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März 2016 - coolibri Ruhrgebiet

S Z E N E E S S E N E S

S Z E N E E S S E N E S S E N B O T T R O P Das Peng-Kollektiv Foto: Beyli D. Wilson Hintersinnig: Heino Trusheim Foto: Jörg Fokuhl Neue Tradition Ella Fitzgerald, Nina Simone, Norah Jones, Julia Hülsmann – natürlich gab und gibt es sie: starke Frauen im Jazz. Doch wenn man sich in Standardwerke einliest oder auf Konzerte blickt, wird klar: Frauen sind in diesem Genre stark unterrepräsentiert, übrigens auch im Publikum. Sieben Absolventinnen der Folkwang Universität wollen jetzt ein Gegensignal setzen, eine Art Warnschuss: Rechnet mit uns! Sie haben das Peng-Kollektiv gegründet und veranstalten als ersten Aufschlag das Peng Festival im tollen Ambiente und mithilfe der großartigen Akustik des Maschinenhauses Essen. Es treten zum einen die Mitglieder selbst auf: Die Sängerin und Komponistin Marie Daniels mit ihrem Quartett Marie MOKATI – kurz bevor sie im April ein Album rausbringen. Im Quintett tritt Barbara Barth auf, über die das Fachmagazin Jazz Podium schrieb: „Man sollte diese handwerklich exzellente Sängerin, die hörbar wirklich Lust hat, Geschichten zu erzählen, auf die Merkliste setzen.“ Als Headliner konnte das Peng-Kollektiv die mehrfach ausgezeichnete Kölner Pianistin Laia Genc mit ihrer Band Liaison Tonique und Shannon Barnett, Posaunistin der WDR Big Band, mit ihrem Quartett gewinnen. Insgesamt gibt es sechs starke Gründe, die erste Festival- Ausgabe zu besuchen – und vielleicht die Begründung einer Tradition mitzuerleben. fkü Peng Festival: 5.+6.3. Maschinenhaus, Essen; peng-festival.de Die MusikerInnen von Alma Brauchtum Alpenluft weht über das Frühlingsfest bei Pact: Mit Ziehharmonika, Geigen und Kontrabass fliegt die fünfköpfige Band „Alma“ aus Österreich mit ihrer zeitgenössischen Volksmusik quer über das Zillertal oder die Seckauer Tauern und erklimmt tönende Berge und Täler (19.3.). Passend dazu beflügelt Choreograf und Bauernbursche Simon Mayer in „Sons of Sissy“ die Fantasie des Betrachters in einer alpinen Spurensuche. Die aberwitzige Brauchtumsperformance ist eine Symbiose aus Schuhplattler, traditionellen Gruppentänzen gepaart mit Livemusik auf Spezial-Klangkörpern. Und aus der Küche dringt der Duft von Klößen und Kaiserschmarrn… Zudem locken an allen drei Festtagen die Performer von fieldworks mit ihrer interaktiven Führung „Carry on“ durch die ehemalige Waschkaue (kostenlos bei Anmeldung unter 0201- 2894720). Die 30-minütige Aktion führt mit Sounds, Video-Animationen und Texthinweisen in eine unerwartete Parallelwelt. Am Familiensonntag sorgen die Abenteuerepisoden in „To break“ des Slapstick- Performer-Duos Frank & Robbert für beste Laune. Oafach bärig! enaira Foto: Daliah Spiegel Lach dich krank! Wer glaubt, dass man in Bottrop nur Spaß haben kann, wenn man mit Kühltaschen bewaffnet die Ausfahrt mit dem Schild „Freizeitparks“ nimmt, der irrt: Mit schöner Regelmäßigkeit sorgt das cAsA Kabarett- und Comedyfestival hier für ordentlich Stimmung. Zum mittlerweile 13. Mal und zum zweiten Mal im neuen Martinszentrum geben sich hier gestandene Stehauf-Komiker für den guten Zweck, nämlich die Kinder- und Jugendarbeit in der cAsA, ein Stelldichein. Etwa die von der Radio-Comedy-Schiene zu Bühnenprofis avancierten ONKeL fISCH. Adrian Engels und Markus Riedinger zeigen Häppchen aus ihrem Programm „Lobbythek“, ein blubberndes Gebräu aus Pointen und Haudrauf-Komik. Marco Jonas Jahn gibt mit seinen lyrischen Quickies und Storys aus dem Underground dem Ganzen den Poetry-Kick. Der grandiose Heino Trusheim besticht mit hanseatisch reduziertem Charme. Ramona Schuhkraft kommt als zur Rollator-Rallye aufrufende schwäbische Altenpflegerin Sybille Bullatschek daher. Wenn man nach dem vom scharfzüngigen Benjamin Eisenberg moderierten Abend also den Krankenschwester-Plural anwendend fragt „Na, haben wir uns gut amüsiert?“, könnte es also durchaus sein, dass manche Zuschauer schon per Notknopf ein Beruhigungszäpfchen angefordert haben. S.B. cAsA Kabarett- und Comedyfestival: 5.3. Martinszentrum, Bottrop; casa-cafe.de „Frühlingsfest“ 18.–20.3. Pact Zollverein, Essen pact-zollverein.de 20

