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Mai 2017 - coolibri Bochum

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BOCHUM I N N E N S T A D

BOCHUM I N N E N S T A D T Hier schneidet ein Laser durch Plexiglas, dort wird über Programmierprobleme geplaudertund ein paarMeter weiter dreht sich alles um das besteMessgerätfürWiderstände, während ein3-D-Druckerunermüdlich kleine Bauteileausspuckt–ein ganz normaler Tag im Hackerspace „das labor“. HatSpaßam3-D-Drucker:Labor-Gründungsmitglied AndréKasper. Fotos (2) Sebastian Ritscher Labor für Nerds 18 Seit zwölf Jahrenbietetdas Laboreingefleischten Nerds eine Heimstatt.Angefangenhat alles 2005 an derRottstraße. Das SozialeZentrum wollte Räumeuntervermieten.Labor-Gründungsmitglied AndréKasper witterte seineChance. „Ich undein Kollege wolltenuns dasmal anschauen“,erinnertersich. „Wir brauchten Räumezum Rumnerden.“Der günstigsteRaumsollte 110Eurokosten. Alsohaben sieFreunde gefragt, ob sienicht gemeinschaftlich dieMiete stemmenwollten. Schnellwar klar:Der 110-Euro-Raumreichtnicht. Ebenfalls schnellwaren30Nerds gefunden, diefür die Mietezusammenwerfen wollten. „Alsohaben wir einen größeren Raum angemietet“, sagt AndréKasper. Seitdemhat dasLabor ordentlich zugelegt.Aus demlockeren Zusammenschluss wurde einVereinder mittlerweile 120Mitglieder hat. Warendie altenRäume noch an derRottstraße, hatdas Laborvor einigenJahrenseine Fläche vervielfacht undbietetander Alleestraßeauf 150Quadratmeternalles,was dasNerd- Herzbegehrt–schließlich wolltendie Labor-Gründer richtigrumnerden. Aber wasist daseigentlich?„Das kann mangar nichtgenau konkretisieren“,sagtAndré. Im Laborgibtesalles:Programmieren, Mikro-Controller-Basteleien oder 3-D-Druck.Einige sitzen auch nur an Uni-Aufgaben,weileszuHausezulangweiligist. „Wir beschäftigen unsmit Technik, Wissen oder Naturwissenschaften, aber wir lesenoderkochenauch.Jedermacht hier wasanderes undfindetwas anderes geil“,erklärtAndré. MalschaufelnMathematiker HerundAbleitungen ansWhiteboard, dann tauschtsicheine Initiativezum ThemaFeinstaubmessungaus,um privatdie Luftbelastung zu messen,damitsie unabhängigvon städtischenMessungen ist. „Das Labor lebt vonden Leuten,die hier sind undesnutzen“, sagt AndréKasper.Und dassindnicht nurdie Mitglieder, sondernauch vieleEinzelinitiativen,die im Hackerspace an derAlleestraßeeineHeimat gefundenhaben.Regelmäßig findetdortder netzpolitische Abendstatt,es treffen sich Initiativen zumThema E-Mobilität,esgibt Spieleentwickler-Treffen unddie Mitglieder desVereins Freifunk sorgen dafür,dassdas eigene„WLAN für al-

BOCHUM le“-Netzwerkimmer dichterwird. Eine festeInstanz istauch dasRepair- Café. Ob treue Kaffeemaschinen,die geliebte alte Spielkonsole,steinalte Videorekorder oder auch einfachnur einplattesFahrrad –wer etwasDefekteszuHausehat,kann ihm im Repair-CaféneuesLeben einhauchen. DieMitglieder derInitiativebietenHilfezur Selbsthilfe,Know-howund Werkzeug,umfastalles zu reparieren.Damitpasst dieInitiativebestens insLabor undzeigtden Wandel desHackerspaces.„Wasdas Labormacht, hängt davonab, wergeradehierist“, erklärt AndréKasper.„Viele Leute sind nurwährend ihres Studiumshier.“Ist dasdann beendet, geht es oft in eine andere Stadtund dienächste Generation kommt insLabor.Soverlagertesichnachund nachder Schwerpunkt.Inden Anfangstagenginges meistumIT-Sicherheit,„jetztist es mehr zumMaker-Space geworden“, sagt André. Festival 14. bis 24. Juni 2017 Köln .. Foto: Kalakuta Republik © Sophie Garcia Spektakulärer Energieverbrauch Nichtganzunschuldigdaran istdie Starkstrom-Elektriker-Bastelgruppe, diejeden Montag dieLabor-Stromrechnung in dieHöhetreibt. „Deswegen haben wir auch unserenMitgliedsbeitrag angepasst“, erzähltDennis Klein, dervon vielen Tesla-Dennis genanntwird. DieGruppezahltfreiwillig mehr alsden Mindest-Mitgliedsbeitrag,dennsie verbraucht ordentlich Strom. „Bei unsgeht es um Energieverbrauch aufmöglichst spektakuläre Weise“, erklärt Tesla-Dennis, derzuHauseeinen vier Tonnen schweren Laserstehenhat,vergnügt.Anfangs hat seineGruppenochmit einerTesla-Spule Musikgemacht,aber dann istder Funkezu Laser-Basteleien übergesprungen.Die verrückten Wissenschaftlerhaben vonder Uni einendefekten15 -Watt-Laserbekommen, ihn zum Laufen gebracht undihr Herz ansharte Lichtverloren. Mittlerweile haben DasLabor-Logo–natürlichselbst gebastelt sieeineCNC-Laser- Fräsegekauft –und fast alles ausgewechselt undverbessert. Jetztnutzen dieLaser-Fansihr Gerät zum Fräsen von Holz oder Plastik, aber auch Stoffvorlagenfür Plüschtiere werden ab und an zugeschnitten. Warum? „Weilesgeht.“–dasist dieAntwort aufviele Fragen im Labor. Im Gegensatzzu„Schonlange nichtmehr.“Das istdie Antwort aufdie Frage: „Ist hier auch schonwas explodiert?“ Neben einerWohlfühloase für verrückteBastler istdas Laboraberauch noch einsozialerTreffpunkt.Dennirgendwie istimmer jemand da.Oft schonvormittags, aber spätestens am späten Nachmittag wirdimLabor geschraubt, gelasert, gerechnet, getüfteltund gequatscht.Und ob es wirklich offen ist, seht ihr,wenndas Lichtanist:Auf seiner Internetseite hatdas vernetzteLabor einenBot.Der leuchtet grün,wennjemanddaist undrot,wennniemand da ist. Ziemlich nerdig,aberauch ziemlich genial. SebastianRitscher das labor, Alleestr.50, Bochum,das-labor.org ERÖFFNUNG AM 14. JUNI IN DER OPER KÖLN Theater, Tanz, Performance, Musik, Literatur, Bildende Kunst und Film aus verschiedenen afrikanischen Ländern Festivalzentrum: Stadtgarten Köln VVK: offticket.de | Tel: 0221 25 17 47 www.africologne-festival.de Wohlfühlen ist einfach. Wenn Sie auf die individuelle Beratung von allen Experten rund um‘s Wohnen bauen können. sparkasse-bochum.de 13.+14. Mai Immobilia 2017 Die größte Präsentation des lokalen Immobilienmarktes auf dem Dr.-Ruer-Platz. von 11-16 Uhr geöffnet! www.vierviertel.com 19

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