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August 2016 - coolibri Ruhrgebiet

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U M F R A G E M e i n B

U M F R A G E M e i n B ü d c h e n ! Autorin Nele Posthausen ist mit „ihrem Büdchen“ aufgewachsen. Das stand in Witten-Heven. Erst als es im Kindergarten darum ging, den eigenen Heimweg zu skizzieren, musste Nele schmerzlich feststellen: So eindeutig ist es gar nicht, neben „seinem Büdchen“ zu wohnen. Die anderen Kinder kennen auch Büdchen – und die sind ganz woanders! Also ist Nele für uns dem Trauma der eigenen Kindheit noch einmal auf den Grund gegangen und hat herausgefunden: Was das eigene Büdchen besonders macht, das sind die Menschen, die darin den Mäusespeck bewachen und die Comichefte sortieren. Dorothea Şchaf (59), Mülheim Ştadtmitte Wenn ich die Geschichte dieses Zeitschriftenkiosks erzählen soll, da müssen wir ganz von vorne anfangen! Erst mal ist es definitiv keine Trinkhalle, denn ich verkaufe hier natürlich auch Süßes und so, aber am wichtigsten waren hier schon immer die Zeitschriften. Meine Eltern haben den Kiosk 1949 gegründet, damals aber noch in der heutigen Breuer Mitte. Später waren sie am heutigen Berliner Platz, in den 50ern waren da fünf Kioske nebeneinander. Später hatten wir dann einen kleinen Eckladen. Erst in den 70ern kam der Umzug zur heutigen Stadtmitte. Als die U-Bahn gebaut wurde, haben wir dieses Rondell auf dem Platz bekommen. Ich bin also ein echtes Kiosk-Kind. Eine andere Arbeit könnte ich mir nicht vorstellen. Ich im Büro? Niemals! Deniz ŞImşek (39), Bochum-Wattenşcheid Nein, es ist nicht mein Traumberuf, einen Kiosk zu haben! Ich will viel lieber Musiker sein. Zu Hause habe ich angefangen, mir ein eigenes Tonstudio aufzubauen. Ich kenne zwar nicht so viele andere Musiker, die mit mir spielen können, aber ich selbst kann Gitarre, Klavier und das türkische Saz. Bevor ich aus der Türkei nach Deutschland kam, habe ich studiert und dann ganz viele verschiedene Jobs gemacht. In einem Hotel war ich und in einem Restaurant als Kellner. Seit zehn Jahren haben meine Frau und ich jetzt diesen Laden hier. Früher hat sie ihn geleitet, dann kam ich und so kann sie nun Vollzeit in einem Reisebüro hier im Ort arbeiten. Es ist nicht weit weg, deswegen können wir manchmal Pausen zusammen verbringen. Aber wir sehen uns schon eher wenig, weil es einfach sehr viel Arbeit ist. Kunal Verma (30), Eşşen-Altendorf Ich mag alles an der Arbeit im Kiosk! Meine Zeit vergeht hier so schnell, weil ich mit so vielen Menschen zu tun habe. Und ein positiver Nebeneffekt ist, dass ich mein Deutsch aufbessere. Erst vor einem Jahr bin ich aus Indien nach Deutschland gekommen. Meine Frau hatte da bereits diesen Kiosk von ihrem Vater geerbt; sie ist Deutsche. Zusammen arbeiten wir jetzt viel hier, aber auch wenn ich alleine bin, komme ich mit der Sprache schon irgendwie klar. Die Kunden haben ja auch nicht so viele außergewöhnliche Wünsche, können auf alles zeigen, oder es selbst nehmen. Ein Wort, das ich aber schon kenne, ist: ‚Stammkunde‘. Das ist hier sehr wichtig, denn wir haben fast nur Stammkunden. Sie kommen wirklich jeden Tag und einige kenne ich daher schon recht gut. 10 Thaya Thirunavukkaraşu (32), Eşşen-Frohnhauşen Gerne kann hier jeder kommen und Fotos von meiner Trinkhalle machen! Meine Kunden sind auch alle schon ewig hier, die stört das nicht. Aber ich bin etwas fotoscheu. Seit fast drei Jahren gehört mir das Büdchen hier. Vorher war ich Sozialarbeiterin, dann wurde ich schwanger und als der Kleinste dann auch nicht mehr so viel Aufmerksamkeit brauchte, dachte ich: ‚Du musst was machen, Thaya!‘ Da wird einem ja langweilig zu Hause! Deswegen habe ich die Trinkhalle hier übernommen. Meine Kunden sagen häufig einfach, sie treffen sich an der Bude und dann ist schon allen klar, was gemeint ist. Die Bude gibt es nämlich seit 40 Jahren und viele kommen fast genauso lange hierher. Deswegen machen wir abends auch manchmal ein bisschen länger, die Leute kennen das gar nicht anders.

