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Januar 2020 - coolibri Düsseldorf, Wuppertal

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THEMA D O R T M U N D

THEMA D O R T M U N D DennisKhavkin studiert Wirtschaftswissenschaften an derTUDortmund. Fotos (2): Thomas Thiel Wie ein Jude den Alltag in Dortmund erlebt Antisemitismus gehörtfür Dennis Khavkin (23) nichterstseitdem Anschlagvon HalleAnfangOktober zumAlltag. Es gibt ViertelinDortmund,die derTU-Student seit jeher meidet –weilerJudeist. WerDennis KhavkinnachseinenErfahrungen mitAntisemitismus fragt, demerzählterdie kleine Geschichte voneiner Buchführungs-Klausur. Dieschrieb derStudentder WirtschaftswissenschafteninseinemerstenSemesterander TU Dortmund.„Da sagteein Kommilitone zu mir: Das schaffst du bestimmt,bistjaJude“, erinnert sich derKhavkin. Der23-Jährigeist einervon rund 2800 Juden, dieinDortmundleben undTeilder jüdischen Gemeinde sind.ErerlebtAntisemitismusnicht in Schüben, in großen Vorfällenwie körperlichen Angriffen(„zum Glück“, wieerbetont), er erlebt ihn konstant in kleinenDosen –etwainForm vonSprüchenwie diesem,der sich beim Klischeedes raffgierigen Finanz-Juden bedient. „Das überhöre ichmittlerweileeinfach“,sagt Khavkin. Khavkinist überzeugterJude. Auch wenn er sich selbst nichtals besondersreligiös bezeichnet, geht er wöchentlich in dieSynagoge. Für ihn istdas Judentummehrals einGlauben.„Es istauch einGemeinschaftsgefühl. Weil wirnicht so vielesind, kenntman sich undhältzusammen“, sagt er.„Es istTeilmeinerIdentität.“ Zu dieser jüdischen Identität gehörtauch ein gehöriger Schuss Vorsicht,ein Ergebnis kollektiverErfahrung,angesammelt in Jahrhunderten 10 „Das schaffstdu bestimmt,bistja Jude.“ derAusgrenzungund Verfolgung.Seitdem Anschlag vonHalleinSachsen-Anhalt, als ein rechtsextremer Terroristversuchte,ineineSynagogeeinzudringenund dortein Blutbad anzurichten, gibtesinDeutschland wiedereineDiskussionüberAntisemitismus unddie Sicherheit jüdischer Bürger.Dortmundist da keineAusnahme–eher sogarein kleinerSonderfall. VordreiJahrenzog Khavkinaus dembeschaulichen Osnabrückindie GroßstadtDortmund. Schnellmerkteder jungeMann,dasssichdas jüdischeLeben hier einwenig vondem in seiner niedersächsischenHeimat unterscheidet.„In Osnabrückkannman einfachsoindie Synagoge,hiergibtesamEingang eine Sicherheitsschleuse.“ In Dortmund gebe es vieleMenschen, dieJudennicht wohlgesonnen gegenüberstehen: Menschenmit arabischenWurzeln, dieden StaatIsraelverabscheuenund diesen Hass aufalleJuden übertragen –und natürlich dieDortmunderNazis. Nordstadt undDorstfeld In Dortmund trägt Khavkinseltenerseine Kippa in derÖffentlichkeit als noch in Osnabrück. Er erzähltvon einemVorfall einesGemeindemitglieds, dasvergangenes Jahr am Phoenix-See angegriffenwordensei,weilesdie religiöse Kopfbedeckung getragen habe. Doch auch ohne Kippa meidet Khavkin Dorstfeldund dieNordstadt, „zu100 Prozent!“, schiebternach: „Auch wenn manmichnicht alsJude erkennt,fühle ichmichdortunwohl.“Der Anschlag vonHalle habegezeigt, wozu Antisemitismus führenkönne:„Das istnicht mehr eine abstrakteBedrohung,das istjetzt Realität.“Trotz allem will Khavkin sein Lebennormalweiterleben,indie Synagogegehen,sichmit Freundentreffen.Und weiter hoffen,dassJüdischsein in denAugen derGesellschaftirgendwanneinfach eine Religion vonvielenist.„Wenn ichLeutensage, dass ichJude bin, werdeich heute oftentwederangemacht oder nurnochmit Samthandschuhen angefasst. Das mussaufhören.“ Thomas Thiel

