C O M E D Y S C H A U S T A L L HG. Butzko Foto: Peter Kronenberger »THE COMMON PEOPLE« Uraufführung Do 12.05. + Fr 13.05. 19:00 – 22:00 Foto: Joerg Letz tanzhaus nrw · Erkrather Str. 30 · 40233 Düsseldorf · www.tanzhaus-nrw.de Voll auf die Mütze Politisches Kabarett braucht ja eigentlich kein Mensch. Diesen Part übernehmen die Politiker schließlich seit geraumer Zeit selbst. Wer sich trotzdem die Irrungen und Wirrungen der Mächtigen und jener, die sich dafür halten, auf den Punkt erklären lassen will, der ist bei Hans-Günter Butzko richtig. Egal, ob Fremdenfeindlichkeit, Fanatismus oder Freihandelsabkommen, der „Hirnschrittmacher des deutschen Kabaretts“ teilt ordentlich aus. Und wer sich ernsthaft fragt, ob Merkels „Wir schaffen das“ überhaupt eine zukunftsfähige Aussage ist, sollte vielleicht das unfreiwillige Bonmot von Thomas de Maizière hinterherschicken: „Teile der Antwort würden die Bevölkerung verunsichern“. S. B. HG. Butzko – Super Vision: 4.5. Schaustall, Langenfeld; 12.5. zakk, Düsseldorf Showcase Beat Le Mot NaziSuperMeNScheN SiNd euch aLLeN üBerLegeN — The horror of The ordiNary K O M (M) Ö D C H E N 6.5. ✖ 7.5. ➽ 20 uhr ffT Juta ➽ Kasernenstraße 6 Severin Groebner Foto: Matthias Kling Slothrop.eu 1 Alexej Tscherny fft-duesseldorf.de Tickets ➼ (0211) 87 67 87-18 Das FFT wird gefördert durch die Landeshauptstadt Düsseldorf und das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen Wer war das? Wer das wunderbare Bilderbuch kennt, in dem der kleine Maulwurf wissen will, wer ihm aufs Haupt geköttelt hat, kann von Severin Groebner ein ebenso originelles Werk erwarten: Geradlinig wie im titelgebenden komischen Kinderwerk fragt der Bühnenmann aus Österreich „Was soll das?“, „Wer war das?“ und „Was fällt dem eigentlich ein?“ und schwingt sich munter und pointiert durch sein aberwitziges Programm: von Elend zu Elite, von Prolo zum Polo. Ob allerdings am Ende der Metzgershund Hans- Heinrich schuld an der ganzen Misere war, dürfte in diesem „Kabarett- Märchen über einen, der auszog, weil er es wissen wollte“ bezweifelt werden. S. B. Severin Groebner – Vom kleinen Mann, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf g’schissen hat: 6.5. Kom(m)ödchen, Düsseldorf 48
K U L T U R N E W S Patrick Salmen Foto: Fabian Stürt Bauhaus-Laboratoriumsgeschirr um 1935 Susanne Paesler Foto: Jens Ziehe, Copyright: VG Bild-Kunst, Bonn 2015 Foto: Museum Folkwang Essen - Artothek, Copyright: Nachlass Walter Peterhans „Alles ist Design“ ist eine Ausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn überschrieben, die sich mit einer der einflussreichsten Kulturinstitutionen des 20. Jahrhunderts beschäftigt: dem Bauhaus. Die Schau gibt einen umfassenden Überblick über den Design-Begriff des Bauhauses. Sie präsentiert seltene, teilweise nie gezeigte Exponate und dokumentiert gleichzeitig die dahinter stehenden Entwicklungsprozesse und Gesellschaftsentwürfe. Zudem konfrontiert sie die Bauhaus-Idee mit den aktuellen Entwicklungen im Design und mit den Werken zahlreicher Gegenwartskünstler. Walter Gropius ist in der Schau ebenso vertreten wie Oskar Schlemmer, Lyonel Feininger und viele weitere Künstler. Die Schau