THEMA Hundert Jahre Gegenwart VomGroßkunstspektakel bishin zu einer 24-Stunden-Party.Das Museum Folkwang feiert100 JahrehochkarätigeKunstam Standort Essen. Dabei orientiertsichdas renommierte Haus an seinen Sammlungsschwerpunkten undder Frage nach der Rolle desMuseumsinder Stadtgesellschaft. Ganznachder Folkwang- Idee einer Verschränkung vonKunst, Stadt undGesellschaft. Paul Signac: Saint-Tropez,1901/02 Foto:The National Museum of Western Art, Tokyo Eigentlich habeerdas Folkwang-MuseuminHagen gegründet, „umdie Berliner zu ärgern“, gabKarl ErnstOsthaus malhalbernstzuProtokoll. Klar war damals aber durchaus schon, dass derSammler Bemerkenswerteszusammengetragenhatte,das schon malNeid aufkommenlassen konnte. NachdemOsthaus 1921 verstorben war,verlangte sein Testament, dass dieSammlungintaktzubleiben habe. 1922 geschahdiesdann im EssenerMuseum. Vor100 Jahren. Deshalb wirdein beeindruckendesJubiläumsprogramm aufdie Beinegestellt, dasdie Geschichte,Gegenwartund Zukunft desMuseums in den Blicknehmensoll. Und davongibteshierziemlich viel.Abgebildet sein sollen naturgemäß diezentralen Sammlungsschwerpunkte. Dassindvor allem Impressionismus,Expressionismus,Fotografieund Plakat.Los geht es im Frühjahr miteinem Spektakel,dessen Vorverkauf schon läuft:„Renoir, Monet, Gauguin –Bildereiner fließendenWelt. DieSammlungenvon KojiroMatsukata undKarl ErnstOsthaus“(6.2.-15.5.). Dabeitrifft derBestandspätimpressionistischer Werkeaus Essenauf dieSammlungdes National Museum of WesternArt in Tokio. 120Werken vonCézanne, Gauguin,Manet,Monet,Renoir, Rodinund VanGogherzählenvom Beginn der Modernen Kunst. Hier geht es aber nichtumeinen Überbau. Es wirdmit berühmten,großen undsehrteurenWerken geglänzt.Dabei wirdzum ersten Malseitden 1950er Jahrendie japanischeSammlungwiederineinem größerenUmfang in Europa zu sehensein. Eininternationales Highlight, dessen Schirmherrschaftder Bundespräsidentübernommenhat. WenigergravitätischeAuraund Wichtigkeit, dafür mehr Popund Glamour verspricht diePlakatausstellung„We Want You! Vonden Anfängen desPlakats bisheute“(6.4.-28.8.). Zu sehensindBeispiele aus dem19. Jahrhundert bisindie Gegenwart. Vonden ersten Erscheinungsformen desPlakats bisinseine digitale Gegenwartund Zukunft wirdanhandwichtiger Exponateder Plakatgeschichte eine spannende Entwicklungsichtbar. Ins Gesichtdes Besucherszuspringen, versuchenhierWerke vonLucian Bernhard,IsoldeBaumgart, Hans Hillmann,Alfons MariaMucha, Henri de Toulouse-Lautrec undnicht zuletzt Charles Paul Wilpmit seiner ikonischenAfri-Cola Werbung. Im Sommer geht es in dieStadt.Rundumden Berliner PlatzgibtesKunst im urbanen Raum.U.a.NeilBeloufa,AnneBerlit, AlexandraBircken,Phil Collins, EvaKot’átková, Fari Shamsund Simon Starlinggestalten ortsspezifischeKunstwerke(21.5.-7.8.). Thematisch sollesum„wichtige Zukunftsthemenund dieRolle vonKunst undKulturinaktuellen Transformationsprozessen“gehen.ThemensindIntegration,kulturelleVielfalt, Stadtentwicklung, Nachhaltigkeit, Globalisierungund Digitalisierung.Dazu soll einVeranstaltungsprogramm dieDiskursdichte erhöhen. 14
Foto: Sebastian Drüen THEMA DONNERSTAGS UM 19 UHR IM UND AM DORTMUNDER U FÜHRUNGEN FILME KONZERTE LESUNGEN Außenansichtdes Museums Günther Kieser Jimi HendrixExperience Zurzweiten Großausstellung wirdvom 22.8. an geladen: „Expressionisten am Folkwang.Entdeckt–Verfemt–Gefeiert“. Karl ErnstOsthaus undNachfolgerErnst Gosebruch pflegten Kontaktezuden wichtigstenExpressionist:innen. DieShowerzähltanhandvon über 120Kunstwerken dieGeschichtedes Expressionismus im 20.Jahrhundert.Zur Ausstellungseröffnungist eingroßes24-stündigesSommerfestgeplant. Einenkleineren Part im Jubeljahrnimmt dasinterdisziplinäre ForschungsprojektIMAGE CAPI- TALder Fotografiehistorikerin EstelleBlaschke unddes KünstlersArmin Linkeein.Sie sind geladen, denUmgangmit Fotografienzubeleuchten. Es soll vom9.9.bis 11.12. um dieGegenwart undZukunftder Bilder gehen. UnaufhörlicheAnhäufungvon FotografieninSuchmaschinen, SocialMedia oder in denSpeichern unserer SmartphonessindSymptome, diejeder kennt. DieAusstellungwill anhandhistorischer und zeitgenössischer Fotografien, Dokumenten, FoundFootage undAnimationenaus derWissenschaftInfrastrukturender Welt derBilderoffenlegen. ZumEndedes Jubiläumsjahresist erstmals seit mehr alszwanzigJahrendas Werk Helen Frankenthalers(1928-2011) in Deutschlandzu sehen. „Helen Frankenthaler.MalerischeKonstellationen“ (2.12.22–5.3.23)stellt75großformatigeArbeitenauf Papier ausder Zeit zwischen1949und 2002 vor. Kunsthistorisch ist dieAmerikanerin verortet im Übergang desAbstrakten Expressionismus hinzur Farbfeldmalerei. Sierevolutioniertdie AbstrakteKunst Anfang der1950er Jahre mitder vonihr erfundenensoakstain Technik, demDurchtränken des Malgrundesmit Farbe. Eine publizistische Großtatrundetdas Jahr ab: Unter demsehrschönen Titel„100Jahre Gegenwart“sollenauf fast 400Seitengut vierzigAusstellungsprojekteaus derHistoriedes Hauses detailliertund bildreichdokumentiertwerden. EinEinblick in den„Maschinenraum“ dieses großartigenKulturtankers. DieinBerlin werden sich in denHintern beißen. tt Foto: Jens Nober /Museum Folkwang 13.01. Bootcamp durchs Dortmunder U 20.01. Sharon Dodua Otoo – Adas Raum 27.01. Hanno Rauterberg– Über Grenzen. Wasdarf die Kunst? Und wasbesser nicht? 27.01. FUTURE RACE – The African influence on the futureofArt and thinking Anmeldungen über: kleinerfreitag@stadtdo.de Mehr Infosunter: dortmunder-u.de fb.com/dortmunderu 15
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