S P O R T Timo Boll hat fast alles gewonnen, was es im Tischtennis zu holen gibt. Trotzdem kämpft der ehrgeizige Düsseldorfer weiter – mit Gegnern ebenso wie mit Verletzungen. Spätestens im Januar will Boll wieder fit sein, um mit Borussia Düsseldorf den Pokalsieg zu holen und plant 2017 den WM-Coup. Timo Boll Lust auf Titel Foto: Matthias Ernst_MaJo-Foto_in- Kaum zu glauben, dass sich Timo Boll überhaupt noch an eine Tischtennisplatte stellt. Der 34-Jährige hat eigentlich alles gewonnen, was man als Deutscher in der von Asiaten dominierten Sportart gewinnen kann. Zehnmal Deutscher Meister, Dritter bei der Weltmeisterschaft, sechsmal Europameister, dazu Bronze und Silber bei den Olympischen Spielen. Mit Borussia Düsseldorf seit 2008 siebenmal Deutscher Meister, dreifacher Champions-League-Gewinner und sechsmaliger Pokalsieger. Boll war der erste Deutsche, der die Tischtennis-Weltrangliste anführte, und hat sich dadurch in China jede Menge Respekt verdient. Sogar Chinesischer Mannschaftsmeister wurde der Düsseldorfer, als er 2014 für einen Sommer für Shandong Luneng aufschlug. Verrückt nach Tischtennis Man könnte glatt meinen, Timo Boll könne sich mit seinen 34 Jahren ebenso gut auf seinen Lorbeeren ausruhen, anstatt weiter daran zu arbeiten, wieder an die Weltspitze zurückzukehren. Aber wer das meint, der kennt den Ehrgeiz des gebürtigen Hessen nicht. Boll ist verrückt nach Tischtennis, spielt und liebt den Sport seit er vier ist. Und eben deshalb kann er nicht genug davon bekommen. Selbst Verletzungen werfen ihn nicht aus der Bahn. Im Sommer 24 musste er am Knie operiert werden und konnte seine Mannschaft nur moralisch unterstützen. Keine leichte Zeit, aber für Boll auch kein Grund für Pessimismus: „Ich liebe meinen Beruf, daher fällt es mir nicht leicht, zu pausieren. In meiner 20-jährigen Profikarriere habe ich aber auch gelernt, dass Verletzungen Zeit und Geduld brauchen. Schließlich will ich noch einige Jahre für Deutschland und Borussia spielen.“ Gerade dann, wenn es wegen der Verletzung nicht geht, ist der Tischtennisentzug am schlimmsten. „Ich schaue mir die Spiele im Internet an oder bin live dabei“, sagt Boll. „Es kribbelt schon und wurmt mich auch, wenn ich realisiere, dass die Mannschaft vielleicht ein knappes Match verliert, das wir normalerweise nicht verloren hätten.“ Aber zu früh wieder einzusteigen, „Es kribbelt schon und wurmt mich auch“ hätte die Verletzung noch verschlimmern können. Und das wollte der Nationalspieler in der Anfangsphase der Saison nicht riskieren. Denn in der Zukunft, da sieht Boll noch ganz viele Titelchancen. Die nächste hat er mit Borussia am 9. Januar, dann steht das Final-Four-Turnier um den Pokalsieg in Neu-Ulm an: „Das ist das nächste große Ziel. Bis dahin will ich unbedingt wieder fit sein, schließlich müssen wir unseren Titel verteidigen. Ich bin sicher, dass wir nach einem verkorksten Start mit unglaublich vielen Verletzungen noch eine gute Saison spielen werden.“ Den Grundstein will Boll mit der Borussia beim Pokalturnier legen. Um danach auch in der Meisterschaft und in der Champions League wieder voll durchzustarten in das für alle Tischtennisprofis so wichtige Jahr. Denn der Höhepunkt 2016 steht erst im Sommer an: Die Olympischen Spiele in Rio. Auch was die angeht, kam die Knie-Operation zur Unzeit. Boll verpasste die Europameisterschaft im August und damit eine Chance, sich mit den Besten des Kontinents zu messen. Trotzdem will er sich bei Olympia endlich mal wieder gegen die Konkurrenz aus China durchsetzen und seine dritte Medaille holen. Und falls das nicht klappt, dann freut er sich eben einfach auf 2017. „Dann sind die Weltmeisterschaften in Düsseldorf. Ein weiteres großes Ziel in meiner Karriere.“ Denn einen WM-Titel hat Boll auch noch nicht geholt. Kein Wunder, dass er mit dem Titelsammeln noch lange nicht fertig ist. Piet Keusen
