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Juli 2018 – coolibri Düsseldorf, Wuppertal

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SZENE Ohneihn wäre

SZENE Ohneihn wäre dieDüsseldorfer Jazz- Szene eine andereder Schlagzeuger PeterWeiss isteiner derumtriebigsten Musiker der Stadt. Er hatdie Jazz- Schmiede mit aufgebaut, deren künstlerischerLeitererist,fördertbeständig neueTalenteund rief den „Jazz im Hofgarten“ins Leben. In diesem Sommer feiert dieKonzertreihe ihr 40-jähriges Jubiläum. VonBerit Kriegs PeterWeiss Foto: 2018 Peter Weiss State ofthe Art In den60erJahrenwar DüsseldorfeineHochburg desJazz.Esgab dasrenommierte Amateur-Jazz-Festival,Konzerteinder Rheinhalle (heute Tonhalle) undimlegendärenDowntown in derAltstadtspieltenMusiker vonWeltrang. „EinebessereAusbildungsstätte konnte man sich garnicht wünschen“, sagt PeterWeiss,der damals in denZwanzigern war.Die KluftzwischenJazzund Popwar noch nichtsogroß, manhatte rege Kontakte zurKunstszene, es herrschte Aufbruchstimmung. „Daist so viel passiert in dieser Zeit.Wir dachtennatürlich, daswärenormal.“ Um denJazz aus denKellern zu holen unddie Szenebreiter aufzustellen,gründete sich Ende der70erdie „InteressengemeinschaftKreativer DüsseldorferMusiker“. DasVorhaben war,Musik im Park zu etablieren, ähnlich wieinAmsterdam oder Kopenhagen.Die Stadtgab grünes Licht undeinen Zuschuss 1979feierte „Jazzim Hofgarten“ Premiere. Nichtauf Anhieb lief alles rund.„Wirhaben relativlange rumgebastelt.“ Malgab es Einzel-, mal Doppelkonzerte,Terminevor oder nach denFerien,die Finanzierung schwankteund dieBesucherzahlen.Von derInitiative, diespäterin „Jazz in Düsseldorfe.V.„als Veranstalter aufging,blieb nurnochPeter Weissübrig.Nach20 Jahren standdas Projektkurzvor demAus. Dierettende Idee war dieVerknüpfungvon Jazz undWeltmusik, einKonzept,das Weissmit Ladislav Ceki vomEineWeltForum entwickelte, 20 dasKooperationspartner wurde. „Jazzwar immerWeltmusik, istjadaraus entstanden.“Der Plan ging auf: „Das hatauf Anhieb superfunktioniert.“ Seit 2001 verdoppeltesichdie Besucherzahl von„Jazz &Weltmusik im Hofgarten“ auf800 bis1.000, wozu auch festeTermine beigetrugenimmer am letztenJuli-Samstag undanden ersten drei Samstagen im August. Programmatisch istdie Reiheweitgefächert, einMix aus arriviertenKünstlern undNewcomern,lokalen undinternationalenActs. Große Namenwie JoeZawinul oder MaceoParker habenschon im Hofgartengespielt, wichtigeraber als Headliner sind Vielfaltund dieEntdeckung neuerTalente. Da istesvon Vorteil, dass der Chef selbst Musikerist undkeinkommerziell denkenderVeranstalter: „Wir machen keine Trends,sondern bilden dieSzene ab.“ Noch niefielein Konzertaus Zur40. Ausgabegibtesein klassischesLine-up acht ganz unterschiedlicherGruppen: Dienur selten in DeutschlandauftretendenAmantsde Lulu aus Katalonien gebensichdie Ehre,Dagadana aus Polen/Ukraine, diefür ihr aktuelles Album„Meridian 68“gefeiertwerden, derivorische Balafon-Virtuose AlyKeita.Philippvan Endert spielt mitdem isländischenGitarristen BjörnThoroddsen,der hierzulandenahezuunbekannt, in seiner Heimat aber einStarist.Die deutsch-türkischeBandTan istdabei,das international besetzte Ensemble Eurasians5sowie dasaufstrebende JanPraxQuartett. Undder Jazzpool NRW, mitPeter Weissanden Drums, hathat zwei spanischeKollegenzuGast. Sehr ungewöhnlich füreineOpen-Air-Veranstaltung:InvierJahrzehntenwurde siewetterbedingtnochnie abgesagt.Zwar musstebisweilen aufandere Spielstättenausgewichen werden, doch alleKonzertefandenstatt.Selbstals Pfingststurm Eladen Hofgartenverwüstethatte,dazog manumzum Ehrenhof.Abernicht nur dasWetterist eine unberechenbareVariable: Unvergessen dieGeschichtevon dembekanntendeutschen Trompeter„den Namennennen wir nicht“ , derum13Uhr in denPark kamund feststellte, dass er sein Instrument vergessen hatte. EinKollege aus Köln reiste an undhalf mitseinerTrompeteaus. Rund 150.000 Menschen haben in 40 Jahren dieKonzerteimHofgarten besucht.„Dasist für Minderheitenmusik schon nichtschlecht“, sagt PeterWeiss.Entscheidendfür denErfolgsei, dass dieVeranstaltung unkommerziellist:kein Eintritt,keinBierstand,keinMerch.„EinBierstandwürde dieSache entschiedenins Negative verändern.“ DieLeute sollen kommen,picknicken,eineguteZeithaben.Und niemandmuss verdursteneinSponsor gibtumsonst Wasser aus. „Ein bisschen back to theroots undtrotzdemmit Service.“ Jazz &Weltmusik im Hofgarten: 28.7.,4., 11.& 18.8.(jeweils 15 Uhr),Düsseldorf; jazz-schmiede.de, weisspeter.com

