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Juni 2015 - coolibri Düsseldorf

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T H E M A G A L E R I E

T H E M A G A L E R I E - T Roman Klonek stellt seine Holzschnitte weltweit aus. Im Rahmen der Fußball-WM 2014 illustrierte er eine Pommestüte für Mc Donald’s. In Düsseldorf gestaltete er u. a. eine Wand für das Burger- Restaurant Butch Becker. Nadine Beneke traf den Künstler in seinem Atelier und sprach mit ihm über seine aktuelle Ausstellung „Shinin-Woods“, Glücksmomente und den „verlorenen Schnitt“. Roman Klonek in seinem Atelier Foto: Thomas Stelzmann Merkwürdigkeitsverstärker Durch Holzplatten, Rahmen und Druckpresse im überdachten Hinterhof führt Roman Klonek zu seinem At elier. Dieses teilt sich der großgewachsene Mann mit Ralf Brög, Gestalter der U-Bahnstation Heinrich-Heine-Allee. Klonek lehnt sich an einen Stapel aus benutzten Druckvorlagen und beginnt zu erklären, warum seine Kunst so bunt ist: „Ich bin zwar in Polen geboren, aber stark geprägt von russischen Zeichentrickfilmen.“ Als seine Familie aus Kattowitz nach Hannover zieht, besitzt sie keinen Fernseher. Der Vater habe sich für das „Familien-Entertainment“ verantwortlich gefühlt und Super-8-Filme gezeigt, so Klonek: „Selbstgedrehtes, aber auch Kinder- Trickfilme.“ Figuren aus „Nu, pogodi!“ oder „Lolek und Bolek“ malt er schon damals nach. Heute hält der Künstler täglich mit einem Kugelschreiber in seinem Büchlein Erlebtes fest: „Es ist eine Mischung aus Ta gebuch und Kritzelheft . Das Zeichnen ist eine Art Konditionsübung. Ein völlig freies Fließen.“ Aus diesem Fließen entstehen unzählige Figuren und Formen – ohne Konzept: „Ich finde es furchtbar, mich an einer Sache festzukrallen. Da explodiert einem ja der Kopf. Man muss immer einen Haufen Probleme haben. Lieber viele kleine als ein großes“, sagt er ruhig und lächelt. Aus diesen Ideen sucht er meist Wochen später „Schätzchen mit interessanten Formen“ heraus, 16 „Da ging es richtig los.“ kombiniert diese neu und schnitzt sie schließlich ins Holz, um sie in Farbe auf Papier zu drucken. Im Hintergrund läuft das Radio, auf dem antiken Schreibwarenschrank fällt ein Glas Honig ins Auge. „Falls mal ein Bär kommt“, witzelt der 47-Jährige. Im nächsten Moment erklärt er konzentriert, was es mit dem „v erlorenen Schnitt“, seiner Druckmethode, auf sich hat. Diese lernt er 1999, zum Ende seines Studiums, an der Düsseldorfer FH kennen. Zu diesem Zeitpunkt gründet er mit ein paar Freunden die Galerie Revolver. 2008 zieht er auf die Mintropstraße und hat zum ersten Mal eine eigene Werkstatt. „Da ging es richtig los“, so Klonek. Bis zu 30 Werke im Jahr produziert der Künstler heute. „Es wird zuerst alles herausgeschnitten, was weiß bleiben soll. Dann wird die erste Farbe gedruckt. Danach werden alle Stellen herausgeschnitten, die rot bleiben sollen, wenn die erste Farbe Rot war.“ So entsteht eine „Lage“ nach der anderen. Der Schnitt gilt als „v erloren“, weil der Druck mit der benutzten Platte aus Pappelholz nicht wiederholt werden kann. Die Ölfa rben trocknen langsam, einen Monat kann es dauern, bis ein Werk fertig ist. „Jeder, der schon einmal Holzschnitt gemacht hat, kennt die Faszination, wenn man das Blatt abzieht und die Farbe hat Spuren hinterlassen. Das sind diese kleinen Glücksmomente“, sagt Klonek und seine Augen leuchten. Schritt für Schritt entstehen Werke mit bunten Fantasiewesen, die in der abstrakten Umgebung leben, die Klonek geschaffen hat. Japanische oder russische Schrift zeichen benutzt er in seinen Werken als „Merkwürdigkeitsverstärker“, wie er sagt: „Das Ganze sieht aus wie aus Russland und verstärkt den Effekt der Merkwürdigkeit. Ich mag es sehr regelmäßig, in eine fremde Stadt zu fa hren und mich freiwillig zu verlaufen. Dann stellt sich ein Gefühl der Freiheit ein.“ Neben seiner Kunst erledigt Klonek Illustrationsjobs, die ihm sein Agent aus den USA vermittelt. Wie den für Mc Donald’s beispielsweise. „Ich würde mich nicht so brüsten, das gemacht zu haben“, sagt er. Lieber arbeitet der Mann aus Kattowitz frei und nutzt die Möglichkeiten der Zeichnungen und Farben. Seine Version des Holzschnitts bezeichnet er übrigens als „etwas ungewöhnlich“: „Man bringt Holzschnitt mit sehr viel Elend in Verbindung. Man denke da an Karl Schmidt-Rottluff, f, einen gequälten Jesus am Kreuz, verhungerte, dünne Leiber. Das was ich mache, ist eine Gegenströmung. Meine Holzschnitte sind leuchtend.“ Roman Kl onek „Shining Wo ods “: 2.6.–17. 77. 7. (Mo–Fr 10–17 Uhr)galerie-t, Herm annstr. 24 , Düsseldorf rf,

