INTERVIEW A n t i - S c h m u t z - K a m p a g n e Florian Mönikes (25) ist Studentder Sport-und Wirtschaftswissenschaftenander Bergischen UniinWuppertal und passionierter Surfer. Seit 2016 betreibt er deshalb dasLabel „Surfstoff“.Mönikes, derschon seit Kindesbeinen an den Strändender Welt unterwegsist, will auf den Müll an Stränden aufmerksam machen. Sein Motto:Protect your Passion. Nadine Benekesprach mit ihm über seineArbeitund darüber,was jeder einzelneinSachen ökologischer Fußabdruck tunkann. Wiekamst du aufdie Idee,deineigenes Labelzugründen? Im Grunde gingesmir anfangs nurdarum,ein,zweiT-Shirtsfür dieSurfschule meines Vaters zu designen.Dortverkaufen wirschon seit vielen Jahren verschiedene Surfmarken undwollten dieGröße desAngebotsein wenigreduzieren, stattdessen eineigenes Shirtmit in unserAngebot aufnehmen.Zur gleichen Zeit binich durch Zufall darauf gestoßen,dassmittlerweile dieMöglichkeit besteht, Kleidungbzw.T-Shirtsaus Holzfasern herzustellen undich fing an,michindiesemBereich weiter zu informieren. Wiegingesdann weiter? Fürmichwar ab diesem Zeitpunkt klar,wennwir T-Shirts produzieren, sollensie auch einenMehrwertbieten, welcher über Design undTragekomfort hinausgeht. Da gerade wir als Wassersportler aufunsereUmweltangewiesen sind,seheich es als unsere Aufgabe, diesezuschützen. Als ichdann angefangen habe, mir Feedback fürverschiedeneIdeenund Designseinzuholen,wurde schnellklar, dass Geschmäcker natürlichsehr unterschiedlichsind. So wurdenaus ein, zwei T-Shirts sechsHerren- und sechsDamenartikelwelcheaus denRohstoffenHolz, Bambus oder recycelten Plastikflaschenproduziertwerden. 6 Müllunter Palmen in Thailand WelcheStoffeverwendest du undwie hast du dieStoffegefunden? Holz, Eukalyptus oder Buche, Bambus,recycelte Plastikflaschenund Bio-Baumwolle,welche meistzuden anderen Fasern hinzugemischt wird.AmAnfanghabeich mich aufdie Suchenach Produzentengemacht, welche T-Shirts aus Holzfasern herstellen und wurdeübereinekleine Siebdruck-Manufakturin Wuppertal(mithandundherz)fündig, da dieseeinenProduzenten hatten, dersolche T-Shirts herstellt. MitdieserManufaktur arbeite ichauch heute noch zusammen,dadortauch einsehrgroßerWertauf Nachhaltigkeitgelegt wird.Mittlerweilearbeitenwir mitzweiProduzentenzusammen,welcheauf dieseFasernsetzen, wobeinatürlichauch dieProduktionfair ist. BeideProduzenten sind Mitglieder derFair-Wear-Foundation. Wiegenau kannman sich dieHerstellung derKleidungvorstellen? Wie wirdaus recycleten Flaschen einShirt? Beiallen Rohstoffen isteseigentlich ähnlich,sie werden zu ganz kleinen Flockenverarbeitet, welche dann miteinem organischem undungiftigem Lösungsmittelvermischtwerden. Diedabei entstehendeMasse wirdim Anschlussdurch Spinndrüsen gepresst,wodurch dann dieeinzelnen Fasern entstehen, aus denenunsereKleidunggefertigt wird. Wiebeurteilstdudie Müllentwicklunganden Stränden in denletztenJahren? Meinem Empfindennachist dieMüllentwicklung an unserenStränden schonvielzulange einProblem.Schon aufmeinerWeltreise 2013 warich immer wieder entsetzt,wie viel Müll an vielen Stränden hinterlassenwurde unddabei rede ichnicht nurvon Stränden,welchevon Touristen überlaufen sind,sondern auch voneinsamenStränden, diesehrschwerzufindensind. Glücklicherweise hab ichdas Gefühl, dass langsamein Umdenken stattfindet, immer mehr Organisationen oder Unternehmenentstehen, welchesichmit demThema beschäftigen unddas Themaöffentlich behandeln.Wennjetzt jedereinzelneeinen kleinenTeildazu beiträgt,zum Beispiel seinen Müll mitzunehmenodersichimUrlaubanAufräumaktionenzubeteiligen, binich guterDinge,dasswir dasProblem gemeinsamin denGriffbekommen.Obwohlich beimanchenMenschenleider bezweifle, dass dieses