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Februar/März 2024 - coolibri

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28 | Kunst

28 | Kunst VERPACKUNGSKÜNSTLER Von der britischen Design-Agentur Hipgnosis stammen zahlreiche ikonische Plattencover, darunter jene zu Pink Floyds „The Dark Side Of The Moon“ oder „Wish You Were Here“. Die LUDWIGGALERIE SCHLOSS OBERHAUSEN zeigt eine Auswahl dieser popkulturgeschichtlichen Werke aus den 70er-Jahren. Manches wäre heutzutage schlicht undenkbar: etwa die auf Felsen herumkletternden nackten Kinder, Motiv des Covers zu Led Zeppelins „Houses Of The Holy“. Oder der Mann im Anzug auf dem Rücksitz einer Limousine, der seiner weiblichen Begleitung ein fettes Kaugummi von der entblößten Brust zieht („Lovedrive“ von den Scorpions). An Pädophilie oder Sexismus dachte damals niemand, Ärger gab es trotzdem. In den USA rief das Lovedrive-Foto christliche Fundamentalisten auf den Plan; die Plattenfirmen hatten für schräge Innovationen generell nichts übrig. Hipgnosis scherte sich nicht drum – und legte den Grundstein für Album Cover Art als Kunstform. Das Art House Hipgnosis wurde 1968 in London von Aubrey „Po“ Powell und Storm Thorgerson gegründet und existierte bis 1982. In dieser Zeit entstanden mehr als 400 Plattencover für viele große Bands und Künstler, darunter Pink Floyd, Led Zeppelin, Genesis, AC/DC, Black Sabbath, Peter Gabriel, Paul McCartney, Emerson, Lake & Palmer, Yes, 10cc und etliche mehr. Ein Teil dieser Werke ist nun bis zum 20. Mai in der Wanderausstellung „HIPGNOSIS. BREATHE“ in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen zu sehen. Kooperationspartner ist die Browse Gallery Berlin, wo die Schau im letzten Jahr anlässlich eines besonderen Jubiläums gezeigt wurde: 50 Jahre „The Dark Side Of The Moon“ von Pink Floyd. Jeder Rockfan hat sofort das berühmte schwarze Cover vor Augen, auf dem sich ein weißer Lichtstrahl an einem Prisma bricht und in Spektralfarben auffächert. Das Cover wurde Kult, das Album ebenso. Powell und Thorgerson arbeiteten nur selten mit Bandfotos auf ihren Plattenhüllen. Stattdessen entwarfen sie surreale „Non-Cover“, deren Motive oft weder Bezug zur Musik, den Interpreten oder zum Albumtitel hatten: eine Kuh auf der Wiese („Atom Heart Mother“, Pink Floyd), ein nackter Mann vor Wolkenkratzern („Going For The One“, Yes), rote Ballons in der Sahara („Elegy“, The Nice), ein Schaf auf der Psychiatercouch am Strand von Hawaii („Look Hear?“, 10cc). Die Ausstellung zeigt mit über 120 Exponaten die wichtigsten Werke des Designerduos und präsentiert sie auf großformatigen, limitierten Fine Art Prints. Des Weiteren zu sehen sind Entwürfe, die niemals realisiert wurden, Schwarzweißfotografien von Künstlern jener Zeit sowie rund zwei Dutzend originale Plattenhüllen. Ergänzt wird die Schau durch Aubrey Powells Film „Eclipse“, der zu den Klängen von „The Dark Side Of The Moon“ eine Sonnenfinsternis in Australien dokumentiert. Zudem gibt es einen Soundwalk, der die Designs akustisch untermalt. Kuratoren der Ausstellung sind Aubrey Powell (Storm Thorgerson verstarb 2013) und John Colton von der Browse Gallery. Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, dem sei das Buch „Vinyl. Album. Cover. Art. Hipgnosis – das Gesamtwerk“ von Aubrey Powell empfoh- Pink Floyd, Wish You Were Here, back sleeve, invisible businessman len, das den kompletten Hipgnosis-Output umfasst. Ein berühmter Filmemacher hat der britischen Designschmiede ebenfalls ein Denkmal gesetzt – Anton Corbijns „Squaring The Circle: The Story Of Hipgnosis“ (2022) erzählt höchst unterhaltsam, wie Powell und Thorgerson die bekanntesten Plattencover der Musikhistorie schufen und lässt dabei Weggefährten und Persönlichkeiten der Szene zu Wort kommen. Berit Kriegs HIPGNOSIS.BREATHE., bis 20.5., Ludwiggalerie Schloss Oberhausen; ludwiggalerie.de Foto: Pink Floyd Music Ltd.

