T H E M A coolibri-Redakteurin Nadine Beneke und Pdot Foto: Christof Wolff B e g e i s t e r u n g Auf dem Display des Redaktionstelefons sind Sternchen zu sehen. Der Gesprächsteilnehmer will unerkannt bleiben. Am anderen Ende der Leitung spricht Pdot. Der Mann, der die Stadt mit bunten Geistern verschönert. Nadine Beneke hat den Street Art-Künstler zum Interview getroffen. Große Aufregung macht sich breit. Stadtbekannt sind seine Werke. Er selbst bleibt ein Phantom. Und damit sich das nicht ändert, bittet Pdot vorab: „Häng’ unser Treffen bitte nicht an die große Glocke.“ Gesagt, getan. Heimlich, still und leise betritt der Mann um die 30 die Redaktionsräume. Er beginnt zu erzählen, wie es mit den Geistern losging: Als er vor über sieben Jahren „aus gegebenem Anlass“, wie er grinsend zu Protokoll gibt, mit dem Sprayen aufhörte, kam die Klebefolie ins Spiel. Die brachte ein Freund mit in Pdots favorisierten Kunst- und Kulturverein, der selbstverständlich nicht genannt werden soll. Als an selber Stelle ein Konsolenabend stattfand, war dank Pacman das Motiv gefunden. „Ich mag das Spiel einfach“, 12 sagt er. Die Lust am Rausgehen, am Unerlaubten ist groß. Der „Trieb, die Stadt kontinuierlich zu verändern“ noch größer. Schon immer war Pdot Street-Art-begeistert, informierte sich durch Bücher oder Foren. Heute ist er selbst eine Ikone. Seine Werke erscheinen auf Blogs, in Berichten und hängen in ganz Düsseldorf und darüber hinaus. Rund 3500 Geister sind in der Stadt und Umgebung zu finden. Um die 6000 in ganz Deutschland. „Unbefleckte Stellen“ Als der Künstler 2010 loslegt, macht er schnell seine bevorzugten Klebeorte aus: „unbefleckte Stellen“. Rückseiten von Schildern und graue Wände. „Das gab es vorher nicht in Düsseldorf“, sagt er. Diese Flächen macht er sich zu eigen, ohne dabei Verkehrsschilder oder dergleichen einzunehmen. Wie seine Geister, hält auch er sich versteckt. Pdot ist niemand, der sich in den Vordergrund drängt. Was auch daran liegt, dass er nicht nur Fans in der Stadt hat. „Ich würde es vielleicht öffentlich machen, wenn es anerkannt wäre.“ Vor der Polizei weggelaufen ist der Künstler schon oft. In Köln wurde er allerdings auch einmal von einem Polizisten nach einem Aufkleber gefragt. Den reichte er über den leeren Beifahrersitz ins Streifenauto und kam mit einer Verwarnung davon. In Eigenproduktion und Handarbeit schneidet er jeden Geist selbst aus. Vom Plotten, dem com-
T H E M A putergesteuerten Zuschnitt, ist Pdot nicht begeistert: „Davon halte ich mich fern.“ Die zum Teil acht Meter hohen Klebeziele erreicht er dank körperlicher Fitness und anderer Utensilien. „Ich klettere sehr viel, habe mich aber auch schon ein paar Mal auf die Nuss gelegt“, sagt er. (Davon-)Laufen gehört selbstredend ebenfalls dazu. Generell gilt die Devise: „Je höher, desto besser.“ Neben seinem bürgerlichen Leben nutzt er fast jede freie Minute für seine Leidenschaft. Entworfen, geschnitten und geklebt wird, „wenn ich mal eine Stunde Zeit habe – oder vor dem Schlafengehen“. Geister hat er immer im Rucksack. „Ich mache Düsseldorf bunt“ Das positive Feedback innerhalb der Stadt bekommt er mit, und freut sich „innerlich“. In sehr seltenen Fällen gibt er sich zu erkennen und schenkt begeisterten Kindern seine bunten Klebebilder. Die Freude ist dann riesig, und Pdot verschwindet schnell wieder. Düsseldorf kann Buntes gebrauchen: „Es ist wichtig, das Stadtbild zu verändern. In der Bahn gucken immer alle wie fünf Tage nicht geschlafen.“ Die Akzeptanz für Street-Art in der Stadt ist – im Gegensatz zu anderen Großstädten – nicht immer groß. Ein bisschen „spießig“ geht es zu, findet er: „Berlin und Hamburg sind kunterbunt. In Düsseldorf ist es ein Trauerspiel.“ In Urban-Art-Kreisen funktioniert das Netzwerk glücklicherweise. Die Kreativen in der Szene tauschen sich regelmäßig aus. Pdot kooperiert gerne, unter anderem mit L.E.T. hat er schon ein paar Mal zusammengearbeitet. Während die Gattungen Street-Art und Graffiti oftmals als Gegensatz betrachtet werden, sagt der Künstler gelassen: „Ich mag eigentlich jedes Medium.“ Eine Ausstellung im Pretty Portal hat er gerade hinter sich gebracht. Seine Edition war nach kurzer Zeit ausverkauft, dennoch sagt er: „Ich habe keine Dollarzeichen in den Augen.“ Die Hälfte der Einnahmen spendet der Künstler an einen gemeinnützigen Verein. Mit der anderen Hälfte deckt er den Großteil seiner Ausgaben. Wichtig ist ihm vor allem eines: „Die Toleranz sollte wachsen.“ Auch Nachwuchsförderung liegt ihm am Herzen. Bis es soweit ist – und hoffentlich noch länger – gilt: „Ich mache Düsseldorf bunt.“ Foto: Pdot
