THEMA G E L S E N K I R C H E N Bewahrerabseitiger Filmkunst: Jörg Michael Jedner undIngoStrecker. Foto: Paffendorf Obskures auf Zelluloid FürFansvon cineastischem Trash oder Exploitation-Perlen ist dasKinoSchauburginGelsenkirchen-Buer an jedem drittenSamstag im Monatdas Dorado.Regelmäßigflimmerndortalte, obskureFilmeüber dieLeinwand, dieman so garantiertnirgendwo sonstzu sehen bekommt–analog, voneiner 35-Millimeter-Filmrolle, die durcheinen Kinoton-FP-30D-Projektorläuft.1999 kamen drei Filmliebhaber auf dieIdee, einen Club ausder Taufezuheben undinder Schauburgdas zu zeigen, wassie selbst gerne mal im Kino sehen wollten. Im Februar feiert dergeheimnisvolle FilmclubBuioOmegaschonseinen 20.Geburtstag. Früher war eben nichtalles besser.Allenfalls anders.Vor demInternet, vorNetflix undAmazon, mussten Filmfreunde,deren Geschmack abseitsdes Meanstreamsbeheimatet war, gute Kontakteins Auslandhaben oder weiteReisen aufsichnehmen. Denn denGroßteilanGodzillas Monster-Abenteuern,spanischen Werwolf- Horror undKannibalen-Schockern gab's nichtin derVideothek um dieEcke. Undwenndoch, dann nurinverstümmelten Fassungen. Oftmals wurdenVertreter deseuropäischen Bahnhofskinofilmsnochnicht einmal fürden Heimvideo- Markt ausgewertet.Allen Widerständenzum Trotzlebtendie Freunde Jörg MichaelJedner, Ingo undOlafStreckerihre Leidenschaft für den abseitigen undvom Gros derVHS-Konsumenten verschmähtenFilmstoff trotzdem aus. EinJungsabendinden späten 1990er-Jahren beidem derFilm „Zombies unterKannibalen“in denRekorderwanderte, brachtedie drei Endzwanzigerauf eine Idee:Warum nichteinfach malall jenes(wieder)auf diegroße Leinwand 18 bringen, wasdas europäischeSchmutz-und Schundkino vergangenerTagezubietenhatte? Ausder Idee wurdeder geheimnisvolleFilmclub Buio Omega(benanntnacheinem berüchtigten italienischen Horror-Reißerdes Regisseurs Joe d'Amato). Seherlebnissteht im Mittelpunkt DieJungs vondamals sind heutegestandene Männer um die50–und derFilmclub mittlerweileein gemeinnütziger Verein,der vonder StadtGelsenkirchenunterstütztwird. „Man nimmtuns alsBewahrervon Kulturgut wahr“, sagt Ingo Strecker.Und dasnicht ohne Grund, denn derlange Zeit fälschlichals derHorrorfilm-Club angesehene Filmclub bietet weitaus mehr,als mies inszeniertes Blutvergießenauf Zelluloid.„Anfangs warenwir thematisch streng demeurozentristischenExploitation-Film verpflichtet, aber wir haben unsimmer neuenPerlengeöffnet.Ein Buio-Film kann auch einSchlagerfilm mitRoy Blackseinoderein US-Streifen, derseinerzeitals Mainstream durchging“,so Jörg MichaelJedner. Im Laufeder Jahre haben sich auch andernorts thematisch verwandte Filmclubsetablierenkönnen, aber diesehen die Männer hinterBuioOmega als guteErweiterung ihresTunsan. Manko-existiertund harmoniert. BeiBuio-Omegasteht dasSeherlebnis ganz klar im Vordergrund, meintIngoStrecker undverweistauf dasAlleinstellungsmerkmal derVorführungen –alles kommt vonder analogen Filmrolle.Und bisdie eingelegtwerdenkann, müssendie Initiatoren desClubs viel Freizeit opfern.„Manchmal sind dieFilmeaufgrunddes Alters in einemschlechtenZustand,dann müssenaus zwei Rollen einkompletterFilm zusammengesetztwerden, oder es existieren weltweit verschiedene Fassungen, aus derwir eine eigene anfertigen“, erzählt Jörg MichaelJedner. Fabian Paffendorf Buio Omega:15.12., 19.1.und 16.2., Kino Schauburg, Gelsenkirchen-Buer; buio-omega.de
