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Januar 2016 - coolibri Düsseldorf /Wuppertal

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S Z E N E R U H R G E B

S Z E N E R U H R G E B I E T D I E B Ö R S E Zu Fuß durch die Wälder: Nizaqete Bislimi Furcht, Flucht und wieder Furcht Nizaqete Bislimi und ihre Familie mussten 13 Jahre lang damit rechnen, von heute auf morgen abgeschoben zu werden. In dieser Zeit gelang es der jungen Frau, die aus dem Kosovo geflüchtet war, ihr Abitur zu machen und Jura zu studieren. In dem Buch „Durch die Wand“ erzählt sie ihre Geschichte. „Was, wenn sie uns heute Nacht holen kommen?“ Diese Frage mussten sich Nizaqete Bislimi, ihre Mutter, ihre Geschwister jahrelang stellen. 1993 flüchteten sie aus dem Kosovo nach Deutschland, der Jugoslawienkrieg hatte sich fast schon auf das ganze Land ausgebreitet. Im Kosovo, wie auf dem gesamten Balkan, nahm der Druck „Du? Aber du bist doch sauber.“ auf Minderheiten zu. Ihr Vater gehört den Aschkali an, eine vorwiegend muslimische Gruppe der Roma. Auch ihre Mutter ist eine Romni. Nach der Flucht mit einem alten Bus, nach langen Strecken zu Fuß über Felder und durch Wälder, sollte das in Deutschland niemand wissen, beschloss die damals 14-jährige Nizaqete. Als sie sich doch einer Freundin anvertraute, erzählt Bislimi in einem Gespräch, habe sie ungläubig reagiert. „Du? Aber du bist doch sauber.“ Die Behörden wussten es selbstverständlich auch. Sie reagierten nicht klüger. Sie solle heiraten, das sei ihre einzige Chance, bekam Bislimi von einem Berufsberater mit auf den Weg. Damals war sie in der zwölften Klasse, hatte sich zwischen dem schweren Alltag in einer überfüllten Kaserne in Xanten und einem Containerdorf in Oberhausen bis kurz vor das Abitur gekämpft. Und das bekam sie dann auch – mit einem Notenschnitt von 2,1. Dennoch: „Was, wenn sie uns heute Nacht holen kommen?“ Die Frage blieb. Für Nizaqete Bislimi war die Antwort darauf nicht die, die ihr der Berufsberater mit auf den Weg gegeben hatte. Als Kind saß sie mit ihrer Mutter vor unverständlichen Bescheiden und Briefen in juristischer Fachsprache, nun wollte sie sie verstehen – und studierte Jura. 2009 bekam sie ihre Zulassung. Die vielleicht drückendste Frage ihres Lebens erledigte sich erst 13 Jahre nach der Ankunft des Mädchens, das inzwischen eine Frau mit erstem Staatsexamen in der Tasche war. Ende 2006 erhielt sie einen unbefristeten Aufenthaltstitel. Heute kämpft Nizaqete Bislimi als Anwältin für andere Menschen, die sich diese Frage jeden Tag stellen müssen. Zlatan Alihoodzic Lesung von Nizaqete Bislimi – „Durch die Wand“: 15.1. Stadtteilcafé AKA 103, Oberhausen; 18.1. Stadtbibliothek, Herne 44 Foto: Nizaqete Bislimi Rotten Brain Club Hippie-Hommage Jack Kerouac, Charles Bukowski, Alan Ginsberg - es sind bloß drei von vielen großen Namen, die den Lifestyle der 60er- und 70er-Jahre beeinflusst hatten. „Die Sehnsucht nach Freiheit und sexueller Selbstbestimmung, nach Frieden, intakter Natur und ökonomischer Gerechtigkeit ist heute größer denn je“, lautet die Ankündigung zu The Summer Of Love And War, einer Konzertlesung mit Texten oben erwähnter und auch anderer Lichtgestalten der Hippie- und Beatnik-Ära. Den musikalischen Teil des Programms bestreitet die Rockband Rotten Brain Club mit Coverversionen von The Doors, Grand Funk Railroad, Budgie, Led Zeppelin u. a.. Sie ergänzt die Rezitationskunst des bekannten Wuppertaler Schauspielers Jörg Reimers. JD The Summer Of Love And War: 16.1. 19.30 Uhr Die Börse, Wuppertal Hungry Wolves Hinterzimmer-Sessions Der Begriff Hinterzimmer ist ja in Wuppertal ziemlich negativ behaftet - im Hinterzimmer in der Viertelbar an der Luisenstraße allerdings werden keine politischen Beschlüsse gefasst, sondern hier wird - wie einst beim beliebten Akustik Slam - neuerdings wieder Live-Musik geboten. „Ausgewählte Singer-Songwriter und kleine Akustik Combos aus aller Welt spielen ein bis zwei Konzerte pro Monat im gemütlichen Hinterzimmer der Bar“, informiert Veranstalter Kolja Starkowski. Am 11. Januar steht ab 20 Uhr sogar ein Doppelkonzert auf dem Programm: Phil Young aus Köln sowie das Duo Hungry Wolves aus Dortmund werden Songs von Folk, über tragende Indiepopklänge bis zur Singer-Songwriter-Ballade präsentieren. „Eintritt frei – Hutspenden gern gesehen“. JD viertel-bar.de Foto:: Michael Clemens Foto: Veranstalter

