THEMA H A G E N Extrabreit als Superhelden,Illustration:Mali &Wernerfür Extrabreit Pop-Star-Schmiede Illustration: Mali &Werner für Extrabreit Jüngerewerden sich sicherlich verwundertdie Augen reiben, aber Hagen warvor gar nichtsolanger Zeit maldie heißesteStadt der BundesdeutschenMusikszene. Von1978 bis 1983 wardie Ruhrstadt dieKeimzelle der Neuen Deutschen Welle. „HAGEN POPSTAR GLÜCK –Das Festival!!“ bringt viele Starsund Macher jenerÄra wieder nach Hagen. 24 Hagen, Einfallstorins Ruhrgebiet,Tor zum Sauerland–jenachdem,aus welcherRichtungman jetztkommt.Hagen,Industriestandort mitTradition,aberauch unübersehbargebeutelt vomstrukturellen Wandel. „Über dieJahrzehnte hatdie PolitikeinewichtigeAusfahrtverpasst, sodass Hagenein wenigabgehangenwurde“, resümiertKai Havaii,Sängerder Band Extrabreit.Die Breiten–siewarenmittendrin in Hagen, zu einerZeit, als für dieStadt all überall aufden neonfarbenen Anzeigeschildern „everything goes“aufleuchtet. Von1978bis 1983 drehte sich diePop-Welt nur um Hagen,die damaligausgerufene Musikweltstadt derRepublik,das Epizentrumder sogenanntenNeuenDeutschen Welle(NDW). Klar,Musik mit deutschen Texten undChart-Appealkam auch aus Berlin,Münchenoder Hamburg, doch dieTeenie-PostilleBravo,genau so wiedas Musikmagazin Sounds warensichdaeinig: In Hagen schlägt derPop-Pulsder Zeit.Da mussten allehin,die Karrieremachenwollten.Extrabreitliefertenden Soundtrack zumPhänomen mitdem Titel„Komm nach Hagen, werdePopstar,machdeinGlück!“ Aber wiekonntedas überhauptpassieren?Wieso verschwanddie Ruhrstadtdann vermeitlich so schnellwiedervon derPop-Landkarte?Und für wenalles legteHagen denGrundstein füreinelangjährige beruflicheKarriere? Diesen undweiterenFragengeht„HAGENPOPSTAR GLÜCK–Das Festival!!“ aufunterschiedlicher Artund Weisenach. Vom31. August bis 23.September stehtdie NDW-ÄraimMittelpunktzahlreicherVeranstaltungeninHagen.Das Osthaus-Museumpräsentiertüber300 Zeitgeist-Exponate beieiner Ausstellung, es gibtLesungen, Konzerte,Disco-Abende, Talk-Rundenmit denwichtigsten Akteurender damaligenHagener Musikszene, Tresengespräche,Vorträge, Partys,Filmvorführungen und, und, und...! VonZeitzeugen undLegendenschreibern Hagenfeiertsichund seinen Einfluss aufdie Pop-Welt.Dafür hatdie Fern- Universität sogarihr Campusfest aufden 1. Septemberverschoben.Hier werden dann beim Open-Air Extrabreit undweitere Bandsaufspielen.Unterstütztdurch dieSparkassenstiftung, dieStiftungder Märkischen Bank, dieStadt Hagen, dieFernUniversitätund zahlreicheweitere Sponsoren undKooperationspartner,ist dieHagenerin HeikeWahnbaeck federführend beider Umsetzungdiesesaußergewöhnlichen Festivals.Fußtdieses doch thematisch aufdem bald im Klartext-Verlang erscheinendenBuch vonWahnbaeck unddem SoziologenProf. Dr.Frank Hillebrandt. DreiJahre lang arbeitete dieGrafikerin mitdem Wissenschaftler an demopulenten Band,der neben1000 Fotosund Abbildungenauch 40 Interviews mitZeitzeugen undHauptakteurender NDW-Zeit zwischen denBuchdeckelnversammelnwird. Festival undBuch sind gleichsamHerzensangelegenheitenfür Heike Wahnbaeck,wie sieerzählt –die Geschichte derNDW-KeimzelleHagen undihre eigeneLebensgeschichtesinduntrennbar miteinanderverbunden. 1973 lerntsie als JugendlicheWolfgangJäger,genanntHunter, denBassisten derHagener Band Styx kennen,ist fortan oftimProberaum dabei. Wasdamals keiner ahnt: Styx undauch dieKrautrock-BandGrobschnitt, dersichHunterund seineFreundinab1974anschließen,werdeninner-
