C O O L I N A R I S C H Mandu Foto: Christof Wolff Mandu: S(e)oul Kitchen Die Prozedur beim Eintreten ist stets die gleiche. Die Türglocke schrillt. Im Hinterzimmer bellt der Hund gegen einen laufenden Fernseher an. Vorne steht die kleine Frau in einer roten Schürze. Schaut kurz von der Arbeit auf, grüßt. Kein Lächeln. Das Mandu ist eher ein Imbiss als ein Restaurant. Fünf Tische, die Möbel sehen aus wie bei einer Wohnungsauflösung ergattert. Was wie Kreisklasse anmutet, entpuppte sich bei zahllosen Besuchen lukullisch als Champions League. Ist die Bestellung aufgenommen, verschwindet sie hinter der hohen Theke, um konzentriert zu Werke zu gehen. Dann kommt ihr Gatte ins Spiel. Bringt Kimchi vorab, den sauer-scharfen Kohl. Es folgen die bestellten Speisen, serviert vor der kleinen Frau persönlich. Gim Bab ist ein Muss! Das koreanische Sushi gibt es vegetarisch (4,30 Euro), mit Krebsfleisch (4,80) sowie mit Rindfleisch-Bulgogi (5,80). Nirgends, wir schwören, haben wir es je so gut bekommen wie im Mandu. Die koreanischen Pizza ist ebenfalls eine Wucht. Wir präferieren sie mit Kartoffeln oder Kimchi (je 4,80 Euro). Zudem sollten unbedingt jene gefüllten Teigtaschen probiert werden, die der Speisestube den Namen leihen; die Mandu. Wir empfehlen alles. Ausnahmslos. Und weisen darauf hin, dass der Toilettenbesuch bei der kleinen Frau anzumelden ist. Sonst kann sie durchaus böse werden, zumal gleich hinter der Gaststätte ihre privaten Gemächer beginnen. Mit Mann und Hund. Und Fernseher. Alexandra Wehrmann Mandu, Eisenstr. 88, Düsseldorf, 0211- 7009367; Mo 17–21.30, Di–Do 11–21.30, Fr 11–22, Sa & feiertags, 17–22 Uhr Am Fenster steht „Neueröffnung“, was NEWS ein bisschen geschwindelt ist. Tatsächlich gibt es das Miss Saigon Bistro (Am Wehrhahn) schon seit Juli 2014. Nur weiß das kaum einer, weil die Großbaustelle vor der Tür ein super Ablenkungsmanöver ist. Diejenigen, die trotzdem hergefunden haben, schätzen das vietnamesische Schnellrestaurant dafür, dass es seinem Namen alle Ehre macht: In zwei bis maximal fünf Minuten sind Reis- und Nudelgerichte in der offenen Küche zubereitet. Ideal für die Mittagspause, in der man es frisch, leicht und bekömmlich mag. Die überschaubare Karte listet zudem Salate, Sommerrollen, Baguettes, eine sehr beliebte Gelbe Currysuppe sowie die nicht minder gern genommene traditionelle Nudelsuppe Pho Bo. Alle Gerichte gibt es natürlich auch zum Mitnehmen. 66 Dorina Sill verteilt Teelichter, und es braucht nicht viel Fantasie, sich vorzustellen, wie das Backsteingewölbe nach Einbruch der Dunkelheit wirkt. Der Eiskeller, die neue Weinbar vis-à-vis der Kunstakademie, ist ein Ort mit langer Historie, befand sich doch hier einst tatsächlich der namensgebende Eiskeller der Stadt Düsseldorf. Jetzt genießt man bei Kerzenlicht Weine überwiegend aus Deutschland und ganz Europa, darunter viele biodynamische Erzeugnisse. Überhaupt spielt Nachhaltigkeit eine große Rolle: Die Tische sind aus alten Güterwaggonplanken gefertigt, die Stühle aus gebrauchtem Leder, die Kissen aus Stoffresten und über dem Tresen im Eingangsbereich hängen alte Fabriklampen. Auch die angebotenen Snacks sind durchweg hochwertig und stammen von kleinen Produzenten. Schinken, Oliven, Bauernkäse vom Niederrhein und Südtiroler Speck.
