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März 2016 - coolibri Düsseldorf

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S Z E N E T A N Z H A U

S Z E N E T A N Z H A U S N R W M U S E U M K U N S T P A L A S T Leonor Leal Andalusien am Rhein Der spanische Flamenco wird seit Generationen weitergegeben und verändert sich dabei ständig. Seit 2010 gehört er gar zum immateriellen Kulturgut der Menschheit. Was heute jenseits vom Klatsch- und Kastagnetten-Klischee alles möglich ist, zeigt alljährlich das Flamenco Festival im tanzhaus NRW. Die Reihe hat sich innerhalb der letzten zwei Dekaden zu einem der wichtigsten Festivals in diesem Bereich außerhalb Spaniens entwickelt. Ein Blick in das vielseitige Programm ist gleichzeitig ein State of the Art der Szene. Gleich zur Eröffnung gibt es mit „Danza 220V“ von Rafael Estévez, Valeriano Paños und Jordi Vilaseca einen furiosen Klassik-meets-Moderne-Trip: Traditioneller Tanz verschmilzt in dieser deutschen Erstaufführung mit elektronischen Avantgardeklängen und der starken Stimme von Sängerin Sandra Carrasco zu einem eindrucksvollen Ganzen. „Frágil“ heißt das Werk von Leonor Leal nicht von ungefähr: Die aus Jerez stammende Tänzerin setzt sich in ihrer Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Musiker Michio Woirgardt mit den Stärken, aber auch den offensichtlichen Schwächen des Künstlerdaseins auseinander. Unter dem Titel „Afectos“ zeigt die Tänzerin Rocío Molina mit der Autorin und Sängerin Rosario sowie dem Kontrabassisten Pablo Martín eine Collage mit verschiedenen Bildern, Tanz und Musik. Mit Juan Manuel Fernández Montoya alias Farruquito tanzt sogar das Wunderkind der Szene an: Der Spross der Flamenco-Dynastie der Los Farruco trat bereits mit fünf Jahren am Broadway auf. Übrigens: Wann immer „Physical Introduction“ im Programmheft steht, kann man vorab anhand kleiner kreativer Bewegungsübungen am eigenen Körper ein Gefühl für das gezeigte Stück entwickeln. Vorkenntnisse braucht es dafür nicht, aber statt des kleinen Schwarzen sollte man vielleicht doch besser ein gemütliches Weites am Leib tragen. S. B. Flamenco Festival: 18.–28.3. tanzhaus NRW, Düsseldorf; tanzhaus-nrw.de 10 Foto: Marc Schuhmann Gerhard Richter, fotografiert von Benjamin Katz Am Größten Über 100 Jahre ist sie schon alt, „DIE GROSSE Kunstausstellung NRW Düsseldorf“. Alljährlich gibt die Schau im MKP einen Überblick über das Kunstgeschehen in Europa. Die Teilnehmer werden dabei nicht wie sonst üblich von Kuratoren zusammengestellt, vielmehr trifft eine jährlich wechselnde Jury aus Künstlern die Auswahl. Das Gremium vergibt auch zwei Preise. Den Kunstpreis der Künstler erhält 2016 der Fotograf Benjamin Katz, der Kollegen wie Baselitz, Penck oder Richter bei der Arbeit abgelichtet hat. Mit dem Förderpreis ehrt man Andrej Wilhelms. Dessen Gemälde sind parallel zur GROSSEN auch im Atelierhaus an der Sittarder Straße zu sehen. alex Die Grosse 2016: bis 13.3. Museum Kunstpalast, Düsseldorf; Di–So 11–18, Do 11–21 Uhr E U R O P A P A R K Silver Star im Europapark Höher, schneller, weiter Spektakuläre Rides, irre 4D-Abenteuer und pompöse Party-Paraden – mit 100 Attraktionen auf 950 000 Quadratmetern ist er der größte Freizeitpark des Landes: der Europapark im südbadischen Rust. Im Blue Fire Megacoaster wird man in 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h katapultiert, der Silver Star ist die zweithöchste und viertschnellste Achterbahn Europas. Neu im Frühjahr ist die irische Themenwelt, das virtuelle 4D-Abenteuer Happy Family und das rasante Jump-and-Run-Abenteuer Cannon Flight. In einer Looping-Pause kann man diverse Shows und Paraden bestaunen,darunter eine neue Varieté-Show zum Thema Film. S. B. europapark.de coolibri verlost eine Übernachtung für vier Personen im 4-Sterne-Hotel inklusive Frühstück und Eintritt auf coolibri.de Foto: Benjamin Katz Foto: Hans-Jörg Haas

