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Mai 2018 - coolibri Essen

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MUSIK V ON HIER

MUSIK V ON HIER Sirkus„TheNoise of ofTime“ Dererste Gedanke: Sinddie KingsofLeon endlichwiedercoolgeworden?NEIN, es ist sind Sirkus!Die Sirkus!Die Düsseldorfer Düsseldorfer/Aschaffenburger Band klingt BandnachganzhoherLiga, klingt hoherLiga, problem- /Aschaffenburger problemlos loskönntedie könnte Platte diePlatte beieinem beieinem Weltklasse- Weltklasse-Label Labelerschienensein. erschienen Allespasst:Das sein.Alles Songwriting, dasSongwriting, dieStimme(sehr dieStimme(sehr sexy), diemusika- passt: lischeUmsetzung,und sexy), diemusikalischeUmsetzung, -natürlich-dieTexte. und–natürlich–dieTexte. „There is no rightlifeinthe „There wrongone“: is no rightlifeinthe Schon derEröffnungs-Song wrongone“: Schon derEröffnungs-Song „GoldmineofTruth“gibteinem- Gedankenspiel-Stoff Truth“ gibteinem Gedankenspiel fürden ganzenStofffür Tag. Dieses denganzenTag.Das Kunststückgelingt Sirkus mühelos:Ein Kunststückgelingt Album,das Sirkusich mühelos:Ein ganz wunderbar Album,das hörenlässt(der sich wunderbar Sound-einrenlässt Melangeaus (der Sound–eine bluesig- verzerrten MelangeGitarren, aus bluesig-verzerrten afrikanischenRhythmen Gitarren, hö- undSynthezisernist afrikanischenRhythmenund perfektRoadtrip-geeignet), Synthesizernist perfektRoadtrip-geeignet), zu undeineTiefehat,die etwassehrBesonderemmacht. es zu etwasBesonderemmacht. VÖ: 26.4. VÖ: undeineTiefehat,die es 26.4. Foto: Carolin Först Netzwerktreffen derDüsseldorferMusikszene: D-DorfPop Day Netzwerker Musikalisches Talent,Leidenschaftfür dieSache undschlussendlich auch Glückmögen die Grundbedingungen füreineerfolgreicheKarriere im Musikbusinesssein–ein gutes Netzwerk und Unterstützung innerhalb derSzene istallerdingsder Nährboden, aufdem daszarte Pflänzchen vomTraum desgroßenDurchbruchs erst richtiggut gedeihen kann. Im zakk findet zu diesem Zweckewiederder D-Dorf PopDay statt. Tossia Corman sprach mitdem Organisatoren-Team, bestehendaus Miguel Passarge,DieterFalkund MichaelWenzel. Wiekam es zu derIdeezum D-Dorf PopDay? DieVielfaltder DüsseldorferMusikszenebringt ständigneue,bemerkenswerteKünstlerhervor. Aber es istwie mitProphetenimeigenen Land:Die Öffentlichkeit bemerkt dieKünstlernicht,die Künstlererreichenmit ihren Möglichkeitenihr potenzielles Publikum nicht. DerD-DorfPop Day soll diese zwei Fliegenund mehr miteiner Klappe schlagen: Düsseldorfkann aktuelle Acts liveaneinem zentralen Ortliveerleben.Musiker,die sich weiter professionalisierenwollen, können sich in Workshopsweiterbilden, netzwerken underhaltenAntworten aufFragenwie:WelcheClubs undAuftrittsmöglichkeitengibtesinDüsseldorf? WelcheFördermöglichkeiten gibt es?Wie funktioniert PR-Arbeit? Wiegut aufgestelltDüsseldorfindieserHinsicht? DieVielfaltder DüsseldorferMusikszeneist in ihrerstilistischenBandbreite enorm. Im Grunde sind es vielekleineSzenen, dieihren eigenen Weg gefundenhaben,ihr Publikum zu erreichen. Aber oftfehlt es an dementscheidendenQuäntchenKnow-how, um einerbreiten Massebekanntzu werden. Wieläuft dieVeranstaltung ab? Am Nachmittag startenwir miteiner Podiumsdiskussion, gefolgtvon FuckUpTalksund Workshopangeboten. GegenAbend präsentieren wir spannende undhörenswerteActsauf zwei Bühnen.Zielist es,den Tagsozu gestalten, dass