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Dezember 2019 - coolibri Dortmund

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BLICKPUNKT: W

BLICKPUNKT: W EIHNACHTSMARKT Logistik der Besinnlichkeit Blick auf den Kennedyplatz Foto: Andreas Zabel E S S E N Schwupps–undplötzlichist der Weihnachtsmarktda! Ganzsoeinfach ist das abernicht: Hinter den Kulissen wird hart gearbeitetund viel getüftelt. Tannenwerden gestapelt, Lichteraufgehangen, Hüttenverschraubt, Warengeliefert. Undauch massigRessourcenverbraucht. Welche beeindruckenden Zahlender Essener Weihnachtsmarktzubietenhat,und wiediesersichfür Nachhaltigkeit einsetzt, zeigtein näherer Blick. Besinnlichist es zurWeihnachtszeitunterm Lichternetz aufdem EssenerKennedyplatz. Hier,woein Labyrinthaus Hüttendie Besucher aus Nahund Fern zumSchlenderneinlädt. Fünf Millionen davonkommenlautder EssenerMarketing GmbH zu Weihnachtsmarkt undLichterwochen in dieInnenstadt. Dassindfastsoviele Menschen,wie im kompletten Ruhrgebiet leben. Viele derMarktbesucher reisen aber auch aus derFerne an,Busse aus denBeneluxländern sind hier längstnichtsaußergewöhnliches mehr.Willkommen sind siealle, schließlich sorgensie laut einerStudie derEMG aus2012für einenjährlichen Bruttoumsatz von64,8MillionenEuro–diegleiche Summefließtzudemzur WeihnachtszeitinEinzelhandelund Gastronomie. Beides zusammen istinetwasovielGeld, wieman im Jahr 2000 fürden Film „Der Grinch“ mitJim Carrey ausgegebenhat. 6 Hier könnten24Rentieregrasen EingroßesGeschäft dieser Weihnachtsmarkt. Fürdas wirdeinigesanlogistischemAufwand betrieben. Dieses Jahr konnte manschon Ende Oktoberdie ersten Hüttensichten undsichseinerGlühweinjungfräulichkeit entledigen.Insgesamt dauert derAufbaurundvierWochen, in denenzwanzigArbeiter, zwölf Fahrzeugeund vier Zugmaschinen im Einsatzsind. Bebaut werden wollen immerhin24000 Quadratmeter quer durch Essens Zentrum. Das entspricht etwas mehr alsdreiüblichenFußballfeldern–oder der Gehegegröße füreine24-köpfige Rentierherde. Verbautwerdendabei,unter anderemfür dieRomantik unterm Lichternetz, rund 300 000 Leuchtquellen.Und diebrauchen, wieder Rest desMarktes,ordentlich Saft:Pro Tagwerdengute 6600 KilowattStrom verbraucht. Damitkönnte manauch mehr als 40 000 Fernseherbetreiben, aufdenen dann besagter Weihnachtsfilm „Der Grinch“ in Schleife laufen könnte. Gleichzeitigfließen täglich rund 26 000Liter Wasser.So viel Wasser istübrigensauch fürdie Herstellung voneinem KiloKakaobohnen nötig,die hier in Schokoladenform in rauenMengen über dieThekengehen.Gerechnet aufdie kompletteMarktzeit schlucktder Weihnachtszauber so viel Wasser, wie270 Menschenineinem Monatverbrauchen.Doppelt so vielePersonenarbeitenderweil täglich aufdem Markt undsorgensichum Stände,Sicherheit, Organisationund so weiter. Am Wochenende sind es sogarrund600. Es istschon einiges, wasein Weihnachtsmarkt an Ressourcen verschlingt.Und beider riesigen 24 000 m² Fläche 300 000 Lichter 5000 000 Besucher 64 800000 € Umsatz 3,50 € proGlühwein MasseanMenschen, die sich hier besinnlich gebenwollen, fälltnocheinigesmehran. Tonnen an Müll zum Beispiel, hohesVerkehrsaufkommen, Lärm,Licht-und Luftverschmutzungund weitereBelastungen für dieUmwelt. DerEssener Weihnachtsmarktsteuertmit einigenMaßnahmen dagegen. So wird etwa ausschließlichgrüner Stromverwendet, Einweg-Plastikgeschirr undPlastiktüten sind verbanntund beider Händlerauswahlwurde auf dieÖkobilanz geschaut.Regionale,Fair-TradeundBio-Produktehaben Vorrang. Undumdie Straßenzuentlasten,wurde erstmals in städteübergreifenderKooperation einÖPNV-Ticketentwickelt, dass miteiner ganzen Zuckerstange vonVorzügenindie Bahn lockt. Das„Xmas Ticket Ruhr“erlaubtamEntwertungstagnicht nur beliebig vieleFahrten vonDortmundüberEssen bisDuisburg,sondern beschertauch Rabatte, Gutscheine undmehr. LukasVering WeihnachtsmarktEssen:15.-23.12., Innenstadt,Essen

