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Mai 2017 - coolibri Hamm, Unna, Hagen

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Film-Still: Ayny, Ahmad

Film-Still: Ayny, Ahmad Saleh, DEU/JOR/ Palästinensische Gebiete, 2016 Film Still: Event Horizon, Joséfa Celestin, FRA/GBR, 2016 Eine andere Realität des Films Zum63. Mal präsentierendie InternationalenKurzfilmtage Oberhausen einbreites Programm kurzer Streifen undgroßerFilmkunst im Herzen des Ruhrgebietes. LukasVering sprach mitFestivalleiterLarsHenrik Gass über dieVorzüge eines Filmfestivals, neue Dramaturgien im Zeitalterdes Internets und gutversteckte, aberexistenteInnovationen der deutschenFilmlandschaft. Khavn DeLaCruz |Foto: Allan Barbero- Film Still: NARRATION, Thomas Taube, Was gibt es 2017 für Neuigkeiten im Programm der Kurzfilmtage? Wirbemühen unsjedes Jahr,aktuelleFragestellungenund Entwicklungen einzubeziehenund dabeiauch Themen aufzugreifen,die nichtauf der Hand liegen. Dieses Jahr drehtsichdabei alles um sozialeMedienVOR demInternet. Denn schonfrüher gabesVersucheinFernsehen undRundfunk partizipatorisch zu arbeiten,umeindimensionale Funktionsweisen zu überwindenund Zuschauerbei derGestaltungmiteinzubeziehen. Was sollten die Festivalbesucher auf keinen Fall verpassen? Natürlichden MuVi-Preis.Musikvideos aufgroßer Leinwandund in Kinoatmosphäresindeinfachfaszinierend.ImFestivalkontextentdecktman darin so viel mehr,denkt über Autorenaspekteund dieMachart nach, sieht dieBilderabgelöstvom Ton. Dann istdanochder NRW-Wettbewerb.Hier lässt sich einbreites Bild derFilmproduktioneninNRW entdecken,das, wiewir finden, extrem reichund vielfältigist.Und dasnicht nurdurch die Filmschulen, sondernauch durcheinesehrlebendige freieSzene. Und was genau verbirgt sich hinter dem Happyland? Happyland istein Ablaufvon Interventionen desphilippinischen Künstlers KhavnDeLaCruz, eine Pop-Up-Installation, dieauftauchtund verschwindet. Siehinterfragt auch dasFormat Festival, weil mansichfragenmuss: Istman hier noch im Kino, in einerAusstellung, in einemSlum in Manila? 46 Lars Henrik Gass Siesindseit20JahrenLeiterder Kurzfilmtage –welche größeren Entwicklungen haben Sie seitdem bemerkt? Das isteineFrage,die ichmir auch ständigstelle, aber sie bleibt schwierigzubeantworten.Was aber auffällt: Es entstehen immer mehr,anstatt wenigerFilme. Zumeinen aus technologischen Gründen, weil es viel einfachergeworden ist, Film zu produzieren. Darüber hinaus fallen traditionelle Beschränkungenweg,die derKino- undFernsehmarkt vorgab, denn dank Internet kann jederpartizipieren. Beiuns konntenFilmediesesJahr perLink eingereichtwerden, was zu einerRekordzahl vonüber7000 eingereichtenBeiträgen führte. Dieser Trendhat auch inhaltlicheund formaleKonsequenzen: DieArbeitenadressieren immer wenigerein klassischesKinopublikum,verfolgen eine völlig andere Dramaturgie,manche wollen in Ausstellungengesehen,anderevom Handygeschautwerden. Wirbefindenuns sozusagenineiner post-kinematografischen Wirklichkeit. Ist das gut oder schlecht? Es isteinfacheineneue Dramaturgie.Die verlangt eine neue Zuschauerhaltung. Aber Filmebildennicht nureineveränderteRealität ab,sie konstruierensie auch mit. Ichsehedas auch als Chancefür einFestival wieunseres, weil hier einsozialerRahmen entsteht,indem mansichaustauscht unddiskutiertund so Filmeund Entwicklungenandersverstehen kann. Was kann denn der Kurzfilm, was ein 120-Minüter nicht kann? DerVorteil einesKurzfilmprogrammsist,dassimmer Hoffnung besteht: Wenn dererste Film nichtgefällt, hatman noch etlicheChancen aufetwasanderes.Dastirbtdie Hoffnung zuletzt, während manbeimLangfilm oftnach20Minuten weiß,dassman dienächsten100 nichtmag. Wichtiginder Geschichte derKurzfilmtage wardas Oberhausener Manifest,das einenneuen deutschenFilm forderte,der ehrlicher, realistischer undkünstlerischerseinsollte. Heuteist das deutsche Mainstreamkino ziemlich zahm – brauchen wir ein neues Manifest? Deutsche Langfilme unterliegensehrstarken Standardisierungen und Restriktionen, etwa vonFilmförderungen oder Anforderungendes Fernsehens.Daist es nichtverwunderlich,dasssie vergleichsweisekonventionell sind.Aberinsbesondereim Kurz-und Dokumentarfilm,aberauch in Musikvideosund Animationsfilmengibtesinnovative, herausforderndeFilme.Oft sind dasFilme, dievölligunabhängigunter freien Produktionsbedingungen, aber auch mitgeringenMitteln entstehen–es brauchtebeneinebestimmteFreiheit, damit im Film Innovationstattfindenkann.Wer dieseandereRealität desdeutschen Filmswahrnehmen will,solltesichdringend aufein Filmfestival bewegen. Kurzfilmtage: 11.-16. Mai, Lichtburg u.a., Oberhausen Foto: Eduard Meltzer