SZENE R E C K L I N G H A U S E N Leisure Wear for Men Alte Freunde: TylerLeads Rocklinghausen Rock ausRecklinghausen: Diefünf Jungsvon TylerLeads kennen sich schonseitSchulzeiten.Geprägt von80er-Oldschool-Einflüssen bringen sieehrlichen,geraden Heavy-Rock aufdie Bühne, unteranderem im Juli aufder coolibri-Stage beiBochum Total. DenSlotbeimFestivalgewannen sieimFinaledes S-Clubraum-Bandcontests. Tossia Corman sprachmit ihnenüber ihre Musik und ihre erstePlatte„Stay Ugly“. WieRock’n’Roll istRecklinghausen? Recklinghausenkönntevermutlich mehr Rock’n’Rollvertragen. Undwieviel Recklinghausenstecktineurer Musik? Unswirdnachgesagt, dass wiramerikanisch klingen, alsohältsichder RecklinghäuserAnteilinunserer Musik wohl in Grenzen. Teilweise entsteht dieMotivationfür unsere Songsaberauch aus Fernweh oder einerAufbruchsstimmungheraus. Indirekt magRecklinghausenalso vielleicht doch einbisschenEinfluss aufunsereMusik haben. Foto: Marcel Blank 5th-season.de Das Praxisteam von Herrn Neufeldt gratuliert Herrn Ingulf Brammer zur Praxisübernahme auf der Moltkestraße 38 und wünscht alles Gute! Wir freuen uns auf Sie! Ingulf Brammer Facharzt für Allgemeinmedizin Moltkestraße 38 | 40477 Düsseldorf Tel (02 11) 48 10 55 | www.docbrammer.de „StayUgly“ was bedeutet„hässlich“für euch? Füruns stehtHässlichkeitvor allem fürAuthentizität,was auch derGrund dafür war, dass wir unsere ersteEPliveaufgenommen haben.Das macht sienicht perfektaberdas war auch nichtdas Ziel.Eigentlich wollen wir dieDefinition von„Stay Ugly“aberjedem selbst überlassen. Ihrhabtden S-Clubraum-Bandcontest in eurerHeimatstadtgewonnen wasbedeutetdas füreuch? Dasswir beiBochumTotal auftreten! Aber wir freuenuns natürlichauch, dass wir am 1. Maivon so vielen Leuten aufden ersten Platzgewählt wurden. Es istschon etwasBesonderes, in dereigenen Stadtauf so viel Zuspruch zu stoßen.Dankedafür! Wardas Finale einbesonderesErlebnis in eurerBandgeschichte? Derganze Wettbewerb war klasse,wir haben vielecoole Bands kennengelerntund mitdem Dattelner Kanalfestund demFinaleauf demHügel auch zwei riesigeBühnenbespielt! Wiegehtesjetztweiter? WirspielendiesesJahr noch einige Festivals undarbeitennebenbeian neuenSongs,die wir hin undwiederliveeinstreuen. Wahrscheinlichgeht es dieses Jahr auch nochmalins Studio aberdazu können wir tatsächlich noch nichtallzu viel sagen. 20.7., coolibri-Stage,Bochum Total; tylerleads.de 21

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