Nachhaltige Händler bevorzugt BLICKPUNKT ★ ★ www.bucardo.de ★ Zwischen brutzelnderBratwurst und Glühweinduft wächst eingrünerGedanke.Vor allemdie Gastro-Händlerauf demEssener Weihnachtsmarktsindvorne mitdabei,wennesumNachhaltigkeit geht.AmelieHoffvon Essen Marketing verrät IrmineEstermann,wie siedas Thema umsetzen. Amelie Hoff ist zuständig für Veranstaltungen bei der EMG Foto: EMG 24.01.20 DÜSSELDORF 25.01.20 OBERHAUSEN 05.03.20 DORTMUND 06.03.20 ESSEN ★ ★ Seit wann denken Weihnachtsmärktenachhaltig? Definitivlange bevoreszum so großen Thema in derÖffentlichkeit wurde. Es gibtseitlanger Zeit Pfandsysteme für Becherund Gläser,wir nutzen Keramik stattPlastik undstellen gesondertePapiertonnenauf für Verpackungender angeliefertenWaren. Verändernsichnun auch dieAnsprüche derBesucher? Ja. Wir merken es zumeinen dadurch,dassder umliegendelokale Handel wiederstärker frequentiertwird–alsoals Alternative zum Onlineshopping.Zum anderengibtesauf demWeihnachtsmarkt immer mehr Händler mitFaire-Trade-, BioundregionalenProdukten.Und diereagieren damitauf diegrößere Nachfrage. Wenn zwei Händlersichmit demgleichenAngebot bewerben, bevorzugen wir immer den, dernachhaltigerist. WasmachenSie noch in dieRichtung? Wir nutzen grünenStrom. Seit 2017 darf kein Händlermehrkostenfreie Plastiktüten herausgeben. In diesem Jahr istzum ersten MalEinwegplastikganzverboten. DieKleidungder Gastro-Mitarbeiterwirdgesammelt gewaschen, so dass nureineWaschmaschineläuftstatt zehn. An einigen Stellen lässt sich Plastik nicht vermeiden. „IndiesemJahrist zumerstenMal Einwegplastikganz verboten.“ Mitunseren Gastro-Betreibernhaben wir eine großeQualitätsoffensive gestartet, auch zum ThemaNachhaltigkeit–nichtnur beiden Produkten,sondern auch beider Standgestaltung. Diesindrichtig kreativ geworden. HabenSie Beispiele? Wirhaben einenSchupfnudel-Stand, dernun komplett plastikfreiist –das geht biszur Auswahl der Zulieferer.Siesuchen sogar eineLösung fürMülltüten.Viele Getränkestände stellenauf Thermotrinkhalmeaus Bio-Plastikum. Diesehen aus wienormalesPlastik, zersetzen sich aber komplett. Wo gibt es weiterhinPlastik auf demEssener Weihnachtsmarkt? Es gibtnochdie Lackfolien aufden Stehtischen. Diekönnenden ganzen Markt über bleiben. Papierdeckenhätte manjeden Tagwechselnmüssen, wasauch nichtnachhaltigwäre. Wir bleibenauch beiunserem großen Plastik-Weihnachtsbaumund derPlastikdeko,die wir haben. DieSachenkann manüberviele Jahreverwenden. An einder zwei kleinenStellen lassen sich Einweg-Plastikverpackungennicht vermeiden, zumBeispielbei Kandisäpfeln. Da müssen wir realistischbleiben. Foto: Photo bycmophoto.net onUnsplash WaswürdenSie sich noch wünschen? Ichfinde,was dieGastrostände machen, isteinesuper Sache, diesie stärker kommunizieren sollten. Etwa unsere Weihnachtsbäckerei, die frisch vorOrt backt. DiestellenihrenTeig selbst herund verwendenEiervom eigenen Hof. Dasist einenormer UnterschiedzuTK-Rohlingen. Das hatdie Besucher vielleicht früher nichtsointeressiert–jetztallerdingsschon. ★ ★ 07.02.20 DORTMUND 28.03.20 OBERHAUSEN ★ 27.03.20 OBERHAUSEN 28.03.20 DÜSSELDORF 29.03.20 DORTMUND ★ 01.04.20 DÜSSELDORF 02.04.20 ESSEN ★ 25.01.20 SCHWERTE 09.05.20 ESSEN ★ ★ ★ 23.04.20 DORTMUND Tickets: 01806-57 00 17*, www.bucardo.de und an allen Vorverkaufsstellen *(0,20 €/Anruf inkl.MwSt. aus dem dt. Festnetz,max.0,60€/Anruf inkl. MwSt.aus den dt.Mobilfunknetzen) ★ ★

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