THEMA B O C H U M Wasden einen an Karneval erinnert ist fürden anderenmehrals nur ein Hobby: Cosplay. Deraus der internationalen Comic und Gamingszene stammende Trendfindetauchin Deutschland immermehrbegeisterte Anhänger. AufConventionswie der Gamescom (22.-25. August) kann man die detailreichenKostüme in Aktion bestaunen. DiesesJahr sollessogar eineeigeneHalle für Cosplayer aller Artgeben.Mit dem Craftingspace bringenMiriamJurkait(31)und Jacqueline Mückl(26)den Kostümund Verkleidungstrendnach Bochum. Die beiden Cousinen sind seitlängeremFansdes Trends;seitAnfangdes Jahresmöchtendie beiden ihrHobby mitanderen teilen.Carla Kaspari hat mitMiriamund Jacqueline überihr Projekt gesprochen. JaquelineMückl(l.) undMiriamJurkait bauenihrecosplay-Kostüme selbst Fotos (2): Craftingspace Self-made-Kriegerinnen Wieseidihr zumCosplay gekommen und welche Faszination stecktfür euch dahinter? Jacqueline: Ichbin vorungefährvierJahrendazu gekommen,selbstanzufangen.Davor habeich mich aber auch schon fürCosplay interessiert, einfachweilich WorldofWarcraft spiele undgedacht habe: Sowaswillst du auch malnachbauen.Ich habedann angefangen mich zu informieren, es hataberzweiJahre gedauert,bis ichmichgetraut habe, selbst einKostüm zu bauen. FürmeinerstesKostüm hab ichmichdann direkt an eine kompletteRüstung vonobenbis untengesetzt undsofingesan. Miriam: Ichbin durch Jackydrangekommen.Zur RPC2015[Rollenspiel undFantasy MesseKöln,Anm.Red.] hatsie mich gefragt, ob ichmitkommenmöchteund ichhab ja gesagt.Wir haben unsdann eingemeinsames Cosplay überlegt,das passen könnte, daswarendamals zwei Charaktere aus Sailor Moon.Sobin ichdas ersteMal damitinBerührung gekommen. 20 Wiesohabtihr denCraftingspace gegründet? M: Wir machen das, weil unsbei demHobby dasArbeitenamKostüm,und auch dasgemeinsameArbeitenamKostüm am meistenSpaßgemacht hat. UnserHauptinteresseliegt nichtdarin,sichimfertigenKostüm irgendwo hinzustellenund sich fotografierenzulassen. Füruns istder Kernaspektdas „craften“, wieman es in derSzene nennt. J: Oder für vieleandere, diemeinen, sieverkörpern denCharakter oder spielen denCharakter nach,das istgar nichtunbedingt das, waswir machen.Uns geht es nichtdarum,auf Messen dieRolle desKostümsauszuleben, sondernwir wollen unsmit anderenaustauschen,die auch Rüstungenoderandere aufwendige Sachen bauen. WirkaufenunsereKostüme auch nicht, es macht einfachSpaß, so etwaszubauen undherzustellen. Beieuch stehtalsodas Kostüm im Mittelpunkt undvon da aushat sich allesandereentwickelt? M: Ja,auch vonder gemeinsamenTätigkeit. Denn auch in derCosplay Szene passiert –wie es heutzutageebenist –vielonlineund virtuell,da gibt’sdiesesBeisammensein nichtmehrsoviel. Wieentstehtdann so einKostüm?Wie aufwendigist dieMaterialbeschaffung? J: Hier in Deutschlandist es tatsächlich ziemlich einfach, an Materialien zu kommen.EsgibteinigeHersteller, diespezielldafür Material herstellen. Das sind sogenannte Thermoplasten, also Materialien,die sich durchHitze aktivieren unddann verformbar sind.Früherwurde es für Schuhsohlen benutzt. Teilweisewirddas auch schonimLARP-Bereich[Live Action Roleplaying, Anm. Red.]verwendet. An dasMaterialkommt manwirklichgut, daskann manimInternetbestellen. Wielange brauchtdann dieHerstellung?Wie viel Zeit verbringt ihrinsgesamtmit Cosplay? J: Daskommt draufan. Mankann schon sagen, diereine Bearbeitungszeit für einkomplettesKostüm beträgt ungefährzweiWochen. Es kommt aber draufan, wasdumachst.