S Z E N E M Ü L H E I M Clap! Die Macht des Publikums Von Standing Ovations, Klatschen und Füßestampfen bis hin zu verhaltenem Höflichkeitsapplaus kann in Theatern und Konzerthäusern alles passieren – das ist in Wirklichkeit aber gar nicht viel. Noch vor gut 100 Jahren war Klatschen nicht nur ritualisiert, sondern oft auch choreographiert, es wurden bezahlte „Claquere“ engagiert und wer zu Stalins Zeiten zu früh zu klatschen aufhörte, wurde mit etwas Pech von der Staatsmacht abgeführt. Dem sozialen Phänomen des Applaudierens, seiner Dynamik und Macht widmet sich die Gruppe Objective:Spectacle bei der Performance Clap. Dabei wird der Raum gespiegelt –auf der Bühne steht eine zweite Zuschauertribüne, die 20 frisch gebackene Performancekünstler aus Mülheim besetzen. Wer für wen applaudiert, bleibt bis zum Schluss offen. ip 4.+5.3., Ringlokschuppen, Mülheim; ringlokschuppen.de Foto: Ringlokschuppen Mülheim Die geheimnisvolle Vorpremiere. Jeden Montag im CinemaxX. ab 5, 00* € * Loge mit Aufpreis möglich. CinemaxX Entertainment GmbH & Co KG, Valentinskamp 18 – 20, 20354 Hamburg. cinemaxx.de/sneak E S S E N 15-01_SneakPreview-E-MH-KR-WU-_Az-92x128.indd 1 05.05.2015 12:11:52 Siegerstück aus 2014: Von der langen Reise Dramarathon Glauben kann man an vieles – man kann an Menschen auf dem Mars glauben, an den freien Willen oder an das E-Wort. Dies sind aber nur drei von insgesamt acht Glaubensfragen, die Theatermacher im Rahmen der Autorentage Stück auf! stellen. Ausgewählt wurden sie aus 128 Einsendungen zum Thema „Einer muss dran glauben“, vorgetragen werden die acht Finalisten im Marathon. Rücken an Rücken werden dann jeweils Ausschnitte als szenische Lesungen präsentiert, am Ende entscheidet eine Jury, welche Rohform es bis zur Uraufführung im Schauspiel Essen schafft. Zum Auftakt wird am 4.3. das Siegerstück aus 2014 aufgeführt. Wer daran glaubt, das im Theater noch junges Blut fließt, der wird auf diesem Dramarathon seinen Glaubensbeweis erblicken. lv „Stück auf!“-Marathon: 5.3. (14–22 Uhr), Casa des Schauspiel Essen Foto: Birgit Hupfeld 21

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