coolinarisch | 29 GASTRO-NEWS Bochum Eine kulinarische Großtat, die sich und so ziemlich nichts ernst nimmt. Schon der Name Kantine steht für ein Understatement sondergleichen. Die Kantine in Bochums erster Klimaschutzsiedlung „Seven Stones“ an der Universitätsstraße wird von Christian und Patrick Farago, Brüder und bunte Hunde in der heimischen Weinszene, betrieben. Sie bieten Frühstück, Mittagstisch (Fisch, Fleisch und Veggie) an und abends Snacks. Ein Comeback: David Jezierowski ist zurück. Nach einem Ausflug in die Systemgastronomie ist der langjährige Küchenchef des Franz Ferdinand wieder verantwortlich in einer gehobenen Küche. Sein neues Domizil ist der Strätlingshof. Im Menükarussell vom 1.2. bis 31.3. darf man sich freuen auf seinen „Seesaibling aus dem Southbend 800° Grill mit Fregola Sarda, Flower Sprouts und Pfeffer-Safran Schaum“. Anh Tung Linh Nguyen, der seit 2020 das Citana (Kortumstraße) führt, hat nun am Hellweg 20 ein neues japanisches Restaurant eröffnet. Im cool-angekitschten Ambiente des Sunami gibt es hauptsächlich Sushi von Meister Trong Dan Nguyen. Auch ein günstiger Mittagstisch ist im Angebot. Mit Spannung erwartet wird die Eröffnung des Nachfolgers des Biercafés am Shakespeare-Platz am Schauspielhaus. Ein Bericht der WAZ enthüllte, dass im Zuge der Neueröffnung (geplant in zwei Monaten) als Kult(ur)Bude der alte Standort des Kiosk Zum Philosophen an der Hunscheidtstraße abgegeben wird. Der werde zum Glückauf- Kiosk. Dortmund Heiß geliebt oder zuweilen belächelt. Handfest und herzlich. Günstiger ging eigentlich nicht. Das Ti Zé in der Nordstadt polarisierte mit authentischen portugiesischen Küche. Mehr als 30 Jahre gehörte das zur Nordstadt-Folklore, nun machten Ti- Zé (Onkel José) und Ti-Ana zu. Antonio Quiroga hat mit Nina Barradas das Wein-Restaurant Quiro in der Kaiserstraße eröffnet. Sie bieten in den Räumen des ehemaligen Weinadvokaten ausgesuchte Weine in Lounge-Atmosphäre, mediterrane Tapas, Mittagstisch und Dinner an. Foto: Kantine/Promo Die etwas andere „Kantine“ in Bochum – ein vogelwildes Innenarchitektur-Schmuckstück Ein beliebter Italiener in Aplerbeck schloss überraschend. 2016 hatte das Linguini von Bejan Gomez in der renovierten Remise von Schloss Rodenberg eröffnet. Kurz nach der Neueröffnung des Rodenberg 1770 nebenan war Schluss. Gjergj Sokoli, der hier zuletzt verantwortlich war, betreibt das L’incontro in Schwerte (Eintrachtstraße 1a). An der Kaiserstraße 27 A ist die neue Cucina von Dario De Rosa. In der ehemaligen Weinbar Weinadvokat gibt es fortan echte neapolitanische Pizza, dazu süditalienische Fischund Fleischgerichte und tolle Weine. Phoenix-West: Im ehemaligen Das Hoesch ist nun das Hoeschkind. Übernommen haben Purino-Macher André Volkery und Christoph Wilmers. Es gibt edle Fleisch- und Fisch-Produkte, die der Gast aus der Frischetheke wählen kann und direkt zubereitet werden. Essen Bittere Nachricht für Fans der Kumpir Kumpels. Nicht einmal ein Jahr nach der Eröffnung der dritten Filiale in Werden, müssen Sami El Euch und Adam Assidi zurückrudern. Die Filialen in Werden und Frohnhausen werden geschlossen. Gelsenkirchen Sehr edel und gehoben präsentiert sich in der City das türkisch-mediterrane Restaurant Savarona. Der Sommelier und Gastronom Arif Özbek hat diesen wunderbaren Ort geschaffen. 40 türkische Weine, ein Dutzend Sorten Raki und Livemusik am Samstag. Dazu feine türkische Tapas. Das wunderschöne Café Uetelier in Gelsenkirchen-Ueckendorf hat das Publikumsvoting (= meiste Interaktionen in Sozialen Netzwerken) des Deutschen Gastro-Gründerpreises gewonnen und sich für das Halbfinale in Hamburg qualifiziert, wo sie ihr Konzept einer Fachjury vorstellen werden. Herne Die erste Filiale von 15 vor 12 existiert in Mazedonien. Mihail und Trajche Tripkov haben nach diesem Vorbild und Namen eine Pizzeria eröffnet. Sie folgen an der Mont-Cenis- Straße 7 dem Imbiss Napoleone nach, der sich ebenfalls dem Thema Pizza widmete. Witten Ende 2023 hat Heike Köhler das Café Möpschen verlassen. 14 Jahre lang hatte sie es an der Ruhrstraße 33 betrieben und in dieser Zeit sogar im TV bei „Mein Lokal, Dein Lokal“ partizipiert. Nachfolger ist der gebürtige Syrer Nabil Salhandi. Das Konzept bleibt erhalten, wird aber mit orientalischem Flair ergänzt. tt

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