SZENE K Ö L N Horror für den Hausgebrauch DerAutor ChristianKeßlerist Fans abseitiger und phantastischer Filmgenres schonlange einBegriff.Mit seinem neuenBuch„Endstation Gänsehaut“imGepäcktourt derBremerFilmjournalistaktuell durchdie Region. Seinen persönlicher Streifzug durchdie Horrorfilm-HistoriepräsentiertKeßleram30.11.imTraumathek-Filmcafé Köln.Warum sein neues Buch einganzbesonderesgewordenist,verriet ChristianKeßlerimGesprächmit Fabian Paffendorf. FilmjournalistChristian Keßler tourt wieder. Foto: Kessler Dein neuesBuch heißt„Endstation Gänsehaut“.Das hört sich an,als hättest du mitdem ThemaHorrorfür dich abgeschlossen. Aber nein!Ich habevor kurzem demhalben Jahrhundert dieHandgeküsst. Da macht mansichangrauenTagen schon einmal Gedanken darüber, wieviele Buchprojekte mannochdurchboxen kann,bevor Freund Heinerumdie Ecke schaut.Ich habebislang kaum Bücherüberdas Horrorkino geschrieben,obwohlessichummeinLeib- undMagengenre handelt. Deswegenwollteich nuneinmal Nägel mitKöpfen machenund dasThema final durchrocken.EssolltemeinenWerdegangals Horrorfilmfan ebenso nachvollziehen wiedie Kursänderungen,die dasGenre in denJahrzehntenseinesBestehens durchlaufenhat.Genrefilmespiegeln immer auch diegesellschaftlichen Entwicklungeninihrer jeweiligenEntstehungszeitwider.Das isteiner derGründe,weshalb ichsie so spannend finde. Wieviele Sichtungen vonFilmenwaren fürdie Arbeit am Buch notwendig? Viele!Ich schreibemeine Bücher nicht, um mir damiteinegoldene Nase zu verdienen, sondernumSpaßzuhaben.WenndieserSpaßwährend des Schreibensabhandenkommt,landetdas ProjektimMülleimer. FilmwissenschaftlicheArbeitensindniemals Goldesel,sondern immerprimär Liebesarbeiten. IchhabeFilmegeglotzt, bisdie Augenbluteten.InvielenFällenwollteich auch etwastiefer in dieFilmehineingehen,und da zahltsich einnicht allzulangzurückliegendesSeherlebnis meistens aus.Der unmittelbare Eindruck,den einFilm aufmichmacht,ist mir sehr wichtig. Sonst hörtman raschdie Kreidequietschen. Ichmöchtedie Liebeweitergeben, dieich fürdas Kinoempfinde.Und so nebenbei über dasschreiben,was ichfür schön, wahr undgut halte. DeineTexte undBücherglänzenimmer schondurch einensehrpersönlichen inhaltlichen Anstrich. Ertappst du dich beim Schreibenauch manchmal dabei, dass du nachträglich Passagenwiederstreichst,die zu viel Persönliches beinhalten? Streichenmussteich in derTat einiges, aber eher aus Gründendes Umfangs. Schließlich wollte ichnicht,daß jemandem mein Buch beim Lesen im Bett runterfällt undihm denBrustkorb zerquetscht. Mankönnteauch sagen, dass dies daserste Buch ist, dasich nach Gewichtgeschrieben habe!Was dasPersönliche angeht, so hatmichmeine Zeit im Internet mittlerweile einigermaßen professionellgemacht.Ich gebe schon gut darauf acht,dassich keineSachenpreisgebe,die mir im Nachhinein Magenschmerzenverursachen. Wasdürfen dieBesucherder Lese-Tourerwarten? Wieüblichmich! Das mitdem Lesenist mir immer etwassuspekt gewesen. Ichhabegroßartige Vortragskünstlererlebt, echteKönner aufdiesem Gebiet, undselbstbei denenlangweilteesmich, wenn ichzweiStunden lang einemMännleinauf derBühnedabei zuschauenmuss, wieesaus einemBuch vorliest. Das kann ichnicht.Mir machtesmehrSpaß, wenn ich frei erzählenkann.Dapassieren auch vieleunvorhergeseheneDinge.Als ichvor sieben,achtJahrenetwazum ersten MalinHagen auftrat, stellten mir dieVeranstalterinarglistiger AbsichteineFlasche Rotwein aufden Lesetisch, diedann zusehends leerer wurde.Das resultierte dann darin, dass ichirgendwann völlig beschickertdie Fernbedingungdes Players auf dieLeinwandrichteteund mich wunderte, dass nichts passierte! Das wurde so eine Art„RunningGag“bei derSitzung. Es istauch fürmichselber interessanter, wenn kein Auftritt ganz wieder andere verläuft. Endstation Gänsehaut:30.11.Traumathek, Köln DO ·20.12.18 ·20Uhr Konzerthaus Dortmund FR ·21.12.18 ·20Uhr Konzerthaus Dortmund SO ·23.12.18 ·18 Uhr Konzerthaus Dortmund Tiefe Bässe, hohe Stimmkunst: Weihnachtshymnen und -choräle, russisch-orthodoxe liturgische Psalmen und Lieder Moskauer Kathedralchor 30.12.18 ·Philharmonie Essen 6.1.19 ·Tonhalle Düsseldorf 12.1.19 ·Konzerthaus Dortmund London Brass 12.-14.4.19 ·20 Uhr Konzerthaus Dortmund Rolando Villazón Ausgewählte Lieder aus Italien und Spanien Carrie-Ann Matheson, Klavier 28.-30.3.19 ·20Uhr Capitol Düsseldorf Amazing Grace ·OhHappy Day Swing Down Chariot ·Hallelujah We Shall Overcome ·Earth Song u.v.m. Tanz undChoreographie Christoph Hagel Regie undKlavier Darlene Ann Dobisch Vocals Tickets: CTS Eventim Tel. (01806) 570 070 www.eventim.de und alle bekannten Vorverkaufsstellen (20 ct. /Anruf inkl. MwSt. aus den Festnetzen, max. 60 ct. /Anruf inkl. MwSt. aus den Mobilfunknetzen) Ron Williams präsentiert eine Hommage an The Jackson Five, Diana Ross and The Supremes, Stevie Wonder, The Temptations, Marvin Gaye, The Four Tops u.v.a. The Sound of Classic Motown Band mit vielen Solisten 19
