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coolibri CAMPUS No 09

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SURVIVAL- G UIDE Foto:

SURVIVAL- G UIDE Foto: Jochen Tack /Stiftung Zollverein hier in derkultur- undstadtgeschichtlichen Sammlungdes Emschertal-Museumsder Zivilisation hinterhertrauern. Wiepoetisch!Weitere Wasserschlössermit Museumsteilfindensich in Dorsten(WasserschlossLembeck)und Herten(SchlossHerten).InMülheim könntihr derweil demEndeder Welt in derältestenBurganlage derspätkarolingischen Zeit im deutschen Raum beiwohnen. DasSchloßBroichbietetmit direkter Ruhr-Lagezudem optimale Fluchtwege. TolleOptionen–seid nurrechtzeitigzum Erobernvor Ort! LandschaftsparkDuisburg-Nord Das beeindruckende Gelände desLaPaDu beherbergteeinst einHüttenwerk, bevordas mit derEisenproduktionimRuhrpott nichtmehr ganz so en voguewar.Heute tummelnsichhier Freizeitangebote en masse, zudemfindenhier allsommerlich u. a. einOpenAir Kinound das Traumzeit-Festival eine Heimat,diesesJahr steigtzudemdas Jugendsportfest Ruhr Games. Undwährend derZombieapokalypse? Nun: Das weitläufigeund extrem verwinkelteGelände bietet durchaus zahlreicheSchlupfwinkel, ist aber insgesamt viel zu offen,zugänglich und schlecht abzuriegeln.Klar, aufdie Hochöfen Profi-Tipp: Nichtswie runter vonden staufreudigenStraßenim Pott.Klemmtihr mit dem PKWerstmal in derBlechlawine, seid ihr gefundenes Fressen für die anrückende Zombiehorde. Im Fachjargon nenntman dasein Konservendosen-Buffet. undTürmekann man sich immer retten, aber dieSchwachstelle in dieser Art vonPlanhaben wir ja schonthematisiert. Fazit: Leider nein. Zeche Zollverein Noch so eine hinreißendeTodesfalle. Auch dieses riesige Gelände einerehemaligenZechehat einfachzu vieleSchwachpunkte, um es zursicherenZone zu erklären.AllerdingskönntenÜberlebende im RuhrMuseum mehr Glückhaben.Das großeMuseum zurRuhrgebietsgeschichteließe sich gut absichern. Toller Trick: Kommen dieUntoten doch dieorangeneRiesenrolltreppezum Haupteinganghinauf, könnt ihr sieeinfacheinen nach demanderen wieder runterschubsen.Obwohl ZollvereininzivilisiertenZeiteneineEisbahn im Winter, einenSchwimmcontainer plus Open Air Kino im Sommer,etliche Veranstaltungsstätten undentdeckungswürdigeWinkel bietet, istes für dasEndeder Welt keine wirklicheEmpfehlung. VieleEcken zum Verstecken: ZecheZollverein VillaHügel NetteIdee:die VillaHügel.Hierhat sich schließlich Essens wohl einflussreichste Industriellenfamilie, dieKrupps, einstvor demProletariat verschanzt.Also: zurückgezogen.Wie auch immer. DieVillaHügel,der manübrigensheutzutage als Museumsbesucher einenlehrreichenBesuch abstattenkann,bietetmit 8100 Quadratmetern Wohnfläche undüber296 Räumen definitivvielPlatzund istdank umliegendem großenParkgelände undder generellen Lage perfektabgeschieden. Manko: DieArbeiterklasse kambestimmt nieangeschlurft unddrängelte um Einlass, tundas aber dieUntoten,findendie sicher schnelleines derunzähligenFenster zumraschen Einsteigen.Bis manall dieEinstiegsmöglichkeitenverammeltund verriegelt hat, stehtdie Hordeschon in Gartensaal und Nordsalon. Schade:Keine postapokalyptische Aristokratie in Essen. Schlösser AproposAristokratie!Pottund Umgebung weisendurchaus einige gut erhalteneSchlösser undBurgenauf,die sich sehr gutals Schutzraum vorm Weltende