C O O L I N A R I S C H Anno 77: In the Neighbourhood „Habt ihr reserviert?“, lautet die erste Frage. Hoppla, nein, haben wir nicht, Samstagabend kurz nach sechs, brennt da etwa schon die Hütte, hier im beschaulichen Wohngebiet in Neuss-Furth? Es ist zumindest kurz davor, wie die Reserviert-Schildchen auf fast allen Tischen nahelegen. Backsteinwände, dunkles Mobiliar, großer Barbereich, Daddelautomat, separates Billardzimmer – Pub-Atmosphäre, angenehm entspannt. Seit 1977 existiert das Lokal auf der Annostraße, nach Betreiberwechsel und Renovierung im Jahre 2008 als Bar und Restaurant geführt. Etwas anachronistisch wirkt die Speisekarte, unterteilt in „für Jungs“ und „für Mädchen“ – Fleisch für Erstere, Salate für Letztere. Wir bestellen den Grillteller sowie die Schweinefiletmedaillons „Café de Paris“ (je 14 Euro). Angemessene Wartezeit verstreicht, während der man es aus der Küche brutzeln hört. Was dann folgt, sieht nicht nur hervorragend aus, sondern schmeckt auch so. Auf dem Grillteller: Hähnchenfilet, Schweinekotelett und ein sensationelles, blutig gebratenes Stück Rindfleisch, dazu eins a Pommes, Salat, Salsa und hausgemachte Kräuterbutter. Die buttrige Café de Paris-Sauce zu den Medaillons hat vermutlich 3000 Kalorien, und jede ist es wert. Gleiches gilt für die mit Speckscheiben ummantelten Bohnenbündel, allein unter „Rösti“ hatte sich der Gast etwas anderes vorgestellt als gebackene Kartoffelecken. Berit Kriegs Anno 77, Annostr. 57, Neuss, 02131–7503980; tägl. ab 17, Küche 18–22 Uhr Trattoria La Castagnas · Roßstraße 9 · 40476 Düsseldorf Fon 0211 / 46 62 11 · Fax 0211 / 46 62 33 · www.lacastagnas.de Öffnungszeiten · Mo. - Fr.: 12.00 - 15.00 Uhr / 17.30 - 24.00 Uhr Sa., So. & Feiertags: 12.00 - 24.00 Uhr · Dienstag Ruhetag Wir bieten auch professionellen Catering Service für Privatveranstaltungen und Unternehmensaktivitäten. Burger, Steaks & Rock ’n’ Roll Burger auch im Veggie Style Ständig wechselnde Tages- oder Wochengerichte Mo – Sa von 17 – Open End · Küche 18 – 22 Uhr Anno 77 · Annostraße 57 · 41462 Neuss Telefon 0 21 31 - 7 50 39 80 · www.anno-77.de Anno 77 Foto: Christof Wolff Man kann vieles vermissen, wenn man von Australien nach Düsseldorf umsiedelt. Alexandra Greentree, die diesen Schritt der Liebe wegen gemacht hat, fehlten vor allem die Smoothie-Bars, in Down Under ungefähr so zahlreich wie Sand am Meer. Denn die Aussies lieben es, stundenlang in Cafés abzuhängen und frisches Powerfood zu frühstücken. Das geht nun auch in Düsseldorf, seitdem Alex und ihr Freund Henrik van Bonn Greentrees the Juicery (Münsterstraße, gegenüber der neuen FH) eröffneten. Hier gibt es nicht nur kalt gepresste Mixgetränke aus Bio-Obst und -Gemüse, sondern auch Smoothie-Bowls – Smoothies zum Löffeln mit Superfoods-Topping wie Baobab, Chia- oder Hanfsamen. Ergänzt wird das Angebot durch vegetarische bzw. vegane Snacks, etwa Müsli, Chia-Pudding, Bananenbrot mit Früchten oder Brot mit Avocado und Nüssen. Berit Kriegs
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