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Juni 2019 - coolibri Recklinghausen, Gelsenkirchen, Herne

FOODFOOD Foodsharing

FOODFOOD Foodsharing Verwenden statt Verschwenden heißt das Prinzip der Foodsharing-Community. 2012 startete das „Fair-Teiler“-Netzwerk als Verein und Online-Plattform, um die Menschen, die überschüssige Lebensmittel abzugeben haben, mit jenen zuvernetzen, die sie benötigen. Mittlerweile engagieren sich über 200.000 Ehrenamtliche im deutschsprachigen Raum für die nachhaltigeIdee. In derRegionhaben sich auch viele lokale Gruppen gebildet, die Essen an andere weitergeben. Die “Bunte Bärbel“ und der „Fette Jupp“ bekommen fast täglich Besuch. Mal werden sie von Gästen mit Lebensmitteln gefüllt, dann wieder kommen welche, die mitnehmen, was sie Leckeres inihnen finden. Bei Bärbel und Jupp handelt es sich um Fahrradanhänger, die neben weiteren öffentlich zugänglichen Schränken und Kühlschränken im gesamten Dortmunder Stadtgebiet als sogenannte „Fair-Teiler“ für das lokale Foodsharing-Projekt genutzt werden. Anfang 2014 schlossen sich 20 Akteure zur Dortmunder Gruppe des bundesweit aktiven Vereins „Foodsharing e.V.“ zusammen. Ihre gemeinsame Motivation: das Bestreben etwas gegen die Verschwendung von Lebensmitteln zutun. Das Prinzip ist einfach, aber garantiert Nachhaltigkeit. Es geht um die kostenlose Weitergabe von Lebensmitteln, deren Mindesthaltbarkeitsdatumüberschritten wurde, oder die einfach nur übergeblieben sind. „Erste Ebene sind Privatpersonen. Diese bekommen durch die lokalen Fair-Teiler und die Vernetzung über das Internet die Möglichkeit, Lebensmittel zu verschenken, die nicht mehr verwendet werden. Da der größte Anteil derLebensmittelimPrivathaushalt verschwendet wird, ist das der wichtigste Ansatzpunkt“,sagtMarleen Krabbenhöft ,Botschaft erin von Foodsharing Dortmund. Darüber hinaus kooperieren die sogenannten Foodsaver mit Lebensmittelbetrieben, Wochenmarkt- oder Einzelhändlern. „Bei unseren Kooperationsbetrieben holen wir Lebensmittel ab und verschenken sie dann. „Die Resonanz auf das Angebot ist laut Marleen groß. Das merkten die Foodsaver auch besondersanihren Infoständen. „Dort treffen wir immer wieder Menschen, die bereits große Fans sind oder sich gerne unsere Erfahrungen anhören.“ Mittlerweile hätten sich rund 650 Dortmunder auf der Foodsharing-Internetseite als Ehrenamtliche registriert und in der lokalen Facebook-Gruppe mit dem Namen „Foodsharing Dortmund“sindüber4000 Mitglieder aktiv. Dort werden aktuelle Fotos der Fair-Teiler gepostet und Lebensmittel von Privatpersonen verschenkt. „Jeder der Fair-Teiler hat mindestens einen Verantwortlichen, der für die Sauberkeit zuständig ist. Es wurden bereits Fair-Teiler wieder geschlossen, wenn sich niemand mehr gefunden hat, der diese Verantwortung übernehmen konnte“, erklärt Marleen. Nicht etwa fehlende Verantwortliche, sondern ein Problem mit dem Brandschutz ist der Grund dafür, dass aktuell ein Fair-Teiler in der Villa RüinEssen-Rüttenscheid inaktivist.„DerKühlschrank und die Regale standen im Treppenhaus, was letztes Jahr vom Brandschutz bemängelt wurde. Im Moment warten wir darauf, dass aneinem neuen Ort ineinem der Räume Platz geschaffen wird, sodass der Fair-Teiler in ein paar Monaten wieder eröffnet werden kann“, erklärt Sophie von der lokalen Foodsharing-Gruppe. In Essen starteten 2014 ebenfalls Ehrenamtliche als Foodsaver. Heute gibt es sechs Fair-Teiler in der Stadt. Sie stehen in kleinen Läden oder sozialen Einrichtungen. Die Betreiber kümmern sich um die Stromversorgung der Kühlschrank-Fair-Teiler. Für die Pflege der Fair-Teiler sind die Foodsaver verantwortlich. Mehrmals in der Woche schaut jemand nach, ob alle Lebensmittel im Fair-Teiler noch genießbar sind und putzt bei Bedarf Kühlschränke und die Regale. In Sachen Ehrenamtliche ist die Foodsharing-Community in Düsseldorf ebenso gut aufgestellt, denn derzeit müssen zwölf Fair-Teiler regelmäßig befüllt, gereinigt undbetreut werden, wieJustin Knigge,der Foodsharing Botschaft er für Düsseldorf und Nordrhein-Westfalen erzählt. In der Landeshauptstadt hat sich erst 2016 eine lokale Gruppe zusammengefunden, aber seither erfährt deren Arbeit große Resonanz. „Viele Menschen nehmen das Angebot wahr. Vor allem Menschen mit wenig Geld, kleiner Rente oder Geringverdiener. ImEndeffekt kann sich an Fair-Teilern aber jeder bedienen, da sie für jeden öffentlich zugänglich sind“, sagt Justin. Foodsharing-Gruppen gibt’s aktuell sogut wie injeder Stadt zwischen Rhein und Ruhr. Zum Beispiel auch in Bochum, Lünen, Witten, Köln oder Werne. Kontakt zurCommunity vor Ortsowie alle aktuellenFair-Teiler-Stellen gibt’s im Netz unter: www.foodsharing.de Foto: Lukas Vering 4

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