U M F R A G E Dennis Küçuk (39), Dortmund Reinoldikirche Mein Ziel ist es, dass das der bestbesuchte Kiosk in der ganzen Stadt wird! Ich habe ihn erst seit März, vorher war ich im Dortmunder Hauptbahnhof, unten im Durchgang zur U-Bahn. Die Dortmunder, die kennen mich deswegen schon. Ich hatte da einen richtig großen Kiosk und habe mich jetzt wegen des Umbaus nach etwas Neuem umschauen müssen. Hier direkt an der Reinoldikirche habe ich einen Laden gefunden. Endlich ist es ein Laden, in den man reingehen kann. Hier soll jetzt jeder finden, was er möchte. Wirklich jeder. Deswegen habe ich extra große Kühlschränke angeschafft. Morgens ist es hier ruhig, aber abends steigen alle jungen Leute an der Kirche ein und aus, Drumherum sind jede Menge Bars und Clubs, da ist ordentlich was los. Dann will ich die erste Adresse für Getränke sein! Anders studieren. Hochschulbereich Open Business School Das flexible Studium. Für Berufstätige. Bachelor of Arts (B.A.) Wirtschaft und Management Ümet Alkinbaz (47) Bochum-Wattenscheid Es ist Zufall, dass ich hier stehe! Eigentlich gehört der Kiosk meiner Tochter, aber sie macht eine Pause. Da springe ich ein oder meine Frau. Ein kleines Bisschen sind wir also ein Familienbetrieb, aber meine Tochter ist die Besitzerin. Sie ist erst 23 Jahre alt, hat gerade die Schule beendet und will schon unbedingt auf eigenen Füßen stehen! Dabei ist es gar nicht so leicht, einen Kiosk zu führen. Wenn ich aushelfe, finde ich es besonders schwierig, richtig mit den Menschen umzugehen. Sie sind ja alle so verschieden! Gerade erst kam so ein komischer Kauz rein, was soll man da machen? Aber es sind halt alles Menschen und das lernt man in so einem Kiosk. Deswegen ist das gleichzeitig auch die Sache, die mir am meisten Spaß macht, wenn ich aushelfen darf: Mit Menschen reden! Stephan Schwill, Essen-Rüttenscheid Für mich ist das hier ’ne Bude! Trinkhalle sage ich nie, das klingt für mich wie ‚Saufhalle‘. Und das ist es nicht. Besonders ist hier eigentlich nix, außer vielleicht, dass ich hier bin. Das ist nämlich schon zwölf Jahre lang so. Mittlerweile habe ich ziemlich unorthodoxe Öffnungszeiten für eine Bude, ich mache nur bis 18 Uhr. Gegenüber sind zwei Supermärkte und die haben eh lang genug auf. Da muss ich hier keine Kaffeefilter oder so was verkaufen, ich habe die Klassiker: Getränke, Zeitschriften und Süßigkeiten. Eigentlich war ich Mediengestalter und als das nicht mehr lief, war die Frage: „Wat mach ich?“ Da wurde dann die Bude vor meiner Tür in Steele verkauft. Mit der hat es leider nicht geklappt, aber meine Entscheidung war klar und bei dem Laden hier ist der Funke dann einfach übergesprungen. 0800 1 95 95 95 fom.de/OBS Aachen • Augsburg • Berlin • Bochum • Bonn • Bremen • Dortmund • Duisburg • Düsseldorf Essen • Frankfurt a. M. • Gütersloh • Hagen • Hamburg • Hannover • Kassel • Köln • Leipzig Mannheim • Marl • München • Münster • Neuss • Nürnberg • Siegen • Stuttgart • Wesel • Wuppertal seit 1907 Das PraxisStudium für Berufstätige. IN DEN STUDIENGÄNGEN Nächste Info-Veranstaltungen: Bochum 09.08.2016 und 20.09.2016 | 18:00 Uhr Duisburg 28.09.2016 und 23.11.2016 | 18:00 Uhr Essen 22.08.2016 und 26.09.2016 | 17:30 Uhr Hagen 11.08.2016 und 22.09.2016 | 18:00 Uhr Semesterstart März und September Studienberatung: 0800 2 95 95 95 (gebührenfrei) studienberatung@vwa-gruppe.de Jetzt informieren unter vwa-gruppe.de 11

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