eignen. Denn wenn diesichimMittelalterdarin verbarrikadieren konnten, könntihr es während desWeltuntergangsgenausogut.Die Dinger wurden schließlichgebaut, um Menschenfernzuhalten–egal ob lebendigeoderuntote. Vortrefflich eignetsichdaetwa dasinHerne zu findende Schloss Strünkede, einWasserschloss aus dem16./17. Jahrhundert.Während draußendie ZombiessichimBurggraben versenken,könntihr MoviePark Okay,coole Idee,aber: Waswollt ihr im Bottroper Freizeitpark mitFilmthematik?Gut,zugegeben: Es istweites, versteckreichesund großzügig umzäuntesTerrain undbei größterVerzweiflung könntet ihreuchinder „The WalkingDead“-Attraktionverstecken undhoffen, dieZombies halten euch fürDeko. Aber alleinder schwierig verschließbare Eingangsbereichsolltefür Bedenken sorgen.Zudem dürfte sich dassystematische Säuberndes verwinkeltenGeländesvon Infiziertenals kniffligerweisen. Aber vorallem feindselige, menschlicheEindringlinge sind hier nursehrschwerzukontrollieren.Aberwäre das nichtdie Bergeaneingelagerter Zuckerwatte undHot Dogs wert?Insgesamt einunberechenbarerOrt,der vonuns nurzweieinhalbvon fünf abgefallenen Zombiedaumen bekommt. Jahrhunderthalle Bochum Obwohl derumdie Jahrhunderthalleliegende Westpark als mögliches Ackerlanddurchaus attraktiv wäre unddas klar strukturierte Parkgelände relativ gut zu überschauenist,bietetdie Hallewenig solidenSchutz.Schließlich besteht siezur Hälfteaus Glasfronten... Das magnett sein,wennimWinterder EisSalon Ruhr hier für Schlittschuhvergnügen sorgtodereineder zahlreichenMessenoderVeranstaltungen steigt, wenn dieuntoteHorde anklopft,gibt’saberall zu schnellGlasbruch. Einschöner Ortzum Sterben: dieVillaHügel Foto: ©Historisches Archiv Krupp, Essen 10 Sommersemester2019

SURVIVAL- G UIDE Bergwerke Istdochlogisch,oder? ZumEnde derWelttrollt sich dasRuhrgebiet dorthin,woeshergekommenist:Unter dieErde, in dieStollen undTunnel derBergwerke,die dieseRegioneinst so groß gemacht haben.Fliehen könntendie Nachfahrender emsigenBergmänner insrechtebenerdige Trainingsbergwerk in Recklinghausen, in denAnsichtsstollen desBergwerkmuseums in Bochum oder einfachindas jüngst stillgelegte Prosper-Haniel in Bottrop.Klar, hier werdet ihr wohl denResteurerTageohneTageslichtunter derErdeverbringen, aber malehrlich:Runter kommt da keiner vonden Ghouls!Man muss nurden Proviantnachschubklären, dieStromversorgung sichernoderandereLichtquellen installieren(denn gemütliche Lagerfeuerchen würden wir da untenjetztnicht empfehlen) und sich sinnvolleBeschäftigungenüberlegen–ansonstenwirdsichandie Gurgel gegangen.Das hatman schon in genugFilmen mitklaustrophobischemSetting gesehen. Weraberdarauf hofft, dass diewandelndenLeichen irgendwann vonalleine wegfaulenoderdie rettende Militäroffensivekommt,der kann hier vortrefflich das Ende derEndzeit abwarten.Meint übrigens auch dieExpertinSarah Reininghaus:„Unter Tage gehen! Abtauchen understwiederhervorkommen,wennalles überstandenist!