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Juni 2017 - coolibri Bochum

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SOMMER, SONNE,

SOMMER, SONNE, SONNENBRAND Endlich Sommer: Knappe Kleidchen, bunte T-Shirts – oder direkt den ganzen Tag im Bikini. Bei Sonnenschein und strahlendblauem Himmel steigt doch gleich die Laune. Allerdings nicht die Laune unserer Haut. Denn die verträgt die Sonnenstrahlen nur sehr bedingt. Wieviel genau ist und wie man die Laune seiner Haut im Sommer heben kann, hat Dr. Nick Othlinghaus vom Hautarztzentrum im Bochumer Jahrhunderthaus Irmine Estermann erklärt. Nehmen wir genug Rücksicht auf unsere Haut? Das ist eine schwere Frage, weil zu uns ja Patienten kommen, die auf sich achten. Ich glaube aber, dass das Bewusstsein für Sonnenschutz und Haut in der Bevölkerung gewachsen ist. Es gab eine Zeit, da sind Solarien wie Pilze aus dem Boden geschossen, das ist mittlerweile merklich zurückgegangen. Dr. Nick Othlinghaus Kann ich meine Haut auf den Sommer vorbereiten? Ja. Und jetzt ist die beste Zeit, um einen Sonnenschutz aufzubauen. Die Intensität der Sonne ist noch nicht so hoch, dass man sich sofort verbrennt. Es reicht erstmal aus, täglich einige Minuten rauszugehen und vorzubräunen. Das sollte man vor allem dann machen, wenn man zum Beispiel vorhat, im geplanten Urlaub länger in der Sonne zu sein. Mit freundlicher Unterstützung durch: 30.6.-4.7.2017 BEECK MACHT BOCK BEECKER KIRMES: JETZT IMMER AM ERSTEN JULI-WOCHENENDE. BEECKER-KIRMES.DE 12

URLAUB URLAUB FIT FÜR DEN URLAUB Es gibt auch etliche Kapseln und Brausetabletten, die helfen sollen, den hauteigenen Sonnenschutz aufzubauen. Hilft das wirklich? Eine regelmäßige Einnahme von Betakarotin soll nach einigen Wochen den UV-Schutz um den Faktor 2 bis 4 steigern. Es bewirkt die Vermehrung der Keratinozyten auf der obersten Hautschicht. Und die schützen vor UVB-Strahlen, die nicht tiefer in die Haut eindringen und schnelle Hautschäden sowie Mutationen verursachen. Gegen UVA-Strahlen hilft das allerdings nicht. Sie gehen bis ins Bindegewebe und verändern das Kollagen, was zu Falten führt. Gleichzeitig können auch sie Krebs verursachen. Ich rate meinen Patienten auch zu Calcium, das stabilisiert die Zellen und schützt vor oxidativem Stress. Woran erkenne ich, dass ich aus der Sonne raus muss? Das ist das Gemeine: Man merkt es erst, wenn es zu spät ist. Sonnenbrand stellt sich in der Regel einpaar Stunden nach dem Sonnenbad ein. Wieviel Sonne jeder verträgt, ist je nach Hauttyp festgelegt. Bei Hauttyp 1 und 2, die bei uns am häufigsten vorkommen, sind das etwa zehn Minuten. Viele machen den Fehler, zu denken, dass es reicht sich einmal täglich mit einem hohen Lichtschutzfaktor einzucremen. Ein großer Teil des Lichtschutzfaktors verschwindet, etwa durch Schweiß. Der Lichtschutzfaktor ist auch nur ein industrieller Nährwert. Er bestimmt, wievielmal länger ich in der Sonne bleiben kann. Dabei wird allerdings gerne außen vor gelassen, dass dieser Wert nur annährend stimmt, wenn ich eine sehr dicke Schicht Sonnencreme auftrage. Welchen Lichtschutzfaktor würden Sie den Hauttypen 1 und 2 empfehlen? Lichtschutzfaktor 30 für den Körper und 50 für das Gesicht. Einer der größten Fehler ist, einen kleineren Lichtschutzfaktor zu nehmen, sobald die Haut vorgebräunt ist. Mit höherem Lichtschutzfaktor bräunt die Haut zwar langsamer, aber die Bräune bleibt länger. Fotos: o.l. AdobeStock francescopaoli; Hautzentrum Bochum; u. r. AdobeStock tkphotography.jpg Wann sollte ich mit meinem Sonnenbrand zum Hautarzt? Die meisten Sonnenbrände haben den Grad 1. Da reicht es zu kühlen und etwas gegen die Schmerzen zu nehmen. Aspirin+C zum Beispiel. Durch die Einnahme von Vitamin C werden die DNA-Schäden nicht so gravierend. Ich rate allerdings von Ice-Packs ab. Beim Sonnenbrand kann sich das Schmerzempfinden ändern, dann kann es zu Kälteverbrennungen kommen. Zum Arzt gehen sollte man bei Blasenbildung und Hautablösung auf einer großen Fläche, denn dann kann es zu Infektionen kommen. Wann ist die Sonne am gefährlichsten für die Haut? Mittags. Der Anteil der UVB-Strahlung ist zwischen 12 und 15 Uhr am stärksten. Ansonsten gilt, je senkrechter die Sonne steht desto direkter ist der Lichteinfall und entsprechend stärker die Strahlung. 13

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