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Mai 2018 - coolibri Essen

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INTERVIEW E i n z e l k

INTERVIEW E i n z e l k ä m p f e r i m T e a m Als HauptkommissarJan Pawlak komplettiertRick Okon nundas Ermittlerteam des Dortmunder Tatorts. Anfang des Jahres warerbereitsinder Folge „Tollwut“ zu sehen, seit März stehtfest: Er ist derNeue. Irmine Estermann hatmit dem29-Jährigem über seine Rolle gesprochen. „Tollwut“ istzuschauermäßigder bislangerfolgreichsteDortmunderTatortgewesen.Ist das eingutes Omen? Ob es eingutes Omen ist, weiß ichnicht.Aberich freue mich,dasssoviele Leuteeingeschaltet haben unddabei waren. Und ichhoffe,dassdas so weiter geht. sehr zufriedenbin.Hinzu kommt,dasswir Leseproben haben,die sehr intensiv sind.Dortsitzenwir zusammen undreden darüber,was manverändern könnte. Unddakommt jedermit seinen eigenen Ideen. Wirarbeitensozusagen in einemgroßenEnsembleund da hatman schon dieMöglichkeit,einzubringen, wasman selbst gernespielen würde. Wieist JanPawlak? Es istnatürlich so,wie es in Tollwut schongezeigtwurde,dassJan Pawlakals verdeckter Ermittlergearbeitethat undsehrjungschon ziemlich weit aufgestiegen ist. Wenn er anfängt,ist er schon Hauptkommissarund stehtdamit dienstlich über derKollegin Nora Dalay, waszuKonflikten führtauf dereinen Seite. Aufder anderenSeite istJan Pawlak einEinzelkämpfer,weilerschon immer aufsichalleine gestellt war.Dadurch haterauch Probleme,sichim Team zurechtzufinden. Das dauert allessoein bisschen.Hinzu kommt, dass er verheiratetist,eine Tochterhat undziemlich früh Vatergeworden ist. Das Verhältnis zu Hauseist nichtsoeinfachund auch dasbringt Spannungenmit sich –sowohl im Team als auch fürihn privat. Nach demWeggang vonStefanKonarskekommen Sienun alsNeuer ins Ermittlerteam. Wiesehrorientiertman sich da am Vorgänger? DieVorgängerrollegucktman sich garnicht so sehr an,weildas zwei komplett unterschiedliche Charakteresind. Es istjanicht so,dassich als Ersatzkomme,sondern es wird eine neue Figur in dasVierer-Team integriert. Insofernhabeich mirzur Vorbereitung alle Folgen,die ichsowieso schongesehen hatte, noch malinrichtiger Reihenfolgeangeschaut–sozusagenals kompletteSerie –umzuverstehen: Wiesinddie Figurenverhältnisse?WelcheFigur hatwas genauerlebt? Wiesinddie Hintergründe?Womit könnteman arbeiten–auch mitmeinerFigur? Wasweißmeine Figur über dieKollegen? In demSinne habeich relativvielgeguckt und so meineeigeneRecherche betrieben. Wiesehrkonnten SieIhreRolle mitgestalten? Wasganztollwar,war,dassich dieMöglichkeit hatte, unsererProduzentin, unseremAutor, derdie meistenFolgengeschrieben hat unddem Redakteurzusagen,was ichspannend fände.Deren Idee hatsichmit meiner in einigenPunkten überschnittenund es hatsichetwas ergeben, mitdem ich 6 „Wir haben schon öfterin Dortmund gedreht und ichbin hier sehr angetanvon den Menschen.“ Rick Okon(r.)istder Neue im Team beim DortmunderTatort. Derneue Tatort heißt„Zorn“. Worumwirdesgehen? Im Großen undGanzenumden Bergbau, aber vorallem um Menschen, denendie Existenz genommen wird, gespickt miteiner Freundschaftsgeschichte zwischen drei männlichen Figuren. Da gibt es ganz vieleParallelenzudem Aktuellen, wo Leuteeinfachnicht wissen, wieesweitergeht. Waspassiert, wenn man denArbeitsplatzverliert? Wo rutschtman hin? Das wirdthematisiert undich binsehrgespannt, wieergeworden ist. Siehaben nuninDortmund undDuisburg gedreht –wie fanden Sieesbei unssoals Wahlberliner? Wirhaben schon öfter in Dortmund gedreht undich binhiersehrangetan vonden Menschen.Sie sind sehr freundlich,sehroffen.Sie sind schlagfertigund haben tollen Humor. Ichhabemichimmer gefreut, wenn ich beim Bäcker war oder einkaufen, denn manbekommt dortganzvielvon demLebensgefühlhiermit.Ich binLeutenmit einemgewissenSchlagbegegnet, deneswohlsonur im Ruhrpott gibt. Onlinegibt’skaum Privates über Sie, wiesehrschützenSie Ihre Privatsphäre? Ichhalte dasschon relativbedeckt.Esist nichtmeine persönlicheArt zu zeigen,was ichgerade esse,inwelchem Restaurant ichdie ganzeZeit rumhänge oder wasich gerade mitFreundenmache.Das istjameine private Zeit.Wennesnicht dieArbeitbetrifft,lege ichganzgerne dasHandy weg. IchbenutzeSocialMedia vorallem,umdaraufaufmerksam zu machen,welcheArbeitgeradelief oder in welchen Dreharbeitenich zurzeit bin. Siewaren in denletztenJahren regelmäßig im Fernsehenund im Kino zu sehen. Kommen Siedennnochdrumherum aufder Straße erkanntzuwerden? Ja,ich kommenochwunderbar drum herum. Natürlich freue ichmich, wenn ichabund zu angesprochen werde. Das sind dann nette Foto: ©WDR/Thomas Kost

