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Juli 2018 – coolibri Düsseldorf, Wuppertal

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THEMA B I L K Männer,

THEMA B I L K Männer, die auf Töpfe starren Koch-Freunde:Die Mitglieder desClubCulinaire in Düsseldorf Foto: Tossia Corman Frauen an den Herd, Männerins Büro - zumGlücksind diese Rollenklischeesin unserer heutigenZeitendgültigüberholt. Dass Männer an den Töpfen schonlängst keineExotenmehrsind, ist nichtnur in jederzweitenKochshow und in vielen Spitzenrestaurants zu beobachten. Ein weingseltener:Männerkochclubs.In Düsseldorftreffen sich im „Club Culinaire“regelmäßig ambitionierte Hobbyköche.Tossia Cormandurfteunter dieDeckel schauen. 14 SchonbeimBetreten derheiligenHallen des „ClubCulinaire“ in Düsseldorf-Bilk liegtes sprichwörtlichinder Luft:Hierwirdheute Abend aufgetischt. Obwohl „Hallen“indiesemFalleein etwasirreführenderBegriffist:Das Clubhaus derkulinarischen Bruderschaft istein niedriges, im HinterhofgelegenesGebäude.Ineinem vorherigenLeben könnte es maleineWerkstatt gewesensein, nunbeherbergtdas schlichte Gemäuer eine voll ausgestatte Küche,inklusive kleinerBar.EsherrschtClubhaus-Atmosphäre. Wasden Charmedes Ganzen nichtschmälert. „Hierist unsere Oase“, erklärt Rainer Fries. Der Düsseldorfer, dereigentlich eine Firmafür Innenausbaubetreibt, istseit15JahrenMitglied desKochclubs. Das Prinzip isteinfacherklärt: Momentan 12 Mitglieder treffensichzweiMal im Monat, um dieReihe denkt sich jederein Menü aus,die anderenbereitendas Essenzu. „Kochen istfür jedenvon unshierein Ventil“,berichtetFries.„Andere haben ihrenFußballverein, wir stehen halt in derKüche.“ Während Frieserzählt, geht es in besagter Küche hoch her. Fische werden vonGräten befreit, Soßen abgeschmeckt, Gemüseinfeine Streifen geschnitten. „Und dieGemeinschaft-dasist auch ganz wichtig“, schaltet sich Claus Marschalein.Der 82-jährige ehemalige Flugbegleiterist am längstendabei -seit22Jahren. Schön seies, immer wiederzusehen,dass Menschen aus unterschiedlichstenBerufsundLebensumfeldern„Vom Gebäudereinigerbis zum Frisör istbei unsalles dabei“ - sich so harmonisch einemZielwidmen: gutem Essen. „Das Kochen istdie Klammer,die uns zusammenhält“,sindsichdie beiden einig. Tischdekound Meisterprüfungen Wichtig: DasamHerdgezauberte wirdauch stilecht verspeist. So stehen diesmalvioletteNarzissenauf derliebevoll eingedeckten Tafel, schließlichist Frühling.Abernicht nurfüreinanderkochendie Männer,die übrigens allein Kochjackeund Schürze agieren. „Einmal hatten wirzum BeispieleineGruppeMenschenmit Behinderung zu Gast“, erinnertsichFries.„Diehabenhierrichtig Lebenreingebracht.“Auch für dasCaféGrenzenlosinBilk wurdenschon die Kochlöffelgeschwungen.„Unsgehtesallen sehr gut, da istesschön,etwas zurückgeben zu können“, berichtetMarschal. Um demGanzendie (Koch)Kroneaufzusetzen, können dieMitgliederPrüfungenablegen, um sich verschiedene Küchen-Grade (Bronze,Silberund Gold)zuverdienen.Marschal:„Das passiertzwaralles intern,aberschon sehr ernsthaft.“ Damenabend Einmal im Jahr werden auch diePartnerinnen undPartner derKöche eingeladen-zumDamenabend.Damen sind sonstein Tabu im Vereinsheim.„Dasswir einexklusiverMännerkochclub sind,kommt vonunserem ehemaligen Dachverband aus derSchweiz,dortist dasseit über 100JahrenTradition“, erklärtFries.Warum,wisse keiner so genau. Undobwohlsichder Club Culinaire im vorigenJahr abgespaltenhat, halten sieandieserRegelfest: „Esist einfach eine andere Stimmung, wenn wirunter uns sind“, so Fries. „Ja, keiner hatdas Bedürfnis, dasPfauenrad aufzuschlagen, wenn keineFrauen in derNähesind“, ergänzt Marschal lachend. Nachwuchs gesucht Nachwuchsköche werden übrigens immer gesucht, werInteresse hat, kann sich einfachmelden. Mitmachendarfjeder,der Lust hat, sich der gehobeneren Küche als Hobbyzuwidmen. Nach einerTestphase vonsechs MonatenentscheidenalleMitgliedergemeinsam über eine Aufnahme. „Abgelehnt habenwir aber noch niemanden“, erzählt Friesmit einemAugenzwinkern. EinzigeBedingung: Profis bleibendraußen. „Wir sind einHobby-Verein, dasist ganz klar“, betont Marschal.Aus derKüche kommt derweildie Nachricht, dererste Gang stehebereit -die Männer sammelnsichzum gemeinsamenAnstoßen, um denAbend einzuleiten. Bon Appetit! club-culinaire-duesseldorf.de