Umdenken jemals stattfindenwird. DiesevereinzeltenPersonenmüssendann durch dieGemeinschaftaufgefangenwerden... Welchesinddeine Lieblingsstrände?Und warum? Mein Lieblingsstrandist ganz klar in Prerow an derOstsee, alsogenau dort, wo sich dieSurfschulemeinesVatersbefindet. Dort gibteseinen superfeinenweißenSandstrandund auch dieVermüllung hältsichoftmals zumGlückinGrenzen.Vielleichtbin ichindem Fall aber auch nichtganz objektiv... Ansonstenmag ichunberührteStrände am liebsten,die noch nichtviele Menschen gesehenhaben.Dagefälltmir zum Beispiel derWhite Heaven BeachinAustralien deutlich besser als derStrandinSanta Monica USA. Generell habeich aufmeinerWeltreise aber festgestellt: Um
INTERVIEW „Dagerade wirals Wassersportler aufunsere Umweltangewiesensind, sehe ichesalsunsere Aufgabe, diesezuschützen.“ Surfstoff-Gründer FlorianMönikes Fotos (3): Florian Mönikes /Surfstoff schöneStrände zu finden, mussman garnicht unbedingt aus Deutschland heraus. Wiesieht eigentlich eine klassischeWoche beidir aus? MeineklassischeWoche verändert sich natürlich mitder Jahreszeit.Im Winter bestehtmeine Wocheaus Universität undArbeit, im Sommer dann aus so viel Surfenwie nurmöglich. Durch meineArbeitals Surflehrer verbringe ichdann natürlichauch mehrere StundenamTag aufdem Wasser,allerdingsnicht zumprivatenSurfen sondern um unsere Schüler zu unterrichten. Wenn dieWindstärke dann malstimmt,will mannatürlichauch außerhalb desUnterrichtes noch selber surfen gehen, dasbedeutetdann oftsehrfrüh aufstehen undjedeMinutebis zum Sonnenuntergangnutzen. An solchen Tagenverbringt mandann gernemal sechs bissiebenStundenauf demWasser. lieber einpaarCentmehrbezahlen, um derUmweltetwas Guteszutun. Das macht dann natürlich nurSinn,wennwir alle an einemStrangziehen. Du unterstützt mitSurfstoffdas PacificGarbage ScreeningProject.Was genauhat es damitauf sich? Das PacificGarbageScreening istein ProjektzuReinigung derWeltmeere. Hierbeiwillein Team aus Aachen Geräteerschaffen, welcheander Meeresoberfläche schwimmen undMüll in allen Größenaufsammeln. Unserer Meinungnachein vielversprechendesProjekt,welches wir gerneunterstützen,deswegenspenden wireinenEurofür jedesverkaufteKleidungsstückandas PGS. MitteDezemberfandder Weltklimagipfel in Kattowitzstatt.Abgesehenvon deinen persönlichen Beweggründen,die Meeresauber zu halten:WelcheRolle spieltesfür dich,ein Beispiel fürandere FlorianinAktion Waswünschstdudir fürdie Zukunft desLabels? An erster Stelle,dassviele Leute zu sein? Das spielt fürmichauf jedenFall eine großeRolle.MeinerMeinung nach gibtesmittlerweilesoviele nachhaltige Angebote,welchesichzusätzlich qualitätsmäßiggar nichtmehrvon denAlternativprodukten unterscheiden. Genaudas wollte ichauch mitSurfstoff aufzeigen,ökologischund nachhaltigleben kann heutzutagesoeinfachsein, ohne dass mandabei aufvielKonsumverzichtenmuss. Ob es jetzt Zahnbürsten aufBambus sind,Strohhalmeaus Strohoderauch einfachTüten aus Maisstärke, welchebiologischabbaubarsind. Ichdenke,dawirdsichauch noch jede Menge tun. MeinTipp: Nichtimmer nurauf denPreis schauenund manchmal durch dasLabel zumnachhaltigerenLeben animiertwerdenund ihr Verhalten anpassen.Genau darumgingesmir ja beider Gründung unddas Ziel istnatürlichnochlange nichterreicht.Innaher Zukunftwollenwir deshalb präsenterfür unsere Zielgruppewerden, damitsoviele Leutewie möglich aufunsereKleidungund dasKonzept dahinter aufmerksam werden. Dasheißt,wir sind momentan dabeineue Shopsfür unszugewinnen, welchemeist in Küstennäheliegenoderzum Beispiel direkt miteiner Surf- oder Segelschuleverbundensind, da wir genauindem Bereichunsere Hauptzielgruppesehen. surfstoff.com 7
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