THEATER „Germania. Römischer Komplex“ in Mülheim:BernhardGlose,Simone Thoma, MarcoMenegoni Experimentierfreude an den Bühnen! EinSpielzeitüberblick biszum Sommer vonArianeSchön Foto: Klaus Lefebvre Mörderisch startengleichdreiOpernhäuserins neue Jahr:„Herzog BlaubartsBurg“ als einaktigeOpervon Béla Bartók kommt in Wuppertal, Essen undHagen raus.Man lernt, dass es nichtimmer ratsam ist, alles über die Expartnerinnenerfahrenzuwollen–auch Judith hätteihren Geliebten Blaubartbesser nichtbefragt.DochBlaubartsblutigeVergangenheit löst eine ernste Beziehungskriseaus.DiesesPsychogramm in Batóks impressionistischerKlangwelt schlägt jedenPaartherapeuten in dieFlucht. In Hagenfolgt derKurzopereineTanzchoreografiemit demverlockendenTitel„Derwunderbare Mandarin“.DahintersteckteineStory rund um Kriminalität undProstitution, das1926uraufgeführteWerk(ebenfalls vonBartók)war seinerzeit einSkandal.Unter derLeitung vonKevin O’Day wirft dasBallett-Ensemble einentiefen Blick in menschlicheAbgründe.Der im FebruaramHagener Schauspielangekündigte„Hamlet“passt thematisch perfektdazu (Regie „Blaubart“ &„Hamlet“:Francis Hüsers) undnach ShakespearesIntrigantenspiel geht es mit„Parsifal“ unterdie Rittersleut. In RichardWagners Mammutwerk absolviert dertitelgebende Held einige Prüfungenauf demWeg zumGralskönig,ander WuppertalerOperist es der„Tannhäuser“,der alsrebellischerAußenseiter mitder Gesellschafthadert.Umeinen Mann unddessen Wandlungins andere Geschlecht geht es 38 in „Hedwigand theangry Inch“, einmitreißendesRock-Musicalzur Transgender-Thematik, zu sehenab5.2.amGelsenkirchenerMusiktheater. Stückentwicklungen in Dortmund Am Dortmunder Schauspiel begegnensichimJanuarder RevolutionärPierre unddie feineDameEve im Totenreich, so jedenfalls hatesJean-Paul Sartrein„Das Spielist aus“von 1943 vorgesehen.Experimenteller wird’s in derStückentwicklung„Theheadinthe door“. Darin entwirft deraus Film undFernsehen bekannte Schauspieler MilanPeschel mitsiebenSchauspielerneine„rasende Komödie über denStillstand“. Vielversprechend klingtauch diegeplanteTheaterexpedition „Danach“,inder dieRegie führendeSelma Spahicmit denSchauspieler:innen alles aufnull setzt: Was wäre,wennwir allesvergessen hättenund einesmorgens in einerStadt erwachen,abernicht mehr wissen, wasesheißt,inihr zu leben?“ Andere Fragen stellt sich dasDortmunderSchauspiel-Ensemblegemeinsam mit AnjePrust,ihr geht es um denKörperinBewegung. Sieentwickelteine Performancefür dieHinterbühnerundums Tanzen,eineAnnäherungan dieKulturgeschichteund eine Untersuchungdes Rauschhaften.Deshalb heißtesabFebruar:„Undihr wolltettanzen, also:tanzt!“
THEATER KI stattAutor? Das Ende derAutorenschaft stehtkurzbevor,dennamTheater an der Ruhr entsteht die„Müllermaschine“,ein Text frei nachHeinerMüllers „Hamletmaschine“,der ganz autark voneiner selbstlernendenkünstlichen Intelligenz geschrieben wird. Anhand vonMüllers assoziativer Bilderwelt entstehenSzenenund Dialoge, dieohneweitere dramaturgischeEingriffe aufdie MülheimerBühnekommen. Parallel dazu schreibtsichder Text im Internet fortwährendweiter. Spannendist auch diemonatlicheOnline-Live-Serie basierendauf Hunter S. ThompsonsRomanen „The Rum Diary“ und„Fear andLoathinginLas Vegas“.Insechs Folgen begleitendie Zuschauersechs Darsteller:innendurch einAmerikader 60er Jahre mitsamt Drogenexzessen; in Echtzeit können Bilder,Videos, Sounds oder Texte beigesteuert werden.AbFebruar gibt’sdannnochzweiProduktionen mitdem italienischen KollektivAnagoor („Germania. Römischer Komplex“, „Vom Licht“), beides unterder Leitungdes internationalgefeiertenRegisseurs SimoneDerai. UndjedeMenge großeStoffe… „Wann treffenwir drei unsdas nächstemal beiRegen, Donner,Wetterstrahl?“ fragtsichdie ersteHexe im schottischen Hochland zu Beginn von Shakespeares„Macbeth“.Mal schauen, wieder Bochumer IntendantJohanSimonsdem brutalen Gemetzel ab Januarbegegnet. Mehrfachverschoben wurde dermusikalischeAbend „Mit anderenAugen“. Das erfolgreiche DuoSelen Kara undTorsten Kindermann verspricht ab 12.2. eine sinnlicheReise in dieWeltder Wahrnehmungmit Geräuschen, Songsund Texten über dasSehen.ImMusical-Genrebewegt sich einStückimport aus Zürich am Schauspielhaus Bochum:„DerStreik“ isteinevon Regisseur NicolasStemann entwickelteund hoch gelobte Inszenierung nach einem Romanvon AynRand, in demmit viel Ironie undMelodramatik dieKapitalismusfragedurchgespielt wird.Ein Blickzum Grillo-TheaterEssen: Bereits zumzweiten MalbeschäftigtsichdortThomas Ladwig miteinem Roman vonBestseller-AutorJonathanSafranFoer. Es geht um „Extrem laut und unglaublichnah“, eine IdentitätssucheimAngesicht derAnschläge vom 11.September.Eineweitere Dramatisierung folgtmit „Das achteLeben“ vonNinoHaratischwiliinder Regievon ElinaFinkel.Verhandelt werden die Schicksale vonachtgeorgischen Frauen,eng verwoben mithistorischen Ereignissen derletzten 100Jahre. Nichtkleckern, sondernklotzen heißtesinDüsseldorf, großeTitel stehen bevor: FriedrichSchillers„MariaStuart“, VirginiaWoolfs„Orlando“,Thomas Manns„DerZauberberg“ und„Dorian“ nach Oscar Wildes berühmter Vorlage in einerFassung vonDarryl Pinckney undRobertWilson. Da fälltdie Entscheidungschwer. Hagener Wiederaufnahme„DerLiebestrank“, Regievon FrancisHüsers Foto: F. Götzen 39
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