S Z E N E B U T Z E F F T K A M M E R S P I E L E Trinkfest: Christine Brinkmann und Helge Goldschläger Düsseldorf, 12 points Am Anfang war das Wort: Die Poetry-Slammer haben’s vorgemacht und sind zur größten literarischen Bewegung des Landes geworden. Das Prinzip „Man nehme eine Handvoll Nachwuchskünstler und lasse das Publikum über den Sieger entscheiden“ funktioniert aber auch in der Mucke- Version formidabel. Foto: Fabian StuertzFoto Szene aus „Just before the Night“ Fantasie-Folklore Das Thema Gemeinschaft ist in aller Munde. Wie können Gruppen – egal welcher Herkunft – zusammenleben? Welche Symbole, Normen, Riten und Handlungsweisen kreieren eine Gesellschaft? Im Stück „Just before the Night“ behandelt das Performance-Duo Rotterdam Presenta genau dieses Thema. Foto: Hichem Dahes Der Düsseldorfer Songslam, der sowohl Szene-Lieblinge als auch vielversprechende Newcomer zu Wort und Ton kommen lässt, folgt der Poetry- Tradition: Jeder Teilnehmer versucht, sich mit selbst geschriebenen Liedern in begrenzter Zeit (zwei Mal ca. acht Minuten) in die Herzen des Publikums zu spielen. Eine Zuschauerjury verteilt Noten für jeden Auftritt und entscheidet in jeder Runde über „hot or not“. Quasi ein Mini-Eurovision, nur mit guter Musik. Und statt „Your’re doing a great job“-Gelaber gibt’s Moderationen vom Düsseldorfer Slam-Poeten Helge Goldschläger und zakk- Frau Christine Brinkmann. Die Orte beim Songslam wechseln, diesmal ist man in der Butze zu Gast, die als eine der wenigen das Wort „Wohnzimmeratmo“ wörtlich nimmt und daher wie geschaffen für den intimen Barden-Wettstreit ist. Dabei ist der Slam viel mehr als nur ein Hinterhof-Geschrammel. „Für manche Teilnehmer kann ein Auftritt sogar ein großer Sprung in die Szene sein“, erklärt Christine Brinkmann, „die Songwriterin Marie Rausch etwa kam gerade aus Australien, hat hier gewonnen und damit schnell wieder in der lokalen Szene Fuß gefasst. Jetzt hat sie sogar eine CD aufgenommen.“ Diesmal am Start sind die Songwriter Annika Timm aus Berlin, Mike Baum aus Köln und Fabian Haupt aus Düsseldorf. Außerdem gibt’s noch Open Spots – Interessenten melden sich am besten bis 24 Stunden vor Veranstaltung unter goldschlaeger@kulturserver.nrw.de. Der Eintritt ist wie immer frei; das Liedgut darf aber gerne durch munteres Geklimper im rumgereichten Hut untermalt werden. S. B. Songslam Vol. 5: 2.3. (20 Uhr) Butze, Weißenburgstr. 18, Düsseldorf, facebook.com/songslam.duesseldorf Kennengelernt haben sich Stine Hertel und Jan Rohwedder während des Studiums in Gießen. Die Angewandten Theaterwissenschaften praktizierten sie dabei nicht nur theoretisch, sondern auch in ihrem Atelier namens „Rotterdam“. Sie kreierten Stücke, knüpften Kontakte und reisten mit ihren Performances und Installationen bis nach Buenos Aires. Dort wurde das Duo auf einem Plakat als „Rotterdam Presenta“ angekündigt. „Den Namen fanden wir gut. Deshalb haben wir ihn übernommen“, erzählt Jan. Im März gastiert das Zwei-Personen-Kollektiv nun zusammen mit den belgischen Kollegen von RITA in den FFT Kammerspielen. „Wir beschäftigen uns mit Gemeinschaft“, beschreibt Stine das Thema des Stücks – und stellt klar: „Darum geht es schon seit 2000 Jahren. Nicht erst seit die Flüchtlinge kommen.“ Der Abend entführt dabei einerseits in eine intime, kleine Performance in den Kammerspielen. Außerdem ist eine begehbare Installation im großen, neuen Raum im Erdgeschoss geplant. Die Performance beschreibt Jan als „Fantasie-Folklore“, bei der gehäkelte Masken und Tanzelemente ebenso wie ein lebensgroßes Pferd und eine speziell angefertigte Hütte zum Einsatz kommen. Den Rahmen bildet „eine Art Road Trip“. Die belgisch-deutsche Arbeitsgemeinschaft hat 2015 bereits eine französische Version des Stücks geschaffen, nun übersetzen sie das Ganze auf Deutsch und Englisch. Der Zuschauer muss aber keine Verständigungsprobleme befürchten: Bei der fiktiven Bühnenreise gibt es eine Live-Übersetzung. NaB Just before the Night: 13.3. (18 Uhr), 16.2. (20 Uhr )+17.3. (20 Uhr), FFT Kammerspiele, Düsseldorf; fft-duesseldorf.de 11

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