KUNST O B E R H A U S E N Fotos: Sammlung Dr. Stefan Piech Rückkehr der Kultfüchse EineZeitlang liefertensich Fix &Foxianden deutschenKiosken ein Wettrennenmit MickyMausund Donald Duck.Mittlerweilehat es der Walt-Disney-Konzern klar fürsichentschieden.RolfKaukas Füchse leben jedoch im Spartenfernsehen weiter –und sie habenviele Kindheiten vorallem der 1960er-und 70er-Jahre geprägt.Wenn die Ludwiggalerie Oberhausen jetztalsodie Ausstellung „Fix&Foxi – Rolf Kauka, derdeutsche Walt Disney,und seineKultfüchse“ ausrichtet, dann hatdas auch hohennostalgischen Wert. Kuratorin LindaSchmitz,die derzeitihr wissenschaftliches Volontariat an derLudwiggalerie absolviert, gewann allerdingseinen anderenZugang:„Ichbin 28 Jahrealt undnicht mitFix & Foxi sozialisiert worden“, sagt sie. „Ich habemir dasPhänomenaus dererwachsenen undder kunsthistorischen Perspektiveangesehen, mich mitder Entstehung derMarkeund derStilentwicklung auseinandergesetzt.“ Entstanden sind dieroten Fuchs-Zwillingeursprünglich als Nebenfiguren.RolfKauka wollte Anfangder 1950er-Jahre „den Comicaus der Schmuddeleckeholen“und legte1953das Heft „Till Eulenspiegel“ auf, dessen CharaktereanFigurender deutschen Märchen-,Fabel-und Volkserzählungenangelehnt waren. DieFüchse tauchtensozum ersten Malals Anlehnung an GoethesFabel Reineke Fuchsauf undsahen ganz naturalistischaus. Nach undnachwurde derStrichder Comics flotter, erinnerte sowohlanDisneyals auch den franko-belgischen Semifunny-Stil. Fix&Foxi wurdenzuHauptfiguren undumsie herumbildete sich einganzerKosmos, in demsichauch derliebenswürdigeOnkel Fax, dererfinderische 54 Rabe Knox,die konservative OmaEusebia und dasgewitzteLupinchentummelten.Zum heimlichen Star derGeschichten avanciert jedoch derverfressene undfaule Wolf Lupo. Neuer Comicfür die Ausstellung Rolf Kaukahat übrigens nichtselbstgezeichnet, weshalb dieZuschreibung„derdeutsche Walt Disney“ einwenig in dieIrreführt. Doch genaumit solchenIrritationen arbeitetdie Ausstellung. Kaukawar in erster Liniemächtiger Verleger, Strippenzieher, derMann im Hintergrund. DieOberhausenerSchau widmet sich sowohl seinen Verdienstenals auch derKritikanseiner Person:Verdienstvoll istzum Beispiel sein Wirkenfür denfrankobelgischen Comic. In seinen Magazinenveröffentlichte KaukaLuckyLuke, Spirou &FantasiooderDie Schlümpfeerstmals in Deutschland. Zweifelhaftist sein Umgang mit LizenzmaterialallerdingsimBezug aufAsterix undObelix –die machte Kaukakurzerhandzu Germanen undveröffentlichte ihre entstellten Abenteuerunter demTitel „Siggi undBabarras“. Diegroße Hinterlassenschaft Rolf Kaukas (1917–2000) zeigtdie AusstellunginoriginalenZeichnungen,Entwürfen,Dokumenten, zeitgenössischen Heften oder kurzen Filmen.Eigens für dieLudwiggalerie hatder letzte Fix& Foxi-ChefzeichnerBoneBuddrus einenneuen Comickreiert.Die Besucher könnenBesonderheiten undErfolgsmerkmaleder Hefteentdecken,wie bunteMitmach-Seiten,Super-Sommer-Sonderhefte,kleineSpielzeugzugabenund andere Gimmicks. In Themenräumen lässtsich erkunden, wieeineZeichnung entsteht,wie sich dieunterschiedlichen Stileder Zeichner ausgewirkt haben.Mit über 200originalen Zeichnungenist dieSchau dieumfangreichste bisher gezeigte zu diesem Thema. Dass sieüberhaupt möglichwurde,liegt daran, dass derNachlass Rolf Kaukas 2014 vonder Witwe desVerlegers an denFerdinand-Porsche-Urenkel Stefan Piëch in Wien übergegangenist.SeinUnternehmen Your FamilyEntertainment verfügtnun über einenSchatzund zeigtihn gerneher –von derTuschezeichnungbis zum gedrucktenHeft. MaxFlorian Kühlem Fix &Foxi–Rolf Kauka, derdeutscheWaltDisney, und seineKultfüchse: 10.6.-9.9., Ludwiggalerie,Oberhausen;ludwiggalerie.de