THEMA M: Fürden Craftingspaceopfernwir am Tagungefährdreibis fünfStunden, wenn mandas aufdie Woche hochrechnetkann manalsosagen,wir sind beieinem Teilzeitjobvon 15 bis20Stunden. Wenn einKostüm fertig ist, wieund wo trägt manesdann? J: Hauptsächlich trägt manesdann aufbestimmten Messen.Esgibtdann sowas wiedie Role Play Convention dieDoKomiinDüsseldorfoderauch dieGamescom, wo wir sind auch dieses Jahr wieder gemeinsammit einemCosplay unterwegssind. DieMessezieht seit vielen Jahrenviele Cosplayeranund seit einigenJahrengibtessogar eineneigenen Bereichfür diese. Dort treffensichNeulingeund eingefleischte Gaming-Cosplayer. Ansonstentrifftman sich auch malzuFotoshootings,jetzt gerade im Sommerwirddas gernegemacht,zum Beispiel im japanischenGarten. Privat läuftman nichtwirklich im Kostüm rum(lacht). Und fürdie Bilder,die dortentstehen,gibteseineeigeneCommunity? J: Genau,esgibtGruppen beiFacebook, in denenman seineWerke und Fotosteilt. M: Fast jederCosplayerhat eine eigene Social-Media-Präsenz–Facebook, Instagram, Twitter-aufder er oder siesichvorstellt, dasist sehr verbreitet online. Wiesteht ihrzuder erotischenKomponentedes Cosplays? J: Naja,wir wissen alle: Sex sells.Und es gibteben Jungsund Mädels,die dann gerneSachenanbieten, die etwasfreizügiger sind.Das störtmichabernicht,weil dieLeute,die dasanbieten, nichtdieselbeFanbasehaben, diewir als Rüstungsbauerhaben.Essindeben andere Leute. M: Es gibt füralles einen Markt. Es gibt in dieRichtung durchaus auch ästhetische Bilder (lacht). StichwortMädelsund Jungs, wieist das Verhältnis beim Cosplay? J: In Deutschlandsindes tatsächlich mehr Frauen,in MehrereMonateArbeitstecken in demSchurkinnen-Setaus aus demSpiel WorldofWarcraft. Russland,Amerika, Japanist dasVerhältnis eher 50:50. Ichwürde sagen in denletzten anderthalb Jahrensindviele Männer dazu gekommen,aber es dauert hier in Deutschlandauch einbisschenlänger, dieanderen Ländersinddaschon weiter. Wiesehen eure weiteren Pläneaus? M: Am 29.7 wird im Atelier vonku.bo in derAntoniusstraße14inBochum unserneuesFormat,der „CraftingDay“stattfinden. Es handeltsichdabei um einenTag zumgemeinsamen Craftenmit anderenCosplayern. Jeder Teilnehmer bringt sein eigenes Projektund auch diebenötigtenWerkzeuge/Materialien mit. Im Vordergrundstehender Austausch untereinander, diegegenseitige Unterstützungund dasArbeitenameigenen Cosplay-Projekt. Mehr Infosunter „craftingspace“ aufinstagram undfacebook 21
70 Foto: Reinaldo Coddou H. 25.08.2
Foto: Axel Schulten Basta: Freizeic
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Schauspieler oder Laienschauspieler
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April 2017 - coolibri Recklinghausen, Gelsenkirchen, Herne
Carolin Kebekus über lustige Frauen, Rita McBride über Kunst zum Anfassen, der Record Store Day im Überblick
Die Entdeckung der Einfachheit: Mit der achten Ausgabe von RUHRGEBEEF zeigen wir, wie’s mühelos lecker wird! Mit dem Dortmunder Starkoch Phillip Schneider haben wir ein ungewöhnliches und günstiges Produkt gegrillt. Das Herz: einfach in der Zubereitung und eines der besten Steaks am Rind! Wir beantworten die Frage „Rib Eye oder Filet“ ganz simpel mit „Petite oder Hanging Tender“. Und selbst bei der vermeintlich profanen Bratwurst kann das Ergebnis ganz leicht noch viel besser werden. Wir verraten wie! Daneben gibt’s Hirschschnitzel auf Japanisch, Obstbrände aus dem eigenen Garten und Kräuter von den Auen und Wäldern des Ruhrgebiets. Und im Rezeptteil lassen sich Weltmeister und Outdoor-Experten erneut über die Schulter gucken. RUHRGEBEEF No. 8 – leichter kann man es sich nicht machen!
Wer jagt gewinnt: Ganz besonders bei uns im Ruhrgebiet! Wie ein 300 Pfund schwerer Hirsch in feinste US-Cuts vom Ribeye bis zum Tri-Tip zerlegt wird, zeigte uns eine Fleischerei in Essen. Bestes Brot aus Bochum haben wir ebenso ins Visier genommen und ein Dortmunder Star-Koch landet etliche Treffer mit seinen tollen Tomaten-Menüs. Mit der Bruderschaft des guten Geschmacks pirschten wir in Castrop-Rauxel durch die Küche und haben natürlich auch schon die neue Steak-Manufaktur in Gelsenkirchen gesichtet. Nachgeladen wird mit zahlreichen Rezepten zum Nachgrillen und –kochen: von den Spare Ribs über den Rehrücken bis zur waschechten Pott-Roulade. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Das neue RUHRGEBEEF Sommer im Revier – Grillgut auf dem Rost. Klar, sind wir wieder losgezogen. Haben mit Tom Heinzle einen der besten und berühmtesten Griller der deutschsprachigen Szene getroffen. Beim Zehn-Gänge-Menü konnten wir viel lernen und wollen das unseren Lesern nicht vorenthalten. Und es geht sogar noch edler. Von Heiko Antoniewicz ließen wir uns erklären, wie man Fleisch und Fisch bestens veredeln kann. Ganz nach dem Motto der sechsten Ausgabe: „Dry it Yourself“. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Ommas Lieblingsapfelkuchen, klassische Schwarzwälderkirsch oder vegane Cupcakes? Wir von coolibri wollten wissen, was der Pott backt. Deshalb begaben wir uns auf die Suche nach Back-Rezepten aus den kreativsten Küchen des Ruhrgebiets und haben unsere Leser nach ihren Lieblingsbackwerken gefragt. Aus all den Einsendungen haben wir die 18 besten Rezepte in unserem ersten „Lust auf Backen“-Magazin versammelt.
In unserem Special zur Landtagswahl 2017 in NRW stellen sich Mitglieder der stärksten Parteien aus den größten Städten zwischen Düsseldorf und Hamm vor.
Das Wintersemester 2015/2016 hat gerade begonnen, da wird die Welt, wie wir sie kennen, in ihren Grundfesten erschüttert. Denn am 21. Oktober landet im amerikanischen Hill Valley Marty Mc Fly, der vor exakt 30 Jahren „Zurück in die Zukunft“ gereist ist. Gleichzeitig erlebt ihr Studis gerade eure ganz eigene Reise durch die universitäre Gegenwart. Für euch haben wir das neue Campus-Magazin entwickelt. Als Ratgeber, Handbuch für abendliche Zerstreuung oder als Pausenfüller zwischen den Seminaren.