KULTURNEWS AUSDEM PROGRAMM JosefScharl,AlbertEinstein, 1944,Ölauf Leinwand Schonimmer war es derTraum vonWohlstand,Freiheitund Abenteuer, derMenschendazu triebnach Amerikaauszuwandern.Im19. und20. Jahrhundert verließen über 300 000 Westfalenihre Heimat,um in den USA ein neues Leben zu beginnen. Die Ausstellung „Vom Streben nach Glück“ des LandschaftsverbandsWestfalen widmet sich dieser westfälischen Emigrationsbewegung. Mithilfeder mehr als 100Exponate, vonFotografien über Reedereiplakatebis zum Modell einesAuswandererschiffs,werdenviele Einzelschicksale nachgezeichnet. DieAusstellungläuftnochbis zum 29.Oktober im IndustriemuseumZeche Hannover in Bochum. Die Ausstellungsreihe „X aus 53“ geht in die dritte Runde. Vom 5. Mai bis zum 10. Juni werden in der AltenSpedition in Gladbeck zeitgenössische Künstlerdes Ruhrgebietsvorgestellt. Mitunterschiedlichen Materialien wie Silikon, Stein, Metall undAsphalt setzen dieArbeitenaus denBereichen Malerei, Bildhauereiund ObjektkunstganzeigeneAkzente. Mitdabei istauch derOberhausener Kommunikationsdesigner Harald Lange, deralteSchulwandkarten als Leinwände für seinePorträtdarstellungenverwendet. Expressionistische Werke des Malers und Grafikers Josef Scharl (1896-1954) zeigt der Kreis Unna noch biszum 23.Juni im Haus Opherdicke. Mit sozialkritischenSujetsund einerrealistischenMalweise machteder MünchenerKünstlerinden 1920er Jahrenauf sich aufmerksam.Die Machtübernahmeder Nationalsozialistenbeendetejedochden anfänglichen Erfolg.Scharl wurdemit einemBerufsverbot belegt undgingdaraufhin insamerikanischeExil,wo er biszuseinemTod lebte. Dort entstanden istunter anderemein Porträt vonAlbertEinstein, mitdem der MalereineengeFreundschaftunterhielt. Sterben, Tod, Glauben undGesellschaft–mitdiesengroßen Themen setztsichder Wuppertaler Gerhard Rossmann kreativ auseinander.Dazu verwandelt er handelsübliche Särge in Objektkunst.Statt ihrem Bestimmungszweck als letzterRuhestätte zu folgen,werdensie nachAussage desKünstlers zu „Projektionsräumen künstlerischer Reflexion“.ImSargmit demTitel „Die Himmelfahrt“ wartet etwa einHubschrauber aufdiejenigen, dieübereineTreppedem Totenbettentsteigen wollen.Zusehen istdie Ausstellung „Sieben Särge“ noch bis zum 4. Juni in der cubus kunsthalle in Duisburg. ln Foto: LWL/Holtappels SO 28.MAI |KONZERTHAUS DORTMUND GIOACHINO ROSSINI: LE COMTEORY JessicaPratt |Jana Kurucová|LawrenceBrownlee Dirigent:Giacomo Sagripanti DO 1. JUNI |DOMICIL CHINA MOSES Soul, R&B und Blues FR 2. JUNI |ORCHESTERZENTRUM|NRW ANTONIO VIVALDI:TAMERLANO Barockes Opern-Pasticcio SO 4. JUNI |ST. NICOLAIKIRCHE CHOR DESLETTISCHEN RUNDFUNKS Juwelen nordischer Chormusik SA 10.JUNI |ORCHESTERZENTRUM|NRW G. F. HÄNDEL:ACISAND GALATEA Szenische Aufführungmit Sängern, Puppen und Orchester SO 11. JUNI|DOMICIL VAKIA STAVROU Chansons vomMittelmeer SO 18.JUNI |KONZERTHAUS DORTMUND BERLIN,MAILAND, HOLLYWOOD Mit Simone Kermes&Special Guest:Roland Kaiser DO 22. JUNI |DOMICIL ANNA MARIA JOPEK QUARTET Jazz &Pop aus Polen SO 25.JUNI|WESTFALENPARK SEEBÜHNE SPANISCHE NACHT Abschlusskonzert mit Zarzuela TICKETS 01806/570070* *0.20EUR/Anruf,Mobilfunkpreise max. 0,60 EUR/Anruf WWW.KLANGVOKAL.DE

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