M U S I K V O N H I E R Ihre EP hat die Neusser Band Sir Collapse nicht näher benannt. Die Inhaltsbeschreibung verweist auf fünf klangüberzogene Tracks, doch den Hörer erwartet weit mehr: Das röhrende „Down“ und das entspannte „Me And My Bike“ flankieren die frischen Ideen einer vom Jam-Projekt zur Live-Band gewachsenen Formation mit Wurzeln im StonerRock und Grunge, die hier entdeckt werden will. Unbedingt reinhören! sircollapse.bandcamp.com Foto: Konzerttouristen Stabil Elite Lektion in Sachen Stil „Es geht voran. Altes Eisen, alter Plan“ – mit dem Song „Jugend ohne Gott“ legen Stabil Elite symbolisch die kreativen Fesseln des Mythos Düsseldorf ab. Das Quintett steht auf den Trümmern einer von Kapitalismus ausgezehrten Gesellschaft, rückt lässig die Seidenkrawatten zurecht und nimmt mit „Spumante“ die magische Hürde des zweiten Albums mit Bravour. „Das Album hat sehr viel von einer ‚Kir Royal‘-Ästhetik.“ Lucas Croon Kreative Pause im Klingklang-Studio: Die Instrumente kühlen ab, während Lucas Croon, Martin Sonnensberger, Nikolai Szymanski und Timo Hein sich die Köpfe beim Indoor-Golfen frei spielen. In wenigen Tagen geht es für die Vier und ihren Drummer Lukas Heerich nach Austin, Texas, wo sie gemeinsam mit Kreidler und Faust Deutschland beim South by Southwest Musikfestival vertreten werden. „Spumante“ ist hörbar geprägt von Reiseeindrücken wie diesen, vom Abtauchen in Paralleluniversen – sei es eine Gartenparty im schwedischen Konsulat in Vietnam oder der Auftritt in einem Tel Aviver Club. Das Album spielt mit deutsch-provinziellen Vorstellungen von Italien und der weiten Welt. „Alles wird gut“ beschwört Urlaubsromantik im Zeitraffer: Berge, Meer, voller Zug – die Erholung bleibt aus. „Tief im Westen“ und das Titelstück beschreiben in karibischer Rhythmik koloniale Dekadenz, das Leben auf Pump, den Tanz auf dem Vulkan. „Das hat sehr viel von einer ‚Kir Royal‘-Ästhetik“, erklärt Lucas. „Die hat mir schon immer sehr gut gefallen und ich hab’ mich gefragt, wie man das auf Musik adaptieren kann.“ „Es ist auch ein zynischer Kommentar zur Welt, wie sie halt gerade ist, und zum Endzeit-Kapitalismus“, ergänzt Nikolai. Die Ästhetik setzt sich auch im Coverfoto fort: Die Bandmitglieder posieren als Dandys in der Schmitten-Installation im Düsseldorfer Schmela Haus. Musikalisch ist „Spumante“ eine klare Weiterentwicklung: Das Instrumental „Fairlight CA“ wurde nach einem von Peter Gabriels bevorzugten Synthesizern benannt. Zuerst klingt alles noch puristisch-kühl nach dem Vorgängeralbum „Douze Pouze“, bis beim Solo des Jazz-Saxofonisten Julius Gabriel der Korken aus der Flasche fliegt. Der jugendliche Hedonismus ist hörbar geblieben, wenn mit „
A L B E N U D O L I N D E N B E R G D I G I T A L I S M K V E L E R T A K R I C H A R D A S H C R O F T Stärker als die Zeit Udo Lindenberg ist der Stern am Deutschrockhimmel. Niemand singt sowohl so schön schief über den Kummer und die Liebe als auch über den Suff und die Unerträglichkeit des Seins. Zwischen Kiel und Kempten kann ihm kaum ein zweiter Sänger das Wasser reichen. Immer lässig seit über 40 Jahren. „Stärker als die Zeit“ ist die Ummünzung dessen, was Rick Rubin mit dem späten Johnny Cash angestellt hat: Es ist ein starkes Alterswerk! So reif wie ein guter Rotwein und so vital eine Packung Traubenzucker. Warner Mirage Es treibt der Beat und die Klanggewitter glänzen wie ein Regenbogen. Auf „Mirage“ sieht Datenrealität mal erschütternd, mal poppig aus. Digitalism sind ein Duo ohne fiebrige Cheesyness von Scooter- Weisheiten und ohne verklärte Detroit-Techno-Romantik. Hier ist eine trabende Rhythmik der King. Dazu eine Dramaturgie, die über alle 15 Tracks gehalten wird. Funktioniert wie ein Abend in der Disco: von langsamem Verglühen bis zur absoluten Ekstase sind alle Zwischenstationen zum Greifen nah. PIAS/Rough Trade Nattesferd Wo andere Bands killen, lautete die Formel hier anders: Kvelertak quälen (denn immerhin bedeutet der Bandname übersetzt Würgegriff). Und das jede Sekunde. Eigentlich handelt es sich nicht um Aufklärung, sondern um eine fatale Mischung aus Wahnwitz, Vintage- Rock und zerhacktem Hardcore, was dieses Sextett aus Norwegen auf ihrem dritten Album „Nattesferd“ serviert. Es gibt eine Instanz, die weit über allen steht, das ist natürlich der heilige Gott des Rocks. Roadrunner These People Aufbauen oder Abbauen. Richard Ashcroft weiß nicht wohin die Karrieretreppe ihn führt. Die erste Single „This Is How It Feels“ aus dem Album „These People“ liefert ein zahnloses Britpop-Liedchen. Der Rest schwimmt formlos zwiespältig umher. Zu wenige Ideen, zu wenig Glanzpapier. Das Album ist der abgeerntete Nährboden von Kreativität und Hitpotenzial. Dazu hat sich der ehemalige The-Verve-Sänger die Haare auf fünf Millimeter rasieren lassen. Auch da war mal mehr Lametta. Cooking Vinyl/Indigo Peter Hesse LÄ FT BEI UNS. Das Girokonto PSD 4[u] mit vielen Extras für junge Leute. Omas Sparbuch hat ausgesorgt. Das kostenlose Girokonto PSD 4[u] ist eine Kombination aus klassischem Konto und Sparbuch extra für junge Leute (bis 25 Jahren). Und mit 1,50%* Zinsen macht das Sparen auch noch richtig Spaß. 1,50% * Vergleiche das mal mit den Anderen! * Gilt bis zu einem Kontoguthaben von 3.000 Euro. Bei darüber hinausgehenden Guthaben gilt die Verzinsung des PSD Girodirekt. Variable Zinssätze. Stand 01.03.2016. Online psd-rhein-ruhr.de Telefon 0211 1707-9911 Bismarckstraße 102 40210 Düsseldorf 33
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