THEMA halb wenigerJahre zu denGeburtshelfernder NDW-Bewegungmadein Hagen. Derehemalige Styx-Gitarrist Frank Beckingkommt 1977 zu The Ramblers,dortspielen auch HartwigMasuch undCarloKarges. Masuch wird später mitUli Wiehagen einenMusikverlag gründen. DerRamblers- „Das Hagen-Ding, daswar nicht nur in den Medien, da hattesichwirklichvor Ortwas verändert“ Roadie Rainer Kitzmann gründet 1978 dieBandThe Stripes. Eine Sängerin fürdie neue Formation suchen Kitzmann undWiehagen in derHagener Diskothek Madison.Sie findenGabrieleSusanneKerner. Siewirdkeine zwei Jahre später als Nena berühmt werden,CarloKargesihr denWelthit „99 Luftballons“ schreiben. Doch bevordas geschieht, weht derSpiritdes Punkrockherüber nach Hagen. Nenasingt beiThe Stripes,Hunterzupft dazu denBass, weil derursprünglicheBassist Frank Röhler zum Bund muss. Außerdem gründen sich Extrabreit.„DiebestehendenHagener BandswurdenzuSteinbrüchen für die, diesichjetztneu gründeten.Bekannte Hagener Musikerwechseltendie Mitstreiter“,erzähltHeike Wahnbaeck.„Das Hagen-Ding, daswar nichtnur in denMedien, da hattesichwirklich vorOrt wasverändert,da war jetzt eine echte Atmosphärezuspüren“, sagt KaiHavaii.Als dieBreitenmit ihrerKariere1981durchstarten, geselltsichauch hier dann Hunterzur Band.Während Ulli Wiehagenund HartwigMasuch denHagener Bands dendirektenDraht zurPlattenindustriebieten, sorgt(derspätere VIVA-Mitbegründer) Jörg Hoppe dafür,dassExtrabreitein eigenständiges Corporate Identity bekommen. „...allesgriff ineinander“ “Hagen war eine Stadt, dietief im Strukturwandelsteckte,das Stahlwerkwar Ende der70er- Jahregeschlossen worden.Eine untereinandervernetzte,lokale Musikszene undviele klugeKöpfe,die sich da tummelten–das alles griffineinander“,erklärt Zeitzeugin Heike Wahnbaeck. Unddannwar da noch Alfred Hilsberg,der in seiner Artikelseriefür dasHamburgerPop-Magazin Sounds dieNeue Deutsche Welleausrief undHagen alsdas neue Liverpooldes teutonischen Nena NewWavebezeichnete. DieFolge: EinSeattle-Effekt, Hagen wurde so oftals Musikhauptstadtbenannt, dass sieesebenauch sein musste.Eswar auch dermediale Hype.„Daran gemessen,hätte es auch jede andere Stadttreffen können.Eshätte eben auch Gießen sein können“, meintHeike Wahnbaeck. „HAGEN POPSTARGLÜCK–DasFestival!!“ soll daswiedererfahrbahr und nachvollziehbarmachen, waspassierte. Komisches Gefühl, wenn manzu Lebzeitenschon museal wird? „Nun,esist ja jetztnicht so,dasswir als TypenhinterGlas ausgestellt werden,abermachenwir unsdochmal bewusst, dass da wirklich schon 40 Jahrevergangen sind,seitdas alles losging“,erklärtKai Havaii.DassinHagen jetztmit demFestivalwiederwas Großartigespassieren wird, stehtfür ihn außerFrage. Fabian Paffendorf Foto: Heike Wahnbaeck sonntag 26.08.2018 freier eintritt SOMMERFEST IM LEHMBRUCK MUSEUM 26.08. ab 11 Uhr Freier Eintritt, Open Air Workshops, Eröffnung: DAS CITY ATELIER, Familienführung, Food Trucks, Musik Adresse Lehmbruck Museum Friedrich-Wilhelm-Straße 40 47051 Duisburg Gesamtes Programm unter: stiftung-sparda-west.de stiftung-sparda-west.de facebook.com/stiftung.sparda.west instagram.com/spardastiftung 31.08.–02.09.2018 UNESCO-WELTERBE ZOLLVEREIN Fr. 20Uhr | Konzert der Essener Philharmoniker Sa.+So. |Kulturprogramm, freier Eintritt in alle Ausstellungen und vieles mehr ... Sa.+So. |INNENSTADT Großes NRW-Bürgerfest mit ESSEN ORIGINAL und verkaufsoffenem Sonntag Blaulichtmeile mit Action und vielen Vorführungen, Ministerien zum Anfassen, Reiseland NRW erleben, Kinderprogramm und Bürgermeile entdecken. www.visitessen.de Bildmotiv: Foto Lehmbruck Museum HAGENPOPSTAR GLÜCK–DasFestival!!; 31.8.-23.9.,verschiedeneLocations, Hagen; www.hagen.de/festival 25
