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Juni 2019 - coolibri Recklinghausen, Gelsenkirchen, Herne

BLICKPUNKT SKATEN D O R

BLICKPUNKT SKATEN D O R T M U N D Bewegungskunst Im Schattendes großen Uliegt ein unscheinbarerAsphaltplatz: Fürdie DortmunderSkateszene ist es seit 2018 DER Treffpunkt –ganzoffiziell sogar, seit die Stadtden Skaternden Ort bisJuli anvertraut hat. Nach „Schlüsselübergabe“dauerte es keinezwei Tage, bisdie ersten Rampen standen.Nun stehtder Abriss bevor–aber „Utopia“ hatesgeschafft,etwas in Bewegung zu setzen. Mechtild Eickhoff, Chefin derUZWEI im U, wurdeauf die Skater aufmerksam und fand unteranderem in LennartMiketta und Jana Malzkorn zwei begeisterte Mittäterfür eine gemeinsame Ausstellung.Sie haben Irmine Estermannerzählt,wie es zu „The ArtofSkate“kam. Wieist dieKooperation entstanden? Mechthild: Sieläuft im Rahmen vonsmARTplaces, einemeuropaweitenProjekt,dessenTeil dasDortmunderUund damitauch dieUZWEI ist. Dabeibeschäftigen wir unsmit Offenheit vonKulturhäusern undneuenKooperationen in derStadt.Wir selbst sitzen seit fast zehn Jahrenineiner altenBrauerei–dieSkategeschichte am Uist viel älter. Solche Kulturzentrensind seit jeherHotspotsfür Skater,weilsie eine spannende Architekturhaben.Deshalb wollten wirwas mitden Skaternmachenund stießen aufgroße Offenheit. DieTeilnehmerhaben mich überrascht.Unter ihnen sind Szenografie- und Filmstudenten,Grafiker undTexter. Mitder Ausstellungwollenwir eine gemeinsame Geschichte aus mehreren Perspektivenerzählenund zeigen, wieStadtleben noch funktionierenkann. Wieist das Konzeptentstanden? Lennart: Ichhabeals Projektmanager für den Verein KinoimUgearbeitet. AlsMechthildden Vorschlagmachte, war mir schnellklar, ichwill eine Ausstellungmachen, diedas Skaten als Bewegungskunstzeigt. Das Skateboard istkein Spielzeug, derSport istolympisch undwir machen viel Jugendarbeit. Es steckt alsowesentlich mehr dahinterund es gibtvielkünstlerischesPotenzial in derlokalen Szene. Alleswas wir für dieUmsetzungbrauchten, war in unsererTruppevorhanden. Jana: Skater werden oftals Störfaktor wahrgenommen.Dabei istdas nureinekreativeArt mit derStadt umzugehen. Unddas wollen wirzeigen. Wirnutzenauch unserenSkateplatz‚Utopia‘ als externeAusstellungsfläche. Dasist für 4 „Das istnur eine kreativeArt mit derStadt umzugehen.“ unsein Ort, an demsichkreativeMenschen austobenkönnen. Wiestelltihr dieSkatekultur dar? Jana: Skaten hatvielmit Fotografie zu tun ebenso mitVideos. Wirhaben auch jungeKünstlerdabei,die unteranderem eine Instagramstoryvideoinstallationmachen. Im Uist auch ein altmodischer Skateshopentstanden. Dassind wichtige Treffpunkte fürdie Szene. Damitwollen wirSkaterins Ulocken, denn obwohl Utopia direkt vorder Türist,sindeinige noch niehierdrin gewesen. Ein360-Grad-Film zeigtdie langeSkategeschichte derStadt.Inder Installationreden Urgesteine derlokalen Szeneüberdie Entwicklung–einige sind über 50 undskatenimmer noch.Skatenist eben nichtnur für jugendliche Rebellen,die alles kaputt machen. Lennart: DerNichtskater kann während derAusstellung selbst dieErfahrung aufdem Board machen: Miteiner VR-Brilleskateterbei einem 360-Grad-Film durch Dortmund. Waserhofft ihreuchvon derAusstellung? Lennart: Uns wurde mitUtopiaund derAusstellungein großer Vertrauensvorschussgegeben. Ichhoffe,dassdie Ausstellung eine Diskussion über Zukunftsperspektiven für dielokaleSkateszeneanregt. An demPlatzwirdjetzt immer noch gebaut,obwohlalles bald abgerissenwird. Jana: DenPlatz vordem Udürfenwir nurbis Juli nutzen.Das war vonAnfanganklar. Wirhoffen aber,dasswir einenneuenPlatzbekommen. UnserZielmit Utopia war es,Aufmerksamkeitzu schaffen.Aberkeinerhätte gedacht,dassdas malsogroßwerdenwürde. TheArt of Skate: bis30.6. UZWEIimDortmunder U, Dortmund; aufderuzwei.de Foto: SHauptmann Skulptur mit Spuren Roberto Cuellarist Skater.Außerdemstudiert der31-JährigeFreie Kunstmit Schwerpunkt Bildhauereiander DüsseldorferAkademie. Die Skulpturen desMexikanersdienenzum Teil als Rampen und wachsenmit ihrenGebrauchsspuren. Aktuell istseine Kunstbei der„TheArt of Skate“-Ausstellung im DortmunderUzusehen. Nadine Sole verriet er,wie er zumSkatenund zur Skate-Kunstkam. Wann hast du angefangen,deine eigenen künstlerischen Rampen zu bauen? Angefangen habeich vormittlerweilesieben oder acht Jahren während meiner Ausbildung zumGrafik-Designer.MeinAntrieb wardamals, mitmeinerLeidenschaft,dem Skateboarden,etwasBesonderesund Einzigartigeszuerschaffen,das es so noch nichtgab zu dieser Zeit. Wiewürdest du dieEntwicklung deiner Kunst beschreiben? Früher war meineHerangehensweisemehrin Richtung ArtDirection. Ichhabemir einKonzept überlegt, um die Skulpturenund deren Footage als einGesamtprodukt zu sehen. Das kam durch meineAusbildungund dieAufgaben,die ichdamals –bei einerKlamottenmarke–hatte. Durchdie Akademie istmeine Herangehensweise heute ganz anders.Ich stelle mirheute kein Produkt vor, sondernmir geht es um dieAuseinandersetzungmit Form,Material, Funktionund vorallem mitmir selber undmeinerUmgebung. Waswirdinder Ausstellungdes Dortmunder U vondir zu sehensein? Eine Plastik, aufder bereitsvorhergeskatet wurde unddie ichzur Ausstellungmit Gebrauchsspurenund in andererFormals dieursprünglicheArbeitpräsentiere. In derAusstellung wirdabernicht mehr darauf geskatet. robertocuellar.com RobertoCullar Foto: Roberto Cullar