KUNST H A G E N Kurt-Jooss-Preis 2019 Im Sommer 2019 wird der Kurt-Jooss-Preis zum siebten Mal verliehen. Der Kurt-Jooss-Preis ist ein Förderpreis, der gemeinsam von der Stiftung Anna und Hermann Markard, Amsterdam und der Stadt Essen ausgeschrieben wird. Responsible Consumption Jung und expressiv VonJunibis August 2018 präsentiertdas Osthaus Museum in Hagendie erstemuseale Ausstellungdes jungen Malers Leon Löwentraut, derseit einigenJahren alsneuer Sterneines medienaffinen Kunstjetsets inszeniertwird. Foto: ©Leon Löwentraut, Quelle: Osthaus Museum Hagen Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Bewerben könnensich Choreographen, die professionell arbeiten, aber noch nicht arriviert sind. Die Bewerber unterliegen weder einerstilistischen Beschränkungnoch einerAltersbegrenzung. DieJury setztsichzusammen aus Martin Schläpfer, Ballettdirektor und Chefchoreograph, Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg, Reinhild Hoffmann, Choreographin ,Nils Christe, Choreograph (NL), MuchtarAlGhusain,Kulturdezernent der Stadt Essen, Dr. Patricia Stöckemann, Tanzdramaturgin am TheaterOsnabrück,AdolpheBinder, Intendantin und Künstlerische Leiterin desTanztheater Wuppertal, Lucie Conrad, Producer(GB). DieTeilnahmebedingungen mit den Bewerbungsunterlagen können angefordert werden beim: KulturbüroEssen, Hollestraße3,45121Essene-mail: alfons.wafner@kulturbuero.essen.de Bewerbungen ohneausgefülltes Anmeldeformular können nicht berücksichtigt werden. Anmeldeschluss: 24.Oktober 2018 Ende Aprilwurde berichtet, dass dieinBerlin arbeiteten8000Künstlerinnenund Künstler(eine Dichte aufWeltrekordniveau)von ihrerKunst kaum lebenkönnen –jamanchmal reicht dasGeld kaum aus,umdie Materialkostenzudecken.Sie hangelnsichvon Förderantrag zu Förderantrag,arbeitennachtsineiner Barund haben im besten FalleeineGalerie im Rücken.Das Lebenvon MalerLeon Löwentraut,der in Hagen seineerste Museumsausstellung bekommt,bietetdaher eingehörigesKontrastprogramm in Sachen Künstler-Lifestyle,bei demman sich fragen darf,ob dass dieeigentlicheKunst ist. Der20-jährige yuppieeskeBlonde, derim wenigerarmen Düsseldorfarbeitetund aufKubaein Atelierunterhält, kann sich nichtnur seineFarben leisten, sondernverkauft diedamitdie geschaffenen Werke, obwohlerauf deninternational führenden Messen wieArt CologneoderArt Baselbishernochnicht vertreten war.Aberwen schert’s:für dasBoulevardblatt Bild isterder neue „Bubicasso“und samt Kamerateam im Rücken wirdergernvon derSchickeriainBeschlaggenommen –die expressiven Werkepassengut zurmodernenEinrichtung: farbenfroh,abstrakt unddochfigurativ,inhaltlich gutverdaulich. Vonder hiesigen Fachpresse wirdLöwentrautweiterignoriert.Die Kunstakademie Düsseldorfsagte auch malNein. DieReferenzeninPressetextenzuStil undTechnik bekannterNamen genügten scheinbarnicht.Trotzdemläuft’s für Löwentraut. Underste institutionelleWeihenkommenvom Osthaus MuseuminHagen, dasseine Arbeiten für dieUNESCO ausstellt.Für dieKampagnemit dem sperrigenHashtag „#Art4GlobalGoals“gestalteteLöwentraut17Motive, diebis 2030 fürdie Bekanntmachung undRealisierung derZiele derWeltorganisationeingesetztwerdensollen. Besucher können sich bisAugust abseitsjeder Betriebshektik eine eigene MeinungzuseinenWerkenbilden. Schade,dasssie dafür ausgerechnetnur dieAuftragsarbeitenzusehenbekommen. Stefanie Roenneke Leon Löwentraut–DasUNESCO-Projekt: 9.6. -5.8.(Eröffnung 8.6., 18.30 Uhr),Osthaus Museum, Hagen; osthausmuseum.de 13.–24. JUNI 2018 Mülheimander Ruhr,Düsseldorf,Köln . Gefördert durch: 55
