Events, Trends und Reportagen für die Rhein-Ruhr-Region
Aufrufe
vor 8 Jahren

März 2016 - coolibri Düsseldorf

  • Text
  • Wuppertal
  • Jazz
  • Charts
  • Oberhausen
  • Oper
  • Krefeld
  • Dortmund
  • Lesung
  • Musik
  • Sucht
  • Www.coolibri.de

K I N O Batman V

K I N O Batman V Superman: Dawn of Justice | Start: 24.3. Batbürgerwehr vs. Supermacht Foto: 2016 Warner Bros. Ent. Viel wurde schon diskutiert: War „Man of Steel“ zu düster, kann Ben Affleck ein guter Batman sein, hat Jesse Eisenbergs Version von Lex Luthor zu viele Haare, kann Wonder Woman auch sprechen, wird zu viel Material in nur einen Film gestopft, hat der zweite Trailer den kompletten Plot verraten? Die Fans der größten Superhelden sind nervös. Zu Recht? Es ist schon kurios, wie viel dieser Tage über einen Film geredet und gezetert wird, bevor er überhaupt einmal komplett über eine Leinwand gelaufen ist. Nach dem neuen „Star Wars“ ist es nun die große Superheldenkloppe der zwei bekanntesten Gesichter der Comicwelt, die die Nerdkultur an den Rand der Existenzkrise treibt. Zwischen Gemecker über Castingentscheidungen und Aufreger über spoilerreiche Trailer, geht dabei leicht verloren, was für einen Film wirklich wichtig ist: Was sagt er aus? Batwehr Der zentrale Konflikt zu Beginn von „Batman V Superman“ ist eine interessante Verhandlung von Macht und Verantwortung. Ist Superman mit all seiner Kraft Heiland oder Bedrohung, fragt sich die Welt und vor allem die Stadt Metropolis. Denn die liegt nach seinem ersten Superkampf so ziemlich in Schutt und Asche. Besonders schnell im Ziehen von Konsequenzen ist 36 dabei ein gewisser Verbrechensbekämpfer im Fledermauskostüm, der das Gesetz in die eigene Hand nehmen will. Das grätscht für uns Deutsche ganz nett in Debatten um Polizei und Bürgerwehren. Ob dieser moralische Brandherd aber wirklich größere Relevanz im Film hat, bleibt abzuwarten. Schließlich lauern noch Wonder Woman, Lex Luthor, mutierte Überschurken und jede Menge Superheldenexzess auf ihren Teil der Spielzeit. Superdicht Exzess ist ein gutes Stichwort für diesen Streifen. Allein der Titel deutet drei verschiedene Filme an: Da wäre ein Supermanfilm, ein Batmanfilm und ein Film über die ersten Schritte der Justice League, diesem Pantheon an Überhelden. So will die Comicschmiede DC ihr Kinouniversum in doppelter Geschwindigkeit an den Start bringen, um den Konkurrenten Marvel irgendwie einholen zu können. Das klingt nach einem verdammt großen Stück Kuchen, das man abbeißen, zerkauen und verdauen will. Ob da Gelegenheit bleibt, all die verschiedenen Zutaten herauszuschmecken? Keine leichte Aufgabe für Regisseur Zack Snyder, der mit dem „Dark Knight“-Drehbuchautor David S. Goyer aber verlässliche Unterstützung im Boot hat. Ebenfalls an Bord: Schreiber Chris Terrio, der mit Affleck am Oscar-prämierten „Argo“ arbeitete. Bleibt zu hoffen, dass ein guter Kern nicht durch zu viele Lagen verwässert wird. USA 2016, R: Zack Snyder D: Ben Affleck, Henry Cavill, Gal Gadot, Jesse Eisenberg coolibri verlost 3x2 Tickets und T-Shirts auf coolibri.de Lukas Vering

K I N O Raum | Start: 17.3. Roomservice Diese Perle der Kinokunst genießt man am besten ohne große Vorkenntnisse, ohne vorherige Trailersichtung oder Wiki-Synopsen, denn gar unbescholten und blauäugig an diesen Sachverhalt heranzutreten, lässt dem Film den Raum, den er braucht, um sich richtig zu entfalten. Im Mittelpunkt steht, so viel verrät ja selbst das Kinoplakat, ein Mutter-Sohn-Gespann, welches sich in einem verschlossenen Raum befindet, dessen Regeln dem Zuschauer Stück für Stück offenbar werden. Dabei schlägt die Handlung mit leisen Tönen zu, bewegt sich mehr wie ein Flüstern, dessen Bedeutung man zuerst nicht recht versteht. „Room“ bildet damit einen dringend benötigten Kontrast zum lauten, hektischen, überladenen Actionkino, das immer mehr Spektakel aufhäuft, um Zuschauer von sich zu überzeugen. Dieser Film hier beweist aber, dass es die bedachten Stimmen sind, die den meisten Effekt tragen. Fazit: Wenn man sich mal eben zwei Stunden lang das Herz brechen lassen und die Augen aus dem Kopf heulen will, kriegt man hier den vollen Roomservice aufs Haus. Foto: Caitlin Cronenberg, Universal Pictures 2016 Kino ist ein schönes Geschenk … zur Osterzeit! CAN/IRL 2015, R: Lenny Abrahamson D: Brie Larson, Jacob Tremblay, Joan Allen, William H. Macy Spotlight| Start: 25.2. Foto: Kerry Hayes, Paramount Pictures 2015 GESCHENKKARTE www.UCI-KINOWELT.de · www.UCI-KINOWELT.at Schreibtischschocker „Spotlight“ verzichtet auf großes Spektakel und erzählt genau deswegen treffsicher, fokussiert und präzise eine Geschichte, die erzählt werden muss. Darin taucht ein Bostoner Team von Journalisten immer tiefer in einen Schmutztopf voller Korruption, Lügen und Verblendungen rund um Missbrauchsvorwürfe gegen katholische Priester. Trotz Rückgriff auf einen nüchternen Ton, fernab von Sensationslust und einem Setting in Beigetönen, wird es dabei nie zäh. Das geht vor allem auf das Konto der sehr starken Schauspielerriege, in der vor allem Mark Ruffalo und Liv Schreiber dank unerwarteter Lösung von ihren typischen Spielweisen auffallen. Sucht man Probleme in diesem Vorzeigewerk über die Kraft des Journalismus, könnte man auf die zu sauber bleibenden Reporter deuten und eine Warnung an Zuschauer mit gewissen Vorlieben aussprechen. Wem filmische Darstellungen von Enthüllungsarbeit am Schreibtisch zu lahm sind, wird in diesem Streifen, dessen aufreibendste Montage Lineale und Registereinträge beinhaltet, kein buntes Feuerwerk vorfinden. GESCHENKKARTE www.UCI-KINOWELT.de · www.UCI-KINOWELT.at USA 2015, R: Tom McCarthy D: Mark Ruffalo, Michael Keaton, Rachel McAdams, Liev Schreiber, Stanley Tucci Erhältlich an der Kinokasse oder online unter www.UCI-KINOWELT.de 37

coolibri Magazine 2020/21

coolibri Magazine 2019

coolibri Magazine 2018

coolibri Magazine 2017