c THEMA B E N R A T H Drei ineins Café, Ladenund Malatelier in einem: Mitdem atelierd’à côté erfüllen sich ClaudiaGardeweg und zwei ihrerTöchter einenTraum.Die Düsseldorfersollen durchdas gemütlicheLädchen nichtnur die Möglichkeitbekommen,selbst kreativzuwerden. Auch deneherruhigen Teil Benraths möchtendie Drei aufleben lassen. Seit MitteMai hatdas Eck-Ateliergeöffnet. „Wir durftenimmer alles anmalen“, beschreibt GiannaGardewegihreKindheit. DreiSchwestern,allekreativ.Die blonde Frau macht gerade ihrenMasterinStadtplanung undentwirft mit ihrerSchwester Daniela, Produktdesignerin und Mutter,Kindermöbel.Die DritteimBunde wohnt inzwischen in München. Dass es Spaß macht, mitden Händenzuarbeiten, lebteihreMutter ihnen vor. Claudia GardewegstudiertezwarJura,entschied sich aber um:für dieMalerei.Bis heute kreiert sieAquarelleund Acrylbilder, die vonNah undFernerzählen. Undnicht nursie selbst erfreute sich am Kreativsein, siegründete außerdem dieMalschule atelierd’à côté und leitetesie 13 Jahre lang.Ihre Töchterwuchsen dementsprechendmit vielen gestalterischen Möglichkeiten auf: „Wir hatten eine schönebunte Wohnung“,erzähltGianna. Auch dasAusprobieren beieinem Schreiner standauf demPlan undder großeheimischeGartenbot Platzzum Austoben. Außen Paris, innenSchweden Im Atelierist deshalbauch alles selbstgemacht von denTischen bishin zurTheke.Imalten KernBenrathsgelegen, miteiner Laternedirekt vorder Tür, wirktder Eckladen „wie in Paris“, sagt ClaudiaGardeweg undweiß, wovonsie spricht. Zusammen mitGiannalebte sieein halbesJahrinder französischen Hauptstadt.Überhauptspieltdas Reisen im Lebender Familieeine großeRolle.„Wirwarenvielmit demAutounterwegs“,erzähltdie Tochter. Oftgingesnach Bayern,die BretagneodernachSchweden. LetzteresLandmachtebesonderenEindruck undbeeinflusste dieInneneinrichtungdes Drei-in-einem-Ladens. atelierd‘à côté in Benrath „Außen Paris,innen Schweden“, beschreibtGiannadas Atelier. Freitags undsamstagsist das neue Benrather SchätzchenCafé undLaden,eigene Grafiken undKinderzubehör deshauseigenenLabelsschwedenkind inklusive.SelbstgemachteStullen,Joghurt,das meiste Fair Trade undregionalwartenzum Frühstückanden Wochenenden. Unterder Wochebietendie Frauen Malkursean. Wenn es dann um Techniken,Farbharmonienund Bildaufbau geht,werdenBaguette undKäsegereicht.Auch im Cafébetrieb liegenübrigensSkizzenpapierund Bleistiftebereit.„Wermag,kann loslegen“, sagt GiannaGardeweg. Undfür Benrathhat dieStadtplanerin denWunsch:„Wirhoffen, dieEckeauflebenzu lassen.“ Nadine Beneke atelierdacote.net Foto: Gianna Gardeweg ERLEBE BUNTE URLAUBSMOMENTE. ©kup icoo - © foto jog #FEELPARIS PARIS MIT DEM ZUG AB 35€ 15

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