endet am 14.8. Carl Buchheister war einer der Pioniere abstrakter Kunst. Als enger Freund von Kurt Schwitters stellte er seit den 1920er-Jahren auch international aus. Als die Nazis an die Macht kamen, hatte er Malverbot und ging in die innere Emigration. Nach Kriegsende öffnete sich sein Werk zu einer ausgesprochen experimentierfreudigen und vielseitigen Bildsprache. Das Museum Kunstpalast widmet Buchheister derzeit eine Ausstellung. Unter dem Titel „Pionier der Abstraktion. Werke aus der Sammlung Kemp“ sind etwa 50 Bilder zu sehen, die zwischen den 1920er-Jahren und 1963 entstanden sind. Die Ausstellung läuft bis zum 7.8. 2016 jährt sich zum zehnten Mal der Todestag der Berliner Malerin Susanne Paesler. Das nimmt das Kunstmuseum Bonn zum Anlass, der früh verstorbenen Künstlerin eine Überblicksausstellung zu widmen. Rund 40 Werke, die zwischen 1991 und 2006 entstanden sind, werden bis zum 5.6. gezeigt. Die geometrischen Muster, die in ihren frühen Gemälden zu finden sind, lassen mal an billige Wolldecken denken, mal an Burlington-Socken, also alltägliche Gebrauchsobjekte, die sie als Motiv nutzt. Es war eine Begegnung mit Folgen: 2005 stieß Markus Karstieß auf der Raketenstation Hombroich auf Lucio Fontanas Keramik-Relief „Il Sole“. Karstieß begann daraufhin, mit dem Werkstoff Ton zu experimentieren, verarbeitete ihn in den folgenden Jahren zu Skulpturen, Installationen und Raumgefügen. Die Ausstellung „Irden“, bis zum 7.8. auf der Raketenstation zu besuchen, zeichnet derzeit die künstlerische Entwicklung des Düsseldorfers bis in die Gegenwart nach. Das Leben an sich ist großartig, findet Patrick Salmen. Mal abgesehen von den Menschen. Die seien eher eine unschöne Begleiterscheinung. Leider lauern sie überall – im Museum, im Straßencafé oder unmittelbar vor der eigenen Haustür. Sarkastische Rentner, schlagfertige Kellner, zynische Postbeamte und weitere skurrile Gestalten haben es dann auch in Patrick Salmens jüngstes Bühnenprogramm geschafft (und waren damit letztendlich doch noch für was gut). „Genauer betrachtet sind Menschen auch nur Leute“ ist am 9.5. ab 20 Uhr im Düsseldorfer zakk zu erleben. Die fünf Musiker von Uwaga sind mit unterschiedlichsten musikalischen Einflüssen aufgewachsen. Daraus haben sie ihren eigenen Stil entwickelt. Sie nennen ihn „Balkan Groove Kammermusik“ und befinden, dass Volksmusik und Hochkultur ebenso zusammen gehören wie Spaß und Tiefgang oder Kammermusik und Groove. Am 22.5. ab 19 Uhr geben Uwaga im Düsseldorfer Savoy Kostproben ihres Könnens. Die Recherche zum jüngsten Buch von Jan Weiler war unaufwendig. Der Autor musste nicht mal das Haus verlassen, leben seine literarischen Vorlagen doch mit ihm unter einem Dach. Es handelt sich um seine Kinder. Die sogenannten Pubertiere. Des Schriftstellers Schilderungen scheinen für viele Leser reichlich Identifikationspotenzial zu bergen. Nicht umsonst ist unter dem Titel „Im Reich der Pubertiere“ mittlerweile schon der zweite Band über die Spezies erschienen. Daraus liest Weiler am 9., 10. und 11.5., jeweils ab 20 Uhr, im landeshauptstädtischen Kom(m)ödchen. Alexandra Wehrmann 49
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