THEMA D Ü S S E L D O R F / K Ö L N Einer geht immer drauf DieDeutschen sindKrimifreunde, das zeigt nichtnur dassonntäglicheTatort-Ritual.Auch Krimidinner erfreuen sich hierzulandegroßer Beliebtheit. KeinWunder,schließlich isteseinfach etwasanderes,wennman denMordlive miterlebtund im besten Fall auch noch selbst auflösen kann,statt nurvor derMattscheibe zu hocken.Das eigentlicheEssen wirddaschon fast zumBeiwerk.EinigeMöglichkeiten,aneinemmörderischenDinnerteilzunehmen,hat Konrad Bender zusammengestellt. Der„Original Krimidinner“-Tatort in Düsseldorfist dasSteigenberger Parkhotel. Dieadelige Familiederer vonAshtonburryimEngland der 60er-Jahre siehtsichmit schwindenden Geldmittelnkonfrontiertund überlegt sogar, den Stammsitz zu verkaufen. Dasbringt allerdings einige alte Geisterwiederzum Leben, dieihr mörderisches Unwesenindem Gemäuer treiben. In demsollsichauch irgendwo eineingemauerterSchatzbefinden. Steigenberger Parkhotel, Köngisallee 1a, Düsseldorf DerFall „Sir WilliamsGeheimnis“ führt beim „Kriminal Dinner“ im Innside Seestern zurück insSchottlanddes späten 19.Jahrhunderts. Beieinem festlichen Dinner kommtes vorden Augender Gäste zu einemMord–unangenehm.Der Scotland Yard Inspector McPhersonmöchteden Fall alsbald aufklären undsetzt eine Sonderkommission ein: dieGäste!Wie üblich bei„Kriminal Dinner“wirddas Publikum nämlich aktiv in denFall eingebunden. InnsideSeestern, Niederkasseler Lohweg 18a, Düsseldorf Das bäuerlicheGut Leidenhausen in Köln- Porz beherbergt das„Mord àlacarte“-Krimidinner. Dieangebotenen Fällespannen sich in der Bandbreite dabeiaus demEngland desfrühen 20 Jahrhundertsbis hin zu einemScience-Fiction-Krimi „Oh!DessertimWeltraum“ an Bord desRaumschiffs „New Horizons IV“. Dazu wird einVier-Gänge-Menü gereicht. GutLeidenhausen, GutLeidenhausen1,Köln DieAshtonburryssorgenbeimOriginalKrimidinner fürmörderische Unterhaltung. - DerProf. William Chattney istgestorben und natürlich hatsicheineganze Anzahl möglicher Erben gespanntzur VerlesungseinesTestamentseingefunden–doch WilliamChattneyist ermordet worden,wie DetectiveJohnson schnellfeststellt. DieGäste sind mitdabei, wenn sich dieser oder einerder anderenspannendenMordfälleimAngebot vom„Kriminal Dinner“imPark InninKöln entwickelt. Die Schauspieler sind Meisterder Improvisationund schreckenauch nichtdavor zurück,die Gäste spontanmit in dieShoweinzubinden. Das dazu passende Menükommt vonder Hotel-Gastronomie. Park Inn, Innere Kanalstraße15, Köln Foto: Andre Weimar „Renée Zellweger in der Rolle ihres Lebens!“– The Lady OSCAR ® -PREISTRÄGERIN JUDY GARLAND: DIE LEGENDE JENSEITS DES REGENBOGENS AB 2. JANUAR IM KINO www.judy-derfilm.de /eOneGermany /eOneGermany 11 /eOneGermany

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