Eversbusch grinsen ehrfürchtig. Da kriegt man fast eine halbe Flasche für. Vielleicht sollte man mal mit einem Kofferraum voller Flaschen in die Hauptstadt?! Tatsächlich aber haben Wacholderschnäpse in den Kneipen des Ruhrgebietes seit einigen Jahrzehnten keinen besonders guten Ruf mehr. Die Altvorderen tranken derlei. Gegen Beschwerden: „Wenn Dich des Harnes Säure plagt / Das Zipperlein Dich peiniget / hilft ‚Eversbusch=Wacholder‘ Dir / Ein deutscher Trank, der reinigt“ bewarb etwa ein Ur-Flyer den Stoff als quasi-seriöses Gicht-Medikament. Vorbei auch die Zeiten, da Silvia, Königin von Schweden, die Stadt Hagen besuchte und als Geschenk eine Drei-Liter-Flasche Doppelwacholder mit nach Göteborg nehmen durfte. Was aus dieser Flasche wohl geworden ist? Dennoch lebt das Unternehmen Eversbusch. Die Brüder machen auch nach sechs Generationen weiter, selbst die Wachholderbeeren werden seit über drei Generationen vom selben Importeur aus der Toskana bezogen. Man entschloss sich immerhin, 1991 die Produktion in Glasflaschen einzustellen und die gesamte Produktpalette wieder in den traditionellen Steinzeugkrügen abzufüllen. Die Folge damals: Anrufe von wütenden Hausfrauen, die sich beschwerten, dass der Füllstand fortan nicht mehr so einfach zu kontrollieren sei… Wie kam der Wacholder nach Hagen? 1780 brannte Johann Christoph Eversbusch Korn, jedoch noch keinen Wacholderbranntwein. Sein Sohn verfeinerte die Brennkunst durch eine Ausbildung in der Harkort’schen Brennerei. Dessen Sohn, Peter Christoph Eversbusch lernte dann in den Feldzügen gegen Napoleon Bonaparte, in denen er zweimal unter General Gebhard Leberecht von Blücher als freiwilliger preußischer Jäger ins Feld zog, in Holland die Rezepturen vom Doppelwachholder, einem Wacholderbranntwein kennen. So entstand „Eversbusch - bester Westfälischer Doppelwachholder mit 46 % Alkoholgehalt“, ein Brand aus Korn, Malz und Wacholderbeeren. Die Schreibweise mit dem zweiten „h“ ist kein Druckfehler, sondern hat auf dem Etikett alle Rechtschreibreformen überdauert. Noch heute ereifern sich Lehrer bei der Brennereibesichtigung. Im Endeffekt sind die Wacholderschnäpse und der ach so hippe Gin ein und dasselbe Produkt. Einige Menschen haben das schon bemerkt. Gutes Handwerk zahlt sich aus. EVERSBUSCH, 58135 HAGEN, BERLINER STRASSE 90, 0 23 31. 4 10 33, BARVERKAUF: MO-FR 8-12 & 13-16 UHR, BESICHTIGUNGEN (7,50 EURO P.P.) NACH VEREINBARUNG (AB 16 UHR) Der Traditionsschnaps wird in Hagen-Haspe gebrannt, abgefüllt und auch verkauft. Natürlich in den berühmten schweren Steinzeugkrügen. 110
Eine einstmals moderne automatische Füllstraße veränderte den Geschmack des Eversbuscher Doppelwachholders auch nicht. 111
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