Juni 2018 auch als ePaper STADTMAGA
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April 2017 - coolibri Recklinghausen, Gelsenkirchen, Herne
Carolin Kebekus über lustige Frauen, Rita McBride über Kunst zum Anfassen, der Record Store Day im Überblick
Die Entdeckung der Einfachheit: Mit der achten Ausgabe von RUHRGEBEEF zeigen wir, wie’s mühelos lecker wird! Mit dem Dortmunder Starkoch Phillip Schneider haben wir ein ungewöhnliches und günstiges Produkt gegrillt. Das Herz: einfach in der Zubereitung und eines der besten Steaks am Rind! Wir beantworten die Frage „Rib Eye oder Filet“ ganz simpel mit „Petite oder Hanging Tender“. Und selbst bei der vermeintlich profanen Bratwurst kann das Ergebnis ganz leicht noch viel besser werden. Wir verraten wie! Daneben gibt’s Hirschschnitzel auf Japanisch, Obstbrände aus dem eigenen Garten und Kräuter von den Auen und Wäldern des Ruhrgebiets. Und im Rezeptteil lassen sich Weltmeister und Outdoor-Experten erneut über die Schulter gucken. RUHRGEBEEF No. 8 – leichter kann man es sich nicht machen!
Wer jagt gewinnt: Ganz besonders bei uns im Ruhrgebiet! Wie ein 300 Pfund schwerer Hirsch in feinste US-Cuts vom Ribeye bis zum Tri-Tip zerlegt wird, zeigte uns eine Fleischerei in Essen. Bestes Brot aus Bochum haben wir ebenso ins Visier genommen und ein Dortmunder Star-Koch landet etliche Treffer mit seinen tollen Tomaten-Menüs. Mit der Bruderschaft des guten Geschmacks pirschten wir in Castrop-Rauxel durch die Küche und haben natürlich auch schon die neue Steak-Manufaktur in Gelsenkirchen gesichtet. Nachgeladen wird mit zahlreichen Rezepten zum Nachgrillen und –kochen: von den Spare Ribs über den Rehrücken bis zur waschechten Pott-Roulade. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Das neue RUHRGEBEEF Sommer im Revier – Grillgut auf dem Rost. Klar, sind wir wieder losgezogen. Haben mit Tom Heinzle einen der besten und berühmtesten Griller der deutschsprachigen Szene getroffen. Beim Zehn-Gänge-Menü konnten wir viel lernen und wollen das unseren Lesern nicht vorenthalten. Und es geht sogar noch edler. Von Heiko Antoniewicz ließen wir uns erklären, wie man Fleisch und Fisch bestens veredeln kann. Ganz nach dem Motto der sechsten Ausgabe: „Dry it Yourself“. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Ommas Lieblingsapfelkuchen, klassische Schwarzwälderkirsch oder vegane Cupcakes? Wir von coolibri wollten wissen, was der Pott backt. Deshalb begaben wir uns auf die Suche nach Back-Rezepten aus den kreativsten Küchen des Ruhrgebiets und haben unsere Leser nach ihren Lieblingsbackwerken gefragt. Aus all den Einsendungen haben wir die 18 besten Rezepte in unserem ersten „Lust auf Backen“-Magazin versammelt.
In unserem Special zur Landtagswahl 2017 in NRW stellen sich Mitglieder der stärksten Parteien aus den größten Städten zwischen Düsseldorf und Hamm vor.
Das Wintersemester 2015/2016 hat gerade begonnen, da wird die Welt, wie wir sie kennen, in ihren Grundfesten erschüttert. Denn am 21. Oktober landet im amerikanischen Hill Valley Marty Mc Fly, der vor exakt 30 Jahren „Zurück in die Zukunft“ gereist ist. Gleichzeitig erlebt ihr Studis gerade eure ganz eigene Reise durch die universitäre Gegenwart. Für euch haben wir das neue Campus-Magazin entwickelt. Als Ratgeber, Handbuch für abendliche Zerstreuung oder als Pausenfüller zwischen den Seminaren.