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Herbst 2022 coolibri

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10 | Titel Otto Waalkes,

10 | Titel Otto Waalkes, der Komiker, ist legendär. Ein Wegbereiter der deutschsprachigen Comedy. Ein Vorbild für viele junge Künstler:innen, die heute für Humor antreten. Weniger bekannt ist OTTO WAALKES, DER MALER. Und dabei sind seine Werke beeindruckend. Das zeigt auch seine aktuelle Ausstellung in Werl. Sandra Heick hat sich umgeschaut – und mit dem Ottifantenfreund gesprochen. Otto Waalkes liebt die Malerei. Schicht für Schicht etwas entstehen lassen und dabei die Zeit vergessen – das tut ihm gut inmitten von Durchgetaktetem. Einfach mal die Welt Welt sein lassen. Ganz bei sich sein. Hochkonzentriert am vielschichtigen „Fummelkram“ sitzend, mit klassischer Musik oder Filmmusik im Hintergrund. Keinen Witz auf der Zunge haben zu müssen. Etwas Ruhe vor dem Sturm des Applauses, der ihm bei seinen Auftritten heute wie damals entgegenweht. Was er natürlich nicht weniger genießt als die Atelier-Stille. So auch bei der Ausstellungseröffnung Ende August in Werl, bei der er sich publikumsnah zeigte. Einst – 1970 – hat Otto Waalkes ein Studium der Kunstpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg begonnen. Seine Auftritte in den Clubs der Umgebung sollten erstmal nur das Studium finanzieren – aber dann hat sich die Bühnenfigur „Otto“ verselbstständigt. Altmeisterliche Schichtenmalerei Im Studium lernte der gebürtige Ostfriese das Handwerk von der Pike auf: die altmeisterliche Schichtenmalerei, die Malerei mit Öl und Acryl, das Aquarellieren, das Zeichnen. Heute ist das Repertoire des Künstlers groß. Rund 180 Werke sind in Werl ausgestellt – und stoßen während der Vernissage auf großes Kunstsammler:inneninteresse. Fast immer auf den Bildern vertreten: der Ottifant, den Otto schon als Schüler erschuf. Alles, so erzählt man es sich in rauen Ostfriesennächten am Lagerfeuer, fing mit einem Selbstporträt an. Otto hatte für die Schülerzeitung versucht, sich selbst im Profil zu zeichnen – doch die Nase geriet ein wenig zu groß. Also hat Otto weitergezeichnet, die Nase zum Rüssel verlängert, dazu Spitzohren und Stummelbeine gezeichnet. Und der Rest ist Geschichte. Ideen, Witz und Charme OttoWaalkesstandbeiderVernissageRedeundAntwort. Fotos: Sandra Heick Der Erfolg als Komiker ließ Otto lange wenig Zeit zum Malen. Doch dann kamen die Galeristen Heinrich und Christoph Walentowski und überredeten ihn, sich Zeit zu nehmen. „Otto malt Bilder zum Schmunzeln, sprüht nur so vor Ideen – und beherrscht auch noch die handwerkliche Ausführung perfekt“, schwärmt Heinrich Walentowski. „Am Anfang war er unsicher“, erinnert sich Christoph Walentowski.

Anzeige Titel | 11 Der Künstler liebt seine Bilder – und tut sich sehr schwer damit, sie wegzugeben. „Ich sagte ihm: Otto, du hast Ideen, Witz und Charme – mach doch einfach mal.“ Und der Tausendsassa machte einfach mal. Seitdem entstehen immer neue Hommagen an Künstler wie Leonardo da Vinci, Pablo Picasso, Edvard Munch, Max Liebermann. Otto Waalkes, der Maler, bedient sich unterschiedlichster malerischer Techniken – je nachdem, welchen bekannten Meister er sich gerade vornimmt. Seine Leinwände: stilecht in Ostfriesentee getränkt. Des Patina-Effekts wegen. Und es wären keine Bilder von Otto, wenn nicht immer auch der Humor zu seinem Recht käme. Vorsicht: Seine Kunst kann Spuren von Witz und Aberwitz enthalten! Was die Künstler:innen wohl denken würden, wenn sie die ottifantischen Neuinterpretationen ihrer Werke sehen würden? „Sie würden es als Auszeichnung empfinden“, malt sich Otto Waalkes aus. „Der Ottifant wurde in der abendländischen Malerei bisher vernachlässigt – aber plötzlich taucht er überall auf. Das hat doch was Aufklärerisches.“ Der Kunstbetrachter in der Galerie, er sehe zuerst ein bekanntes Motiv. „Dann geht er näher ran und entdeckt den Ottifanten, der eine rätselhafte Rolle spielt. Zunächst ist er irritiert, dann freut ihn die Erkenntnis.“ Diese Freude, sie ist in den Gesichtern der Vernissage-Besucher:innen deutlich zu sehen. Es werden Kunstwerke gekauft, aber auch viele Plüschottifanten. Die lugen dann aus schmucken Handtaschen heraus. Fünf- bis sechsstellige Beträge Originale Waalkes-Werke, die werden übrigens für fünf- bis sechsstellige Beträge gehandelt. „Bilder wegzugeben – das ist nicht so schön“, sagt der Künstler, der viel Herz in seine Bilder steckt. „Man sitzt so lange daran und teilt so viel Zeit mit ihnen.“ Aber Otto Waalkes wäre nicht Otto Waalkes, wenn er nicht einen Trick hätte. „Du verlangst einfach so viel Geld, dass niemand sich dein Werk leisten kann. Du selbst schon gar nicht. Das ist der Haken...“ Ausstellung: noch bis zum 24.9. im Stammhaus der Walentowski-Galerien in Werl, Unionstraße 8, walentowski-galerien.de Zur Person Otto Walkes (74) wurde am 22.7.1948 in Emden geboren. Nach dem Abitur führte ihn sein Weg an die Hochschule für bildende Künste Hamburg. Zur Studiumsfinanzierung trat er in Clubs auf – und wenn er mal nervös das Mikro fallen ließ, dann entschuldigte er sich ausgiebig. Die Entschuldigungen, sie kamen nicht minder gut an wie seine Musik, und so spielte Komisches eine immer größere Rolle. 1973 dann kam mit der „Otto-Show“ der Durchbruch im TV . Es reiht sich Erfolg an Erfolg an Erfolg. Erlebnishalde Hoheward Wir bieten Ihnen Segway-Touren, E-Bike-Verleih, Haldenfahrten, Wanderungen und vieles mehr! hoheward.rvr.ruhr Foto: Ludger Staudinger ■ ■■■■■■■■■■■ ■ ■ ■ ■ ■ WE ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ YOU ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ www.coolibri.de ■ ■ ■ ■■■■■■■■■■■ GUTE UNTERHALTUNG In der Stadthalle & Europahalle Castrop-Rauxel www. messecom-nord.de 17.+18.9. 24.9.22 Stadthalle Castrop-Rauxel Tickets: 02305/ 222 99 www.eventforum-castrop.de

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