S Z E N E K I N O Guten Appetit, Frau Dr. Schmitt-Gössenwein! Großes Kino, kleine Lehrerin Anja Kling, Justus von Dohnányi, Otto Waalkes, Axel Stein - Namedropping funktioniert schon mal ganz fantastisch, schaut man auf den kürzlich gestarteten Film „Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft“. Aber hinter großen Namen verstecken muss er sich nicht, ist die Geschichte doch einfach zu witzig und gut umgesetzt. Dem 11-jährigen Felix (Oskar Keymer) gelingt es hier, die von allen gehasste Schuldirektorin Dr. Schmitt-Gössenwein auf die Größe von 15 Zentimetern zu schrumpfen. Die Verfilmung des gleichnamigen Kinderbuch-Bestsellers von Sabine Ludwig ist eine deutsch-österreichische Koproduktion - beteiligt ist auch Karibufilm, die Produktionsfirma des Wuppertalers Hans Eddy Schreiber, der sich freut, an solcher Art Familienfilm mitgewirkt zu haben. JD coolibri verlost 2 nicht ortsgebundene Tickets auf coolibri.de T H E A T E R A M E N G E L S G A R T E N Chrystel Guillebeaud Zwischen (-) Welten Die „besorgten Bürger“ und Morgenland-Gegner arbeiten ja derzeit fleißig daran mit, dass sich Orient und Okzident immer feindlicher gegenüberstehen. In „Sunays Erwachen oder: Der Neue West-östliche Divan“ wird die Geschichte der Germanistin Sunay erzählt, die mit sechs Jahren aus dem Iran nach Deutschland gekommen ist und heute zwischen beiden Kulturen steht, ein Spagat, den sie kaum aushält. So ist Goethes „West-östlicher Divan“ zum Fluchtpunkt ihrer Sehnsüchte geworden. Diese Gedichte werden in Tanz transformiert. Magische Bild- und Videosequenzen entführen den Zuschauer dazu in Sunays Innenwelt und lassen ihn vom Iran über Deutschland nach New York reisen.Mit Chrystel Guillebeaud (Tanz), Olaf Reitz (Sprecher) und Michael Hablitzel (Cello). Sounds: Charles Petersohn, Bildwelten: Frank N. JD 20.1. 19.30 Uhr Theater am Engelsgarten, Wuppertal Foto: NOEXIT Film/Frank N Foto: 2015 Sony Pictures Releasing GmbH Die REIFEPRÜFUNG 31.12.15 Silvester Special Die Feuerzangenbowle 16.02.16 6. Philharmonisches Konzert Schauspiel nach dem Roman von Charles Webb 13.01.16 Gut gegen Nordwind 19. + 20.02.16 Cabaret JETZT TICKETS SICHERN! Veranstalter: Kulturmanagement Solingen Vorverkaufsstellen: Bürgerbüros Solingen + Theater- und Konzertkasse, 0212 - 20 48 20 und alle eventim-VVK-Stellen Online-Tickets: www.theater-solingen.de mit Helen Schneider u. a. THEATER SOLINGEN · PINA-BAUSCH-SAAL 15.01.16 · Freitag · 19.30 Uhr print@home 30.01.16 Christoph Sieber 24.02.16 Er ist wieder da www.theater-solingen.de · /KulturmanagementSG

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