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März 2016 - coolibri Düsseldorf

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M U S I K Es ist

M U S I K Es ist mächtig was los im Songwriterstaat von Annenmaykantereit. Neuerdings sind sie mit Malte Huck am Bass vom Trio zum Quartett gewachsen. Ihr neues Album „Alles Nix Konkretes“ steht in den Startlöchern und ihre Tour ist weit im Vorfeld ausverkauft. Drummer Severin Kantereit schaut nervös auf sein Handy. Später will er noch zum Geburtstag seiner Oma und die Zeit rennt. Es ist nach 17 Uhr und ein langer Tag mit vielen Interviews liegt hinter ihm. Seine drei Bandkollegen streunen noch wild im Büro ihrer Kölner Booking-Agentur umher. Dann gehen wir mit der kompletten Band über eine schmale Eisentreppe ins Obergeschoss und reden über Erwartungen, Eltern und Element Of Crime. Kein Klavierunterricht mit vier Foto: Daniel Sadrowski Welcher Faktor nervt euch in unserer Zeit am meisten? Malte Huck: Puh, das ist eine ganz schön schwere Frage … Henning May: Mir geht es total auf den Sack, dass Leute zu unpolitisch sind und sich nicht mit den aktuellen Geschehnissen auseinandersetzen. Aber generell gesagt, kann man das nicht auf nur eine Sache herunterbrechen. Das Leben ist schon viel konkreter. Christopher Annen: Die Bläser waren lange geplant, die wollten wir unbedingt haben. Wir haben Ferdinand Schwarz an der Trompete und Julia Gruber mit Posaune nach Berlin kommen lassen – und dann haben die das eingespielt. Aber bis zu dem Zeitpunkt war dieser Einsatz noch nicht geschrieben. Wir hatten eine Struktur und wir wollten es dann so machen, wie es sich einfach für uns am geilsten anfühlt. Gutes Stichwort: Warum habt ihr als Albumtitel „Alles Nichts Konkretes“ gewählt? Christopher Annen: Der Titel ist über ein Ausschlussverfahren zustande gekommen. Wir wollten keinen Songtitel, unseren Bandnamen oder etwas Artfremdes haben. Der Titel ist eine Zeile aus unseren Texten und repräsentiert das Album stellvertretend. Henning May: Ein Album ist immer ein bisschen wie ein Foto, was wir von uns selbst geschossen haben und dann fest in der Hand halten. Und der Titel für dieses Foto ist jetzt „Alles Nichts Konkretes“, weil wir noch nicht wissen, wohin uns die Zukunft führen wird. Den Song „Oft gefragt“ hast du ganz speziell für deinen Vater geschrieben, Henning. Wie nah sind eure Eltern an eurem Leben dran? Henning May: Mir ist seine Meinung sehr wichtig und ich weiß die auch sehr zu schätzen. Aber wenn mein Vater sagt, dass er einen Text blöd findet, ist mir das egal. Man darf niemanden in seinem Leben haben, dessen Meinung einen so sehr beeinflusst, dass man sich davon irritieren lässt. Wir haben schon viel Glück gehabt, dass wir Eltern haben, die sich mit ihren Korrekturen und Einflussnahmen auch zurückhalten können. Auf dem neuen Album hat der Song „Bitte bleib“ durch den Bläsersatz eine Art Element-of-Crime-Stimmung. War das beabsichtigt? 28 Termine: 30.3. FZW Dortmund 13./14.5. Palladium Für „Alles Nix Konkretes“ habt ihr als Produzenten Moses Schneider ausgewählt, der mit Kreator, Tocotronic oder den Beatsteaks schon sehr erfolgreich zusammengearbeitet hat. Warum ausgerechnet er? Christopher Annen: Moses war für uns eine sehr bewusste Entscheidung, denn wir wollten das Album komplett live aufnehmen, das war für uns das wichtigste Kriterium. Nach dem ersten Treffen mit ihm war klar, dass wir das zusammen auf die Beine stellen. Severin Kantereit: Im Vorfeld kannten wir ihn nicht persönlich. Der Begriff ,Studio’ war für uns immer sehr abstrakt belegt. Wir kommen ja von der Straßenmusik, haben danach viele Konzerte gespielt. Aber vor der technischen Arbeit in einem Aufnahmestudio haben wir sehr viel Respekt gehabt, weil das Neuland war. Moses hat uns den Respekt davor genommen, weil er gesagt hat, dass er nur live aufnimmt. Menschlich ist er zudem ein Typ, der direkt bei uns reingepasst hat. Der war eher wie ein Freund oder wie ein Meister Yoda für uns. Einer der ganz viel weiß und auf seinem Feld sehr viel Ahnung hat. Ihr habt im Berliner Hansa Studio aufgenommen. Wart ihr eingeschüchtert, weil da schon David Bowie, Nick Cave oder Depeche Mode aufgenommen haben? Severin Kantereit: Och, ne. Wir sind da reingekommen und da sieht alles nach Musik aus, das ist einfach das Tolle. Wenn es jetzt die Beatles gewesen wären, dann hätte ich schon eher mal gestaunt. Peter Hesse