für alle Beteiligtenetwas dabeiist! WelchemusikalischeStilrichtung gibtgeradeinDüsseldorfden Tonan? Welcheist vielleicht einwenig unterrepräsentiert? Rock,Elektronikund HipHop sind immer festeGrößen. Dank Enthusiasten wieTommy Kirchmann undseinemAcousticFestivals istdie Singer-Songwriter-Szene weiter starkvertreten. Daskomplette Interviewauf coolibri.de D-DorfPopDay:12.5. (16:30-22Uhr), zakk,Düsseldorf; zakk.de 44 Foto: zakk JanningTrumann „BeHere,GoneAnd Nowhere“ Wersichwundert,dassinletzter Zeit vermehrtJazz-nahe Musik an dieser Stelle besprochen wird, demsei gesagt,dassder Jazz schonlange nichtmehrdie (wunderbare)Nischenmusik ist, dieermal war.Erist angekommen in derzeitgenössischen„Unterhaltungsmusik“. Einsehrgutes Beispiel dafür:JanningTrumann.Der junge Kölner Posaunistmit norddeutschen Wurzelnbringt in verschiedenenFormationen, immer in bester Gesellschaft,die ihm so am Herzenliegende Musikzielsicherund immer sehr geschmackvollmit modernen Strömungenzusammen. So wieauf demneuesten Werk, gleichzeitig auch dieerste Veröffentlichungauf Trumannseigenem Label. VÖ:1.3., Tangible Music Foto: Holger Risse /Patrick Essex Pinski „Sound theAlarm“ DassProduzent FabioTrentini beim Debütalbumder Kölner Formationseine Finger im- Spielhatte, hörtman schon beim ersten Ton. Manwähnteinejunge SandraNasic am Mikrofon, ihre getreuenGefährten, dieGuano Apes,imGepäck. Aber es istInsaReichwein. DieSängerin undGitarristinsteht unterihrem Spitznamen „Pinski“ aufder Bühne–verpassthat ihrden einpolnischer Kumpel.2016scharte ReichweindreiMusiker um sich,rund200 Konzerte später jetztalsodie erstePlatte. Akustische Töne undzarte Stimmchen erwartetman vergebens. KlassischerStandard-Gitarrenrockzieht sich durchelf Songs, getragen voneiner energiegeladenen undoffenbarmitteilungsfreudigenFrontfrau. VÖ:27.4., Gentle ArtofMusic/Soulfood Foto: GAOM PR Vintage Neon „Vintage Neon“ Alte Hasenstecken hinterdiesemBandnamen–zumindestteilweise.JensDreesen, derauch beiFrida Gold dieDrumsticksführt, undAlexander Schroer(Mrs. Greenbird) umrahmen Florence Mankenda.Die Sängerin bringt Seeleindie teilweiseein wenigklischeebehafteten Songs. DasshierPop und Rock gemischtwerden, mitelektronischenSynthesizer-Soundsgefüttert undcrunchy Gitarren-Riffsabgerundet, versteht sich fast vonselbst. Trotzdem:Das Albumist sehr gutproduziert undineigentlich jedemSong gibt es diesen einenMoment, derdie Musikder Dreiabhebtvon denanderenRetro-Pop-Rock-Soul-BandsdieserTage. VÖ:20.1. Foto: TivTyler

ALBEN SIMIAN MOBILE D ISCO DIE F ANTASTISCHEN VIER C O S M I C P S Y C H O S Murmurations Wenn manden Königkriegenwill,mussman einpaarBauernopfern. WieSchachspieler gehendie Vorzeige-Elektroniker vorund denken in ihremBeat-System schon an dienächsten Schritte. Gefühl isthierKönigi,die Soundkulissenwerdenper Rochadeauf dasSpielfeld gezaubert. Dazu im Subtextfuturistische Phantasien,die SpringerlaufenimgewohntenTurnus in dieDisco:dreinachvornund einenSchritt nach rechts.Mit Einflüssen vonAutechrebis Underworld haben dieElectrogurus einpsychedelisches Space-Bollwerkerschaffen,das wie eine moderneund ästhetischeDance-Odyssee dargeboten wird. Gott istbekanntlichein DJ, aber Simian Mobile Disco sind in dieser Form eine noch höhere Macht. Wichita/PIAS Captain Fantastic In fast 30 Bandjahren lieferndie gut gelaunten Stuttgarter nunihr 10.Studioalbum