. Weil sie so süß dabei sind, fühlt sich auch niemand auf den Schlips getreten. Ein klarer Fall von (Achtung, Wissenschaftsjargon) Anthropomorphismus ist etwa das Faultier in „Zoomania“, das mit hinreißendem Humor zeitlupenlahme Beamte aufs Korn nimmt. Auch die hibbelig–nervöse Hasenpolizistin oder der überlässige Fuchs finden schnell Äquivalente im Menschenreich. So wird die riesige Tier-Metropole namens Zoomania zur großen Gleichung mit der Echtwelt, die Eskapismus und Identifikation in gleichen Maßen bereit hält, genauso wie eine typische Disney-Underdog- Story, die kurzweilig, kindgerecht und clever daherkommt. USA 2016, R: Byron Howard, Rich Moore D: Josefine Preuß, Rüdiger Hoffmann, Ralph Ruthe, Davis Schulz Foto: ©2015 Disney OSCAR® NOMINIERUNGEN BESTER FILM BESTE HAUPTDARSTELLERIN BRIE LARSON BESTE REGIE LENNY ABRAHAMSON BESTES ADAPTIERTES DREHBUCH EMMA DONOGHUE LIEBE KENNT KEINE GRENZEN Kung Fu Panda 3 | Start: 17.3. Foto: © 2016 Twentieth Century Fox Panda-Philosophie Pandas, in ihrer pummelig–plumpen und leicht verblödeten Art und Weise, sind nicht wirklich ernstzunehmende Kollegen, wenn es darum geht, über Lebenssinn und Philosophie zu debattieren. Das bewies erst kürzlich das virale Video eines Pandas im Schnee. Und auch Hauptpanda Po aus dem hier zu besprechenden Kung-Fu-Franchise ist eher eine simple Frohnatur, als ein schwerer Denker. Ein Tor, wer den knuffigen Bären nun aber unterschätzt. Po ist vielleicht nicht die hellste Frucht am Birnbaum, aber statt lange zu diskutieren, handelt er intuitiv mit vorbildlich gutem Herzen. Damit hat er es immerhin schon bis in den dritten Teil seiner oft gelobten Filmreihe geschafft, in der sich immer noch frische Themen und tiefgehende Denkansätze finden lassen. USA 2016, R: Jennifer Yuh, Alessandro Carloni D: Hape Kerkeling, Cosma Shiva Hagen, Bettina Zimmermann NACH DEM BERÜHRENDEN BESTSELLER AB 17. MÄRZ IM KINO

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