S Z E N E V E R S C H I E D E N E O R T E T I C - A T E L I E R Spaßiges Quintett Foto: Martin Mazur Evergreen Tom Daun Bergischer Einklang Alljährlich werden im Bergischen diverse Stadtquartiere und Viertel musikalisch bespielt; es tönt an Orten, wo Kultur im Alltag nicht großgeschrieben wird. Das Musikfestival Viertelklang bringt die Stadtviertel musikalisch zum Klingen. Selten hat man die Möglichkeit, an einem Abend so viele begeisternde Konzerte und neue (Kultur-)Orte kennenzulernen. Viertelklang präsentiert die Musikszene der bergischen Region in all ihren Facetten: von Chormusik bis Klassik, von Rock bis Jazz, von Chanson bis Weltmusik. Am 27. August startet das Festival gleichzeitig an zwölf Kulturorten entlang der Nordbahntrasse. Im Programm sind 22 halbstündige Konzerte von anna luca et monsieur batterie über die Kantorei Dreiklang bis hin zum Harfenvirtuosen Tom Daun aus Solingen. Erstmals wird es zwei bewegliche „Objekte“ geben, das poetOmobile und die RaumZeitPiraten. Am 2. September geht Viertelklang ins Städtchen Velbert-Langenberg. Hier werden zwanzig Konzerte geboten, unter anderem mit amici del canto, Sound of Chet Baker, dem Akkordeonorchester Chromatica und dem Ensemble Annette Söllinger. Foto: Uli Kopka Einerseits hat ein nostalgischer Blick auf die 1920er Jahre immer einen faden, weil irgendwie verklärten Beigeschmack; andererseits kommt man an so manchen Künstlern aus dieser Zeit auch nicht vorbei. Zum Beispiel an den Comedian Harmonists. Mehr noch: „Vor dem Hintergrund des beginnenden Nationalsozialismus ist die Geschichte der Vokalartisten zugleich ein faszinierendes Sittenbild der späten 20er und früher 30er Jahre in Deutschland“, formuliert man es im Theater in Cronenberg, wo die Geschichte des Ensembles derzeit erfolgreich auf die Atelier-Bühne gebracht wird. Natürlich randvoll mit unsterblichen Liedern wie „Mein kleiner grüner Kaktus“, „Wochenend und Sonnenschein“ und „Veronika, der Lenz ist da“. JD 25., 26., 30.8. TiC-Atelier, Wuppertal; tic-theater.de S I M O N Z Am 17. September findet Viertelklang mit sechzehn Konzerten im historischen Stadtteil Remscheid-Lüttringhausen statt. Auftreten werden unter anderem das Ensemble Neuzeit mit der Carmina Burana zu dritt, das Trio Plus, Sebastian Bilstein & Band und die 4sliders, das Posaunenquartett des Sinfonieorchesters Wuppertal. Den Abschluss der Viertelklang-Reihe macht Solingen am 8. Oktober mit neunzehn Konzerten im für viele erst zu entdeckenden historischen Stadtteil Wald. Auftreten werden die Big Band Blues Alarm, die Meistersinger ars cantica, das electric-concert-unit, Katy Sedna & Friends und viele weitere Künstler aus dem Bergischen. Viertelklang setzt auf die musikalischen Stärken der bergischen Region und auf viel Bewegung. Die vier bergischen Stadtviertel und die Wuppertaler Nordbahntrasse geben der Musik einen lebendigen Rahmen, das Publikum spaziert zwischen den Kulturorten umher. Und weil sich Gegensätze anziehen, werden die Konzerte an Orten stattfinden, wo man sie nicht vermutet. kanimi Viertelklang: ab 27. August entlang der Nordbahntrasse; viertelklang.de Analogue Birds Magische Sounds Vor gut 20 Jahren hat Musiker Tom Fronza begonnen, mit dem Instrument der australischen Ureinwohner zu experimentieren. Sein ganz eigener Stil gipfelt in der Musik seiner Band Analogue Birds. Auf spektakuläre Weise ergänzen die drei Musiker die klanglichen Möglichkeiten ihrer Instrumente und kreieren so „unerhörte“ Klangwelten für Ohr, Herz und Tanzbein – mit Drumkit, Synthbass, Perkussion und Live-Loops. Im musikalischen Mittelpunkt steht das Didgeridoo, das durch die mitreißende Spielweise und Performance vom Zuhörer vollkommen neu erlebt wird. Im energischen Austausch schafft das Trio Klangmagie mit treibenden Beats. Tom Fronza: Didgeridoos, Keys, Midi-Perkussion, Live-Loops, Voice, Wot-Flöte, Dan-Moi- Maultrommel; Alexander Lipan: Gitarre, Effekte, Oud; David Bruhn: Drums. 