K I N O Hacksaw Ridge | Start: 26.1
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70 Foto: Sandra Schuck Mi.01. Konze
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01.02.2017 „Lebenskönnerschaft -
Veranstaltungstermine im Ausgabe M
Gute Unterhaltung! 11.02.17 Kunstwe
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April 2017 - coolibri Recklinghausen, Gelsenkirchen, Herne
Carolin Kebekus über lustige Frauen, Rita McBride über Kunst zum Anfassen, der Record Store Day im Überblick
Die Entdeckung der Einfachheit: Mit der achten Ausgabe von RUHRGEBEEF zeigen wir, wie’s mühelos lecker wird! Mit dem Dortmunder Starkoch Phillip Schneider haben wir ein ungewöhnliches und günstiges Produkt gegrillt. Das Herz: einfach in der Zubereitung und eines der besten Steaks am Rind! Wir beantworten die Frage „Rib Eye oder Filet“ ganz simpel mit „Petite oder Hanging Tender“. Und selbst bei der vermeintlich profanen Bratwurst kann das Ergebnis ganz leicht noch viel besser werden. Wir verraten wie! Daneben gibt’s Hirschschnitzel auf Japanisch, Obstbrände aus dem eigenen Garten und Kräuter von den Auen und Wäldern des Ruhrgebiets. Und im Rezeptteil lassen sich Weltmeister und Outdoor-Experten erneut über die Schulter gucken. RUHRGEBEEF No. 8 – leichter kann man es sich nicht machen!
Wer jagt gewinnt: Ganz besonders bei uns im Ruhrgebiet! Wie ein 300 Pfund schwerer Hirsch in feinste US-Cuts vom Ribeye bis zum Tri-Tip zerlegt wird, zeigte uns eine Fleischerei in Essen. Bestes Brot aus Bochum haben wir ebenso ins Visier genommen und ein Dortmunder Star-Koch landet etliche Treffer mit seinen tollen Tomaten-Menüs. Mit der Bruderschaft des guten Geschmacks pirschten wir in Castrop-Rauxel durch die Küche und haben natürlich auch schon die neue Steak-Manufaktur in Gelsenkirchen gesichtet. Nachgeladen wird mit zahlreichen Rezepten zum Nachgrillen und –kochen: von den Spare Ribs über den Rehrücken bis zur waschechten Pott-Roulade. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Das neue RUHRGEBEEF Sommer im Revier – Grillgut auf dem Rost. Klar, sind wir wieder losgezogen. Haben mit Tom Heinzle einen der besten und berühmtesten Griller der deutschsprachigen Szene getroffen. Beim Zehn-Gänge-Menü konnten wir viel lernen und wollen das unseren Lesern nicht vorenthalten. Und es geht sogar noch edler. Von Heiko Antoniewicz ließen wir uns erklären, wie man Fleisch und Fisch bestens veredeln kann. Ganz nach dem Motto der sechsten Ausgabe: „Dry it Yourself“. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Ommas Lieblingsapfelkuchen, klassische Schwarzwälderkirsch oder vegane Cupcakes? Wir von coolibri wollten wissen, was der Pott backt. Deshalb begaben wir uns auf die Suche nach Back-Rezepten aus den kreativsten Küchen des Ruhrgebiets und haben unsere Leser nach ihren Lieblingsbackwerken gefragt. Aus all den Einsendungen haben wir die 18 besten Rezepte in unserem ersten „Lust auf Backen“-Magazin versammelt.
In unserem Special zur Landtagswahl 2017 in NRW stellen sich Mitglieder der stärksten Parteien aus den größten Städten zwischen Düsseldorf und Hamm vor.
Das Wintersemester 2015/2016 hat gerade begonnen, da wird die Welt, wie wir sie kennen, in ihren Grundfesten erschüttert. Denn am 21. Oktober landet im amerikanischen Hill Valley Marty Mc Fly, der vor exakt 30 Jahren „Zurück in die Zukunft“ gereist ist. Gleichzeitig erlebt ihr Studis gerade eure ganz eigene Reise durch die universitäre Gegenwart. Für euch haben wir das neue Campus-Magazin entwickelt. Als Ratgeber, Handbuch für abendliche Zerstreuung oder als Pausenfüller zwischen den Seminaren.