LESEECKE BUCHTIPP STATTLESUNG 17.4.,BLUE SQUARE,BOCHUM (ABGESAGT) Wie einmal ein Bagger auf mich fiel Autschn! Hage? Jemand ze Hage? –RenéMarik kennendie meistenwohlals Puppenspieler mitHangzum Absurden.Seine populärste Figur istder sprachlich eingeschränkte Maulwurf Maulfwurfn,der Rapante(Rapunzel)dazubewegenwill, ihrHaarherunterzulassen. Wasviele nichtwissen: Marik hateinebrutale Kindheit hinter sich.Aufgewachsenist er in einerBundeswehrkaserne im Westerwald, wo seineEltern dieKantine betrieben. In Form einesComing-of-Age-Roman erzählternun seineGeschichte. Davon,wie dergrausameVater sich an derSchwester vergeht, wiedie hilflose Mutter alleSchikanen erträgt undwie sich dieSoldaten schonmorgens besaufen.Trist, ödeund gewalttätig istdiese Welt, aus dersichder schüchterne Jungefreikämpft. ZumGlückgibtesnoch Klassenkameraden,mit denenman auffrisiertenMofas über dieLandstraßebretternkann undanhimmelswertschöneMädchen,die eine bessereZukunftversprechen.Ein berührendes Debüt!Erschienenbei DroemerKnaur. Foto: Ansgar Hiller Der Hobbit Frank Weinreich undFriedhelm Schneidewind hättenineinem Vortrageigentlich Einblickein Tolkiens„DerkleineHobbit“ gebenwollen–mit demZiel: Beweisen,dassdas Buch mehr istals nurein Märchen fürKinder. Nach Meinung der Expertenlässt es sich als Parabellesen,die uns diefatalen Konsequenzen vonrücksichtsloser Gier vorAugen führt. Leider wurde derTermin wegender Corona-Pandemieabgesagt. Da bleibt nureins: Selbst denRoman aufschlagen unddie ThesezuHauseüberprüfen! Foto: Aachal on Unsplash 29.4.,STADT-UND LANDESBIBLIOTHEK, DO BUCHTIPP STATTLESUNG 2.4. DOMICIL,DO(VERSCHOBEN) Speed-Dating-Lesung Viele Fröscheund hoffentlich einTraumprinzam Tisch: Speed-Datingals Form derPartnersuche istwohlden meistenein Begriff.Diese Idee überträgt derAutorenstammtisch „Literatur- RaumDortmundRuhr“ jetztauf einLiteraturformat.Schreiber wieThomas Kade oder Thorsten Trelenberg haben je drei MinutenZeit, wechselnde Zuhörergruppen vonihren literarischen Qualitäten zu überzeugen.JederTextwirdkritisch beäugt,bewertet undder Publikumslieblingam Ende desAbendserneutvorgetragen. 28 Foto: LiteraturRaumDortmundRuhr Im Bauch der Königin Schon Karosh TahasDebüt „Beschreibungeiner Krabbenwanderung“war erzählerisch brillant. RomanzweistellterneuteineFrauaus derkurdischenCommunity in denFokus:Shahiraist alleinerziehend, ignoriertTraditionen undlebt nichtmonogam.Erzählt wirdihre Geschichte in Form einesWendebuchs. Einmal aus derPerspektiveAmals undeinmal ausder SichtRaffiqs, beides Freundeihres Sohnes,die fasziniertund missbilligend zugleich aufShahiras Lebenswandelblicken.Erscheint am 7.4. beiDuMont. Foto: Havin Al-Sindy 1. Wortklub Dortmund EinAbend über Schwulseinund Toleranz:ZuseinerTalkreihe„1. Wortklub Dortmund“hat Thomas Koch (Foto) dieGäste Ralf Königund Sven Henseleingeladen. Ersterererlangtevor allem durch seinen Comic„DerbewegteMann“ und als früher Aktivistder Schwulenszenegrößere Bekanntheit, letztererdurch Auftritteals Poetry-Slammer.Musik kommt vonden Rock’n’Roll- Chicks TheSilverettes. WegenCoronawurde die Veranstaltungauf den1.12. verschoben. Lina Niermann Foto: Emanuel Bloedt
KINO Monos|Start: 2.4. Fotos (2)): DCM Kids im Krieg Hoch in denBergen, dieWolkengrenze immer aufAugenhöhe,das Klima kalt undgnadenlos, derDreck schon wiemit derHautverwachsen. So lebendie acht Jugendlichen derTruppe Monos, zusammen miteiner Kriegsgefangenenund derMilchkuhShakira. Bisder Krieg,den siebishernur üben undspielen,bis an ihre Bunkertür klopft –und sieinden schweißforderndenDschungelfliehen müssen.Inder Isolation erschaffen sieihreeigeneArt zu leben, mit Gruppenritualen, rohenUmgangsformen und harten Bestrafungen, bisdie InnigkeitinSpannungen umschlägtund dasGefügezerfällt. Irgendwo in Lateinamerika. Achtsoentwurzelte wieentfesselte Teenager üben sich alsAußenstelle einer paramilitärischen Guerillagruppe im Kriegsspiel. Filmemacher AlejandroLandes erzählt ihre Geschichte in spektakulärenBildernund rigoroser Konventionsverweigerung. Einaufregendes Stück Kino. „Monos“ist einvisuelles Spektakel. Atemberaubende Naturkulissenwechselnsichmit frischen undungewöhnlichen Inszenierungstechniken ab.Sokreiert derkolumbianisch-ecuadorianische Regisseurund Drehbuchschreiber AlejandroLandeseinen so wunderschönen wiebrutalenTaumelvon Bildernund Sounds.Zwischen Gewalt undZärtlichkeitspielt er dabeieineraue „Herrder Fliegen“-artige Geschichte aus,der aber viel mehr Realität innewohnt, als derbekanntenInsel-Story.Schließlich sind TeileLateinamerikas nachwie vorgebeutelt vonRebellenkriegenund Gang-Kriminalität. Neben seziermesserscharfen Betrachtungenvon Gruppendynamiken wohnt„Monos“ alsoauch eine unweigerlich harschepolitische Ader inne. Doch einWortder Warnung: Landes lässt in „Monos“Erzählkonventionen gernelinks liegen, wagt Sprünge undVerwirrungstaktiken,flirtet mitder Ambiguitätund Uneindeutigkeit. Das Ergebnis mag nichtfür jedenfunktionieren. „Monos“ist einWahnsinnsstreifen, dessen Bilderbetören underschrecken,genau wieseine Protagonisten. DerFilm istrau,offensiv, wagemutigund anders.Wer dieGelegenheithat,und werweißdas in Zeiten vonCoronaschon,der sollte „Monos“unbedingt aufder größtenLeinwandschauen,die sich finden lässt. Und wenn’s einBeamerauf dieHauswandvom Nachbarn ist. LukasVering R: AlejandroLandes; D: Julianne Nicholson, Moisés Arias,Sofía Buenaventura,Karen Quintero 29
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