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THE PINK FLOYD EXHIBITION THEIR MOR
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April 2017 - coolibri Recklinghausen, Gelsenkirchen, Herne
Carolin Kebekus über lustige Frauen, Rita McBride über Kunst zum Anfassen, der Record Store Day im Überblick
Die Entdeckung der Einfachheit: Mit der achten Ausgabe von RUHRGEBEEF zeigen wir, wie’s mühelos lecker wird! Mit dem Dortmunder Starkoch Phillip Schneider haben wir ein ungewöhnliches und günstiges Produkt gegrillt. Das Herz: einfach in der Zubereitung und eines der besten Steaks am Rind! Wir beantworten die Frage „Rib Eye oder Filet“ ganz simpel mit „Petite oder Hanging Tender“. Und selbst bei der vermeintlich profanen Bratwurst kann das Ergebnis ganz leicht noch viel besser werden. Wir verraten wie! Daneben gibt’s Hirschschnitzel auf Japanisch, Obstbrände aus dem eigenen Garten und Kräuter von den Auen und Wäldern des Ruhrgebiets. Und im Rezeptteil lassen sich Weltmeister und Outdoor-Experten erneut über die Schulter gucken. RUHRGEBEEF No. 8 – leichter kann man es sich nicht machen!
Wer jagt gewinnt: Ganz besonders bei uns im Ruhrgebiet! Wie ein 300 Pfund schwerer Hirsch in feinste US-Cuts vom Ribeye bis zum Tri-Tip zerlegt wird, zeigte uns eine Fleischerei in Essen. Bestes Brot aus Bochum haben wir ebenso ins Visier genommen und ein Dortmunder Star-Koch landet etliche Treffer mit seinen tollen Tomaten-Menüs. Mit der Bruderschaft des guten Geschmacks pirschten wir in Castrop-Rauxel durch die Küche und haben natürlich auch schon die neue Steak-Manufaktur in Gelsenkirchen gesichtet. Nachgeladen wird mit zahlreichen Rezepten zum Nachgrillen und –kochen: von den Spare Ribs über den Rehrücken bis zur waschechten Pott-Roulade. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Das neue RUHRGEBEEF Sommer im Revier – Grillgut auf dem Rost. Klar, sind wir wieder losgezogen. Haben mit Tom Heinzle einen der besten und berühmtesten Griller der deutschsprachigen Szene getroffen. Beim Zehn-Gänge-Menü konnten wir viel lernen und wollen das unseren Lesern nicht vorenthalten. Und es geht sogar noch edler. Von Heiko Antoniewicz ließen wir uns erklären, wie man Fleisch und Fisch bestens veredeln kann. Ganz nach dem Motto der sechsten Ausgabe: „Dry it Yourself“. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Ommas Lieblingsapfelkuchen, klassische Schwarzwälderkirsch oder vegane Cupcakes? Wir von coolibri wollten wissen, was der Pott backt. Deshalb begaben wir uns auf die Suche nach Back-Rezepten aus den kreativsten Küchen des Ruhrgebiets und haben unsere Leser nach ihren Lieblingsbackwerken gefragt. Aus all den Einsendungen haben wir die 18 besten Rezepte in unserem ersten „Lust auf Backen“-Magazin versammelt.
In unserem Special zur Landtagswahl 2017 in NRW stellen sich Mitglieder der stärksten Parteien aus den größten Städten zwischen Düsseldorf und Hamm vor.
Das Wintersemester 2015/2016 hat gerade begonnen, da wird die Welt, wie wir sie kennen, in ihren Grundfesten erschüttert. Denn am 21. Oktober landet im amerikanischen Hill Valley Marty Mc Fly, der vor exakt 30 Jahren „Zurück in die Zukunft“ gereist ist. Gleichzeitig erlebt ihr Studis gerade eure ganz eigene Reise durch die universitäre Gegenwart. Für euch haben wir das neue Campus-Magazin entwickelt. Als Ratgeber, Handbuch für abendliche Zerstreuung oder als Pausenfüller zwischen den Seminaren.