11.8. (19 Uhr) Simonz, Wuppertal Foto: Veranstalter 28
T E L E G R A M M Ausgezeichnet: Roswitha Dasch Foto: Christoph Giese Preisverleihung I: Am 9. September wird die Musikerin Roswitha Dasch für ihre jahrelangen Verdienste um die Wuppertaler und bergische Musikkultur mit dem Künstlerpreis der Schuler-Stiftung ausgezeichnet. Die Laudatio in der Citykirche hält Ingeborg Wolff. Den Preis erhält sie gemeinsam mit Erhard Ufermann und ist jeweils mit 7500 Euro dotiert. Erhard Ufermann hat diesen Anlass bereits im Mai mit einem Orgel-Event im Skulpturenpark Wuppertal gefeiert. Preisverleihung II: Ende Juni hat das Kuratorium des Von-der-Heydt-Kulturpreises der Stadt Wuppertal abschließend getagt. Den alle zwei Jahre verliehenen Preis bekommen im Herbst 2016 der Kulturphilosoph Bazon Brock (Hauptpreis) und der Jazzpianist Roman Babik (Förderpreis). Vom Kammer- übers Sinfoniekonzert, von Klavierzyklen europäischer Starpianisten bis zu Wuppertaler Chören, von Jazz von Till Brönner bis Chanson von Annett Louisan – die Spielzeit 2016/17 in der Historischen Stadthalle Wuppertal ist abwechslungsreich wie eh und je. „Im Oktober gibt es eine Woche lang ‚Kunst fürs Taschengeld‘, eine außergewöhnliche Kunstaktion ausschließlich für Kids bis 18 Jahre“, heißt es im Programm für den Nachwuchs. Und: Kabarett und Comedy werden von Serdar Somuncu, Kaya Yanar, Herbert Knebel, Hagen Rether, Chris Tall, Eckart von Hirschhausen und Gerburg Jahnke mit ihren Gästinnen vertreten. Gelacht und geweint wird sicher auch beim Doppelkonzert der Wise Guys im März 2017, die ihre 25-jährige Karriere mit einer großen Abschiedstour beenden. Aufwändige Musical-Produktionen und Tribute-Shows bieten glanzvolle Rückblicke auf große Karrieren: One Night of Queen, Tina – The Rock Legend, ABBA Gold, Elvis oder The Greatest Love of All über Popdiva Whitney Houston. Wenn in Peter Schmidts Leben die Chemie stimmt, dann ist das doppelt gut. Seine Kunst nämlich ist zu einem großen Teil auf chemischen Prozessen begründet. Während man bei dem Begriff Metall in Zusammenhang mit Kunst sonst zuerst an Skulpturen, an Schwere und wenig Farbigkeit denkt, bekommt man mit Peter Schmidts Kunst das genaue Gegenteil präsentiert: Zweidimensionalität, Leichtigkeit, Farbpracht. Und dennoch Metall. Korrosionsbilder oder Metallcollagen nennt Schmidt seine Arbeiten. In „Metamorphosen IV“ stellt der Künstler neue Arbeiten aus; vom 14. bis 28.8. in der Oberbarmer Schwarzbach-Galerie (Vernissage: 14.8. 15 Uhr, schwarzbach-galerie.de). Vor einigen Jahren hat coolibri schon einmal über den bergischen Musiker Dean Skati berichtet. Der hat in der Vergangenheit viel experimentiert und auch veröffentlicht. Gerade erschienen ist sein neues Album „Back To Praha“, das randvoll ist mit fetten Club-, Electro- und Industrial-Sounds. Einen Überblick über den umfangreichen Output gibt es auf deanskati.com. kanimi 29
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