M U S I K 1.3. ZAKK, DÜSSELDORF coolibri präsentiert Sophie Hunger Love Is Not The Answer Am 31. März wird Sophie Hunger schon 33 Jahre alt. Sie ist in Bern geboren und mit dem Namen Emilie Jeanne-Sophie Welti auf die Welt gekommen. Ihr Vater arbeitete als internationaler Diplomat. So reiste sie schon gemeinsam mit zwei älteren Geschwistern zu Kinderzeiten viel und wuchs vor allem in London, Bonn und Zürich auf. 2002 machte sie ihr Abitur und setzt seitdem ganz stark auf ihre Musik. Richtig so. Um noch als Geheimtipp zu gelten, dafür ist Sophie Hunger mit sechs Studioalben inzwischen zu etabliert. Sie denkt viel über Haltungen nach und wie Dinge hinter den Kulissen funktionieren: „Mich fasziniert der Starter- Impuls“, sagt die Musikerin : „Ob man nun Einfamilienhäuser oder Straßen baut, oder mit Worten Sätze bildet. Eigentlich läuft es immer auf dasselbe hinaus: entweder gilt es, ein Vakuum zu füllen oder das sogenannte Chaos zu organisieren.“ Gemünzt auf ihre Songwriter-Welt, die das Beste aus Jazz, Indie und Folk verwebt, bedeutet das ungefähr folgendes: „Zuerst hat man einen leeren Raum oder eine formlose Masse von Ideen, Emotionen und Worten. Und daraus erfindet man etwas – um anschließend etwas zu haben.“ Hinter diesen kryptischen Ideenwelten hat Sophie auch immer ganz klare Positionen. Wenn Menschen über Liebe sprechen, kann das laut Sophie schon schrecklich sein: „Vor allem wenn diese Leute eine Vorstellung haben, dass die Liebe in etwa funktioniert wie eine Auto-Batterie. Zuerst ist diese ganz voll und sie leert sich im Laufe der Zeit.“ Wenn das Auto dann nicht mehr anspringt, muss sie am Ende ausgewechselt werden. Das ist eine traurige Vorstellung, die von der Schweizerin noch weiter unterstützt wird: „Dass Liebe eine materielle Größe hat, die nach einiger Zeit abnimmt – das ist eine sehr kapitalistisch geprägte Vorstellung.“ Mit „Love Is Not The Answer“ hat sie zu diesem perfiden Romeo-und-Julia-Vorgang einen Song geschrieben. Sie sagt ergänzend: „Ob in der Werbung oder im ‚echten’ Leben – die Liebe ist wahrscheinlich der Begriff, mit dem am meisten gelogen wird. Als ob wir schon von der Geburt an genau wüssten, was Liebe ist. Liebe ist genauso komplex wie Hass. Oder wie die moderne Marktwirtschaft.“ Wie die westliche Welt immer mehr an ihren Erwartungen und Bedürfnissen scheitert, ist für Sophie Hunger ein wichtiges Gesprächsthema. Zur Flüchtlingskrise sagt sie: „Die Phrase ‚Das Boot ist voll‘ wurde von einem Politiker verwendet, um die Schließung der Grenzen für Immigranten zu rechtfertigen, in Anbetracht unseres Wohlstandes erschien mir das aber als eine völlig absurde Formulierung. Ich bedaure da unsere politische Engstirnigkeit. Das Fehlen an Offenheit gegenüber dem Rest der Welt und die verpasste Chance an ihr teilzunehmen. Zugleich jedoch, fühle ich mich mitverantwortlich für mein Land.“ PH „Liebe ist genauso komplex wie Hass“ Foto: Universal Music Vorschau 15.07.16 SparkaSSenpark Mg 12.08.16 SparkaSSenpark Mg 09.07.16 SparkaSSenpark Mg 23.07.16 königpalaSt krefeld 11. März 19. März 27. März Vögel die Erde essen + Major Erd Hasenscheisse + Flaschenkindaer + The Clowns Project Ivan Ivanovic & the Kreml Krauts + Kwirl + Migthy Halleluja Terzett 04.03 Rhein-Rock Kneipenabend mit Live-Musik 05.03 Nutty Night II Kneipe mit DJs 12.03 Klangsynthese TV - Micha Deutz Birthday Bash DJs 18.03 Friday Weld Kneipe mit Live-Musik und DJ 01.04 Rhein-Rock Kneipenabend mit Live-Musik 09.04 Ruf-Nightz 2016 2 Plattenspieler, 1 Mischpult, Boxen 16.04 Rebels Bay + tba Konzert 21.04 Open Mic Bewerbungen noch möglich 07.10 The Movement + tba Konzert 15.10 Jonny Glut + tba Konzert Kapellenstraße 38 40789 Monheim am Rhein www.sojus.de • fb: sojus7 Postanschrift: Lottenstr. 31a 30.07.16 SparkaSSenpark Mg 16.07.16 SparkaSSenpark Mg 02.07.16 SparkaSSenpark Mg 12.03.16 königpalaSt krefeld TickeTs unTer: sparkassenpark.de 23.07.16 SparkaSSenpark Mg 08.06.16 königpalaSt krefeld TickeTs: www.bileTru.de 31.03.16 Stadthalle neuSS 21.04.16 Capitol düSSeldorf alle Angaben ohne Gewähr 29

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