BLICKPUNKT SKATEN Heaven is aHalfpipe Für Freundedes Rollsports hatdie Outdoor-Saisonbegonnen.Aber wo stehen dielängstenRails,höchstenPipes und besten Spines?Hier kommteineListe mitden abgefahrensten Skateparks derRegion. Viele davonsindinZusammenarbeit mitder lokalenSkateszene entwickelt worden und glänzenmit hervorragenden Bedingungen. DORTMUND Skateboard Initiative Dortmund: In unmittelbarerNähedes Hauptbahnhofs können Rollbrettkünstlerauch beiRegenwetterihremHobby frönen.Täglich,außer montags, istdie Halleabnachmittagsgeöffnet. An ausgewähltenTagen gibt’s außerdem Mädels-und Ü-30-Skaten.Boards undSchoner könnenzugünstigen Preisenausgeliehen werden. Leopoldstr. 50-58; skateboard-initiative-dortmund.de SkateparkNette: Am Rand desHansemannparks liegtdas eher länglicheund betonierte Gelände,das unteranderem eine Bench, eine Quarterpipe,einen Wobble,eineSpine undeineQuarter Hipbereithält. Zu erreichen istder Park über dieS-Bahn-Haltestellen Nette/Oestrich oder Mengede. Haberlandstr. 2B DUISBURG Skateanlage im Rheinpark: Wiezuvermuten, liegtder Rheinpark in Hochfelddirekt am Rhein. Hier gibt’s vorallem sehr viel Platz, eine nette Aussicht undviele Obstacles, diegeskatetwerdenwollen, darunter Curbs, Rails,Banks,Pyramiden, Quarterpipes undein offener Pool. Liebigstr. 70 ESSEN Kray Or DieBowl:Der 2008 errichtete Park liegtimKrayerVolksgarten undbietetSkatern eine Snakerun,Chinabanks,eineWave-Extensionund einenPool-Coping-Elevator.Jedes Jahr findetbeim„Kray or Die“-Festivals einSkate-Contest statt. NächsterTermin:29.6. Ottostr. 109 HERNE HiberniaSkatepark: Hier können unteranderem ein3’erStairset, eine Speedramp,einePyramide undjedeMengeCurbsbefahrenwerden. Direkt nebender Skatearealiegt dasKulturell-Alternative-Zentrum,das dorteinmaljährlich im Zuge des„KAZOpenAir“ einenSkate-Contest veranstaltet. Bahnhofstraße 188; Kaz-herne.de MÜLHEIM MülheimerSkatepark: Aufetwa1500Quadratmeternverteilen sich jede MengeCurbs, zwei Rails sowieeinelange Quarterpipemit einemetwas höheren Abschnitt. Mittwochsab16.30 Uhrgibt’seinen Anfängertreff mit Gratis-Equipment-Verleih. Südstraße 1; trendsport.muelheim-ruhr.de UNNA SkateparkUnna: Hier brettert mandurch eine betonierte Pool-Landschaft,die miteiner Curb,zweiRails,einer Spineund einpaarerhöhten Abfahrtengespicktist.Ein kleinermit rotenZiegeln gepflasterter Abschnitt bringt Street-Atmosphäre. Hansastr.108-131 VELBERT Skaterbahn Siepen: DieBretter, diedie Welt bedeuten, können hier ordentlich aufdie Probegestelltwerden. Zwischen Feldernverstecken sich einoffener Pool mitTable undeineFunbox bestehendaus Banks, Quartern undzweiCurbs. Schanzenweg (gegenüber vomFußballplatz) KassandraKreß 5

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