ab.Oberflächlich betrachtet läufthieralles wiebei MercedesBenz: dieKarosserie strahlt, aber beiden Abgaswertenist gemogeltund getrickstworden. Trotzdem glänzenden Disco-Pop-Appeal findetsichhierviele Haare in derSuppe:umden Erfolg hinzubiegen, dafür lassenSmudo&Co. gernemal denStyle hintenanstehen. Ideologisch sind dieFantasnäher an Westernhagen undWarsteiner als an Zugezogen Maskulin und Selfmade-Limonade. AufDauer zu viel Kraftmeierei.Ansonsten istwie immer alles flüssigbis flottgerappt. Zudemblinzeln dieSoundkulissen malausgewogenimRetrocharme-undmal im Bassbeton. Columbia/SonyMusic Loudmouth Soup DieseAustralier lassen sich nichtvon dereigenenKompetenz beirren.Nein, hier istdie EinstellungFakt:Ross Knightist eigentlich Bauer, doch seit vielen Jahrenklingenerund seine Psychoswie dasRuckelnseinesBulldozers, wenn er aufdem Feld im Outbackdie Erde abträgt.Mit Stooges-Wah-Wah-Garagerock undder starrköpfigenSimplifizierung desPunkrocks warensie schon in denspäten1980erJahren eine ArtProto-Grunge-Band -und wurdensehr vonPearl Jam, denMelvins undTad fürihren rustikalen Soundgeliebt.KeinWunder, dass die Songsauf diesem Albumwiedermal vomBier Trinken undvon Hundescheisse handeln.Und am Ende fahrendie zünftigenBurschen im Hühnerstall Motorrad. GotThe Hack/Cargo B U C H A R E S T G A Z C O O M B E S H Y P N O S Budapest Es istnicht zu übersehen, dass seit 1948,als diearabischenStaaten Krieg gegenden StaatIsrael führten, dieEinstellungder islamischen Welt zumJudentumvon Hass geprägt ist. Bucharest stammen aus Israel um undsetzen in voller Linieauf Versöhnung. Ihre Spracheist lockerleichter Indierock. DieSongs lebenvon harmonischkomplexenAchterbahnfahrtenund teilweise ungewöhnlichen Akkordwechseln. Der Gesangsstilist markant, verbindetdie Traditionendes Croonings mitsanften Noise-PopMelodien.Die Melancholie isthierkeineinsamerReiter, sondernwirdmit ironisierendemSarkasmus,vielDynamik undetwas Psychedelicgefüttert.Tolle Platte! Optical/KontorNew Media World‘s Strongest Man Auch nachvierzig Jahren schwärmenviele britische Popmusiker fürden Krautrock. Derehemalige Supergrass-Sängerhat sich mitseinen Neu!-Platten im Studio eingeschlossen undeine sperrige Soundreise erschaffen.Endzeit- Rock’n’Rolltrifftbittersüße Zitronen-Melodien. DerSound wirdzueiner homogenen Ebenevermengt: Elektroclash-Visionentreffen aufMichael Karoli-Gitarre,ein hypnotischer Beat trittdazu aufdas Gaspedal.Struktur undUnordnung sind gleichberechtigtePartner.Flatterhafte Melodien,Psychedelic undein wildesElektrogezwirbellegensichkreuz undquerübereinander, alles tänzelt leicht wieein betrunkener SchmetterlingimSommerwind. HotFruit/Caroline GBG Sessions Empörungist fehlgeleiteterNarzissmus.Das wissenauch Hypnos undumkreisen mitlässigemVintage-Sound ihre Vision vomRock. Viel 70er-Charmeist an Bord.Die Schweden mixen ausCreedence Clearwater Revival-Freakness, Iron Maiden-Melodien undThin Lizzy-Riffs eine charmante Revue. DerSängereiert beim Song „1800“ in Richtung UriahHeepodererhebtmit deutlicher BruceDickinson-Intonation„Border Patrol“ins Reichdes Pathos undder großen Gesten.Der Abba-Klassiker„Gimme! Gimme! Gimme!“ wirdineiner gebangtenund lockeren Wackelpudding-Versiondargeboten. Angenehm temperierter Retro-Hardrock mitaugenzwinkernderHipster-Goldkante. Sign Records/Cargo 45

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