INTERVIEW Foto: Jeanne_Degraa Rick Okon spieltHauptkommissar JanPawlak kurzeGespräche.Bisherist dasaberalles noch sehr entspannt. SchauenSie selbst Tatort? Ja,klar! Ichschau ziemlich viel Tatort,würde ichsagen.Das hatsichim Laufeder Zeit so ergeben. Manlernt ja immermehrKollegenprivatkennen, dieeinem dann erzählen, wassie gerade abgedreht haben undworum es da gerade geht. Wiewirdessein, wenn Sienun aktiv Teil desDortmunderTatorts sind? Denwerde ichmir natürlichauch anschauen. Ichfreue mich dann auch, wenn ichden im Rahmen derFamiliegucken kann.Das geht nichtimmer, aber ichwürde mich schon sehr freuen, wenn ichden ersten offiziellen Tatort mitmir als Kommissarmit einpaarFreundengemeinsam sehen könnte. Gucktman sich sowas dann eher skeptischan, weil manüberlegt,ob manvielleichtetwas hätteandersmachenkönnen? Aufjeden Fall.Man gucktesanders. Undesdauertauch,bis manesobjektivsehen kann:BeimerstenMal es isteinesehrsubjektiveWahrnehmung undman denkt ständig, hoffentlich istdas gelungen‘. So geht’s mir zumindest.Ich mussdas dann zwei oder drei Malsehen,umganzobjektiv sagenzukönnen: ,Das istgelungenoderdakannst du noch wasverbessern‘. Wieist es in Ihrer Familie? Gucken dieauch so kritisch drauf? Ichbin eigentlich ganz froh,weilich das–übertrieben gesagt –schon mein halbes Lebenlangmache.Das istgar nichtsoein großes Themabei mir in derFamilie. Siegucken es sich natürlichan. UndimbestenFallbekommeich einFotovom Fernseher, wiesie es gradeschauen unddanach noch eine Nachrichtmit ,Schön, hatuns gefallen‘. Aber im Großen und Ganzen istdas kein Riesenthema,dassman jetztbespricht,was ichda gemacht habe. Ichfreue mich einfach, wenn ichdiese Nachrichtkriege. 7

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