“ Fußballstadion Noch so einRuhrpott-Klassiker,der zumZombie-Apokalypsen-Hit avancierenkönnte. Die Fußballstadien derRegionbietenmassigPlatz undsindgut zu verriegeln –schließlich halten siezur Notauch pöbelnde Hooligansab. Nichts gegenDortmund, aber Schalkehat hier maldie Nase vorn:Das Dachlässt sich schließen.Am besten zumachen, solangeder Stromnoch läuft... Anfangs darf mansichvermutlich sogar über Verpflegungvon denFressständenfreuen –und vielleicht istjasogar noch Bier im Tank? Später kann manGemüseimElfmeterraumanbauen. Equipmentfür die Apokalypse -Waffe zur Selbstverteidigung -Kompass und Karte(Oldschool,Baby) -Warme Anziehsachenund Schlafsack -Taschenlampe und Batterien (oderdie mitSolarund zum Ankurbeln) -Trinkflasche, Kanister,Wasserfilter (man weißnie, wo gerade ein Zombie im Trinkwasser planscht) -Camping-Utensilien (Gaskocher, Katuschen, Töpfe, Besteck) -Medikamente -Pflaster und Verbände Schiffe Unser bester Tipp,wie undwoihr denAngriffder lebendenToten übersteht: Aufeinem Schiff. Schippern könntihr über diezahllosen Kanäle, Seen undFlüsse undsoinjeder Pottstadtmal dieLagechecken.Immer schönvom Ufer fernhalten,dann erreicht euch auch keinerder üblenUntoten.Essei denn,esstürtztsicheiner vonner Brücke,dann könnte es durchaus ungemütlich aufeuremKahnwerden. Klar machen könnteman sich einSchiffinDuisburgsRuhrorterHäfen,übrigensder größteBinnenhafen derWelt. Neben Frachternund Tankernfinden sich hier auch Passagierschiffe derWeißenFlotte,die sich dank Einrichtung undmöglicherProviantlager anbieten. Auch am EssenerBaldeneysee undamMülheimerWasserbahnhof findetihr dieWeiße Flotte. WeitereSchiffe finden sich unteranderem aufdem KemnaderSee in Bochum,dem HengsteyseezwischenDortmund undHagen,dem Harkortsee beiWetter. Geheimtippfür entspannte Zombie-Survivor:In Mülheim liegendie gemütlichen Hausboote der Grünen Flotte in einemSeitenarmkanal der Ruhr.Kleiner Haken: Könnte natürlich sein,dass endlos vieleZombies sich insWasserstürzen undaufstapeln,bis derKanal voll ist... Aber wofür gibt’s Schiffschrauben,ne? Ahoi! Abschließende Gedanken Ob ihr nunauf demSchiffden Zombiesdavonsegelt oder vomDachdes Gasometers eure Plünderaktionenins CentrO startet, um dieZombie- Apokalypse zu überstehen,braucht es leider noch mehr als eingutes Versteck.Linksfindet ihreineListe hilfreicher Utensilien,die es im Fall desZivilisationskollapseszuergattern gilt. Wiebereits verdeutlicht, lohnt es sich,eine Gruppe zu bilden.DochTU-DozentinSarah Reininghaus warntauch vorzuvielKomraderiein Zeiten wandelnderTotet:„Grundsätzlich wird Hilfsbereitschaft nurseltenentlohnt, es sei denn,man plantdie Aufopferungfür Andere mit demeigenen Leben zu bezahlen.“ Auch Kinder, Partnerund Freunde sind davonnicht ausgenommen: „HiermussHaltung bewiesen werden, nostalgischeErinnerungenanfrühere, bessere Zeiten sind kontraproduktiv!“ Generell giltesim Falleder Zombie-Apokalypseoderauch jeder anderenArt vonWeltuntergang,die diemenschlicheZivilisationzuGrunde richtet, umzudenken. Reininghaus:„Derhäufigste Fehler istes, zu denken,dassman nachder Apokalypse so weiterlebenkönntewie bisher.“ Tjadann:Nicht denKopfverlieren! LukasVering Checkliste:SichereOrte Übersichtlichkeit:Nichtzuverwinkelt, überschaubar, einfach zu patrouillieren KontrollierbareEingänge:Gut zu verbarrikadieren, nichtzuviele Zugangsmöglichkeiten, einfach zu kontrollieren Lage: Fern vonBallungszentren, aber nah genug an Plünderstätten Schutz: Solide Wände,Schutz vorWitterung und Wetter Versorgung:Vorhandene Vorräte, Möglichkeiten zur Selbstversorgung Garant für Sicherheit?Die WasserstraßenimPott Foto: Lukas Vering Sommersemester2019 11

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