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Carolin Kebekus über lustige Frauen, Rita McBride über Kunst zum Anfassen, der Record Store Day im Überblick
Die Entdeckung der Einfachheit: Mit der achten Ausgabe von RUHRGEBEEF zeigen wir, wie’s mühelos lecker wird! Mit dem Dortmunder Starkoch Phillip Schneider haben wir ein ungewöhnliches und günstiges Produkt gegrillt. Das Herz: einfach in der Zubereitung und eines der besten Steaks am Rind! Wir beantworten die Frage „Rib Eye oder Filet“ ganz simpel mit „Petite oder Hanging Tender“. Und selbst bei der vermeintlich profanen Bratwurst kann das Ergebnis ganz leicht noch viel besser werden. Wir verraten wie! Daneben gibt’s Hirschschnitzel auf Japanisch, Obstbrände aus dem eigenen Garten und Kräuter von den Auen und Wäldern des Ruhrgebiets. Und im Rezeptteil lassen sich Weltmeister und Outdoor-Experten erneut über die Schulter gucken. RUHRGEBEEF No. 8 – leichter kann man es sich nicht machen!
Wer jagt gewinnt: Ganz besonders bei uns im Ruhrgebiet! Wie ein 300 Pfund schwerer Hirsch in feinste US-Cuts vom Ribeye bis zum Tri-Tip zerlegt wird, zeigte uns eine Fleischerei in Essen. Bestes Brot aus Bochum haben wir ebenso ins Visier genommen und ein Dortmunder Star-Koch landet etliche Treffer mit seinen tollen Tomaten-Menüs. Mit der Bruderschaft des guten Geschmacks pirschten wir in Castrop-Rauxel durch die Küche und haben natürlich auch schon die neue Steak-Manufaktur in Gelsenkirchen gesichtet. Nachgeladen wird mit zahlreichen Rezepten zum Nachgrillen und –kochen: von den Spare Ribs über den Rehrücken bis zur waschechten Pott-Roulade. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Das neue RUHRGEBEEF Sommer im Revier – Grillgut auf dem Rost. Klar, sind wir wieder losgezogen. Haben mit Tom Heinzle einen der besten und berühmtesten Griller der deutschsprachigen Szene getroffen. Beim Zehn-Gänge-Menü konnten wir viel lernen und wollen das unseren Lesern nicht vorenthalten. Und es geht sogar noch edler. Von Heiko Antoniewicz ließen wir uns erklären, wie man Fleisch und Fisch bestens veredeln kann. Ganz nach dem Motto der sechsten Ausgabe: „Dry it Yourself“. RUHRGEBEEF gibt es in unserem Online-Shop (www.shop.ueberblick.de) und im Buchhandel.
Ommas Lieblingsapfelkuchen, klassische Schwarzwälderkirsch oder vegane Cupcakes? Wir von coolibri wollten wissen, was der Pott backt. Deshalb begaben wir uns auf die Suche nach Back-Rezepten aus den kreativsten Küchen des Ruhrgebiets und haben unsere Leser nach ihren Lieblingsbackwerken gefragt. Aus all den Einsendungen haben wir die 18 besten Rezepte in unserem ersten „Lust auf Backen“-Magazin versammelt.
In unserem Special zur Landtagswahl 2017 in NRW stellen sich Mitglieder der stärksten Parteien aus den größten Städten zwischen Düsseldorf und Hamm vor.
Das Wintersemester 2015/2016 hat gerade begonnen, da wird die Welt, wie wir sie kennen, in ihren Grundfesten erschüttert. Denn am 21. Oktober landet im amerikanischen Hill Valley Marty Mc Fly, der vor exakt 30 Jahren „Zurück in die Zukunft“ gereist ist. Gleichzeitig erlebt ihr Studis gerade eure ganz eigene Reise durch die universitäre Gegenwart. Für euch haben wir das neue Campus-Magazin entwickelt. Als Ratgeber, Handbuch für abendliche Zerstreuung oder als Pausenfüller zwischen den Seminaren.