S Z E N E B E A C H C L U B Herrliche Aussichten im BeachClub Va mos a la playa We nn die Sonne lacht und das Lüf ft chen ein laues is t, zieht es den Düsseldorf fe r unwe ig erlich zum Rhein. Am Uf fe r des gro oß en Stro ms radelt er, sp az iert, skate t oder – vi elleicht die beste Möglichkeit vo n allen – fa ulenzt, neudeuts ch: chillt. Fü r letz te re Va riante gibt es ab dem 10. Juni fü r fa st zehn Wo chen das perf fe kte Pl ätz en: den BeachCl ub. Der ist sozusagen ein Vorbote des Commerz Real Cinemas und erlebte bereits im vergangenen Sommer seine Premiere. Weil er sich damals als wahrer Publikumsmagnet entpuppte, haben die Veranstalter beschlossen, mit dem Beachlife in diesem Jahr bereits im Juni zu beginnen. Die Sandfläche wurde im Vergleich zum Vorjahr verdreifa cht. 400 Tonnen feinsten Sandes werden eigens vom Niederrhein angekarrt und auf die 1500 qm große Fläche verteilt. „Eine solche Location direkt am Rhein hat der Landeshauptstadt bisher gefehlt“, findet dann auch Sven Kukulies, seines Zeichens Veranstalter des alljährlichen Open-Air-Kino-Spektakels im Rheinpark. Die Filmabende starten übrigens am 21. Juli. Ab dann wird allabendlich bis zum 21. August ein Streifen über die Superlativ-Leinwand (weltweit größte hydraulische!) flimmern. Im BeachClub darf derweil vorgeglüht werden, unter anderem mit Fußball. Gezeigt werden alle EM-Spiele mit deutscher Beteiligung. Und natürlich, unabhängig von den Paarungen, die beiden Halbfinals und das Finale. Kukulies verspricht „keine Fanmeile, sondern chilliges Kicken gucken, ganz ohne Eintritt und Mindestverzehr“. Apropos Eintritt und Mindestverzehr: Die werden nur erhoben, wenn am Strand musiziert wird. Für gepflegten Sound ist die Band Fresh Music Live verantwortlich, die der ein oder andere bereits aus den Rudas Studios kennen dürft e. Auch Partys sind Teil des Programms. Hier ist der Plan, gemeinsame Sache mit einem Düsseldorfer Club zu machen. Wirklich spruchreif war das Ganze allerdings bei Redaktionsschluss noch nicht, weshalb wir uns an dieser Stelle noch bedeckt halten. Bleibt das Thema Verpflegung, flüssig wie fest. Im Angebot sind neben Bier und Soft drinks auch Wein und diverse Cocktails. Was die Speisen angeht, gibt man sich vielseitig. Klassiker wie Currywurst und Pommes sind ebenso zu haben wie Thaisuppe, Salate, Sandwiches oder Ta gesgerichte wie Chili con Carne. Klingt nach ziemlich perfekter Organisation. Nur eins haben die Veranstalter nicht selbst in der Hand: das Wetter. Und weil sich bei Regen und Kälte die Lust auf Vamos a la playa in aller Regel in Grenzen hält, öffnet der BeachClub ausschließlich bei entsprechender Witterung (kurzfristig einzusehen auf fa cebook.com/commerzrealcinema). alex 10.6.–21 .8. BeachCl ub, Rheinpark an den Rheinte rr asse, Düsseldorf f; geöf ff fn et 16–24 Uhr (bis 20.7. 7); 16 Uhr bis 30 Minute n vo r Beginn der Ki no-Vo rs te llung (21 .7. 7–21 .8.) Foto: Kukulies & Kollegen GmbH Johannes-Flintrop-Str. 14 40822 Mettmann Fon: 02104-8325800 Fax: 02104-8325801 E-Mail: team@masslos.de www.masslos.de 17

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