S P O R T Boris Maillard zählte im Vorjahr bereits zu den Favoriten auf den Sieg in Dortmund, als er im Training folgenschwer stürzte. Wenn alles nach Plan läuft, reist der 23-jährige Franzose aus Gignac Anfang 2016 wieder ins Revier. Wie er seine Liebe zum Moto- bzw. Supercross (eine Abwandlung des Motocross, die vorwiegend in Hallen ausgetragen wird) fand und wie sehr der Sport sein Leben prägt, erzählte er Philipp Rentsch im Interview. Nach Stationen in Stuttgart, Chemnitz und München bildet das dreitägige Event das Finale des SX-Cup, den der Automobil-Club alljährlich für die besten Fahrer aus aller Welt ausrichtet. Auch bei der mittlerweile 33. Auflage des ältesten und größten Motocrossrennens in Deutschland erwarten die Besucher wieder packende Duelle auf dem Bike und besonders viele spektakuläre Sprünge. Denn die extra präparierte Hallenstrecke stellt für die Fahrer der Kategorien SX1 und SX2 eine besondere Herausforderung dar. Der Erd- und Lehmboden – hergekarrt werden über 200 LKW-Ladungen – ist ungewöhnlich hart, das Streckenlayout des knapp 300 Meter langen Rundkurses technisch anspruchsvoll. Ein noch so kleines Gerangel, eine technische Panne oder eine folgenschwere Unachtsamkeit können alles auf den Kopf stellen und Favoriten aus dem Rennen werfen. Das ist die Besonderheit einer Sportart, bei der „Superman Seatgrab“ die Fahrer auf ihren geländetauglichen Rädern viel mehr Präzisionsarbeit verrichten müssen, als es der Zuschauer zunächst erahnt. Der schnellste Fahrer aller drei Veranstaltungstage wird dann am Sonntag feierlich zum „König von Dortmund“ gekürt. Auch und vor allem der Gesamtsieger des ADAC SX-Cup wird ermittelt. Abgerundet wird das Programm vom Red Bull Freestyle, bei dem waghalsige Zweirad-Artisten ihr Können unter Beweis stellen. Wer freitags und samstags abseits der Westfalenhalle sportlich weiterfeiern möchte, ist bei den SX-Mottopartys in den Nightrooms Dortmund bestens aufgehoben. PR ADAC Supercross Dortmund (8.–10.1.), Westfalenhalle, Dortmund; supercross-dortmund.de Foto: ADAC Dortmund /FJan Brucke F l u g s t u n d e Boris Maillard zählte im Vorjahr zu den Favoriten auf den Sieg in Dortmund, als er im Training folgenschwer stürzte. Wenn alles nach Plan läuft, reist der 23-jährige Franzose aus Gignac Anfang 2016 wieder ins Revier. Wie er seine Liebe zum Moto- bzw. Supercross fand und wie sehr der Sport sein Leben prägt, erzählte er Philipp Rentsch im Interview. Wann und wie sind Sie zum Motocross gekommen? Das war 1996 – bereits im Alter von vier Jahrenhabe ich mein erstes Bike bekommen. Ich erinnere mich noch gut, wie ich mit meinem Vater angefangen habe. Nur er und ich, mein Helm und die übrigen Klamotten. Wenn ich daran zurückdenke, fühlte ich mich schon damals als richtiger Motocross-Fahrer. Das war einfach richtig cool. Aller Anfang ist schwer. Wie sind Sie in den Sport hineingewachsen? Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, aber an die ersten Rennen schon. Ich war überglücklich, starten zu können und am Ende ebenso froh, die Zielflagge zu sehen. Erst mit der Zeit ist der Druck hinzugekommen. Mittlerweile will man gute Resultate erzielen. In jungen Jahren habe ich zwar auch hart gearbeitet, aber es war entspannter. Heute muss es klappen, die Ergebnisse müssen stimmen. Das hat sich verändert. Was hat sich noch getan? Wenn ich mir heute die ganz jungen Fahrer anschaue, dann ist es inzwischen wohl eine andere Zeit. Sie haben von Beginn an neues, besonderes Material, also zum Beispiel nicht bloß einen, sondern zwei oder drei Helme. Heute ist es häufig schon etwas zu viel. Die Fahrer sind total fokussiert auf Kleidung und wollen unbedingt gut aussehen. Wir hatten all' diese Sachen nicht, arbeiteten einfach hart für den Erfolg. Auch die Bikes sind heute anders – schneller. Früher hatte eigentlich niemand ein aufgemotztes Bike. So viele Jahre sind nicht vergangenen, aber es war schon anders. Geblieben sind aber hoffentlich der Ehrgeiz und die Freude. Was macht den Sport so besonders? Ich habe immer noch großen Spaß, wenn ich auf mein Bike steige. Das ist ja auch mein Job. Und wenn mir mein Job keinen Spaß bereiten würde, würde ich ihn auch nicht mehr machen. Klar, manche Tage sind schöner, andere weniger. Es gibt zum Beispiel Strecken, die mir besonders gefallen. Aber auch auf den anderen Strecken macht es mir immer Spaß mit meinem Bike. Ich gebe immer mein Bestes. Man hört immer wieder, wie positiv verrückt die Fahrer nach dem Sport sind. Gehört das auch für Sie dazu? Wie viele Fahrer würde ich schon sagen: Ja, Motocross ist mein Leben, mein Traum, meine Leidenschaft. Ich lebe dafür – und liebe es. 25 Foto:ADAC MX / Steve Bauerschmidt
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